Selbstverteidigung

Liebe/-r Experte/-in,

ich und kann mich nicht erinnern, in einem physischen Kampf gewonnen zu haben. Ich war immer zu schwach. Also ging ich lange davon aus, daß ich das eben nicht kann und nachgeben muß.

Dann habe ich Fitness angefangen, aber auch das hat nicht gereicht, da mein Trainer mir schlechte Tips gegeben hat oder ich habe aus einem mir unbekannten Grund nicht aufgebaut.

Dann habe ich verschiedene Kampfsportarten, Kampfkünste und Selbstverteidigungsstile ausgeführt: Judo, Ju-Jutsu, Kickboxen und Krav Maga. Dort habe ich zwar Sparring gemacht, aus Angst vor Deformation meines Gesichtes(was dann doch dadurch einmal passiert ist) nicht Vollkontakt, oder mit Regeln im Stil von „nicht in das Gesicht schlagen“ oder anderen Restriktionen. Meinen letzten Sparringskampf habe ich abgebrochen, weil ich mein Gesicht in Gefahr sah. Der Kampf ist auf den Boden gegangen und eigentlich hatte ich genau gewußt, was ich tun kann, aber „ich will den Partner ja nicht ernsthaft verletzen“. Sein Ego war 10fach gepuscht, er wußte aber nicht um den wahren Grund, daß ich ihn beschützt habe.

Diese Restriktionen haben mich vieleicht vor weiteren Schäden am Körper bewahrt aber als ich neulich wieder vor jemandem stand, der sich auf der Straße mit mir schlägern wollte, habe ich mich genau daran erinnert: Du hast noch nie richtig zugeschlagen, was wenn er nach deinem Schlag dich nur lächelnd ansieht oder der Schlag ins Leere geht? Du triffst hier eine lebensverändernde Entscheidung.

Ich bin also wieder beim Anfang, ich muß mir Dinge gefallen lassen, weil ich eine Konfrontation nicht überleben würde oder stark verletzt werden würde.

Was kann ich tun, um dieses Problem endlich in den Griff zu bekommen?

Hallo,

ich würde es mal mit einem Training / Ausbildung im Bereich NLP (Neurolinguistische Programmierung versuchen - hier kann jeder lernen, sich so zu akzeptieren wie er ist. Allerdings ist es nicht ganz billig. Infos z.B. beim DANLP-Verband www.danlp.de

Schönen Gruß und viel Erfolg

Bernd

Hallo,
das „alt bekannte“ Problem der Schlaghämmung also. Das ist an sich nichts schlimmes, das hat fast jeder am Anfang. Und das ist ja teilweise gut so. Schließlich sollte Gewalt der letzte weg sein.
Das Prblem ist natürlich das es einem Straßenschläger schei* egal ist was man von Gewalt und gutem Verhalten denkt. Also muss man bereit sein sich, zumindest für kurze Zeit, auf das gleiche Level zu begeben.

Das ausüben von kampfSPORT ist da schonmal ein guter weg. Durch die Rotiene lernt man das schläge nicht wehtun, zumindest dem der schlägt :smiley:
Auch die richtige Technik wird erlernt. Man bekommt bessere Reaktionen usw.
Ein Fitnesstraning kann natürlich auch nicht schade, wobei der schwerpunkt auf geschwindigkeit liegen sollte, denn wer den 1. Treffer landet hat in den Meisten fällen schon gewonnen.

So schön Kampfkünste auch sein mögen und so gut sie unsere grundfähigkeiten tranieren, sie sind nicht für die SelbstVERTEIDIGUNG zu gebrauchen. Denn wie du schon gemwekr hast hat ein geregelter, abgesprochener Kampf nichts mit der Realität zu tun. Deshalb rate ich immer zu SV Systemen, besonders zu Krav Maga, das ich seit einiger Zeit traniere.

Es war also schon mal gut damit anzufangen, auch das Sparring. Den Sparring bereitet auf einen echten Kampf vor. Und da sind wir ja schon bei Thema, ich habe ja doch etwas weit ausgeholt.

Sparring ist perfekt um Reflexe zu tranieren und die gelernten techniken unter (annährend)Realen bedingungen anzuwenden.
Das man angst hat getroffen zu werden ist vollkommen normal, auf der Straße hat man ja vielleicht sogar Angst um sein Leben. Darum geht es ja auch beim Sparring: Seine Angst zu beherschen und trotzdem weiter zu machen.

Man sollte natürlich darauf achten, dass man seine Gesundheit schützt, daher kann ich durchaus verstehen, das du deine letzten Kampf abgebrochen hast. Auch ich schlage nicht zu Kopf.
Das macht das Traning natürlich wieder etwas unralistisch. Es ist ein ziemlicher unterschied ob man am Körper getroffen wird oder am Kopf. Und beim Sparring, wo man meisten gleichwertige oder überlegenere Gegner hat, ist es fast unvermeidbar das man getroffen wird.

So groß das Problem ist, so einfach ist die Lösung: Der Helm.

Mit einem (gutem) Helm kann man ohne verletzungen am Kopf getroffen werden. Man sollte darauf achten, das der Helm nicht zu groß ist und das dass Visier nicht die Nase berührt wenn man getroffen wird.
Dann spührt man nur noch die Erschüterung des Schlages, und wird nicht verletzt. So kann man beim Sparring ohne weiters auf den Kopf schlagen.

Am anfang sagtest du, dass du einen schlechten Trainer hattes, das ist leider oft so. Im SV wie im Fitness Bereich gibt es viele die plözlich über Nacht zu DEM Experten geworden sind. Das ist reine Abzocke. Man muss sich einen guten Trainer suchen, was nicht immer so einfach ist.

Das nochmal kurz zusammengefasst: Geh wieder zum Krav Maga, zu einem guten Trainer. Achte darauf, das es regelmäßig Vollkontakt Sparring mit Helm gibt. Kaufe einen guten(!) Helm. Und dann geh zu Sparring und mache das ein paar Monate, dann ist die Schlaghemmung meisten verschwunden. Das heist natürlich nicht, dass man nicht mehr tranieren sollte, denn nur regelmäßiges traning sorgt für gute SV Fähigkeiten. Das wichtigste ist das du lernst schläge einzustekcen. Und das dein Trainer nicht darauf gekommen ist könnte daran liegen das er keine Ahnung hat oder das du nur einmal da warst. (Ja, ich habe die Diskusion im KKB gelesen, aber erst als ich schon hier fertig war. Trozdem bite weiter lesen. Ich habe auch nur diesen Absatz geändert).

Angst kontrolieren und schmerzen wegstecken. Das ist eigentlich genau das was du willst und im Sparring lernt man das. Das kann man natürlich auf freundlicher sagen als die im KKB. Aber deine Wortwahl war auch nicht grade die beste. Der Thread ist leider schon geschlossen sonst hätte ich da auch noch was gepostet. Habe ich aber nicht, bisher.

Es gibt nicht DAS Wundermittel und du bist plötzlich so drauf wie ein KSK Soldat, das braucht zeit und gedlud. Jeder hat mal so angefangen. Und es ist nunmal so das man auch mal verlezt wird, dann weis man auch das davon nicht die Welt untergeht. Ich hatte bisher höchstens mal ein überdenhnten Daumen oder einige Prellungen. Von Traning. Auf der Straße MUSS du damit rechnen auch mal schwer verletzt zu werden, das gehört dazu, das kann man nicht zu 100§ vermeiden. Das kann passieren. Es wird natürlich unwahrscheinlich wenn man gut im Traning ist.(Ok, die letzten sätze sind auch neu:

Eine noch bessere Lösung wäre übrigens Konflikten aus dem Weg zu gehen, am besten bevor sie entstehen. Das hört sich nämlich so an als wenn du öfter stress hast.

Man muss nicht immer jeden Streit gewinnen und man sollte sich schon garnicht auf eine Schlägerrei einlassen wenn man eine wahl hat. Selbstverteidigung bedeutet mit möglichst geringen verletzung einen zu Kampf zu beenden. Das ist am einfachsten wenn man einfach die Straßenseite wechselt und der Kampf gar nicht erst entsteht.
Es gibt natürlich Situationen in dennen man nicht enkommen kann. Dann sollte man sich aber mit aller Gewalt verteidigen. Dem Gegner wäre schließlich auch egal wenn man verletzt wird. Man muss denn willen haben den Angreiffer „kaputt“ zu schlagen. Den „Killerinstinkt“ wecken. Nur muss man die Wut, die Angst und das Adrinalin unter kontrolle halten. Man muss immer daran denken aufzuhören sobald man die grenzen der Notwehr erreicht hat (§32 StGB). Den sonst wird man vom Opfer zum Täter. Und ist somit nicht viel besser. Das ist einer der wichtigsten aspekte der SV. Zu wissen wann schluss ist. Dann kann man in aller ruhe die Polizei rufen oder flüchten.

Ich hoffe ich konnte helfen und bin gerne Bereit weitere Frage zu beantworten.
MfG

Welcher Helm?

Welcher Helm?

Beim Vollkontakt ist vor allem der Schutz des Gesichtes wichtig. Das ist ja wohl auch deine größte sorge.
Der Helm muss also ein Visir haben. Man sollte darauf achten das die Größe stimmt. Ein Helm der oft verrutscht ist nicht gut. Auch ist schlecht wenn man das Visir gegen die Nase gesoßen bekommt wenn man getroffen wird. Ein einzelnes Model kann ich hier nicht empfehlen. Ich rate dir ein Budo Shop oder Soprtgeschäft in deiner Nähe auszusuchen und dort einige Modelle auszuporbieren und dich beraten zu lassen. Im Internet kann man z.B. nicht beurteilen, wie das mit der Größe ist.
Außerdem sollte der Helm aus (Echt)Leder sein, Kunstleder die Belastungen von Kampfsport nicht Lange aushält.
Wenn die Größe beim Helm stimmt, dann spührt man bei einem Treffer nur noch den Aufprall, man hat keine Schmerzen, die erschütterung ist natürlich stark.
Und man bekommt ne Menge Angst wenn man eine ganze Serie von schlägen abbekommt, aber man lernt damit umzugehen.

Hallo Lieber Fragesteller

nun es ist nun mal so das nicht jeder Mensch gleich ist, das heißt jeder hat ein anderes Ansehen von Gewalt.
Bei dir ist es eine klare Kopfsache, dass heißt bei Dir im Kopf bist Du nicht bereit für Handgreifliche Konfrontationen.
Meine Frage ist, woher kommst Du?
Ich habe 13 Jahre Jeet Kune Do erfahrung, und auch Trainer mit einem hohen Rang.
Ich habe selbst Leute Trainiert, die das gleiche Problem haben wie Du.
Ein wichtiger Angreifpunkt und empfinliches Körperteil ist das Ohr.
Ich will Dir damit sagen wenn Du sein Ohr zu fassen bekommst dann ziehe Kräftig dran, vorraussetzung ist etwas schnelligkeit.
Was ich auch machen kann ist, Dir ein unverbindliches(Kostenlos) kleines Wochenend seminar zu geben, die Technicken sind leicht zu erlernen und Du wirst selber merken das Du keine Angst haben brauchst.
Melde dich nochmals bei mir, wenn Du weitere fragen hast stehe ich Dir mit Rat und tat zur verfügung
Niemand soll sich etwas gefallen lassen. Melde dich.

Lieben Gruß und danke für Deine frage.

Benny

Hallo 8undzwanzigster,

vielen Dank für deine Frage. Ob ich sie hinreichend beantworten kann weiß ich nicht.

Zunächst folg: Der Kopf entscheidet über Sieg oder Niederlage. Nicht die körperliche Kraft, die erlernte Kampfsportart oder sonstiges.
Wenn du in einer kritischen Situation bist, ist es normal Angst zu haben. Angst gehört dazu, Angst macht vorsichtig und wachsam. Das Entscheidene meiner Meinung nach, ist dem anderen diese Angst nicht zu zeigen. Dem Agressor muss unbedingter Siegeswille signalisiert werden (Schläger suchen Opfer, keine Gegner). Wie geht das? Mach dich groß, schaue dem anderen in die Augen. Spreche mit lauter und deutlicher Stimme. Vermeide Beleidigungen und Berührungen. Achte aber auf einen ausreichenden Abstand. Deine Körpersprache sagt mehr aus als alle Wörter. Außerdem entscheidest du, ob du in der Situaton bleibst oder nicht. Mußt du dich beweisen?

Ich hoffe, dass ich dir ein klein wenig weiterhelfen konnte.

Liebe Grüße
dhetten

ich und kann mich nicht erinnern, in einem physischen Kampf
gewonnen zu haben. :Ich bin also wieder beim Anfang, ich muß mir Dinge gefallen
lassen, weil ich eine Konfrontation nicht überleben würde oder
stark verletzt werden würde.

Hallo,
ich ersehe aus Deinem Schreiben, dass Du eine Hemmschwelle hast, anderen Menschen Schaden zuzufügen und Dich deshalb lieber anmachen lasst und Dir Dinge gefallen lässt.
Was ist daran schlimm ein Mensch zu sein, der körperlichen Konfrontationen und Gewalt aus dem Weg geht? Ich denke nicht dass das ein Nachteil ist.
Aber der Weg in den Kampfsport war ein richtiger Weg, und gerade dort solltest Du gelernt haben, dass es besser ist einem Kampf aus dem Weg zu gehen.
Sollte es aber wirklich einmal so weit kommen, das Deine Gesundheit und Dein Leben ernsthaft in Gefahr ist, dann wird Dein Selbsterhaltungstrieb Dir helfen, das dort erlernte Umzusetzen.
Also geh weiter in Deine Kurse, achte auch in Zukunft darauf, Deine Trainingspartner nicht zu verletzen und bleibe weiterhin ein guter Mensch, der anderen nicht mutwillig Schaden zufügen will.
Aber vertraue darauf, dass das Erlernte Dir im Notfall helfen wird aber lege es in keinem Fall darauf an, wenn Du noch andere Möglichkeiten hast. Zum Beispiel weglaufen. Physische Selbstverteidigung soll und ist immer die letzte Option. Halte Dich von Situationen und einem Umfeld fern in dem Gefahren lauern könnten.
Und Ja, niemand kann Dir garantieren, dass Du aus einem Kampf unverletzt als Sieger hervorgehst.
Alles was Du tun kannst ist, Deine Chancen zu verbessern, indem Du fleißig ins Training gehst und das über einen langen Zeitraum hinweg. Mach den Kampfsport zu Deinem Hobby, habe Spass dabei und verbessere Deine Chance, in der Hoffnung, dass Du es niemals anwenden musst.
Gruß aus München

Du hast noch keinen Kampf außerhalb der Kampfkunst bestritten, leitest aber ab, daß du es außerhalb des Dojos anwenden könntest. Du kannst es nicht.

Lange Zeit war die Erde für die Menschen eine Scheibe, so wie du deine Lösung darstellst, ist alles plausibel. Die Erde ist aber eine Kugel und deine Aussagen sind der falsche Weg.

Hallo,
ich kann mich meinem Vorgänger nur anschließen. Mit NLP kannst Du deine „Blockade“ im Kopf beseitigen.
Es gibt auch schon günstigere NLP Kurse, z.B. 10 Tage Kurs für 350 Euro bei kikidan.com oder schaue mal unter Julian Wolf nach.

Ich habe den Eindruck, als ob du dir bei Kampf die negativsten Folgen ausmalst. Versuche doch mal dir vorzustellen (erst mal nur vorstellen), du kämpst und du gewinnst und es geht dir dabei gut. Und wieder hole die Vorstellung z.B.jeden Abend.