Hallo, vielen Dank fuer deine Zuschrift. Bin jedoch über einige Bemerkungen gestolpert und möchte dieses hier zum Anlass nehmen, meine Einschätzungen zur Sachlage hier in diesem Beispiel aufzuzeigen. Gerade mein Beruf bringt mich mit vielen gestrauchelten Menschen zusammen, die wegen Krankheiten, Behinderungen, Flucht, Folter schier unglaubliches schon überlebt haben- und dann mit flapsigen Bemerkungen der lieben Mitmenschen gerade bei Behörden noch mal extra etwas in die Magengrube gestossen bekommen. Mit mehr Empathie sieht die Welt gleich viel freundlicher aus- und auch schwere Schicksale sind dann schon mal einen Tick leichter zu tragen. Aber, nun zurück zum Thema:.
Hallo,
KV ist gesetzlich, nach Härtefallregelung geminderter Satz, daher kein Krankengeld Bezug möglich. Rententräger DRV Bund (Übergangsgeld) nicht mehr zuständig wegen längerer Nichtzahlung der möglichen Beiträge (befreit)
Na das wollte man ja so.
WER? Wer wollte das SO? Als Freiberufler/ Angestellter, oder in Zeitarbeit beschäftigte Menschen verfolgen nicht das Ziel mit marginalem Einkommen gerade mal so zu überleben. Wenn das jemand so will, dann doch wohl nur die politischen Verursacher der reglementierten Gehälter, Löhne oder Honorare nach unten drückende Arbeitgeber, deren Verbände und nicht zuletzt auch die gesetzgebende Regierung, die etliche Menschen von der Teilhabe ausschliesst. Unterstützung finden diese Marginalisierten auch nicht in der etwas breiteren Mittelschicht, die noch nicht mal ahnt, dass genau sie die nächsten sein werden, die es treffen wird. Als erste menschliche Reaktion auf Armut kommt zunächst mal Häme und Zynismus. Schade. Es geht nämlich auch anders.
…
Vermögen ist nicht vorhanden, Bargeld auch nicht, ebenso wenig wie Rücklagen für eben solche Krankheitsfälle.
Na dann dürfte der Übernahme der KV-Beiträge nebst Regelsatz
und der angemesenen Unterkunftskosten nicht viel mehr als der
zuständige Bearbeiter im Wege stehen. Er wird dann nicht
schlecht stauen, wieviel das ist und wieviel Stunden er dafür
bisher arbeiten musste.
Ja, dass ist zu hoffen, dass der oder die zuständige SachbearbeiterIn staunen wird ob des Vergleiches mit dem eigenen Zeit-Arbeitsaufwand und dem dazugehörigen Gehalt bei einer Vollzeitstelle und dem obigen Beispiel.
Ein Jobcenter Mitarbeiter in Berlin erhält als ledig im höheren Dienst etwa Netto um die 1.600-2.000€, je nach Alter und Dienstzugehoerigkeit. Ein studierter, auch promovierter Freiberufler ( Geisteswissenschaften) kommt, wenn es gut lauft mal gerade auf knapp 1.000€ netto. Bei deutlich mehr Zeit und Arbeitsaufwand als jeder angestellter Mitarbeiter sich nur vorstellen kann.
Grüße