Schwul auf dem Land?

Hallo liebe WerWeisWas comunety,

Falls meine Frage hier falsch ist bitte ich die Moderatoren diese zu löschen,

Ich bim 21 Jahre alt und mache zur Zeit eine Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur in einen Berufsbildungswerk. Da mir Baustelle nicht so liegt und wir auch im Schwerpunkt Steuerungstechnik (SPS, Schaltschrankbau) ausgebildet werden, werde ich nach meiner Lehre wahrscheinlich in einen Industriebetrieb arbeiten gehen. Und da die meisten Industrieberiebe auf dem Land sind werde ich wahrscheinlich auch aufs Land ziehen. Seit einiger Zeit glaube ich das ich Schwul sein könnte. Wobei ich dazu sagen muss das ich keinen Kliches entspräche. Wenn den so ist, möchte ich mich aber nicht ewig verstecken sondern spätestens wenn ich einen festen Freund habe offen leben können (so wie normale Menschen halt auch offen leben). Jedoch liest man über die Provinz fast nur schlechtes, und auch in diesen Berufsfeld ist Tolleranz nicht so weit verbreitet. Na gut im Job kann man sowas vieleicht noch verbergen, jedoch am Wohnort kann es große Probleme geben. Wenn die Leute nur reden wäre das nicht so schlimm, aber ich habe Angst das ich Opfer von Gewalt und übelsten Beschimpfungen werden könnte. Schon hir im BBW (Berufsbildungswerk) ist die Tollranz under den Jugendlichen eigentlich nahe zu 0, bei den Ausbildern dagegen sieht es zum Glück ein bischen besser aus. Schwul ist hier das verbreitetste Schimpfwort, und ganz algemein sind die Leute hier sehr sexsistich.
Sind meine Sorgen berechtigt? Kann ich mich wehren?
Oder ist es besser wenn ich meinen Job aufgebe? Es ist nähmlich so, dass ich mich sehr für Technik interesiere, im Büro oder als Frisör könnte ich vieleicht nicht unbedingt glücklich werden.

bastler1560

Hallo,

ich schätze, die Akzeptanz von Homosexualität ist auf dem Land sehr unterschiedlich - je nach Region, Ausmaß der Ländlichkeit und Bevölkerungsstruktur.

Das Problem ist häufig die fehlende „Infrastruktur“.
Die Homosexuellen, die ich vom Land kenne, sind überwiegend in Großstädte gezogen, weil sie dort auch eher Chancen hatten Partner kennen zu lernen und gleichgesinnte Bekanntenkreise zu finden.
Aber das ist alles schon einige zehner Jahe her. Ich weiß nicht, wie das heute aussieht.

In Großstädten ist „Schwul“ übrigens ebenso ein Schimpfwort, wie auf dem Land, vielleicht sogar noch häufiger. Meine Kinder lernten es in der Grundschule kennen, ohne Ahnung, was es bedeutete - die Anwender wussten es verm. ebensowenig.
Es war ganz gut, dass sie einen schwulen Onkel hatten und eine lesbische Babysitterin. So konnte ich ihnen leichter erklären, dass Homosexualität normal ist.
Es gibt auch in Großstädten intollerante Menschen, Gruppen und Sekten.
Aber eben auch mehr Gleichgesinnte.

Was für Dich persönlich besser ist, kann ich nicht beurteilen. Das musst Du selbst herausfinden.
Wichtig ist zunächst wohl, dass Du dir überhaupt über Deine sexuelle Orientierung klar wirst, erstmal für Dich selbst.

Viel Erfolg,
Gruß, Paran

wieso erinnert mich das nur an das?
http://www.youtube.com/watch?v=KrlzaBNgz-M

wie willst du Tolleranz erwarten, wenn du jeden, der nicht in einer großen Stadt lebt gleich als Schwulenfeindliche abstempelst? wenn du mit einer negativen einstellung aufs land ziehst, ist die wahrscheinlichkeit recht hoch, das man dich da genauso unfreundlich behandelt. das ist dann aber nicht, weil du schwul, Grossstätter oder Blond bist, sonst weil du dich einfach wie der letzte Mensch den Leuten gegenüber benimmst.

hth

Moin,

Hallo,

ich schätze, die Akzeptanz von Homosexualität ist auf dem Land sehr unterschiedlich - je :nach Region, Ausmaß der Ländlichkeit und Bevölkerungsstruktur.

Es gibt auch in Großstädten intollerante Menschen, Gruppen und
Sekten. Aber eben auch mehr Gleichgesinnte.

Diese Meinung teile auch ich. Auf dem Lande nimmt man eher als in einer Stadt, Anstoss an die öffentlich zur Schau gestellte Verliebtheit unter Schwulen.
Mein Coiffeur ist schwul, lebt mit seinem Freund zusammen. Jeder im Dorf weiss das. Stört niemand.
Jedoch denke ich wenn er und sein Freund sich in der Öffentlichkeit würden küssen, herzen etc. dass dann die Akzeptanz darunter leiden konnte. Natürlich ist das nicht gerecht, wie so vieles im Leben. Aber die Realität.

Gruss: Gerrit

Viel Erfolg,
Gruß, Paran

Es gibt auch in Großstädten intollerante Menschen, Gruppen und
Sekten. Aber eben auch mehr Gleichgesinnte.

Diese Meinung teile auch ich. Auf dem Lande nimmt man eher als
in einer Stadt, Anstoss an die öffentlich zur Schau gestellte
Verliebtheit unter Schwulen.

dem widerspreche ich, so pauschal kann man das nicht sagen, es gibt mit sicherheit „in“ viertel, in denen es schon fast „schwul“ ist, wenn man und frau zusammen über die straße gehen, es gibt aber mit sicherheit auch viertel, bei denne man schnell rennen sollte, wenn man kein messer zwischen die rippen bekommen will

Mein Coiffeur ist schwul, lebt mit seinem Freund zusammen.
Jeder im Dorf weiss das. Stört niemand.

nett wie hier wieder architypen ausgegraben werden, allein das zeigt doch, das man gedanklich unterscheidet

Jedoch denke ich wenn er und sein Freund sich in der
Öffentlichkeit würden küssen, herzen etc. dass dann die
Akzeptanz darunter leiden konnte. Natürlich ist das nicht
gerecht, wie so vieles im Leben. Aber die Realität.

in den 50ern war es verpöhnt, wenn frau und mann dies in der öftendlichkeit zeigten, so ist das normale sittlichkeitsempfinden der leute. das ist übringens etwas, was sich ständig ändert. auch ist die diskussion etwas in extreme gerückt, wenn wir mal davon ausgehen, das ca. 2 % der menschen in deutschland homosexuell sind, dann sollte sich doch jeder fragen, wieso man hinterfragen muss, wieso sich bei 180 Vorständen nicht duzende als schwul outen können.

für mich kann das jeder halten wie er will, mir geht nur diese missonare auf die nerven, die ständig wirklich sinnlose dinge und anerkennung verlangen.

bestes beispielt, kein Geld für Kindergärten im Haushalt, aber WCs für geschlechtlich Unbestimmte bauen…

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Hallo,

Schon hier im BBW (Berufsbildungswerk)…

Wo liegt denn das? Auf dem Land?

Wenn die Leute nur reden wäre das nicht so schlimm, aber ich habe Angst das ich Opfer von Gewalt und übelsten Beschimpfungen werden könnte.

Je weiter draußen auf dem Land, umso weniger interessiert es dort jemanden, ob du schwul oder sonstwas bist. Da fasst dich niemand an, es interessiert relativ wenig, da redet auch niemand. Was zählt, ist Mitmachen und Dabeisein.

Respektieren sollte man, dass eine Art Hausieren gehen mit einem „Hallo aufgepasst, ich bin der Schwule hier jetzt, ihr müsst da jetzt mit klar kommen und Toleranz lernen!“ auf wenig Gegenliebe stößt. Da können sie schon grantig werden, weil es solche und solche Menschen auch auf dem Land im eigenen Umfeld gibt. Die haben ihre eigenen Platzhirschen.

Kann ich mich wehren?

Wenn du provozierst, dann solltest du es können.

Oder ist es besser wenn ich meinen Job aufgebe? Es ist nähmlich so, dass ich mich sehr für Technik interesiere, im Büro oder als Frisör könnte ich vieleicht nicht unbedingt glücklich werden.

Ich wüsste nicht, weshalb ich meinen Beruf unter besonderer Berücksichtigung meiner sexuellen Ausrichtung auswählen sollte. Außerdem schwingt bei dir eine ordentliche Portion Vorurteil mit, gegenüber bestimmten Berufen und Schwulen.

Franz

Hallo Franz,

Ja der Berufsbildungswerk liegt auf dem Land, damals als ich noch in der Schule in der Stadt war, wurde über Schwul nicht ganz so viel gesprochen (was auch an der Schule gelegen haben könnte).
Das es Schwule am Land schwer haben habe ich im Internet und im Spiegel gelesen.
Das ich aufs Land gehen muss sieht man wenn man sich Stellenangebote anschaut (Achtung: nicht auf Zeitarbeit achten) oder wenn man mal schaut wo etwas Hergestellt wurde.

bastler1560

Hallo,

Auf dem Lande nimmt man eher als

in einer Stadt, Anstoss an die öffentlich zur Schau gestellte
Verliebtheit unter Schwulen.

Das kann sehr darauf ankommen, wo in einer Stadt man ist und auf wen man zufällig trifft.
Es gibt Stadtteile und Situationen, in denen ich von offensichtichen homosexuellen Gefühlsbekundungen sehr abraten möchte.
Das kann leicht böser werden, als auf dem Land üblich.
Sozusagen: No-Show-Arreas.

In den größten Teilen der Großstädte ist es allerdings schon deutlich lockerer, als auf dem Land im Durchschnitt. Aber ich möchte das Land nicht über einen Kamm scheeren. Auch da gibt es große Unterschiede.

Gruß, Paran

Hallo,

meiner Erfahrung nach haben die größten Probleme mit Schwulen /Lesben etc vor allem südländischstämmige junge Männer (die du auf dem Land eher nicht findest) oder strenggläubige Menschen (die du durchaus auf dem Land findest).

Ein freund vonuns hatte in der Großstadt wesentlich mehr Angst, sich öffenltich schwul zu zeigen, weil er mehrfach von jungen Männern angegriffen wurde , und fühlt sich jetzt in einer ländlichen Umgebung wohler. Manchmal misstrauisch beäugt, der eine oder andere eher fragende Kommentar war heftig, aber er ist dort mehr oder weniger akzeptiert - ist allerdings auch kein Paradiestyp, arbeitet in einem technischen Beruf und lebt ansonsten eher spießig, so Typ reihenhaus mit garten usw.

Er beteiligt sich an mehreren Dingen , ist zb im dartverein vor Ort, und fühlt sich wohl.

lg

Brenna

Hallo Brenna,

meiner Erfahrung nach haben die größten Probleme mit Schwulen
/Lesben etc vor allem südländischstämmige junge Männer (die du
auf dem Land eher nicht findest) oder strenggläubige Menschen
(die du durchaus auf dem Land findest).

meiner Erfahrung nach und der von unzähligen Zusammengeschlagenen sind es vor allem junge männliche Neonazis, die - neben der alltäglichen Diskriminierung am Rande -Schwulen das Leben so richtig unangenehm machen.

Deshalb ist es im Zweifelsfall gesünder, in einem kleinen Dorf in Ba.Wü oder Bayern zu leben als in einer größeren Stadt in Sachsen oder Meck-Pom.

Grüße

=^…^=

Deshalb ist es im Zweifelsfall gesünder, in einem kleinen Dorf in Ba.Wü oder Bayern zu leben als in einer größeren Stadt in Sachsen oder Meck-Pom.

Aber haben die nicht Religion, die da im Süden?

Franz

Wer Ironie findet…

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Das Problem ist häufig die fehlende „Infrastruktur“.
Die Homosexuellen, die ich vom Land kenne, sind überwiegend in
Großstädte gezogen, weil sie dort auch eher Chancen hatten
Partner kennen zu lernen und gleichgesinnte Bekanntenkreise zu
finden.

Da weis ich auch noch nicht wie ich Gleichgesinnte kennen lernen soll.

Hallo,

was das Kennenlernen angeht empfehlen sich ev. schon Ausflüge in größere Städte - oder Internetforen.
Ob man gleich umziehen muss, ist eine andere Frage - meine homosexuellen Bekannten haben es überwiegend gemacht, vor Internetzeit und es war schon wegen der Arbeitsmöglichkeiten sinnig, da spielte vieles mit rein.
Ich, voll hetero, bin auch in die Stadt gezogen, weil es auf dem Land bei uns damals keine berufliche Zukunft gab.

Trau Dich mal, etwas zu probieren, mach was - das ist verm. das Wichtigste.
Ist bei Heteros nicht anders, es gibt nur mehr potentielle Partner.

Wünsche Dir viel Glück.
Gruß Paran

Hallo,

ich finde Du machst Dir zu viele Gedanken (um ungelegte Eier). Natürlich wärst Du als Schwuler in einer Metropole besser aufgehoben als auf dem Land - einfach nur weil Du dort mehr Gleichgesinnte um Dich hast und es insgesamt den Menschen weniger schert was andere machen, denn es sind einfach zu viele die etwas anderes machen.
Auf dem Land gibt es gesellschaftlich weniger Nischen.

Aber nun ist ja weder klar, wo der beruflich Weg hinführt (dass technische Berufe oder Industrie nur auf dem Land lokalisiert ist, ist mir neu) und dass Du überhaupt schwul bist.

Klingt vielleicht etwas esoterisch, aber: suche Deinen Weg - der kann auch in der Industrie auf dem Land zu finden sein - bleibe offen und plane nicht alles in voraus durch.
Schwule Männer arbeiten durchaus nicht nur als Friseur oder in der Werbebranche - das sind Klischees.

Viele Grüße

ich finde Du machst Dir zu viele Gedanken (um ungelegte Eier).
Natürlich wärst Du als Schwuler in einer Metropole besser
aufgehoben als auf dem Land

Da sind aber mehr schwulenfeinde z.b. Moslems. Darum ist es im Dorf eher ungefährlicher.

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ich finde Du machst Dir zu vile Gedanken (um ungelegte Eier).
Natürlich wärst Du als Schwuler in einer Metropole besser
aufgehoben als auf dem Land

Da sind aber mehr schwulenfeinde z.b. Moslems. Darum ist es im
Dorf eher ungefährlicher.

Aber doch wohl nicht mehr Schwulenfeinde pro Einwohner oder mehr Schwulenfeinde pro Quadratmeter …

Hallo Kami,

in Berlin sind die Täter fast ausschließlich welche mit entsprechendem Hintergrund.

Strubbel
=:open_mouth:I

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Servus,

Aber haben die nicht Religion, die da im Süden?

ja, aber die funktioniert (inzwischen) ohne körperliche Gewalt - dabei ziemlich wirksam, was die Vernichtung von Persönlichkeiten mit nicht vorschriftsmäßiger Sexualität betrifft.

Schöne Grüße

MM

Hallo Strubbel,

auch wenn Berliner das nicht wahrhaben wollen - Berlin ist nicht ganz Deutschland und noch nicht einmal repräsentativ dafür.

Beste Grüße

=^…^=

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Hallo,

wollen wir hier ein bisschen gegen Glaubensrichtungen hetzen?

Ich kenne Moslems, die schwul sind und auch Moslems, die nicht schwul sind, aber Freunde haben, die schwul sind. Aber so ist das halt, wenn man mit etwas weniger stereotypen Augen durch die Welt geht.

In der Stadt hast Du auch mehr Obdachlose, Arbeitslose, alleinstehende Mütter, Ausländer und Werbekaufleute, Friseure, Manager und Prostituierte - das ist halt so. Dafür gibt es dort weniger Bauern.

Deine Aussage finde ich voll daneben.

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