Seitensprünge

Hallo Unverkennbar, hallo alle anderen, die ihre verschiedenen Gedanken eingebracht haben.
Es ist ein schwieriges Thema, sonst hätte ich vermutlich auch nicht um Feedback gebeten…

Was sich für mich deutlicher herauskristallisiert, auch unterstützt durch dahin gehende Kommentare hier, ist, dass ich mit meiner Selbstverpflichtung der Wahrheit und damit Ehrlichkeit gegenüber auf einem für mich richtigen Weg bin.

Es geht keinesfalls um Absolutionen, um Gottes Willen, ginge es darum freigesprochen werden zu wollen, dann würde ich denen zustimmen, die sagen, komm alleine damit klar.

Mir geht es um die Beziehung und deren Wahrhaftigkeit und den Respekt meinem Partner und der Beziehung gegenüber.
Einer von Euch sagte sinngemäß. der Partner müsse die Chance haben, mit dem, was ist, umzugehen.
Wie er das tut, damit muss ich leben, und das widerrum wird auch mein Verhalten beeinflussen.

Ich glaube, ich muss mal konkreter werden.
Meine Beziehung ist absolut die, die ich will.Er ist absolut der, den ich lieben und dem ich comitted bin, im deutschen gibt es da wenige gleich gute Worte. An den ich mich gebunden fühle, vielleicht so.
Und doch bedeutet das nicht, dass ich diesem Mann nicht auch etwas zumuten muss, wie es, wenn wir ehrlich sind, in jeder reiferen Beziehung der Fall sein dürfte.

Jemand anderes hatte erwähnt, es gelte, Probleme anzusprechen und zu lösen, da stimme ich völlig zu.
Nun tun wir dies aber in wirklich sehr weit gehender Form.
Das ist ja ndie Basis einer guten Beziehung.
Noch jemand anderes erwiderte dann sinngemäß, man könne aber manchmal nicht alle Probleme lösen, auch nicht bei guter Kommunikation.
Da steige ich mal ein, denn das ist auch in meinem Falle genmau der Punkt.

Es gibt eine grundsätzliche Entscheidung seinerseits, die zur Folge hat, dass er über mehrere Monate nicht da ist, aus beruflichen Gründen.
Meiner persönlichen Einschätzung nach sogar noch darüber hinausgehend aus dem Grunde, Distanz schaffen möchte, um äusserlich nicht zu „comitted“ zu sein.
Das habe ich grundsätzlich aufrichtig akzeptiert und das ist in die Beziehung integriert.
Wir haben dennoch eine ganz schön gute lebendige Beziehung mit vielen, wirklich guten Entwicklungen, die auch durch so einige Krisen durchgewachsen ist.
Sexualität ist hervorragend, schläft auch mitnichten nach Monaten des Zusammenlebens ein, und dies über viele viele Jahre nun schon.
Am liebsten wäre es mir, er wäre nicht Monate weg, dann würde ich an Springen gar nicht denken, weil ich erfüllt und zufrieden bin.
Auch so denke ich nur aus dem Grunde ans Springen, weil ich schlicht und einfach nicht Monate ohne Sex leben mag und schwerlich kann.
Zumal ich seine berufliche Entscheidung,nur akzeptieren kann, weil es sein Weg zu sein scheint, nicht aber weil ich damit zufrieden wäre.
Soviel zum Thema „unlösbare Probleme“.

Nun hatte ich frühzeitig gesagt, womit er rechen dürfe,erakzeptierte das grundsätzlich, wohl auch in dem Glauben, damit umgehen zu können, um dann als es letztes Jahr zum ersten Mal geschah faqst durchzudrehen.
Erzählt habe ich es ihm übrigens vorher, er sagt schweren Herzens, geh Deinen Weg, stellte auch weder zu diesem noch zu einem anderen Zeitpunkt die Beziehung in Frage.
Als ich dann meinen Weg ging, hielt er es nicht aus und teilte mir von sich selber überrascht dieses mit.
Woraufhin ich meinen Sprung sofort abbrach, gesprungen nwar aber eben schon.

Wir redeten viel, am Ende vertiefte es unsere Beziehung sogar sehr.
Um Verzeihen und Absolution ging es zu keinem Zeitpunkt, das nur am Rande.
Das Problem ist aber nicht gelöst.
Er sagte, ich solle es ihm in Zukunft nicht sagen, dann würde es ihn auch nicht schmerzen.
Und genau hier setzte meine Frage, setzen meine Gedanken an.
Was tun?
Unehrlichkeit, Unoffenheit, da nehme ich doch der Beziehung etwas, und zwar in relevantem Ausmaß.
Es nicht zu tun, wenn es wirklich wichtig würde,
das würde, ich hoffe hier kommt noch der Eine oder die Andere mit, der Beziehung auch etwas nehmen.
Weil ich auf Grund seiner ohne Rücksicht auf meine Bedürfnisse getroffenen Entscheidung mich daran hindern würde, meine Bedürfnisse zu leben.
Ich rede von Monaten.
Und das seit vielen Jahren.
Und ich rede von mir, die ich eine sexuell sicherlich überdurchschnittlich aktive Frau bin, was, wenn er da ist auch gelebt werden kann.
Mir fehlt seit vielen Sommern das gewisse Gefühl, meine Erotik, nicht nur Sex, zu leben.Es ist dieses ein Lebensgefühl, welches zutiefst zu mir gehört, und ohne das ich nicht erfüllt bin.
Könnte er nicht anders, ich würde es auf mich nehmen, aber er könnte.
Und dennoch, die Beziehung gibt mir so viel, und ich kann von ganzem Herzen sagen,„das ist mein Mann“.

Schwierig,hm?
Wie könnte man umgehen damit?

Und noch was, es fällt mir nicht unbedingt leicht, so viel von kmir hier zu zeigen, ich bitte um freundlichen Umgang damit.

Zahira

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Hallo zahira,

nehmen wir an, du gingest fremd.
Dein Partner geht davon aus, dass ihr eine exklusive Beziehung führt und, dass du keine wesentlichen Geheimnisse vor ihm hast. So ist das zumindest in einer klassischen festen Beziehung.
Der Seitensprung ist die erste Täuschung, das Verheimlichen die zweite. Ich sehe beide Täuschungen als gleichrangig an.
Im Idealfall sollte man alles mit dem Partner teilen und ihm zumuten können. Aber wie sagte Nietzsche so richtig: „Kennten meine Freunde mich, wären es nicht mehr meine Freunde“.
In manchen Partnerschaften sind mehr Illusionen nötig als in anderen.

Ich finde, es lässt sich nicht allgemein bestimmen, ob man einen Seitensprung tun sollte oder nicht oder ob man ihn erzählen sollte oder nicht. Das hängt von der Ernsthaftigkeit der Beziehung, dem Gemüt des Partners, von Perspektiven, von der Bedeutung des Seitensprungs und und und ab.

Das Konzept „Beichte mit Hoffnung auf Absolution“ finde ich etwas merkwürdig. Dazu kann ich nichts sagen. Weder würde ich eine „Beichte“ in diesem Lichte sehen noch diesen Gedanken haben, wenn ich der „Sünder“ wäre.

Viele Grüße, Tychi

Hallo Zahira

Unsere Gesellschaft wird von Verrückten geführt, für verrückte Ziele. :Ich glaube wir werden von Wahnsinnigen gelenkt, zu einem wahnsinnigen :Ende, und ich glaube ich werde als Wahnsinniger eingesperrt, weil ich :das sage. Das ist das Wahnsinnige daran."
John Lennon

Dein Zitat von John Lennon ist hier fehl am Platze!
Ich glaube, daß Du eine falsche Vorstellung von einem „Seitensprung“ hast. Ein solcher hat immer mehrere Ursachen. Und es kommt noch erschwerend hinzu, daß immer zwei dazu gehören- sic!
Deswegen sei die Frage erlaubt, ob Du (Ihr) in dieser Beziehung eine Befriedigung in Form von Verständnis, Toleranz, Verstehen, Respekt und gemeinsamen Interessen habt?

„Das genaue Gegenteil dessen,was allgemein geglaubt wird, ist meistens :die Wahrheit.“
Jean de la Bruyère

Auch dieses ist keine Hilfe zu diesem Thema. Das einzige was dabei hilft, ist eine Durchleutung der Situation, eine Nacht darüber denken und dann die dementsprechenden Konsequenzen ziehen. Kein Mensch und keine Zitate können dieses ersetzen.

Gruß Kai

Und nochetwas: was mich wirklich ärgerlich macht, ist dieses
„Ich bin fremd gegangen, weil bei uns in der Beziehung etwas
nicht mehr stimmt“-Gequatsche.
Wenn es in der Beziehung Probleme gibt, dann sollte man sie
offen ansprechen und versuchen zu lösen.

und was ist, wenn die Probleme offen angesprochen wurden und
nicht gelöst wurden? Das soll ja auch vorkommen, wie man hört.

Klar kommt das vor. Aber was nützt einem da dann bitte das Fremdgehen??? Versteh ich nicht so ganz. Wenn ich meine Probleme in der Partnerschaft nicht lösen kann, dann sollte ich mit evtl. mal Gedanken über eine Trennung machen. Zumindest bei schwerwiegenden Problemen.

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OK, das ist ein krasses Beispiel. Aber wir hatten hier im
Forum schon genug harmlosere Fälle. Z.B. einen Mann, der sich
trotz wiederholter Aufforderung nicht regelmäßig waschen
wollte usw. Also was ist - wenn man das Problem angesprochen
hat und es nicht gelöst wurde - dann darf man fremdgehen?

Ähm, also, wenn ich meinen Partner so abstoßend finde, dass ich nicht mehr mit ihm schlafen möchte, dann sollte ich mal überlegen, wieviel mir die Beziehung noch bedeutet. Ich verstehe nicht, warum das immer alles nur auf den Sex reduziert wird!
Ist ein stinkender Partner nur im Bett abstoßend??? Ansonsten findet man ihn aber prima und umgibt sich gerne mit ihm und teilt gerne sein Leben mit ihm???
Meiner Meinung nach stört mich das Verhalten entweder insgesamt und dann versuch ich, die Konsequenzen draus zu ziehen oder ich arragiere mich eben damit.

???

Die aus dem Seitensprung resultierende Distanz, die Du
angesprochen hast bzw. das schlechte Gewissen, die Lüge usw.
ist in meinen Augen die Konsequenz, mit der der untreue Teil
leben muß - quasi als Preis für seine Untreue.

Von all dem lese ich im Ausgangsbeitrag wenig bis nichts.
Projezierst du?

OK, dann zitiere ich mal das Ausgangsposting:

„Ich bitte um eure Gedanken, Erfahrungen,…“
„Andererseits aber, schafft nicht eine Lüge, ein Geheimnis weit mehr Entfremdung einer an und für sich nicht in Frage gestellten lebendigen Beziehung, mehr Distanz, als ein ehrliches Miteinander, das auch solche Konflikte integrieren kann?“
Bitte lies doch erstmal genau das Ausgangsposting, bevor Du mich hier so anblaffst!

Wenn es in der Beziehung Probleme gibt, dann sollte man sie
offen ansprechen und versuchen zu lösen. Ansonsten sollte man
von Anfang an eine offene Beziehung vereinbaren.

Das finde ich etwas flach und himmelblau gedacht.

Und was genau möchtest Du mir mit dieser Aussage genau sagen?
Sich den Problemen zu stellen, nicht einfach wegzulaufen und seinen A… zusammenzukneifen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken ist flach??? Sehr erwachsen!

Am Anfang sieht man die kommenden Probs sicher nicht und ich
kenne keine frische und enge Beziehung, die gleichzeitig eine
‚offene‘ gewesen wäre.

Oh, na dann kennst Du nicht sehr viele Beziehungen!

Wenn die Probleme da sind, kann es viele Gründe geben eine
Beziehung aufrecht zu erhalten und nicht jedes Problem ist
lösbar.

Das habe ich wohl auch nicht behauptet. Ich sprach davon, erstmal zu versuchen, die Probleme zu lösen.
Und in meinen Augen ist eben ein Seitensprung KEINE Lösung. Er bringt einen nicht weiter, sondern handelt einem in meinen Augen noch mehr Probleme ein.

Aber wie reif ist es denn, aufgrund von Beziehungsproblemen in
einen Seitensprung zu „flüchten“ statt das Problem von Anfang
an offen anzusprechen und zu lösen?

Ein schöner und theoretisch immer richtiger Satz. Nur in der
Praxis stellst du damit völlig unpassende Maßstäbe auf und
folgst einer mMn gescheiterten Ideologie des ‚Problemelösens
durch besprechen‘.

So sieht nunmal meine Ansicht aus. Und, glaub es oder glaub es nicht, aber bei mir und meinen Beziehungen hat das bisher immer gut funktioniert.
Für mich gehört eben mehr Mut dazu, Probleme offen anzusprechen, als mal eben schnell fremd zu gehen und sich seinen Problemen nicht zu stellen.
Ich möchte nicht behaupten, dass es nicht Situationen gibt, in denen ein Seitensprung denkbar ist und meinetwegen auch Beziehungen, denen dadurch geholfen wurde, indem der Ausrutscher als Anlaß genommen wurde, die Beziehung neu zu definieren bzw. zu überarbeiten.
Aber in der Masse der Fälle handelt es sich doch um Seitensprünge, die nicht hätten passieren müssen, wenn man genug Rückrad gehabt hätte und ERNSTHAFT versucht hätte, an der Beziehung zu arbeiten.
Klar, das ist vielleicht mühselig und kostet ein paar Nerven und Kraft. Schade, wenn Dir das zu schwer ist.
Sorry, ich kann Deine, in meinen Augen unreife und oberflächliche Meinung einfach nicht teilen.
Nix für ungut.

Kann der heftige Sex, der ekstatische Orgasmus mit jemand
anderem nicht auch bedeuten, dass ich diese Phastasie nicht
dem Parnter antun möchte? Es ist manchmal schwierig mit
unserer animalische Komponente und der romantischen
Liebesvorstellung übereinzukommen.
Wenn sich Parnter das
klarmachen können, ist viel gewonnen und der nächste
Seitensprung wesentlich unwahrscheinlicher als mit Schweigen,
Vorwürfen oder „ich verzeih Dir“.

Nun, im Idealfall kommt in einer Beziehung beide Komponenten zusammen.
Und falls dem nicht so ist, sollte man sich überlegen, ob man eben entweder eine offene Beziehung führen möchte (denn DAS bedeutet für mich Ehrlichkeit) oder welchen Stellenwert die Beziehung überhaupt für einen hat.

Hallo,

und was ist, wenn die Probleme offen angesprochen wurden und
nicht gelöst wurden? Das soll ja auch vorkommen, wie man hört.

Klar kommt das vor. Aber was nützt einem da dann bitte das
Fremdgehen??? Versteh ich nicht so ganz. Wenn ich meine
Probleme in der Partnerschaft nicht lösen kann, dann sollte
ich mit evtl. mal Gedanken über eine Trennung machen.
Zumindest bei schwerwiegenden Problemen.

mir fiel nur auf, daß Du - wie es hier viele machen - so tust, als wäre eine Partnerschaft eine Gleichung oder ein Programmiersegment. Wenn dies, dann das. Wenn dies nicht, dann das. So einfach ist das nun einmal nicht - erst recht nicht, wenn Gefühle im Spiel sind. Warum gibt es denn so viele Beziehungen, in denen - zumindest aus Sicht von Außenstehenden - dem einen - vermeintlich - unerträgliche Dinge zugefügt werden, der aber trotzdem nicht die Flucht ergreift?

Und was ein Seitensprung nützt stand ja eh nicht zur Debatte.

Gruß
Christian

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Er hat aber Recht, Mau.
Auch Deiner Argumentation kann ich folgen, nur gibt es so manche Beziehung, meine gehört dazu, da ist eine offene und konfliktfähige Kommunikation an der Tagesordnung und doch kann es schon mal Konflikte geben, die aushaltbar, aber nicht lösbar sind.
Ganz unten schildere ich meine Sítuation etwas konkreter, zum besseren Verständnis und damit für Projektionen weniger Leerraum vorhanden ist, denn meine Frage war vielleicht doch zu allgemein gehalten, um Mißverständnisse nicht zu provozieren.

Gruß,Zahira

mir fiel nur auf, daß Du - wie es hier viele machen - so tust,
als wäre eine Partnerschaft eine Gleichung oder ein
Programmiersegment.

Nö, das denke ich mit Sicherheit nicht! Woraus ließt Du denn das?
Natürlich kann man eigentlich gar keine Pauschalantwort geben, denn jeder Einzelfall ist individuel und muß für sich aus bewertet werden.
Aber das ist doch eigenlich immer so. Ich habe auf eine allgemein gestellte Frage eben allgemein geantwortet. Sonst wäre meine Antwort seeeeeehr viel länger ausgefallen :wink:

Ich meinte in meinem ersten Posting im letzten Absatz eher die Fälle, in denen es sich meiner Meinung nach einige Leute zu einfach machen, indem sie als Entschuldigung für ihr Fremdgehen anführen: „Naja, aber in meiner Beziehung gibts halt Probleme und außerdem gehörten zum fremdgehen immer zwei.“
Das ist für mich so ein Totschagsargument und ich finde, damit macht man es sich einfach zu einfach… Aber ich glaube, das gehört gar nicht mehr zur Ausgangsfrage :wink:

VG

Sorry, aber Du hast nach Meinungen gefragt und so ist nunmal meine Meinung. Klar, es kommt letztlich auf den Einzelfall an. Ich habe ja nur ganz allgemein geantwortet und nicht eine 12635 Seiten-Antwort geschrieben, die jeden denkbaren Einzelfall berücksichtigt. Natürlich gibt es auch für mich denkbare Konstellationen, in denen ich es evtl. in Erwägung ziehen würde, den Seitensprung zu beichten. Aber grds. ist eben meine Meinung, dies nicht zu tun. Ich sehe da einfach keinen Sinn drin. Ehrlichkeit in einer Beziehung ist ja gut und schön. Aber wo war denn die Ehrlichkeit, als der Partner fremd ging?
Warum hat man dann nicht den Mut, mit dem Partner gleich vorher darüber zu sprechen? Warum macht man das erst hinterher?

Und insgesamt denke ich, dass es sich viele, die untreu werden, zu einfach machen, indem sie auf die Probleme in ihrer Beziehung verweisen. Für mich ist das (in den meisten Fällen) einfach keine Entschuldigung sondern zeugt eigentlich von fehlendem Mut und fehlendem Rückrad.

VG

Nachtrag
Sorry, einen Gedanken hatte ich noch vergessen:
Das mit dem Verweis auf die Ehrlichkeit in der Beziehung ist für mich einfach kein Argument! Die hat man doch schon durch das Fremdgehen begraben. Und für mich wird dieser Vertrauensmißbrauch durch ein Beichten in keiner Weise besser.

Sorry, einen Gedanken hatte ich noch vergessen:
Das mit dem Verweis auf die Ehrlichkeit in der Beziehung ist
für mich einfach kein Argument! Die hat man doch schon durch
das Fremdgehen begraben. Und für mich wird dieser
Vertrauensmißbrauch durch ein Beichten in keiner Weise besser.

Hättest Du Dir vorm Antworten die Mühe gemacht unten nachzulesen, wie der Fall liegt, könntest Du das nicht schreiben, denn dann wüsstest Du, dass der Seitensprung vorher angekündigt und „genehmigt“ war.
Es ging dann um die Frage, wie das weiterhin gehandhabt werden soll, nachdem die Genehmigung weiterhin grundsätzlich vorhanden ist.

Ich hatte übrigens eben nicht nach Meinungen Argumenten und Urteilen gefragt, lies noch mal.

Gruß
Zahira

Hallo Zahira,

selten, dass man derart Ehrliches und Schönes liest. Angesichts dieser Beschreibung denke ich, du weißt sehr wohl, was für euch richtig ist. Du solltest es weiterhin so angehen wie bisher.

Gruß
Der Franke

Gedanken dazu
Hallo, Zahira!

Erzählt habe ich es ihm übrigens vorher, er sagt schweren Herzens,
geh Deinen Weg, stellte auch weder zu diesem noch zu einem anderen
Zeitpunkt die Beziehung in Frage.
Als ich dann meinen Weg ging, hielt er es nicht aus und teilte mir
von sich selber überrascht dieses mit. Woraufhin ich meinen Sprung
sofort abbrach, gesprungen nwar aber eben schon.

Wir redeten viel, am Ende vertiefte es unsere Beziehung sogar sehr.
Um Verzeihen und Absolution ging es zu keinem Zeitpunkt, das nur am
Rande.

Nachdem Du ihn schon im Vorfeld informiert hattest, musste es um Verzeihen oder Absolution auch nicht mehr gehen. Und doch erleichtert es Dein Gewissen, ihn zum „Mitwisser“ zu machen. Indem Du das tust, kannst Du außerdem seine Reaktion beobachten und entsprechend auf ihn reagieren. Du kannst gegensteuern, beschwichtigen und je nach Verfassung Deines Partners sogar Druck ausüben. Du behältst das Gefühl, die Sache weitestgehend unter Kontrolle zu haben.

Das Problem ist aber nicht gelöst.
Er sagte, ich solle es ihm in Zukunft nicht sagen, dann würde es ihn
auch nicht schmerzen.
Und genau hier setzte meine Frage, setzen meine Gedanken an.
Was tun?
Unehrlichkeit, Unoffenheit, da nehme ich doch der Beziehung etwas,
und zwar in relevantem Ausmaß.

In erster Linie nimmt sein Wunsch Dir etwas: Die Möglichkeit, ihn zu „steuern“. Du würdest in Zukunft vielleicht immer mit der beängstigenden Frage konfrontiert sein, was in ihm vorgeht, wo er doch die starke Vermutung haben muss, dass Du es wieder und wieder getan hast oder tun wirst. Durch seinen Wunsch nimmt er Dir die Möglichkeit, etwas über SEIN Innerstes, etwas über SEIN Gefühl zu erfahren und auf die eine oder andere Weise einzulenken. Er lässt Dich in einer Ungewissheit, die Dich Deinerseits verunsichert.

Wenn Du das Gefühl hast, durch Dein – von ihm erbetenes – Schweigen unehrlich und „unoffen“ zu sein und der Beziehung in relevantem Ausmaß etwas zu nehmen, dann halte ich das für die Beschreibung der Angst, die Du bei dem Gedanken empfindest, ihn zu verlieren, weil er, auch wenn Du nichts sagst, nicht damit zurecht kommen wird. Und seine Reaktion wird Dich aus dem Nichts treffen, da er sie im Stillen treffen wird. Und möglicherweise stellst Du Dir die Frage, ob Du mit einer Beendigung der Beziehung durch ihn oder mit der Inanspruchnahme des gleichen Rechtes durch ihn rechnen musst und zurecht kommen wirst.

Es nicht zu tun, wenn es wirklich wichtig würde, das würde, ich
hoffe hier kommt noch der Eine oder die Andere mit, der Beziehung
auch etwas nehmen.
Weil ich auf Grund seiner ohne Rücksicht auf meine Bedürfnisse
getroffenen Entscheidung mich daran hindern würde, meine Bedürfnisse
zu leben.

… wenn es wirklich wichtig würde …
Wenn es so wichtig für Dich ist oder werden kann, wirst Du das Risiko eingehen müssen. Wenn es etwas ist, das zutiefst zu Dir gehört, wirst Du es leben müssen. Auch wenn dieser Satz …

Könnte er nicht anders, ich würde es auf mich nehmen, aber er könnte.

… leichte Zweifel bei mir aufkommen lässt, was Deine Motivation betrifft.

Beste Grüße

Elli

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Tut mir leid, Elli, damit kann ich auch nach mehrmaligem Lesen nicht viel anfangen, weil es nicht die Ebene trifft, um die es mir geht, und mit meiner und auch unserer Befindlichkeit gar nichts zu tun hat, obwohl Du in einer Form schreibst, die mich vermuten lässt, Du meintest besser zu wissen, was in mir und uns abläuft, als ich oder wir selber.
Viele Grüße,
Zahira

Hallo Zahira,

Immer wieder höre ich, wenn ich ausserhalb der Beziehung
Seitensprünge habe, bloß nicht dem Partner erzählen.

es kommt auf die Einstellung jeweiliger Personen an, wie sie sich grundsätzlich bei Vertrauensbruch verhalten.

Andererseits aber, schafft nicht eine Lüge, ein Geheimnis weit
mehr Entfremdung einer an und für sich nicht in Frage
gestellten lebendigen Beziehung, mehr Distanz, als ein
ehrliches Miteinander, das auch solche Konflikte integrieren
kann?

Es kommt darauf an, wie lange die Beziehung besteht. Eine langjährige Beziehung hat bereits viele Variationen an Nähe und Distanzen erfahren. Da würde ich eher von Befremdung als von Entfremdung sprechen.

Ich gehe in meiner Frage nicht davon aus, dass hemmungslos
jeder Begierde nachgegangen wird, dass es aber durchaus
Situationen geben kann, die einen Seitensprung
wahrscheinlicher werden lassen.

Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn so eine Art Fahrplan zu erstellen, wie Partner idealerweise miteinander umgehen sollen, um die Beziehung wieder auf´s richtige Gleis zu bringen.
Ich glaube ohnehin, dass die meisten langjährigen Beziehungen ihre unausgesprochenen Geheimnisse haben, über die nie gesprochen werden. Denn manchmal ist so ein Seitensprung nicht einmal der Rede wert. Wenn Beziehungen noch nicht so lange Bestand haben, dann ist das etwas anderes. Dann besteht in jeder Krisensituation eher Klärungsbedarf.
Loyalität ist ein wichtiger Bestandteil in einer Beziehung. Für Manche wird unter Loyalität das niemals fremd gehen verstanden, das macht den Erhalt deren Beziehung aus. Aber das mag nicht immer so gelten, weil Beziehungen so unterschiedlich sind wie die Menschen, die sie pflegen.

Und ich gehe von einer reifen Kommunikation innerhalb der
Beziehung aus.

Das liest sich sehr anspruchsvoll, aber ist nicht immer umsetzbar. Im Berufsleben mit Vorgesetzten, Kollegen oder Geschäftspartnern ist eine disziplinierte Gesprächsführung notwendig und machbar, weil es nicht um Emotionen geht. Aber in der Partnerschaft spielen Gefühle eine große Rolle, sind nicht immer umfassend greifbar und lassen sich nur schwer verbalisieren. Ich bin ein Fan davon, sich vorallem selbst treu zu bleiben und eher das zum Ausdruck zu bringen, aber sich auch gegenüber seinem Partner verantwortungsbewußt zu zeigen. Da helfen einem keine allgemein gültigen Regeln für Krisengespräche. Das ist wie mit der Fahrpraxis: Wenn es neblig ist, die Schweibenwischer sind kaputt und die Streckenführung ist einem fremd, dann heißt es langsam und nach Gefühl fahren.

viele Grüße
Maelle

Ich hatte übrigens eben nicht nach Meinungen Argumenten und
Urteilen gefragt, lies noch mal.

OK, also jetzt wirds echt komisch.
Das hattest Du geschrieben:
Ich zitiere: „Bitte um Eure Gedanken, Erfahrungen, und will auch die Motivation meiner Frage später gerne noch näher erläutern.“
Du bist hier in einem Forum gelandet, stellst ein Posting zu einem bestimmten Thema rein und möchtest keine Meinungen (für mich anderes Wort für Gedanken)und Argumente hören???
Was denn dann? Eine Bestätigung von anderen in Bezug auf Deine eigene Auffassung???
Sorry, aber das ist mir echt zu doof!

Hättest Du Dir vorm Antworten die Mühe gemacht unten
nachzulesen, wie der Fall liegt, könntest Du das nicht
schreiben, denn dann wüsstest Du, dass der Seitensprung vorher
angekündigt und „genehmigt“ war.

OK, ich habe in diesem mittlerweile ziemlich langen Artikelbaum fast alle Antworten gelesen, auch Deine, aber anscheinend eine zuwenig.
Es wäre allerdings um einiges einfacher gewesen, wenn Du den konkreten Fall gleich im Ausgangsposting geschildert hättest. Weißt Du, das erleichtert das Antworten um einiges, wenn man nicht erst 392 andere Antworten durchlesen muß um zu wissen, worum es eigentlich geht!

Es ging dann um die Frage, wie das weiterhin gehandhabt werden
soll, nachdem die Genehmigung weiterhin grundsätzlich
vorhanden ist.

Ich glaube, so habe ich zumindest Dein unteres Posting verstanden, dass die „Genehmigung“ nciht wirklich vorhanden ist. Mein Eindruck: Er arrangiert sich damit notgedrungen irgendwie, aber unter einer (freiwilligen) Genehmigung verstehe ich etwas anderes.
Ich weiß auch nicht, um wieviel Monate Abwesenheit es hier tatsächlich geht. Ich kann nur sagen, dass ich selbst über Jahre hinweg eine Fernbeziehung mit 1000 km Entfernung hatte und wir auch auf so einiges verzichten mußten… Und trotzdem wäre mir nie in den Sinn gekommen, fremd zu gehen, nochdazu wennh ich merke, wie schwer sich der Partner damit tut. Aber OK, das muß eben jeder für sich selbst entscheiden.
Ich bleibe bei meiner Meinung: entweder ich arrangiere mich mit der zugegebenermaßen mißlichen Situation in Bezug auf Dein/euer Sexualleben oder ich schaue mich nach einer anderen Beziehung um.
Auch wenn ansonsten alles bei euch paßt: dieses Fremdgehen wäre für mich KEINE Alternative! Sollte der Partner das wirklich, ehrlichen Herzens akzeptieren können, wäre das etwas anderes. Aber wie gesagt, diesen Eindruck habe ich bei euch nicht gewonnen. Und für mich ist Dein Fremdgehen mit dieser vermeintlichen „Genehmigung“ nicht besser oder schlechter, als jedes x-beliebige Fremdgehen, was „heimlich“ geschiet. Und ich habe den Eindruck, dass Du nun durch ein vorheriges „Ankündigen“ bzw. nachträgliches „Beichten“ den Schein der angeblichen Ehrlichkeit Deiner Beziehung aufrechterhalten möchtest.
Dabei ist in meinen Augen Dein Verhalten genauso unehrlich - Dir selbst und ihm gegenüber.
Oh, sorry, nun habe ich ja wieder einfach meine Meinung geschrieben, aber die möchtest Du ja gar nicht hören. Und auch sorry für die vielleicht harten Worte, aber Du mußt damit leben, dass in einem Forum evtl. auch kritische Ansichten geäußert werden.

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Ich zitiere: „Bitte um Eure Gedanken, Erfahrungen, und will
auch die Motivation meiner Frage später gerne noch näher
erläutern.“
Du bist hier in einem Forum gelandet, stellst ein Posting zu
einem bestimmten Thema rein und möchtest keine Meinungen (für
mich anderes Wort für Gedanken)und Argumente hören???
Was denn dann? Eine Bestätigung von anderen in Bezug auf Deine
eigene Auffassung???
Sorry, aber das ist mir echt zu doof!

Ich hatte auch geschrieben, dass es schön wäre, ohne Urteile auszukommen, wozu auch Meinungen gehören, die mitnichten dasselbe sind, wie Gedanken.

Das ist übrigens in den meisten fruchtlosen Gesprächen hier, und deren gibt es leider viele, und da bin ich dann wieder selber naiv gewesen, dass ich mir ausgerechnet diesen Ort gesucht habe, der Grund für den Nullwert dieser fruchtlosen Gespräche. Dass nichts weiter geschieht, als Meinungen und Urteile auszutauschen, um am Ende auch bloß den Weiterbestand des eigenen Egos zu sichern.
Nichtsdestsotrotz gibt es hier eben auch immer wieder ein paar Perlen von Antworten, die durchaus hilfreich sind, da sie da ansetzten, wo gefragt wurde, und das kann auch durchaus bedeuten, diametral gegenüberliegende Gedanken einzubringen und aufzuzeigen.
Aber nicht so, leider.

Ich glaube, so habe ich zumindest Dein unteres Posting
verstanden, dass die „Genehmigung“ nciht wirklich vorhanden
ist. Mein Eindruck: Er arrangiert sich damit notgedrungen
irgendwie, aber unter einer (freiwilligen) Genehmigung
verstehe ich etwas anderes.

Das ist Meinung und Beurteilung.Danke, nein.

Ich weiß auch nicht, um wieviel Monate Abwesenheit es hier
tatsächlich geht. Ich kann nur sagen, dass ich selbst über
Jahre hinweg eine Fernbeziehung mit 1000 km Entfernung hatte
und wir auch auf so einiges verzichten mußten… Und trotzdem
wäre mir nie in den Sinn gekommen, fremd zu gehen, nochdazu
wennh ich merke, wie schwer sich der Partner damit tut. Aber
OK, das muß eben jeder für sich selbst entscheiden.
Ich bleibe bei meiner Meinung: entweder ich arrangiere mich
mit der zugegebenermaßen mißlichen Situation in Bezug auf
Dein/euer Sexualleben oder ich schaue mich nach einer anderen
Beziehung um.

Und hier sprichst Du und erzählst Du von Dir, wofür ich Dir danke, womit ich durchaus etwas anfangen kann.
Es wäre schön, jeweils bei sich selber zu bleiben, damit ein Gespräch möglich wird, alles andere bleibt für mich übergriffig und ich werde sofort eine Grenze ziehen.Das tut übrigens fast ein jeder und eine jede und dan diesem Punkt scheitern hier viele Gespräche.

Auch wenn ansonsten alles bei euch paßt: dieses Fremdgehen
wäre für mich KEINE Alternative! Sollte der Partner das
wirklich, ehrlichen Herzens akzeptieren können, wäre das etwas
anderes. Aber wie gesagt, diesen Eindruck habe ich bei euch
nicht gewonnen.

Doch, es ist durchaus ehrlichen Herzens so gewesen, sonst hätte ich es nicht getan, so wie ich es sofort abgebrochen habe, als seine Probleme damit deutlich wurden.
Und darum habe ich ja jetzt auch ein Problem, weil ich weiss, nun, dass es für ihn sehr belastend ist.
Er hat von Anfang an gewusst, wie beziehungstoxisch seine Anfangsentscheidung war, auch darüber haben wir lange und immer wieder geredet.Es ging um die Art und Weise wie sie gefällt wurde, dass sie gegen Absprachen getroffen wurde etc.
Ohne jetzt näher auf die Hintergründe eingehen zu wollen, das war soweit klar zwischen uns.
Es ist eben nicht immer so eindeutig und einfach, dass Pauschalurteile ausreichen.
Er hat quasi die Folgen seiner Entscheidung gesehen, und nun wiederrum sehe ich die Folgen meiner Entscheidung und habe einen Konflikt.
Und bleibe bei der Frage sagen oder nicht sagen.

Und für mich ist Dein Fremdgehen mit dieser

vermeintlichen „Genehmigung“ nicht besser oder schlechter, als
jedes x-beliebige Fremdgehen, was „heimlich“ geschiet. Und ich
habe den Eindruck, dass Du nun durch ein vorheriges
„Ankündigen“ bzw. nachträgliches „Beichten“ den Schein der
angeblichen Ehrlichkeit Deiner Beziehung aufrechterhalten
möchtest.
Dabei ist in meinen Augen Dein Verhalten genauso unehrlich -
Dir selbst und ihm gegenüber.
Oh, sorry, nun habe ich ja wieder einfach meine Meinung
geschrieben, aber die möchtest Du ja gar nicht hören. Und auch
sorry für die vielleicht harten Worte, aber Du mußt damit
leben, dass in einem Forum evtl. auch kritische Ansichten
geäußert werden.

Naja, ich lass es mal als Deine Meinung stehen, die aber hat mit meiner Fragestellung weniger zu tun, als mit Dir und gehört vielleicht in einen eigenen Thread.
Es geht nicht darum Kritik nicht zu äussern, aber es geht vielelicht darum, eigene Bilder vom anderen zu trennen, um gute Gespräche zu ermöglichen.
Und ich weiss, dass ich damit hier hohe Ansprüche stelle, aber wie könnte ich anders???

Gruß,
Zahira

Verdammt nochmal, jetzt nenne es doch endlich beim Namen!
Du willst einen Freibrief fürs Fremdficken. Das ist alles. Danach suchst Du. Das ist die ganze und simple Wahrheit.

Du ziehst aus allen Antworten nur heraus,

  • was dem Plan dienlich ist,
  • was Dich noch einigermaßen anständig aussehen läßt
    und
  • was Deinem Partner die Mitverantwortung durch Mitwissen und Billigung aufbürdet.

Den Rest ignorierst Du oder tust es ab als „Ziel verfehlt“.

Das Thema könnte könnte so interessant sein! Aber die Durchschaubarkeit Deiner Motive und Deine Mittel zur Erreichung des Ziels lassen Dich inzwischen in einer solchen Billigkeit dastehen, daß ich fast schon Mitleid empfinde.

Fast.

Larry

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