Seitensprünge

Das ist übrigens in den meisten fruchtlosen Gesprächen hier,
und deren gibt es leider viele, und da bin ich dann wieder
selber naiv gewesen, dass ich mir ausgerechnet diesen Ort
gesucht habe, der Grund für den Nullwert dieser fruchtlosen
Gespräche.

Nun, für mich ist ein fruchtloses Gespräch eines, das nur dazu dient, meine eigene Meinung bestätigt zu bekommen.
Ein Gespräch, welches mich selbst voran bringt, ist dagegen eines, in welchem ich mich, auch wenns ziemlich unbequem ist, mit den Argumenten anderer auseinandersetze und mit meinen eigenen abwäge, um meine eigene Entscheidung/Verhalten zu reflektieren und evtl. zu überdenken oder aber auch, meine eigene Meinung zu festigen.
Mir (und einigen anderen) geht es mitnichten darum, irgendjemanden zu verurteilen, sondern nur, um Dir vielleicht eine andere Sichtweise aufzuzeigen, mit der Du Dich auch mal auseinandersetzen solltest. Aber vielleicht ist Dir das zu unbequem, da diese Sichtweise Deine eigene Auffassung anscheinend nicht stützt. Schade, dass Du vor Argumenten Angst hast und Dich angegriffen und bedroht fühlst. Ich wünsche Dir ganz ehrlich, dass Du in Deinem Umfeld auch Menschen hast, die Dir nicht nur nach dem Mund reden, sondern durch ihre Gedanken auch andere Sichtweisen aufzeigen. Was Du damit anfängst, bleibt ganz allein Dir überlassen, aber eine Anregung zum NACHDENKEN ist für jeden normal entwickelten menschlichen Geist eine prima Sache.

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Hallo, Zahira!

Tut mir leid, Elli,

Das muss es nicht, Zahira. Mit Menschen, die vorgeben, mit Dritten vögeln zu müssen, um der bestehenden Partnerschaft nichts „zu nehmen“ („Es nicht zu tun, wenn es wirklich wichtig würde, … das würde der Beziehung auch etwas nehmen.“), beschäftige ich mich gerne. Und wenn diese noch dazu versuchen, ihren Partner dafür verantwortlich zu machen („Weil ich auf Grund seiner ohne Rücksicht auf meine Bedürfnisse getroffenen Entscheidung mich daran hindern würde, meine Bedürfnisse zu leben.“), ist mir keine Zeit zu schade.

Nun hatte ich frühzeitig gesagt, womit er rechen dürfe …

Und wenn sich dann noch ihre eigenen Druckmittel irgendwann gegen sie wenden, weil nicht alles so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben, und ihnen – unter dem hochanständigen Dach von Ehrlichkeit und Offenheit – der Mut fehlt, konsequent zu sein, mache ich mir sogar ein paar Gedanken dazu.

Beste Grüße

Elli

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Für mich gehören ein Seitensprung wie auch eine Affäre in
aller Regel erzählt. Warum soll der "springende " Partner denn
nun devot die Alleinschuld übernehmen? Das wird einer
wirklichen ernsthaften Beziehung nicht gerecht. Die Partner
sollten das zum Anlaß nehmen, ernsthaft über die Ursachen
nachzudenken. Da die gekränkte und beleidigte Leberwurst zu
spielen, weil man sich hintergangen fühlt, ok, das kann ich
verstehen, wenngleich ganz persönlich nicht nachvollziehen.
Dennoch würde ich mir soviel Reife wünschen, das zu einem
nicht von Vorwürfen beladenen Gespräch über Schwachstellen in
der Beziehung zu nutzen.

Genau DAS interessiert mich.
Für Dich ist es, wenn ich Dich richtig verstehe, „reif“, fremdzugehen um dann anschließend über die Probleme in der Beziehung zu sprechen???
Würde es nicht eher von geistiger Reife zeugen, bevor man es zum Fremdgehen kommen läßt, GLEICH anzusprechen, was einen am Partner oder der Beziehung stört?
Aus welchem Grund sollte das Lösen der Probleme NACH dem Fremdgehen besser/effektiver/zielführender sein?
Bitte erkläre mir doch, warum man Dein angesprochenes Gespräch ("…nicht von Vorwürfen beladenes Gespräch…") nicht auch genausogut ohne Fremdgehen führen kann!

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Zeit für Unterstützung
Hallo!

Mit jeder Deiner Reaktionen zwischen
empört und eingeschnappt,
beleidigt und beleidigend,
unterstellend und abwertend,
ignorierend und selektierend,
rate ich Dir wärmstens, Deinen Stiefel durchzuziehen. Da das ohnehin Dein Plan ist,
den Du nicht verändern willst,
der durch Schönreden sein Antlitz täglich verbessert,
der Dich umnebelt gibt wie ein unbeirrbarer Reiz,
der nicht in Einklang zu bringen ist mit dem, was eine Basis sein sollte,
der Dich so deutlich unterscheidet von all den verkrusteten Vorstellungen vom Umgang miteinander,
der ein Opfer, welches vom Rand in den Abgrund befördert wird, rechtfertigt
und
dessen Durchführung durch Kritik von außen immer drängender wird,
mußt Du das tun.

Du wirst einen sehr speziellen Wesenszug der Schule des Lebens kennenlernen, den es wirklich nur dort gibt:
Geschwänzte Lektionen sind die lehrreichsten. Nirgends sonst prägt sich der Stoff, dem man sich verweigert hat, besser ein.

Larry

Na, das Thema scheint ja in ein Wespennest der nicht konfrontierten Ängste zu stechen.
Inzwischen beginne ich besser zu verstehen, wieso differenziertere Ansätze hier selten sind, Menschen, die dazu in der Lage scheinen, hier öfter schweigen und beschränke mich dann mal wieder auf Informationsaustausch und Pläuschchen.
Es ist nicht so, dass mir reiferer Austausch fehlen würde, umso mehr war es interessant zu erleben, was solche Ebenen der Konfliktbewältigung mit den meisten Menschen machen, die vielleicht nicht, noch nicht gelernt haben, die eigenen Projektionen zu erkennen.
Es sind dennoch so einige Gedanken dabei, die es mir möglich machen, meinen eigenen Weg klarer zu sehen, und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!

Grüße,
Zahira

Wespennest
Deine Konstellation ist aber auch eine sehr ungewöhliche. Erinnert mich an die „Gewissensfragen“ von Dr. Dr. Erlinger im Süddeutsche Zeitung-Magazin. Schau Dich darin bißchen um, da geht es oft um Moralfragen, denen er sich mit einer Handvoll historischer Autoren (Kant ist immer dabei) nähert. Sind gute Ansätze dabei, vor allem die Perspektivwechsel helfen weiter.
Mir gefällt Deine reflektierte Art! Auf dass Du oder Ihr den gordischen Knoten zu lösen bekommt.

pp

Hallo Zahira,

Na, das Thema scheint ja in ein Wespennest der nicht
konfrontierten Ängste zu stechen.

Das ist bei diesem Thema leider unvermeidlich. Komplexe,
Verlustängste, schlechte Erfahrungen und Gefühle von Lust
und Schuld mischen sich da zu tief.

Inzwischen beginne ich besser zu verstehen, wieso
differenziertere Ansätze hier selten sind, Menschen,
die dazu in der Lage scheinen, hier öfter schweigen …

Sei nicht so verbittert. Das schadet eigentlich nur dir selber.
Letztlich hat man es hier immer nur mit Menschen zu tun und
wir alle plagen uns mit den Tücken des Mediums Internet rum.
Anonymität, Zeitmangel, Oberflächlichkeit, die Einengung auf
manchmal karge Texte deren Autor man nicht kennt … all das
hat seinen Preis.

Mehr als sonst irgendwo muss man hier sortieren und sich über
die passenden Antworten freuen … und unterliegt doch beim
Sortieren den gleichen Beschränkungen und ordnet schnell mal
eine schiefe Tonlage aus Betroffenheit als miesen Beitrag ein.

Jetzt aber zu meiner Antwort an dich:

Nachdem ich deine Situation gelesen habe, kann ich den tiefen
Zweispalt verstehen, in dem du steckst und für den es keine
einfache Lösung zu geben scheint.

Dem Mann, den du liebst, ist es grundsätzlich wichtiger monate-
lang am Arsch der Welt seiner Karriere zu folgen als mit dir zu
leben und deine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. An der
Stelle würden viele die Beziehung an sich hinterfragen … du
stehst zu ihm und ihr wollt die Beziehung fortführen.

Du wirst mir vorwerfen, dass dies nicht dein Thema ist, aber
ich nehme mir die Freiheit dir zu schreiben dass ich an der
Stelle anders gehandelt hätte. Unter diesen Umständen hätte
ich die Beziehung abgebrochen um eine gemeinsame Zukunft mit
Zusammenleben und Kindern usw. mit einem anderen Partner an-
zustreben. Aber das ist deine Entscheidung und eine Frage der
persönlichen Lebensziele.

In deiner jetzigen Situation sehe ich keine Alternative als
dazu, dass du deinem Körper gibst, wonach es ihm verlangt und
diese Bedürfnisse mit einem anderen Mann befriedigst. Wenn
dein Freund grundsätzlich das Problem begreift und einsieht,
dass er entweder auf seine Auslandsaufenthalte oder auf deine
körperliche Treue verzichten muss, ist das schon viel wert.
Toll finde ich es, dass er das offen ausgesprochen hat - viele
andere führen in solchen Situationen ein Spiel aus unausge-
sprochenen, widersprüchlichen und fehlinterprätierbaren
Aggrements *dich beneid*

Unter diesen Umständen ist es eine Schutzfunktion für eure Beziehung
wenn du eine ‚Sprünge‘ für dich behälst - und das sollte auch kein
Problem sein, solange dabei nichts ‚wichtiges‘ geschieht. Maßstäbe
von ‚Moral‘ und ähnliches anzuwenden bringt da wenig. So sinnvoll
sie im gesellschaftlichen Kontext sind, halte ich im kleinräumigen
Bereich eurer Beziehung eure eigenen Bedürfnisse für wichtiger.

Wo ich ein Problem sehe, ist bei der Frage wie oft und wie schön
es mit dem Lover sein darf. Hoffendlich schaffst du es die Balance
zwischen der Gefahr dich beim Sex in diesen Lover zu vergucken wenn
es sehr geil mit ihm ist und ehrer miesen Erlebnissen, die genauso
unkritisch wie langweilig sind.

Viele Grüße

Jake

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jein, wie immer
Situation: ich bin mit meiner Beziehung ziemlich, aber doch nicht ganz zufrieden, kann vielleicht gar nciht genau definieren, warum. Man unterhält sich darüber oder vielleicht auch nicht, z. b. weil man die Sache doch nicht so hoch hängen möchte. Man fährt zu einer Fortbildung, Urlaub mit Freunden, irgendwas ohne den Partner. Man geht abends gemeinsam aus und trifft jemand, mit dem man den ganzen abend nur rumgickert, Blödsinn macht, halt Teenie spielt. Plötzlich erinnern sich die Hormone auch mal wieder an ihren Besitzer. Die alte Unbefangenheit fühlt sich wieder zurück. Das schöne Gefühl stundenlang knutschend in der Ecke zu stehen. Ewig nicht mehr gefühlt. Sogar wieder mal ne Kippe geraucht, einen über den Durst getrunken, genau soviel um euphorisch zu sein. Du kannst sagen ok, bis hierher, nicht weiter, löblich häufig ehrenwert und in ordnung. Du kannst auch einfach den blöden Warntönen des moralischen Hüters in Dir die Zunge rausstrecken und sagen das gönn ich mir jetzt mal. Und zwar ungeplant, das ist für mich der Knackpunkt.
Am morgen danach bist du völlig durch den Wind, weil Du das Glücksgefühl noch spürst (geile Nacht, wie hat Dir das gefehlt), Du die Verletzung spürst, die du dem Partner zugefügt hast. Aber fühlst Du Dich schuldig? Ist es schlecht, Glück zu spüren? Die Fragen sind nicht einfach zu beantworten, und ich denke fast jeder von uns hat solche Momente erlebt. Sich darüber auszutauschen, austauschen zu können, würde eine Partnerschaft für mich extrem wertvoll machen. Und vielleicht eher verhindern, dass es wieder passiert.
Also es ist schön, wenn man vorher drüber reden kann, nur denke ich das sind 2 Paar Schuhe.

pp

Moral
… ist kein zuverlässiger Ratgeber, klar. Aber die Antworten von dem Typ, die mit Moraltheorie arbeiten finde ich schon gut. Er spielt viel mit Perspektivwechsel und Drittpersonen. Ich finde, das hilft in Situationen, in denen man selbst ratlos ist, oft weiter. Leider kann ich jetzt kein Beispiel wiedergeben. Aber die Artikel lassen sich sicher im Netz auftreiben, das kann man sich schon Fragen ähnlicher Konstellation raussuchen.
Uns ich denke unser nymphomanisches Mädchen (sorry für die Flapsigkeit, ist lieb gemeint)hat doch genau so ein Dilemma. Sie fühlt sich doch auch nicht wirklich im moralischen Recht, wenn sie es mit anderen treibt, aber ohne gehts ihr auch schlecht. Das kanns ja auch nicht sein. Die Situation ihres Mannes ist auch nicht besser.

pp

und meine Gedanken
Hi zahira, die Ellibee Antwort finde ich messerscharf das Thema treffend und nicht dran vorbei. Ich glaube sie bringt die Lage deines Mannes auf den Punkt. Dass sie an deiner Seelenlage weit vorbeigeht ist eben genau Euer Problem. Sein Problem ist nicht mit Deinem deckungsgleich, aber Du mußt es doch wahrnehmen und verarbeiten, sonst kommst Du da nicht raus.

pp

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Hallo Jake!

Nicht nur zu lesen, sondern auch zu spüren, dort und zwar genau dort, wo ich bin und womit ich hierher gekommen bin, gesehen zu werden und eine Antwort zu erhalten, das ist schon toll und unerwartet.
Andere mögen nun denlken, ja, sie kriegt ja auch genau das zu hören, was sie hören wollte, aber das ist es nicht.
Es ist nur so, dass das sich auf den Fragenden einlassen und dort ihm zu antworten, wo er gerade steht, ungeachtet eigener Bilder und Konzepte der einzige Weg sein kann, der konstruktiv bleibt.Auf diesem Boden empfinde ich selber auch die Möglichkeit, Einwände und Bedenken, um die ich ja grundsätzlich dankbar bin im Austausch anzuschauen, und bleibe frei, für was auch immer sich dann in mir entwickelt.
Aber das verstehst Du ja schon, sonst könntest Du nicht so schreiben und hast Du mir das in ganz besonders ausgeprägter Weise gegeben und das ist wohl ein Glücksfall.

Sei nicht so verbittert. Das schadet eigentlich nur dir
selber.
Letztlich hat man es hier immer nur mit Menschen zu tun und
wir alle plagen uns mit den Tücken des Mediums Internet rum.
Anonymität, Zeitmangel, Oberflächlichkeit, die Einengung auf
manchmal karge Texte deren Autor man nicht kennt … all das
hat seinen Preis.

Mehr als sonst irgendwo muss man hier sortieren und sich über
die passenden Antworten freuen … und unterliegt doch beim
Sortieren den gleichen Beschränkungen und ordnet schnell mal
eine schiefe Tonlage aus Betroffenheit als miesen Beitrag ein.

Wirklich schön ausgedrückt und auf den Punkt gebracht.So ist es wohl.

Jetzt aber zu meiner Antwort an dich:

Nachdem ich deine Situation gelesen habe, kann ich den tiefen
Zweispalt verstehen, in dem du steckst und für den es keine
einfache Lösung zu geben scheint.

Dem Mann, den du liebst, ist es grundsätzlich wichtiger
monate-
lang am Arsch der Welt seiner Karriere zu folgen als mit dir
zu
leben und deine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. An
der
Stelle würden viele die Beziehung an sich hinterfragen … du
stehst zu ihm und ihr wollt die Beziehung fortführen.

Du wirst mir vorwerfen, dass dies nicht dein Thema ist, aber
ich nehme mir die Freiheit dir zu schreiben dass ich an der
Stelle anders gehandelt hätte. Unter diesen Umständen hätte
ich die Beziehung abgebrochen um eine gemeinsame Zukunft mit
Zusammenleben und Kindern usw. mit einem anderen Partner an-
zustreben. Aber das ist deine Entscheidung und eine Frage der
persönlichen Lebensziele.

Wie sollte ich Dir hier etwas vorwerfen?
Du sprichst von Dir, und versuchst mir nicht, Deines überzustülpenmangels Wahrnehmung oder gar Projektion.

Es ist dies alles nicht so ganz einfach, denn ich kann Deinen Standpunkt sehr gut verstehen, und mein Kopf würde auch so antworten.
Es ist nur so, ich habe im tieferen Sinne meinen „Seelenpartner“ in diesem Mann gefunden, wir sind seit 10 guten (!) Jahren zusammen, und vor diesem Hintergrund ist mein Problem wieder marginal.
Grundsätzlich hab ich gar nichts gegen ein bisschen Freiheit und meine Ruhe haben, es ist dieses nur zu viel davon.
Kinder habe ich vorher bekommen, das nur am Rande, und mein Leben ist mit und ohne ihn ein lebendiges und gutes.
Hat auf der Seelenebene ein Einlassen stattgefunden,wie bei uns, dann gibt es da irgendwie nicht mehr die Frage gehen oder bleiben, das ist dann eher „in guten wie in schlechten Zeiten“, und ich bin zuallererst dankbar, dass mir diese Gnade widerfährt.
Vor diesem Hintergrund gilt es Probleme zu meistern, so, wie ich es jetzt versuche, das ist viel schwieriger, als zu gehen, und natürlich weiss ich, dass diese Konstellation nicht ohne Grund die meine ist und es hier etwas zu lernen gilt.
So in etwa.

In deiner jetzigen Situation sehe ich keine Alternative als
dazu, dass du deinem Körper gibst, wonach es ihm verlangt und
diese Bedürfnisse mit einem anderen Mann befriedigst. Wenn
dein Freund grundsätzlich das Problem begreift und einsieht,
dass er entweder auf seine Auslandsaufenthalte oder auf deine
körperliche Treue verzichten muss, ist das schon viel wert.
Toll finde ich es, dass er das offen ausgesprochen hat - viele
andere führen in solchen Situationen ein Spiel aus unausge-
sprochenen, widersprüchlichen und fehlinterprätierbaren
Aggrements *dich beneid*

Unter diesen Umständen ist es eine Schutzfunktion für eure
Beziehung
wenn du eine ‚Sprünge‘ für dich behälst - und das sollte auch
kein
Problem sein, solange dabei nichts ‚wichtiges‘ geschieht.

Hm, das sagst Du.Und ich höre es.
Wieso eine Schutzfunktion?(Natürlich verstehe ich das ein Stück weit, aber da ist auch noch eine Leerstelle bei mir, wo ich nicht ganz verstehe.)

Ich war, angeregt durch all diese Gedanken und Reaktionen hier noch mal sehr gezwungen, mich sehr ehrlich zu fragen, wie tun.
Wenn ich mich ehrlich frage heisst das, dass ich mein Herz frage.
Und bin vorerst (!) zu dem Schluss gekommen, dass es auch um ganz was anderes gehen könnte, an dieser Stelle.
Ich habe nämlich herausgefunden, dass ich zwar respektiert habe, was er entschieden hat, nicht aber wirklich akzeptiert.
Und meine, er schuldet mir noch was.
Hoffe, Du kannst mir noch folgen.
Mein Herz, das, wenn es erstmal mitreden darf sehr konsequent hingabefähig ist sagt dazu, hier geht es um Vergebung.
Es ist nicht wirklcih richtig, was er tut, es ist auf Seelenebene toxisch.
Aber tun wir das nicht alle in unseren Beziehungen, immer mal wieder, viele sogar überhaupt immer?
Und diese Unvollkommenheit sollte ich mit demeigenen Anspruch,eine reife Beziehung zu leben aushalten können.
Sogar, wenn sie ungerecht ist, was ich ganz besonders wenig aushalten kann, denn ich mute ihm etwas Gleichwertig toxisches nicht zu.
Aber gibt es einen anderen Weg auf dem Pfad von Herz und Seele, als Vergebung?
Natürlich haben wir alle Grenzen, und auch ich kenne meine, beginne nun aber wieder darüber nachzudenken, ob ich nicht an allen Punkten, die gerade noch nicht meine absolute Grenze erreichen weiter das üben sollte, was ich eigentlich für meinen Weg im tiefsten Sinne halte:
Hingabe.
So in etwa.
Klingt das schräg?

Und dann ist da ja eben auch noch folgender Punkt:

Wo ich ein Problem sehe, ist bei der Frage wie oft und wie
schön
es mit dem Lover sein darf. Hoffendlich schaffst du es die
Balance
zwischen der Gefahr dich beim Sex in diesen Lover zu vergucken
wenn
es sehr geil mit ihm ist und ehrer miesen Erlebnissen, die
genauso
unkritisch wie langweilig sind.

Ich habe mir nicht ohne Grund letztes Jahr einen lover gesucht, der mich zwar körperlich befriedigen konnte, der aber auf mich null Anziehung ausübt.
Anders geht es in meinem Fall gar nicht, das war mir damals gar nicht so bewusst, und vermutlich würde es jetzt wieder in dieser Form laufen.
Natürlich frage ich mich nun, ob ich mir das wieder antun will.
Mir ,wohlgemerkt.

Und fange an, darüber nachzudenken, wie ich meine Erotik auf andere Weise leben kann.
Eine Freundin schlug vor, Bauchtanz, meine Antwort war, kriegt man denn davon auch eine Orgasmus.
Da bin ich eben noch nicht sehr weit, wie das wohl gehen soll.

Es wird nicht einfacher zunächst, aber ein ganz wichtiger Punkt ist wieder dabei…mein Herz.
Ohne das geht nichts, das weiss ich eigentlich.
ABer einfacher wird es nicht dadurch,*stöhn*.
Vermutlich werde ich noch eine Weile zwischen den Polen pendeln,dem, was Du ausdrückst, und dem, was ich als meine neueste Erkenntnis geschildert habe.

Ganz herzlichen Dank für Deine Unterstützung!!

Zahira

Viele Grüße

Jake

… ist kein zuverlässiger Ratgeber, klar. Aber die Antworten
von dem Typ, die mit Moraltheorie arbeiten finde ich schon
gut. Er spielt viel mit Perspektivwechsel und Drittpersonen.
Ich finde, das hilft in Situationen, in denen man selbst
ratlos ist, oft weiter. Leider kann ich jetzt kein Beispiel
wiedergeben. Aber die Artikel lassen sich sicher im Netz
auftreiben, das kann man sich schon Fragen ähnlicher
Konstellation raussuchen.

DAs macht mich schon neugierig.Vielleicht finde ich ja was.
Auf alle Fälle habe ich hier nun auch mit Dir offenbar schon etwas auch sehr wertvolles gefunden, nämlich Empathie.
Das wirkt Wunder, ich halte das für ein ganz großes Heilmittel, das gar nicht genug geschätzt werden kann.
(Böse Zungen könnten sagen, manchmal muss man sich halt ausjammern, aber es ist mehr, als das, wenn man mit seiner Last des Menschseins Mitmenschen im tieferen Sinne des Wortes und Empathie findet.)

Uns ich denke unser nymphomanisches Mädchen (sorry für die

Das Mädchen ist 44 und mitnichten nymphomanisch, aber das hast Du, glaube ich, verstanden.

Flapsigkeit, ist lieb gemeint)hat doch genau so ein Dilemma.
Sie fühlt sich doch auch nicht wirklich im moralischen Recht,
wenn sie es mit anderen treibt, aber ohne gehts ihr auch
schlecht. Das kanns ja auch nicht sein. Die Situation ihres
Mannes ist auch nicht besser.

Ja, genau so ist es.
Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, das Konflikte, und damit Fragen im Raum stehen lassen und aushalten, und die Unmöglichkeit einer jetzigen Antwort zuzulassen Heilkraft hat.
(Ist aber trotzdem ätzend, spricht mein Ego :smile:)

Danke, für´s Dasein!

Zahira

Hm, Preisselpohl, ich habe das jetzt noch mal und noch mal gelesen und glaube zu verstehen, was Du meinst, und dass eine solche Lösung, wie ich sie mir vorstelle auf Dauer unaushaltbar für ihn ist, das beginne ich zu verstehen.
Und es ist ja auch gut, auf seine Seite explizit hingewiesen zu werden, da hast Du völlig Recht.
Die Schlüsse über meine Motivation aber, die sie in ihrem zweiten posting noch genauer ausführt lassen mich jedoch denken, haarscharf daneben ist auch vorbei.

Es grüßt noch mal Zahira

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/liste/l/10
owt

Liebe Grüße

pp

auch wenn das Thema
scheinbar ein anderes ist, ich denke der Kniff mit dem Dritten könnte passen, oder?

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/26381

pp

Hallo zahira,

Es ist nur so, dass das sich auf den Fragenden einlassen und
dort ihm zu antworten, wo er gerade steht, ungeachtet eigener
Bilder und Konzepte der einzige Weg sein kann, der konstruktiv
bleibt.

Der Fragesteller hat aber immer auch die Möglichkeit die Ant-
wortenden dort abzuholen, wo sie gerade stehen. So erschliesst
er sich zusätzliche Informationen und Denkweisen.

Unter diesen Umständen hätte ich die Beziehung abgebrochen um
eine gemeinsame Zukunft mit Zusammenleben und Kindern usw. mit
einem anderen Partner anzustreben. Aber das ist deine Entschei-
dung und eine Frage der persönlichen Lebensziele.

Es ist nur so, ich habe im tieferen Sinne meinen „Seelenpartner“
in diesem Mann gefunden, (…) Kinder habe ich vorher bekommen,

Das meinte ich mit persönlichen Lebenszielen.

Vor diesem Hintergrund gilt es Probleme zu meistern, so, wie
ich es jetzt versuche, das ist viel schwieriger, als zu gehen,

Es ist immer recht einfach moralisch eine ‚Glatte Kante‘ zu
fahren. Dein Versuch diese Beziehung so zu führen, das eure
eigentlich nicht vereinbaren Anliegen (seine Abwesenheit -
deine Lust) doch so erfüllt werden, dass die Beziehung zu diesem
Mann erhalten bleibt, finde ich toll.

Unter diesen Umständen ist es eine Schutzfunktion für eure
Beziehung wenn du eine ‚Sprünge‘ für dich behälst.

Wieso eine Schutzfunktion?(Natürlich verstehe ich das ein
Stück weit, aber da ist auch noch eine Leerstelle bei mir, wo
ich nicht ganz verstehe.)

Wenn der geliebte Partner so etwas intimes wie seine Sexualität
mit noch jemandem teilt, gibt es meiner Erfahrung nach zwei
unvereinbare Reaktionsmöglichkeiten: Es ihm gönnen und sich
mit ihm daran freuen (was bis zum dran aufgeilen gehen kann)
oder Verletztsein (sei es aus Neid, Eifersucht, verlustangst
oder anderen sehr gut nachvollziehbaren Gründen). Gleichgültig-
keit zu dem Thema wäre mMn ein sicheres Zeichen das die Part-
nerschaft am Ende ist.

Faktum ist, dass dein Partner verletzt und betroffen ist. Mit
jedem daran Erinnern wird das schlimmer werden. Wenn du ihn
davor bewahren willst, musst du schweigend geniessen. Ich sehe
bei ihm (aus deiner Schilderung!) eine Haltung von ‚tu es wenn
du das denn brauchst - aber verschone mich damit‘.

Wenn er aber relativ regelmäßig mitbekommt, wie du durch die
Kissen tobst und er in seiner Einsamkeit öfter daran denkt,
was jetzt ein anderer Mann mit dir macht, kann das massive
Änderungen in seiner Einstellung dir gegenüber, und damit
Probleme für eure Beziehung, bringen,

Ich habe nämlich herausgefunden, dass ich zwar respektiert
habe, was er entschieden hat, nicht aber wirklich akzeptiert.
Und meine, er schuldet mir noch was.
Mein Herz, (…) sagt dazu, hier geht es um Vergebung.
Es ist nicht wirklcih richtig, was er tut, es ist auf
Seelenebene toxisch.

Das kann ich gut nachvollziehen. Er hat seine Entscheidung
objektiv so getroffen, das du Nachteile davon hast. Aber
das läuft auf Fragen hinaus, die weit über die Seitensprünge
hinausgehen und die Basis eurer Beziehung betreffen.

So gesehen wären die Schmerzen, die du dein ‚Fremdgehen‘ ihm
bereitet, eine kleine (unterbewuste) Rache und eure Beziehung
doch nicht so frei von jedem Schatten wie du sie teilweise
hier darstellst.

Du musst dich fragen, wo die Hauptmotive deiner Seitensprünge
liegen. Ist es Rache und Wiedergutmachung oder geht es um
deine brachliegende (vom ihm bewusst vernachlässigte) Lust?

Und diese Unvollkommenheit sollte ich mit dem eigenen
Anspruch,eine reife Beziehung zu leben aushalten können.

Senke mal lieber deinen Anspruch einer ‚Reifen Beziehung‘.
Allein schon diese Begrifflichkeit hat für mich etwas un-
menschliches und erinnert mich an der Freudsche Gestammel
über den ‚Reifen Orgasmus‘. Eine Beziehung erfüllt entweder
die Wünsche und Bedürfnisse und funktioniert oder sie ist
auf Schwachsinn, Irrtümern und Vorurteilen aufgebaut und
funktioniert genauso. Oder sie scheitert.

Kann es sein, dass du ‚reife Beziehung‘ in erster Linie
als Abgrenzung gegen frühere Beziehungen meinst?

Sogar, wenn sie ungerecht ist, was ich ganz besonders
wenig aushalten kann, denn ich mute ihm etwas Gleichwertig
toxisches nicht zu.

An der Stelle habe ich massive Zweifel an deiner Sichtweise.
Schildere ihm doch mal wie toll dein Org mit dem Lover war
und du wirst schnell merken wie toxisch da was wirkt.
Vorallem aber sei etwas selbstbewusster und fang keinen
‚Leidenswettkampf‘ mit ihm an.

Aber gibt es einen anderen Weg auf dem Pfad von Herz und
Seele, als Vergebung?

Ja … Gras drüber wachsen lassen und Vergessen *fg*

(…) nachzudenken, ob ich nicht an allen Punkten, die
gerade noch nicht meine absolute Grenze erreichen weiter
das üben sollte, was ich eigentlich für meinen Weg im
tiefsten Sinne halte:
Hingabe.

Diese Formulierung klingt erst mal sehr gut … ABER was
sich dahinter verbirgt, merkt man erst wenn man weiss wo
genau diese Grenzen liegen. Ein schräges Beispiel ware:
‚Totale Hingabe‘ leben und die Grenze sehen, wenn er Tennis-
socken trägt *mal läster*

Klingt das schräg?

Es klingt ehrlich!

Ich habe mir nicht ohne Grund letztes Jahr einen lover
gesucht, der mich zwar körperlich befriedigen konnte, der
aber auf mich null Anziehung ausübt.
Anders geht es in meinem Fall gar nicht, das war mir damals
gar nicht so bewusst, …

Dann hast du offenbar unterbewust genau das Richtige getan.

Natürlich frage ich mich nun, ob ich mir das wieder antun
will. -Mir ,wohlgemerkt- …

Was meinst du mir ‚dir antun‘? Mit einem Mann, der dich
letztlich nicht anspricht, schlafen? Oder die Risiken für
deine Beziehung? Oder die Mühe der Organisation? Oder
die Risiken des Beischlafs mit dem Anderen?

Ich kann diese negative Bewertung nicht nachvollziehen.
Sie ergibt zwar mit einigen Sätzen vorher ein Stimmungs-
bild von dir … aber dem hab ich ja schon dort wieder-
sprochen.

… Und fange an, darüber nachzudenken, wie ich meine
Erotik auf andere Weise leben kann.

Darüber haben sich sicher schon Millionen Menschen den
Kopf erfolglos zerbrochen. Was helfen kann, ist religi-
öser Wahn oder sich selbst so mit Arbeit zumüllen, dass
die Libido quasi zugeschüttet wird - aber das wäre es
mMn nicht wert. Dann lieber eine stabile Zweitbeziehung
zu einem Mann, der dir bei Bedarf gibt, was du brauchst.

Vermutlich werde ich noch eine Weile zwischen den Polen
pendeln,dem, was Du ausdrückst, und dem, was ich als meine
neueste Erkenntnis geschildert habe.

Wenn sich der Entzug von Erotik weit genug aufgestaut hat,
wird er dich schon aus dieser Stimmung rausholen *grins*
Also überlege dir lieber jetzt einen Weg, auf dem beiden
Polen Rechnung getragen wird und akzeptieren diesen als
angemessene Lösung.

Viele Grüße

Jake

P.S.: Ich habe mich mit einem sehr ähnlichen Problem
jahrelang rumgeschlagen.

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