Hallo,
ich habe zwei Fragen zum Begriff ‚Segen‘ im christlichen Verständnis. Es geht mir dabei nicht um den umgangssprachlichen Begriff, sondern um ‚Segen‘ als theologische Kategorie.
Zunächst - welche Arten von Segen gibt es? Bekannt ist mir der aaronitische Segen sowie die Segnung von Gegenständen, Gebäuden usw. nach dem Benediktionale in der katholischen Kirche. Wie sieht es mit dem ‚Tischsegen‘ oder ‚Tischgebet‘ aus - ist dies strenggenommen überhaupt ein Segen oder nur die Bitte um göttlichen Segen bzw. wird er nur umgangssprachlich so benannt? Gibt es weitere ‚Typen‘ des Segens?
Die zweite Frage hängt mit der ersten zusammen. Wer ist befähigt, Segen zu spenden und wodurch? Beim aaronitischen Segen verstehe ich dies so, dass die Kohanim durch Gott erwählt wurden, diesen Segen in seinem Namen zu erteilen. Im Christentum wurde aus dem ‚Priestertum der Geburt‘ (ich nenne es mal so) der Kohanim ein Priestertum durch Weihe. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist bei Christen idR nur der Geweihte / Ordinierte befähigt oder ermächtigt, den aaronitischen Segen zu erteilen - mit Ausnahme jener evangelischen Kirchen, in denen der aaronitische Segen gemeinsam von der gesamten Gemeinde gesprochen wird - was ja wohl eine relativ rezente Neuentwicklung ist. Die Segenserteilung nach dem Benediktionale ist mW ebenfalls Geweihten vorbehalten.
Wie sieht es mit anderen Formen des Segens aus - wenn es sie gibt? Können diese durch Laien erteilt werden? Wenn ja, auf welcher Grundlage (d.h. gibt es eine kanonische Grundlage für eine solche ‚Ermächtigung‘)?
Vielleicht noch eine kleine Zusatzfrage - sind die Sakramente spezielle, herausgehobene Formen des Segens oder im theologischen Sinne etwas völlig anderes?
Ich bitte um Nachsicht, wenn meine Fragen etwas ungeschickt oder unklar formuliert sind - das ist für mich ein etwas ‚exotisches‘ Gebiet
.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hi Ralf
:Gibt es weitere ‚Typen‘ des Segens?
Naja, als „klassischer“ Segen fällt mir natürlich zunächst mal der im AT ein, den man immer so schön unmoralisch klauen konnte und dafür noch belohnt wurde. Der Betrüger Jakob hat ja seinen älteren, schwer auf dem Felde arbeitenden Bruder Esau um denselben schändlichst betrogen, indem er seinen Hunger ausnutzte. Während er selber als verwöhntes, listiges Prinzchen zuhause am warmen Feuer rumsaß, konnte er diese Intrige da ausdenken, wo er den blinden Vater auch noch behupsen musste, um den Segen abzugreifen.
Skandalöserweise hat das Alte Testament dann auch noch den Betrüger bejubelt und so getan, wals wäre der Segen nun verdient.
Was lernen wir daraus? Dass auch der biblische Segen nichts weiter ist als eine gesellschaftliche Verabredung, die einmal mehr die Ellbogen- und Abzocker-Gesellschaft unterstützt und sich zynisch über die Ausgebeuteten hinwegsetzt.
Gruß,
Branden
Hallo Ralf,
Zunächst - welche Arten von Segen gibt es? Bekannt ist mir der
aaronitische Segen sowie die Segnung von Gegenständen,
Gebäuden usw. nach dem Benediktionale in der katholischen
Kirche. Wie sieht es mit dem ‚Tischsegen‘ oder ‚Tischgebet‘
aus - ist dies strenggenommen überhaupt ein Segen oder nur die
Bitte um göttlichen Segen bzw. wird er nur umgangssprachlich
so benannt? Gibt es weitere ‚Typen‘ des Segens?
ev. ist in den untenstehenden Links etwas zu finden
Die zweite Frage hängt mit der ersten zusammen. Wer ist
befähigt, Segen zu spenden und wodurch?
das wurde m.E. hier
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
schon mal auseinanderklamüsert.
leicht Offtopic:
Segen und öffentliches Amt hatten wir hier:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
ganz Offtopic:
Papstsegen:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Ciao maxet.
Hi!
>> Kann jeder segnen?
Segnen kann jeder. Jeder, der für eine andere Person Verantwortung übernimmt, kann diese Person segnen: Denn jeder Segen ist immer ein Gebet an Gott, den gewünschten Schutz zu gewähren.
Auch kann jeder Gegenstände segnen: Zum Beispiel ist Jedes Tischgebet ein solches Segensgebet.>Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Segnung und einer Weihe?
Hallo Maxet,
danke für den Hinweis auf den alten Thread. Sehr viel hilft er mir allerdings nicht weiter. So weit ich beim ersten Überfliegen feststellen konnte, wird da eigentlich nicht unterschieden zwischen priesterlichem Segen und dem von Laien gespendeten. In den meisten christlichen Gemeinschaften ist es ja wohl so, dass ein Laie z.B. den aaronitischen Segen am Ende des Gottesdienstes nicht ‚wirksam‘ erteilen kann. Auch kann ein katholischer Laie nicht wirksam ein Gebäude, Auto o.ä. segnen(?) - oder warum macht so etwas ein geweihter Priester?
Offensichtlich gibt es im Christentum doch Unterschiede zwischen Klerikern und Laien in Bezug auf die ‚Ermächtigung‘, zu segnen - oder nur in Bezug auf die ‚Wirksamkeit‘ des Segens? Ich hatte das eigentlich so verstanden (möglicherweise falsch), dass ein Laie im Unterschied zu einem Geweihten keinen Segen erteilen kann; er kann jedoch Gott um seinen Segen für sich oder andere bitten (im Gebet). Oder ist es so, dass grundsätzlich jeder getaufte Christ segnen kann, bestimmte Segen aber Geweihten vorbehalten sind? Das wäre dann die Frage nach den ‚Typen‘ von Segen.
Vielleicht ist so etwas deutlicher geworden, um was es mir geht.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hi!
Soweit ich weiß, gibt es KEINE Unterschiede. Auch Gegenstände kann jeder Christ segnen. („Komm, Herr Jesus, sei unser Gast…“
So, Terminologieverwirrung: Jeder Christ kann den Segen Gottes erbitten, für Menschen wie Gegenstände. Normalerweise bezeichnet man diese Handlung als „segnen“.
Auch der Priester macht nichts andres.
>>:stuck_out_tongue_winking_eye:riester segnet die Gemeinde: „Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist“.
Hi Branden,
kleine inhaltliche Korrektur 
Der Betrüger Jakob hat ja
seinen älteren, schwer auf dem Felde arbeitenden Bruder Esau
um denselben schändlichst betrogen, indem er seinen Hunger
ausnutzte.
soweit, so richtig.
Wenngleich ich mir die Frage stelle, ob Esau nicht um den Wert des Erstgeburtsrechtes Bescheid wußte?
Während er selber als verwöhntes, listiges
Prinzchen zuhause am warmen Feuer rumsaß, konnte er diese
Intrige da ausdenken, wo er den blinden Vater auch noch
behupsen musste, um den Segen abzugreifen.
Diese Linke hat aber nicht der Bub sondern dessen Mutter gedreht!
Skandalöserweise hat das Alte Testament dann auch noch den
Betrüger bejubelt und so getan, wals wäre der Segen nun
verdient.
Verdient hat er ihn natürlich nicht. Aber der Segen war ausgesprochen und konnte nicht zurückgenommen werden.
Wenn es aber ums Verdienen ginge, hätten wir alle keinen Segen verdient.
Gruss Harald
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Hallo Harald
Wenngleich ich mir die Frage stelle, ob Esau nicht um den Wert
des Erstgeburtsrechtes Bescheid wußte?
Selbst wenn, hätte man den gutmütigen Esau so austricksen müssen?
…
Verdient hat er ihn natürlich nicht. Aber der Segen war
ausgesprochen und konnte nicht zurückgenommen werden.
Das erinnert dann aber mehr an magisches Denken, Zaubersprüche usw. als an moraltheologische Grundsätze, oder?
Wenn es aber ums Verdienen ginge, hätten wir alle keinen Segen
verdient.
Oder aber alle doch. 
Gruß,
Branden
Aussage ist so nicht korrekt
Hallo, alien,
Deine Aussage kann ich so nicht stehen lassen.
Ich glaube nicht an Gott und trotzdem kann ich jemanden segnen, indem ich den Betreffenden „Alles Gute“ wünsche.
MfG Zorro
Hi alien
Soweit ich weiß, gibt es KEINE Unterschiede. Auch Gegenstände
kann jeder Christ segnen. („Komm, Herr Jesus, sei unser
Gast…“
Nun das ist ein Gebet - da wird Jesus um seinen Segen gebeten, nicht selbst gesegnet.
So, Terminologieverwirrung: Jeder Christ kann den Segen Gottes
erbitten, für Menschen wie Gegenstände. Normalerweise
bezeichnet man diese Handlung als „segnen“.
Eben - Segen erbitten ist nach meinem Verständnis nicht dasselbe wie ‚erteilen‘. Unter diesem Gesichtspunkt wäre natürlich auch das in Bayern statt des „danke“ übliche „vergelt’s Gott“ oder auch ein simples „Pfüati (Gott)“ schon ein Segnen. Schön, ein wirklich segensreiches Land
. Darum geht es mir aber nicht, sondern um Segnen als sakrale Handlung. Oder ist das wirklich alles ein-und-dasselbe?
Auch der Priester macht nichts andres.
>>:stuck_out_tongue_winking_eye:riester segnet die Gemeinde: „Es segne euch der
allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige
Geist“.
Hallo Branden,
Wenngleich ich mir die Frage stelle, ob Esau nicht um den Wert
des Erstgeburtsrechtes Bescheid wußte?
Selbst wenn, hätte man den gutmütigen Esau so austricksen
müssen?
nu ja, der Arme ist ja nicht völlig verarmt.
Immerhin war er nach der Flucht seines Bruders alleiniger Herrscher über den elterlichen Besitz.
Aber Esau ist für mich der Typus für einen Menschen, dem das Sichtbare bzw. die momentanen Bedürfnisse wichtiger sind, als die göttlichen Dinge.
Verdient hat er ihn natürlich nicht. Aber der Segen war
ausgesprochen und konnte nicht zurückgenommen werden.
Das erinnert dann aber mehr an magisches Denken, Zaubersprüche
usw. als an moraltheologische Grundsätze, oder?
Erst einmal ist es eine Familiengeschichte, wie sie in vielen Familien vorkommt. Wenn ich so an Erbstreitigkeiten oder Scheidungskriege denke,…
Zum Anderen hat ein Segen natürlich etwas „magisches“ an sich.
Es ist ja ein Wunsch, der in Erfüllung geht.
Die Moraltheologie kommt erst später dazu.
Und dafür muss man das ganze Leben des Jakob betrachten.
Auch Jakob wurde betrogen, von seinem Schwiegervater Laban.
Der hat ihm doch glatt die falsche Braut ins Bett gelegt.
Musste der den armen Jakob so austricksen? *g*
Und letzlich hat Jakob seinem Bruder Esau großzügige Geschenke gemacht, um sich mit ihm wieder zu versöhnen.
Alles in Allem eine Story mit Happy End. 
Gruss Harald
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Hi Harald
Selbst wenn, hätte man den gutmütigen Esau so austricksen
müssen?
nu ja, der Arme ist ja nicht völlig verarmt.
Immerhin war er nach der Flucht seines Bruders alleiniger
Herrscher über den elterlichen Besitz.
Okay, das ist immerhin etwas.
Aber Esau ist für mich der Typus für einen Menschen, dem das
Sichtbare bzw. die momentanen Bedürfnisse wichtiger sind, als
die göttlichen Dinge.
Naja, die Askese und die christliche Erziehung wirken bei dieser Deiner Meinung aber auch n bissel mit, möchte ich sprechen. 
…
Zum Anderen hat ein Segen natürlich etwas „magisches“ an sich.
Es ist ja ein Wunsch, der in Erfüllung geht.
Die Moraltheologie kommt erst später dazu.
Und dafür muss man das ganze Leben des Jakob betrachten.
Auch Jakob wurde betrogen, von seinem Schwiegervater Laban.
Der hat ihm doch glatt die falsche Braut ins Bett gelegt.
Musste der den armen Jakob so austricksen? *g*
Jaja, diese ganze Mischpoke da um Jakob ist schon etwas zwielichtig, da beißt die Maus keinen Faden ab. 
Merkwürdig ist für mich immer nch, dass solche halbseidenen Familien im AT als Vorzeigefamilien vorgeführt werden. Aber das ging ja schon mit Kain und Abel so unappetitlich los.
Und letzlich hat Jakob seinem Bruder Esau großzügige Geschenke
gemacht, um sich mit ihm wieder zu versöhnen.
Das kennen wir ja: Die goldene Uhr zum 50jährigen Arbeitskraft investieren-Jubiläum, gönnerhaft von der Chefetage überreicht. 
Alles in Allem eine Story mit Happy End. 
Naaa jaaaa…ick weeß et nich…
Gruß,
Branden
Hi Branden,
Aber Esau ist für mich der Typus für einen Menschen, dem das
Sichtbare bzw. die momentanen Bedürfnisse wichtiger sind, als
die göttlichen Dinge.
Naja, die Askese und die christliche Erziehung wirken bei
dieser Deiner Meinung aber auch n bissel mit, möchte ich
sprechen. 
mit Askese hab ich es nicht so 
Aber ist es nicht so, dass gerade diese Geschichten Grundlage der christlichen Erziehung sind?
Merkwürdig ist für mich immer nch, dass solche halbseidenen
Familien im AT als Vorzeigefamilien vorgeführt werden. Aber
das ging ja schon mit Kain und Abel so unappetitlich los.
Das ist gar nicht merkwürdig.
Das zeigt, dass jede Familie bei Gott eine Chance hat.
Wären die „Vorzeigefamilien“ so „heilig“ wie Du sie Dir vielleicht wünschen würdest, käme so manch einer zu dem Schluß, dass er da „eh keine Chance“ hat.
Gruss Harald
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Hi Harald
Wird ja diesmal ein richtig guter Theraed hier 
Aber ist es nicht so, dass gerade diese Geschichten Grundlage
der christlichen Erziehung sind?
Aber wohl nur in dem Sinne wie Du unten andeutest: Vergebung für alle, egal was sie getan haben.
Das zeigt, dass jede Familie bei Gott eine Chance hat.
Wären die „Vorzeigefamilien“ so „heilig“ wie Du sie Dir
vielleicht wünschen würdest, käme so manch einer zu dem
Schluß, dass er da „eh keine Chance“ hat.
Okay, ich bin da grundsätzlich mit dabei. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die Typen wie Milosovic, Hitler, Osama usw. die Hölle an den Hals wünschen. Ich finde es okay, wenn alle in den Himmel kommen (und das ist nicht zynisch gemeint, sondern mein Ernst).
In diesem Sinne d’accord
Gruß,
Branden
Hallo Alien,
Segnen kann jeder. Jeder, der für eine andere Person
Verantwortung übernimmt, kann diese Person segnen: Denn jeder
Segen ist immer ein Gebet an Gott, den gewünschten Schutz zu
gewähren.
Segnen empfinde ich stets als eine Art geistiges Abbusserln. und das war´s auch schon. Wenn ich sehe, wieviel von den grundauf unsympatischen Leuten mit ihren Segenswünschen und Fürbitten öffentlich oder privat medienwirksam nach mir hascherln, fühl ich mich sofort an die mich ungefragt abbuserlnde Verwandschaft früherer Kindertage erinnert. Das Bild eines verantwortlich handelnden Menschen, hat niemals in mir aufkommen wollen. Und so ist es auch heute noch genau so.
Was ist nicht schon alles gesegnet worden, das sich nicht doch nur als selbstgefällig, menschenrechtsverletzend und umweltzerstörend herausgestellt hatte? Waren das alles nur schreckliche Irrtümer? Keineswegs, dabei war es ja immer nur gut gemeint. Segnen erscheint mir daher niemals mit verantwortlichem Handeln vergleichbar zu sein. Wer segnet betet nicht mehr, und dann droht´s gefährlich zu werden.
Darum hätt ich allen Segensspendern einzig nur zu sagen: Zieht fort, möglichst in Frieden, aber verstellt nicht der Sonne ihren Weg.
guvo
huhu,
bei der Taufe meines Sohnes sagte unser Pastor, dass jeder dieses Kind segen kann… Und dann ging ich mit meinem Junior rund und jeder segnete dieses Kind mit einem Kreuzzeichen auf seine Stirn mit den Worten „Ich segne dich“. Er sagte auch, dass man diesen Segen jederzeit geben könne… Wenn es aus dem Haus geht, bevor es einschläft… An jeden, der einem teuer ist, nciht nur an dieses Kind…
LG, Dany
Segen: JA
Hallo Dany
Das gefällt mir, was du da berichtest!
Es entspricht völlig meinem Gefühl und auch meiner
Gewohnheit, möglichst alle Wesen, die mir begegnen, zu
segnen (mal nur in Gedanken, mal halblaut ausgesprochen,
wenn ich allein unterwegs bin).
Gruss
Rolf
Hallo,
ohne die bislang hier in diesem Thread eingegangenen Antworten - für die ich mich im Übrigen herzlich bedanke - abwerten zu wollen, bin doch etwas enttäuscht über die Resonanz auf meine Anfrage. So interessant es ist, etwas über die persönlichen Ansichten von Christen zu diesem Thema zu erfahren, so hatte ich doch in erster Line auf sachkundige Antworten von einem/r Theologen/in gehofft. Womöglich gar jeweils von katholischer und von evangelischer Seite. Ich hatte eigentlich angenommen, dass das Thema ‚Segen‘ im Rahmen eines Theologiestudiums mit einer gewissen Systematik behandelt wird und so auch darstellbar ist.
Am brauchbarsten fand ich noch einen Absatz in Metaphers Posting, auf das mich maxet verwiesen hatte:
Bei der christlichen Form des Segens ist traditionell die Zeremonie
mit dem Handzeichnen des Kreuzzeichens verbunden und mit
entsprechenden sakralen Worten, die die Trinität anrufen. Den je
eigenen Segen (dieser Art) kann jeder initiierte Christ jedem geben
(z.B. Eltern ihren Kindern). Für das Segnen eines Gegenstandes (z.B.
ein „Kruzifix“) ist ein geweihter Priester zuständig. Aber das sind
nur Beispiele: Es hängt alles vom Inhalt des Segens und vom
Gegenstand ab …
„Es hängt alles vom Inhalt des Segens und vom Gegenstand ab“ - so weit war ich allerdings schon selbst gekommen; ich hätte das halt gern ein bißchen genauer. Gibt es denn in Bezug auf „Inhalt des Segens“ und in Bezug auf „Gegenstand des Segens“ keine Regeln, die sich in irgendeiner Art systematisch darstellen lassen?
Erwähnt hatte ich ja schon den aaronitischen Segen 4. Mose 6,24 ff, den apostolischen 2.Kor.13,13 und mittlerweile bin ich noch auf den Kindersegen nach Markus 10, 13-16 gestoßen. Meine Frage, ob die im Benediktionale aufgeführten Segen nur von Geweihten oder auch von Laien erteilt werden können, ist immer noch unbeantwortet. Meine Frage, ob der apostolische Segen im evangelischen Gottesdienst auch von Laien erteilt werden kann, ist immer noch unbeantwortet. Meine Frage, wie es mit den Einsegnungen von Personen und Gegenständen bei den Evangelischen aussieht, ist immer noch unbeantwortet, wie es mit der Aussegnung von Verstorbenen aussieht usw. … Weiss es hier keiner, oder hat hat man Hemmungen, über solch ‚magische Relikte‘ öffentlich zu schreiben?
Freundliche Grüße,
Ralf
Hallo alien,
„Einsegnen“ kenne ich nur im Zusammenhang mit einem Begräbnis,
aussegnen ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Hast Du das vielleicht verwechselt? Bei uns ist Einsegnung ein Synonym für die Erstkommunion. Die Aussegnungshalle hingegen befindet sich auf dem Friedhof.
Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
Den Segen im Zusammenhang mit den heiligen Sakramenten (Taufe, Kommunion, Ehe) darf m.W. nur ein Priester erteilen. Alles andere dürfen auch Laien.
Viele Grüße
Torsten