Hallo,
einige werden den Fall vielleicht mitbekommen
haben.
Vor zwei Wochen hatte die SZ berichtet, wie der aus Brasilien stammende Lehrer Oziel Inácio-Stech von Schülerinnen und Schülern der Carl-Bolle-Grundschule über Jahre hinweg gemobbt worden ist. Weder die Schulleitung noch die Schulaufsicht leisteten ihm Beistand. Schülerinnen und Schüler hatten Inácio-Stech im Unterricht, bei Ausflügen, auf dem Pausenhof homofeindlich beschimpft, ihn „eine Schande für den Islam“ genannt. Er solle die Schule verlassen, denn „der Islam ist hier der Chef“. Manche Schüler hatten von ihm kein Essen mehr angenommen, weil er als Homosexueller „unrein“ sei. So schildert es Inácio-Stech, auch mehrere Kolleginnen bestätigten diese Äußerungen.
Die Schulleitung und der Personalrat hatten Inácio-Stech laut internen Gesprächsprotokollen, die der SZ vorliegen, gesagt, er müsse sich als Homosexueller „schützen“ vor „eventuell entstehenden Gerüchten“. Der Personalrat der Schule hatte laut Protokoll gesagt, die Schule werde „von überdurchschnittlich vielen Kindern aus traditionellen Elternhäusern“ besucht, „was die Akzeptanz von Diversität erschweren“ könne.
Der erste protokollierte Gewaltvorfall gegen Inácio-Stech hatte sich bereits im Mai 2023 ereignet. In einer Unterrichtsstunde hatten zwei Fünftklässler Inácio-Stech mit Sprüchen beschimpft, er werde „in der Hölle landen“, er sei „eine Schande für den Islam“. Die Situation sei „bedrohlich“ für Inácio-Stech gewesen, schrieb die Klassenlehrerin in dem Protokoll. Wie jetzt bekannt wurde, hatte sich Inácio-Stech bereits unmittelbar nach diesem Vorfall an „Queerformat“ gewandt. Die Fachstelle reagierte noch am selben Tag auf Inácio-Stechs Gesuch um Hilfe, der SZ liegt diese Mail vor. Nach Aussagen von Inácio-Stech allerdings weigerte sich die Schulleitung, dass der Verein an der Schule tätig werde, unter Verweis auf bereits laufende Projekte wie etwa Besuche eines Polizisten
Inzwischen wurden auch andere Vorfälle bekannt:
Eine Lehrerin berichtet, sie sei in den vier Jahren an der Carl-Bolle-Grundschule „ständig irgendeiner Gewalt ausgesetzt“ gewesen, „auch als Frau hatte man kein leichtes Leben“. Als Frau habe sie damit rechnen müssen, „dass Jungs während des Unterrichts obszöne Gesten hinter einem machten oder gar Pornogeräusche zum Besten gaben“. Bei Männern hätten sich die Schüler dies nicht getraut. Sie habe deshalb meistens Hosen oder bodenlange Kleider getragen. Es habe auch Fälle gegeben, in denen muslimische Kinder nicht mit christlichen Kindern an der Schule gespielt hätten, da dies von ihren Vätern verboten worden sei.
Eine Lehrerin berichtet, sie habe mit Schülern zu Ostern Ostereier anmalen und die Fenster damit schmücken wollen, „aber das war nicht möglich“. Kinder hätten „haram“ gerufen, Ostereier anmalen sei nach islamischem Recht „verboten“.
Die Lehrerinnen berichten von antisemitischen Einstellungen in der muslimisch geprägten Schülerschaft und außerdem, dass Schüler, die verhaltensauffällig und gewalttätig waren, „nie von der Schule verwiesen wurden, nicht mal zeitweise suspendiert“. Übereinstimmend berichten die Lehrerinnen, dass sie sich alleingelassen gefühlt hätten, obwohl die Schulleitung jedes Mal über Zwischenfälle unterrichtet worden sei. Eine Lehrerin erzählte, vor einer Sportunterrichtstunde sei ein Schüler zu ihr gerannt und habe gesagt, ein Mitschüler wolle ihn mit einem Messer „abstechen“. Die Lehrerin sei dann zu dem Schüler gegangen und habe dessen Butterflymesser konfisziert. Sie habe den Vorfall der Schulleitung gemeldet, aber er sei „wie alle anderen Fälle als Gewaltanzeigen-Vorgang in einer Ablage gelandet, und nichts wurde unternommen
Ich frage mich, ob der schwule Lehrer gut beraten war, sich zu seiner Sexualität gegenüber den Schülern zu äußern. Das geht die doch gar nichts an.
Hätte er aufgrund der anderen Erfahrungen des Kollegiums nicht besser den Mund gehalten? Es dürfte ja bekannt gewesen sein, dass die Toleranz der Schüler eine andere als auf dem Christopher-Street-Day sein könnte
Beste Grüße
Rakete