Hallo Martin,
ich lese Ihre Frage und staune.
Warum? Weil so deutlich ist, dass Sie versuchen, GeFÜHLE mit Hilfe des Verstandes einordnen zu wollen.
Sie fragen:
Wenn die Frau einen Seitensprung hat, in wie fern, schadet sie
mit ihrem Vergnügen dem Mann?
Wenn der Mann einen Seitensprung hat, in wie fern, schadet er
mit seinem Vergnügen, der Frau?
(geschützter Geschlechtsverkehr vorausgesetzt)
Liebe besteht (bestenfalls) aus Vertrauen, Offenheit, Wahrhaftigkeit, (zu/mit sich selbst und dem anderen) Kommunikation…
Wenn ein Mann und/oder eine Frau Lust hat, auch mit anderen sexuell zu verkehren, dies kummunziert und mit dem Partner vereinbart, dass beide dies für sich erleben können, ohne dass der andere sich hintergangen, betrogen, belogen fühlt, dann „schadet“ das selbstverständlich niemandem.
Da aber in den meisten Fällen versprochen wird/wurde, monogam und treu zu leben, zu sein, bedeutet das „Fremdgehen“ Betrug, Belügen, Hintergehen usw. DAS allerdings schadet allen Betroffenen - denn was der Mensch mit sich tut, dem Partner, das tut er auch mit dem 3. der oftmals ebenfalls belogen wird, und/oder mit Halbwahrheiten gefüttert.
Wenn ein Mensch obwohl er in einer Partnerschaft lebt, polyamourös ist oder polygam, der Partner das weiß, es vielleicht sogar auch ist, dann ist alles bestens.
Viele Menschen unterscheiden zwischen Sex, Erotik und Liebe. Auch hier wäre Klärung zwischen den Partnern sehr hilfreich, denn: Bestenfalls verschmelzen zwei Menschen, wenn sie sich körperlich lieben, obwohl beide souverän sind, selbstständig, sich freiwillig beschenken, mit Liebe, Lust, Leidenschaft, Zuneigung usw.
Dramatisch ist also weniger die Tatsache, dass der Partner mit einem anderen Menschen körperliche Nähe hatte, sondern das, was dem voraus- und nachgeht.
LG
Johanna-Merete