Schwierigkeiten im Kindergarten

Mein Sohn geht jetzt seit 2 Wochen in den Kindergarten. Die meisten sagen jetzt sicherlich: „sind doch erst 2 Wochen, was will man da erwarten“, aber ich mache mir trotzdem ein paar Gedanken. Er ist allgemein etwas schüchtern, aber trotzdem sehr, sehr aufgeweckt. Er möchte ständig mit Kindern spielen, aber leider nur mit älteren Kindern und die möchten nicht mit ihm spielen. Nun ist es im Kindergarten so, dass er sich nicht traut richtig mitzuspielen, wenn ich ihn abhole sehe ich ihn immer bei einer Erzieherin im Umkreis von 50 cm herumschwirren. :wink: Oder er beobachtet Kinder und weiß nich wie er mitspielen soll. Die Erzieherin meinte, dass er die ganze Zeit bei ihr ist, aber das ist nicht schlimm. Hm??? Er hat vorher hauptsächlich nur mit Erwachsenen Kontakt gehabt und brauch immer jemanden der sich nur im ihn kümmert, ihn lobt usw., auch zuhause bei uns ist das immer sehr anstrengend. Wenn Kinder auf ihn zugestürmt kommen, versteckt er sich auch und hat ein bisschen Angst. Ich hoffe das ändert sich noch. Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit euren Kindern gemacht?

Liebe Grüße Alice :wink:

Ich habe selbst viele Jahre im Kindergarten gearbeitet. Aus meiner Erfahrung kann ich dich nur beruhigen, denn zwei Wochen sind wirklich noch nicht lang. Er hat sich doch immerhin eh schon eine Bezugsperson, die Erzieherin, gesucht, das ist doch schon mal etwas. Das kennt er auch schon, wie du es ja selbst beschreibst - erst mal die Erwachsenen - er muss da erstmal vertraut werden, bis er sich zum nächsten Schritt, an die Kinder, traut.
Das kann schon mal dauern. Kinder sind da auch nicht schneller, als ERwachsene - nun stell dir mal vor, du kommst in eine völlig neue Gruppe, dann suchst du dir wahrscheinlich auch erst mal eine Vertrauensperson aus, wenn überhaupt, und beobachtest das Geschehen erst mal einige Wochen bis du dich Schritt für Schritt immer mehr vertraut machst und dann immer mehr dazugehörst. Das kann auch mal einige Monate dauern. Das wird schon werden. Besorgt wäre ich erst, wenn er morgens nicht hingehen will und weint, weil es ihm nicht gefällt - nicht zu verwechseln, wenn das Weinen daher kommt, weil er bei dir bleiben will. Hat er denn ein Kuscheltier mit dabei, das hilft auch oft. Gruß.

Hallo Alice,

ich finde es toll, dass du das Verhalten deines Sohnes so toll beobachtest und reflektierst.

Als Kigapädagogin kann ich dich beruhigen und dir sagen, dass du dir keine Sorgen machen brauchst.
Viele Kinder sind in den ersten Wochen und Monaten zurückhaltend und beobachten erst mal.
Versetz dich einmal in seine Lage:
Denk zurück, wie es dir zb in deinem ersten Job gegangen ist. Es hat sicher auch einige Zeit gebraucht, bis du dich an Kollegen, den Job selbst, die Umgebung gewöhnt hast. Vermutlich hast du dich auch erst mal an Vorgesetzten orientiert.

Genau das macht dein Sohn auch. Er beobachtet, gewöhnt sich langsam an die anderen Kinder, den damit verbundenen Lärmpegel, den „Trubel“. Er hält sich an die Erwachsenen, wie auch zuhause, denn die geben Halt und Sicherheit.
Es zeugt von einem gesunden Sozialverhalten, denn wäre es nicht merkwürdig, wenn er sich gleich überall dazudrängen würde, als hätte er nie etwas anderes gemacht? Kindern, die das tun, fehlt es oft an Distanzgefühl, und dieses Gefühl ist wichtg. Es war in der Menschheitsgeschichte überlebensnotwendig, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Und stell dir vor, was das heute bedeuten würde - wenn Kinder von Fremden auf Spielplätzen angesprochen werden, etc…

Generell dauert diese Phase der Eingewöhnung und Ablösung oft bis Weihnachten, erst danach würde ich langsam überlegen, wie du ihm helfen kannst. Ich hatte aber auch schon Kindergartenkinder, die das ganze erste Jahr Beobachter blieben, nach den Ferien aber plötzlich den Mut fanden und ihren Platz in der Gemeinschaft fanden.

Oft zeigt sich, dass die Kinder beobachten, wie Forscher. Auch wenn sie nicht mitsingen,… können sie die Lieder, Fingerspiele, Gedichte, Spielregeln,… wie uns Eltern berichten.

Wenn du Rat suchst, wende dich an die gruppenführende PädagogIn, als ausgebildete Fachkraft sollte sie dir ihre Ratschläge nicht nur geben, sondern, wenn du weiterhin unsicher bist auch begründen können.
Du darfst sie alles fragen - denn schließlich hast du ihr ja deinen größten Schatz anvertraut.

Ich bin seit 16 Jahren Kindergartenpädagogin, absolviere gerade ein Montessoridiplomausbildung und habe selbst 2 Kinder (7 und 10).

Auch meine Kinder haben Zeit gebraucht, auch ich war unsicher aber am Ende hatten sie eine wunderschöne zeit im Kindergarten und besuchen ihre Erzieherin und die Kleinen heute noch gerne.

Bezüglich dem Lob, der geforderten Aufmerksamkeit - auch das kenne ich von meiner Jüngsten.
Lob ist nicht verkehrt, solange es in Relation zu dem Geschafften steht. Einmal für eine Aktion zu loben ist genug.
Eine kleine Denkanregung:
Maria Montessori steht dem System Lob und Strafe (was ja das Gegenteil zu Lob darstellt) kritisch gegenüber.
Kinder, die aus eigenem Antrieb handeln, brauchen kein Lob, denn das Produkt der Arbeit (für Montessori ist das Spiel eine Arbeit) ist Lob genug.

Ich hoffe ich konnte dir helfen,

Raffaela

Hallo Alice,
Leider kann ich Dir auch nichts anderes sagen, als dass die Reaktion Deines Sohnes ganz normal ist. Er verbrachte (vermutlich drei Jahre) wie Du sagst, hauptsächlich mit Erwachsenen.
Von einen Tag auf den anderen, sollte er nun den Schalter umlegen und verstehen, dass er jetzt mit anderen Kindern spielen darf, soll oder muss, - und die Erwachsenen bräuchte er nicht mehr. - geht nicht. Du musst wissen, dass es für Deinen Zwerg eine gewaltige Umstellung ist. Zuerst hatte er hauptsächlich Dich als Bezugsperson, und weitgehend die gleiche Umgebung. Jetzt aber bleibt er ganz allein in einem anderen Haus, mit vielen fremden Gesichtern - da ist es ganz natürlich, dass er Unsicherheiten zeigt, zudem Du ihn selbst ja auch als etwas schüchtern beschreibst.
Es geht uns Erwachsenen ja auch so, dass man erst mal die -Lage checkt - und dann erst ins Geschehen eingreift. Bei Unsicherheiten orientiert man sich Anfangs auch oft an etwas Vertrautem, für Deinen Sohn in diesem Fall also die Erzieherin, weil - ein Erwachsener.
Jedes Kind braucht eine gewisse Eingewöhnungsphase im Kindergarten, wobei man nicht sagen kann, wie lange die dauert und auf welche Art und Weise sich das Kind an die neue Situation gewöhnt. Ich hatte schon einmal ein Kind, das hatte trotz aller Bemühungen keine Lust mit anderen Kindern zu spielen, er war den ganzen Tag nur damit beschäftigt die anderen zu beobachten. Er ging aber trotzdem sehr gern in den KiGa. Erst zum Ende des ersten Jahres hin taute er auf und schloss Freundschaften.
Also, mach Dir keine Gedanken, das gibt sich bestimmt, lass ihm einfach Zeit, freue Dich darüber, dass er ohne Probleme in den KiGa geht, meistens gibt es sich von allein.
Ich weiß ja nicht, wie das in Eurem KiGa gehandhabt wird, aber wir bilden immer Teams, d.h. ein Vorschulkind übernimmt die Patenschaft für eines der kleinen Kinder und unterstützt dieses dann während der Kindergartenzeit: begleitet es zur Toilette, hilft ihm bei der Brotzeit, sitzt im Stuhlkreis neben ihm… Die großen Kinder sind immer sehr stolz auf diese Aufgabe und für die Kleinen ist ein bißchen mehr Sicherheit.
Frag einfach mal nach, ob es nicht eine Möglichkeit wäre den Kleinen aus der Reserve zu locken und ihm den Anschluss zu erleichtern.

Gruß
Evi

Hallo,

ich würde mir da nicht so große Sorgen machen.
Ich arbeite nun schon seit fast 18 Jahren im Kindergarten als Erzieherin.
Ich kenne solche Kinder ganz gut.
Versetzen sie sich mal in seine Situation. Alles ist neu für ihn: die Umgebung, die Kinder, die Spiele, wie bewegt man sich innerhalb einer großen Gruppe, welche Regeln gibt es. Es stürmt im Moment alles auf ihn ein und das ist ganz schön viel. Und da er, wie sie schon sagten, es kennt, bei Erwachsenen zu sein, sucht er sich jetzt auch dort den Schutz, den er braucht, bis er sich sicher fühlt. Mit Sicherheit beobachtet er sehr viel, was in seiner Umgebung los ist. Wie die Kinder sich verhalten, welche Konsequenzen welches Verhalten hat usw. Lassen sie ihm Zeit, seine Sicherheit zu finden. Außerdem werden die Erzieherinnen auch wissen, wann es Zeit ist ihn etwas zu schubsen, um in die Gruppe zu kommen. Er wird es schaffen, gerade weil sie sagen, das er ein aufgewecktes Kerlchen ist. Aber alles braucht seine Zeit.
Überlegen Sie bitte auch mal, bitte aber ganz neutral, hat er damit ein Problem? Geht es ihm schlecht mit der derzeitigen Situation? Oder sind es vielleit nur sie, die es nicht so gut mitansehen kann?
Freuen sie sich mit ihm, über jeden kleinen Fortschritt, den er macht. Dann schafft er es noch schneller.

Viel Spaß im Kindergarten

LG Iris

Hallo Alice,

lass ihm Zeit. Er „muss“ viele neue Eindrücke verarbeiten. Er lernt neue Personen kennen, er lernt eine neue Umgebung kennen, der Tagesablauf ist plötzlich ganz anders, die Kinder wollen ihn kennenlernen u.s.w…
Die Erzieherinnen beziehen ihn sicherlich immer wieder bei verschiedenen Aktivitäten auf verschiedene Arten mit ein, sodass er sich nach und nach auch von ihnen lösen kann. Viele Kinder brauchen am Anfang die Nähe zur Erzieherin, weil sie eine sichere Bezugsperson ist. Irgendwann wollen sie sowieso lieber mit den Kindern spielen.

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig beruhigen. Die Erfahrungen im Kindergarten zeigen mir, dass es Kinder gibt, die zwar einen größeren Bezug zur Erzieherin haben, wie andere, aber alle wollen irgendwann mit anderen Kindern spielen.

LG Monika

Hallo Alice,
Deine Beobachtungen zum Jungen sind angenehm objektiv, d.h. Du erkennst bereits die wesentlichen Einflüsse auf das Verhalten des Kindes ohne Dich /Euch selbst immer gleich aus der Schusslinie bringen zu wollen.Besonders wichtig ist Deine Bemerkung zum Kontakt mit Erwachsenen und der Tatsache, ständig für ihn da zu sein …
Vermutlich liegt da die Chance, ihn langsam „abzunabeln“ und a) zu mehr Eigenständigkeit und b) zu mehr Gleichaltrigen zu bringen. Gleichzeitig empfehle ich, Deine /Eure Erwartungen an Leistungsvermögen/Können, Durchsetzungsfähigkeit und an das „Kindsein“ des Jungen zu überdenken: Fordert ihr (indirekt) schon viel von ihm, statt dem Kind seine ganz individuellen Entwicklungsschritte zu gönnen?!
Und dann:
Welche „Modelle“ hinsichtich sozialer Nähe zu Anderen(welche Art hat das Miteinander „seiner“ Erwac henen Bezugspersonen?!) und hinsichtlich des Leistungsverhaltens/Ehrgeiz,Fleiß,Erfolgserwartungen(!) „seiner“ Erwachsenen hat der Junge vor sich ?!

Was die Kita-Kinder betrifft: Schaut, ob es einige ganz wenige besser mit ihm und er mit ihnen können und ladet diese wenigen(!) Kinder zu euch ein- das könnten auch Mädchen sein - : Eurer Junge wird Vertrauen zu seiner generation fassen können und sich lockerer verhlaten, wenn er mit diesen Kindern wieder im Kiga zusammen ist.
Und: Bleibt unbedingt mit der Erzieherin im Gespräch, so wie von Dir angedeutet wurde.Sie sollte aber deutlich ein Förderziel in kleinen Schritten für den Jungen mit euch vereinbaren.
Ich wünsche viel Geduld und Freude und LG!

Hallo Alice,
du kannst beruhigt sein!!!
Das ist ganz normal!!
Wenn er wie du sagtest viel mit Erwachsenen zu tun hat ist er halt wirklich im Umkreis der Erzieherin zu finden.
Auch muss das Kind sich erstmal in eine Gruppe einfinden.d.h.sehen was die anderen machen,sich annähern auch merken ich darf da jetzt mal nicht mitspielen(ältere Kinder).
Die Erzieherinnen kennen die Gruppe und werden ihm sich helfen.
Gedanken machen musst du dir wenn er nach einem ca.1/2 Jahr immer noch nur bei der Erzieherin hockt.
Du solltest mit der Erzieherin ab und an (nicht alle 3-4 Tage :wink:)Rücksprache halten wie er sich gibt,welche Fortschritte er macht,…dann wird das bestimmt funktionieren.
Tipp: Wenn dein Sohn nach ca.3-4 Wochen ein Kind besonders mag lade es doch mal zu Euch nach Hause ein.
Hoffe konnte Dir etwas helfen??
Gruss Claudia

Mein Sohn geht jetzt seit 2 Wochen in den Kindergarten. aber ich mache mir trotzdem ein paar
Gedanken. Er ist allgemein etwas schüchtern, aber trotzdem
sehr, sehr aufgeweckt. Er möchte ständig mit Kindern spielen,
aber leider nur mit älteren Kindern und die möchten nicht mit
ihm spielen. Nun ist es im Kindergarten so, dass er sich nicht
traut richtig mitzuspielen, wenn ich ihn abhole sehe ich ihn
immer bei einer Erzieherin im Umkreis von 50 cm
herumschwirren. :wink: Oder er beobachtet Kinder und weiß nich wie
er mitspielen soll. Die Erzieherin meinte, dass er die ganze
Zeit bei ihr ist, aber das ist nicht schlimm. Hm??? Er hat
vorher hauptsächlich nur mit Erwachsenen Kontakt
Wenn Kinder auf ihn zugestürmt kommen, versteckt er sich auch
und hat ein bisschen Angst. Ich hoffe das ändert sich noch.

Hallo Alice

Ich habe keine Kinder.
Ich war von Beruf Kindergärtnerin.

Einen schönen Abend!

Jacqueline

Hallo Alice,

zwar nicht mit meinen eigenen Kindern, aber doch häufig bei Kindern, die neu in meine Gruppe kamen.

Es ist wirklich so - man sollte den Kindern ihre Zeit lassen, sich einzugewöhnen, bei den einen geht es schneller, bei den anderen langsamer - jeder in seinem Tempo.

Es ist doch zunächst erstmal schön, dass er mit seinen Strukturen in diesem Kindergarten seinen sicheren Platz - nämlich der bei der Erwachsenen - gefunden hat und einnehmen kann. Das ist dann so ein wenig so wie zu Hause, dort hat er ja auch bei Ihnen und anderen Erwachsenen Sicherheit.

Insofern würde ich mir da wirklich erstmal keine Gedanken machen.

Natürlich ist der Anfang im Kindergarten nicht leicht, weder für die Kinder, die ihren ersten Schritt ausserhalb des familiären Umfeldes machen, noch für Mütter und Väter, die drei Jahre lang das Kind beschützt und umsorgt haben. Manchmal fällt es sogar den Eltern viel schwerer, loszulassen.

Auch sie brauchen ihre Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

… und dann ist man meistens natürlich nicht dabei, wenn das Kind im Kindergarten auf einmal die ersten Schritte auf ein anderes Kind zugeht, oder sich von einem anderen Kind zum Spielen einladen lässt und seinen eigenen Weg in der Gruppe findet. - Eigentlich schade, dass Eltern das meistens nicht mitbekommen, weil es ja im Kindergartentagesgeschehen läuft.

Ich habe solche Begebenheiten immer aufgeschrieben um sie den Eltern dann beim Abholen mitteilen zu können - so konnten sie sich über die kleinen und großen Erfolge gleich am selben Tag mit dem Kind freuen.

​​Herzliche Grüße,

Bettina

Hallo, ja das hört sich verständlich an, ja er hat immer ein Kuscheltier dabei. Leider hat die Erzieherin verständlicherweise auch nicht nur für ihn Zeit und wenn sie mal nicht da ist, geht das Weinen los. Danke für die Antwort. Liebe Grüße

Danke, für die tolle Antwort. Ich bin gleich schon ein bisschen beruhigter. Ich hoffe, dass er auch ein bisschen an Durchsetzungskraft dazugewinnt, er lässt sich leider vieles wegnehem und traut sich nicht etwas zu sagen. Gerade weil ich mich noch an die ersten Tage im Job, Schule usw. erinnere mache ich mir Sorgen. Ich bin Kontaktfreudig und brauche aber auch lange um mich einzugewöhnen. Es fällt nur so schwer, bei den eigenen Kindern zusehen zu müssen und nicht helfen zu können. Wir habe ihn „leider“ für alle Tätigkeiten gelobt. Selbst, wenn er einen Pudding aufgegessen hat oder einfach nur erzählt oder auf das Töpfen geht, was schon seit einem Jahr Routine ist. Er möchte dadurch auch immer beim Spielen gelobt werden, selbst wenn er nur die Eisenbahn über die Schienen fährt. Genau dieses Loben, sucht er auch bei anderen Mitmenschen. Die wenigsten Loben ihn aber auf diese Art und Weise, was ja auch richtig ist. Leider distanziert er sich von diesen Personen und fühlt sich nicht beachtet. Wir werden das Loben, Stück für Stück reduzieren müssen. Das ist vielleicht auch der Grund, dass er sich nicht alleine beschäftigt, weil ihm einfach das Lob fehlt. Liebe Grüße
Hallo Alice,

ich finde es toll, dass du das Verhalten deines Sohnes so toll
beobachtest und reflektierst.

Als Kigapädagogin kann ich dich beruhigen und dir sagen, dass
du dir keine Sorgen machen brauchst.
Viele Kinder sind in den ersten Wochen und Monaten
zurückhaltend und beobachten erst mal.
Versetz dich einmal in seine Lage:
Denk zurück, wie es dir zb in deinem ersten Job gegangen ist.
Es hat sicher auch einige Zeit gebraucht, bis du dich an
Kollegen, den Job selbst, die Umgebung gewöhnt hast.
Vermutlich hast du dich auch erst mal an Vorgesetzten
orientiert.

Genau das macht dein Sohn auch. Er beobachtet, gewöhnt sich
langsam an die anderen Kinder, den damit verbundenen
Lärmpegel, den „Trubel“. Er hält sich an die Erwachsenen, wie
auch zuhause, denn die geben Halt und Sicherheit.
Es zeugt von einem gesunden Sozialverhalten, denn wäre es
nicht merkwürdig, wenn er sich gleich überall dazudrängen
würde, als hätte er nie etwas anderes gemacht? Kindern, die
das tun, fehlt es oft an Distanzgefühl, und dieses Gefühl ist
wichtg. Es war in der Menschheitsgeschichte
überlebensnotwendig, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu
fallen. Und stell dir vor, was das heute bedeuten würde - wenn
Kinder von Fremden auf Spielplätzen angesprochen werden,
etc…

Generell dauert diese Phase der Eingewöhnung und Ablösung oft
bis Weihnachten, erst danach würde ich langsam überlegen, wie
du ihm helfen kannst. Ich hatte aber auch schon
Kindergartenkinder, die das ganze erste Jahr Beobachter
blieben, nach den Ferien aber plötzlich den Mut fanden und
ihren Platz in der Gemeinschaft fanden.

Oft zeigt sich, dass die Kinder beobachten, wie Forscher. Auch
wenn sie nicht mitsingen,… können sie die Lieder,
Fingerspiele, Gedichte, Spielregeln,… wie uns Eltern
berichten.

Wenn du Rat suchst, wende dich an die gruppenführende
PädagogIn, als ausgebildete Fachkraft sollte sie dir ihre
Ratschläge nicht nur geben, sondern, wenn du weiterhin
unsicher bist auch begründen können.
Du darfst sie alles fragen - denn schließlich hast du ihr ja
deinen größten Schatz anvertraut.

Ich bin seit 16 Jahren Kindergartenpädagogin, absolviere
gerade ein Montessoridiplomausbildung und habe selbst 2 Kinder
(7 und 10).

Auch meine Kinder haben Zeit gebraucht, auch ich war unsicher
aber am Ende hatten sie eine wunderschöne zeit im Kindergarten
und besuchen ihre Erzieherin und die Kleinen heute noch gerne.

Bezüglich dem Lob, der geforderten Aufmerksamkeit - auch das
kenne ich von meiner Jüngsten.
Lob ist nicht verkehrt, solange es in Relation zu dem
Geschafften steht. Einmal für eine Aktion zu loben ist genug.
Eine kleine Denkanregung:
Maria Montessori steht dem System Lob und Strafe (was ja das
Gegenteil zu Lob darstellt) kritisch gegenüber.
Kinder, die aus eigenem Antrieb handeln, brauchen kein Lob,
denn das Produkt der Arbeit (für Montessori ist das Spiel eine
Arbeit) ist Lob genug.

Ich hoffe ich konnte dir helfen,

Raffaela

Hallo, ja ich denke auch, dass es so ist. Eine tolle Idee ist, dass die älteren Kinder die Kleinen unterstützen. Das finde ich super. Bei uns ist das eher so, dass die älteren Kinder die „Macht“ haben. Es ist aber beruhigend, dass es vielen Kindern so geht. Mir fällt das nur bei meinem Kind auf, weil ich eben nur genau auf mein Kind achte, es ist auch beruhigend wenn die Kinder trotz der langen Zeit der Distanz, sich noch eingeöhnt haben und Freundschaften geschlossen haben. Liebe Grüße und danke

Hallo, ja ich verstehe ihn auch sehr gut. Es ist nur so, dass er mir einfach Leid tut. Weil er gerne mitspielen möchte und sich nicht traut. Wenn nur ein Kind da war ging es, aber sobald ein zweites dazustößt flüchtet er und möchte weg. Wenn seine Bezugserzieherin mal ein anderes Kind auf dem Schoß hat, oder mal kurz weg muss, dann ist er traurig und bekommt Panik. Aber er wird das alles noch lernen. Liebe Grüße

Das beruhigt mich sehr. Es stört mich auch nicht, dass er so erzieherinnenbezogen ist, nur weiß ich, dass er gerne mir den anderen Kindern spielen möchte und sich nur nicht traut, aber das wird schon. Danke und liebe Grüße

Hallo, ich denke auch, dass darin die Chance zur Abnabelung besteht und bin auch froh über diesen Prozess, seinetwegen. Mir ist bis jetzt noch nicht aufgefallen, dass wir ihn indirekt viel fordern. Ich werde das aber noch genauer beobachten. Er ist leider nur sehr schüchtern und traut sich nicht Kontakt zu den Kindern aufzunehmen und dass ist das was mich traurig macht. Aber ich denk er packt das schon. Wir sind uns ziemlich ähnlich, ich bin sehr kontaktfreudig, brauche aber auch sehr lange um warm zu werden. Das mit dem Einladen werde ich in Angriff nehmen, ich habe da schon jemanen aus unserer Nähe im Auge. :wink: Danke für die Antwort und Liebe Grüße

Hallo, ja du konntest mir helfen. Ich beobachte die Situation weiter und werde dann ab und an Rücksprache mit den Erzieherinnen halten. Wir werden uns mal auf dem Spielplatz mit jemanden aus der Gruppe verabreden. Mal sehen wie es weitergeht. Danke und liebe Grüße

Hallo, in Ordnung. Wünsche ich auch. Liebe Grüße

Hallo, danke für deinen hilfreichen Text. Ich lasse ihm Zeit und werde einfach alles beobachten. Ich denke auch das wird schon. Es ist aber gut zu wissen, dass es vielen Kindern geanuso geht und sich diese auch einleben. Dass mit dem Aufschreiben, finde ich eine super Sache. Ja, das ist Schade, dass man nicht alles miterlebt, am liebsten würde ich auch gerne die ganze Zeit versteckt sitzen und den Kleinen beobachten. Er kann ja auch noch nicht so viel erzählen, was alles losgewesen ist, ich bin immer sehr neugierig und würde gerne alles wissen wollen, aber die Hauptsache ist, dass es ihm gefällt… irgendwann. :wink:

Liebe Grüße

Hallo,

ich bin selber Mutter und es ist schwer so etwas mit anzusehen. Aber es ist ein Lernprozess, den ihr Kind überwinden muss und das allein, um so später auch andere Probleme selbstständig lösen zu können. Falsch wäre es ihm alles abnehmen zu wollen, weil man selbst nicht gut zusehen kann. Ich wünsche ihnen viel Kraft und blicken sie mehr auf die positiven Entwicklungen ihres Kindes, dass hilft ungemein.

Liebe Grüße

Iris