Seltsame Symptomkombination !?

Momentan leide ich an einem für mich total ungewohnten Krankheitsbild, das ich noch nie hatte und auch mein Freundeskreis hat noch nie von derSymptomkombination gehört. Wäre toll, wenn hier jemand eine Antwort weiß.
Ich weiß nicht, inwiefern die Reihenfolge der aufgetretenen Symptome eine Rolle spielt. Sicherheitshalber fang ich am Anfang an.

Sonntag: Zunächst war durch intensives Küssen das Zungenpiercing (bzw. die Umgebung) leicht gereizt.

Montag: Die Zunge schwoll minimal an, aber nur im Umkreis von 5mm ums Piercing. Dazu gingen die Lymphknoten auf der linken Seite des Unterkiefers auseinander wie Hefeklöße.

Dienstag: Allgemeines Krankheitsgefühl, wie bei einer Erkältung: Kopf- und Gliederschmerzen, Schmerzen beim Bewegen des linken Auges, leicht erhöhte Temperatur. Lymphknoten nun auf beiden Seiten so dick (und schmerzhaft), daß man sie durch bloßes Hinsehen gut erkennen konnte.

Mittwoch: Zunge Nach wie Vor nur minimal geschwollen. Zahnfleisch an der Innenseite der oberen Schneidezähne und an der Außenseite der unteren Schneidezähne stark und schmerzhaft entzündet. Temperatur ca. 38°C. Allgemeines Krankheitsgefühl wie bei einer starken Erkältung. Lichtempfindlichkeit, starke Kompfschmerzen beim Husten.

Donnerstag: Wie Mittwoch, nur alles Schlimmer (außer der Zunge) und Fieber bis 39,5°C - Der Hausarzt meinte, daß die komplette Mundschleimhaut einschließlich des Rachens gereizt sei und tippte bei den restlichen Symptomen auf einen „grippalen Infekt“.

Nacht von Donnerstag auf Freitag: Fieber bis 40,5°C. Nach einer 500er Aspirin gegen 3 Uhr sank die Temperatur auf 37,2°C und ist auch nicht mehr gestiegen. (Ich spreche auf ASS generell sehr gut an!)

Freitag: Krankheitsgefühl hat sich wesentlich gebessert, Temperatur bleibt unten, Lymphknoten sind weniger schmerzempfindlich. -ABER- Die Entzündung der Mundschleimhaut hat sich weiter verschlechtert und zwei Aphten sind an den Backenzähnen erschienen.

Samstag: Alles wie Freitag - ABER: Zahnfleisch bringt weißen Belag aus den Taschen (Eiter?)

Ich hatte bis heute weder Husten noch Schnupfen, habe vom ersten Tag an mit Listerine, Kamillosan und eiskaltem Wasser gespült. Beim Essen achte ich darauf, weder Säurehaltiges noch Scharfes zu essen, wenig Koffein, kein Alkohol usw.
Die Kombination der ganzen Symptome verwirrt mich sehr. Wenn ich danach Google, habe ich Morbus Crohn, HIV, Krebs, Pfeiffersches Drüsenfieber, das Coxsackie-A-Virus und bin eigentlich schon seit 5 Tagen tot.
Auch die Reizung/Entzündung des Zungenpiercings dürfte eigentlich alles erklären, bis auf die entzündete Mundschleimhaut/Zahnfleisch. Oder habe ich mir am Ende tatsächlich zufällig mehrere Sachen gleichzeitig eingefangen? Vielleicht auch nur ein Mangel an Vitamin B6?

Pfeiffersches Drüsenfieber, das Coxsackie-A-Virus

der verdacht klingt doch schon mal gar nicht so abwägig… wie geht es deinem knutschpartner? was sagt dein hausarzt zu diesen vermutungen?

Hi stranger,

was war zuerst - Ei (Entzündung um das gepiercte Zungenbändchen)

oder - Henne (akute Zahnfleischinfektion)?

Du könntest eine ANUG haben

http://www.dentomania.de/paro/zfentz.htm

. . . das ist eine der 1,9 Millionen Google Fundstellen zu diesem Thema.

Wenn mein Verdacht stimmt, dann war die ANUG zuerst da, und das Zungenbändchen hat die Gelegenheit nur genutzt, sich mit zu entzünden. So eine gepiercte Stelle ist immer ein ‚locus minoris resistentiae‘.

Meine Rezeptur für solche Fälle war:

Rivanol-Glycerin 3% 50,0

H2O2-Lösung 3% 200,0

Man tränkt Q-Tips (oder Mulltupfer) mit der Wasserstoffperoxid Lösung und tupft die entzündeten Stellen vorsichtig ab. Der dabei entstehende Schaum treibt das nekrotische Gewebe und die Erreger aus ihren Nischen und Krypten.

Dann tupft man ebenso vorsichtig das Rivanol-Gemisch auf die befallenen Stellen. Das Rivanol desinfiziert und das Glycerin hält das Zeug länger da fest, wo es gebraucht wird. Das macht man zwei- bis dreimal am Tag.

Man kann auch zum Zahnarzt gehen. Wenn man Glück hat, hat er schon mal eine ANUG außerhalb des Lehrbuches gesehen :wink: Zum ZA mußt Du ohnehin, weil nach dem Abklingen der akuten Entzündung zwei Dinge fällig sind:

  1. Zahnreinigung

  2. Entfernen des saublöden Piercings, das wegen multipler Komplikationsmöglichkeiten im Mund sowieso nichts zu suchen hat. Widerspruch ist zwecklos, ich bin Jahrgang 1941 :wink:)

Gute Besserung!

Kai

Die Zahnfleischentzündung kam erst nach der Zungenreizung. Es ist auch nicht das Zungenbändchen betroffen sondern die Oberseite der Zunge.

Der Knutschpartner hatte vor ca. 3 Wochen eine 1-wöchige fieberlose und einfache Erkältung - zwischenzeitlich wieder ganz gesund.

Hallo Stranger,

es ist möglich, sich verschiedene Infekte auf einmal einzufangen und als ich im Dezember so eine fies entzündete Zunge hatte, erwies es sich dann als Hämophilus Influenza B. Mal abgesehen von dem Piercing sind solche Entzündungen meist ein deutliches Anzeichen, das ein Infekt in Gang ist, oder auch starke Mängel, doch bei dem, was so an Infektionen gerade los ist, würde ich ersteres vermuten.

Noch mal zum Arzt?

Gruß
Kathy

…es ist möglich, sich verschiedene Infekte auf einmal
einzufangen…

Ich vermute inzwischen auch, daß es eine unglückliche Mehrfachinfektion ist.

und als ich im Dezember so eine fies entzündete
Zunge hatte, erwies es sich dann als Hämophilus Influenza B.

Aufgrund der schnellen Verschlechterung, aber auch der genau so schnellen Verbesserung meines Allgemeinzustandes, gehe ich einfach mal davon aus, daß bei mir kein Hämophilus Influenza B am Werke ist.

Zwischenzeitlich sind genau 7 Tage um und die Lymphknoten sind zu 50% abgeschwollen, das Zahnfleisch hat sich auch leicht gebessert. Das Krankheitsgefühl, sowie das Fieber sind weg. Die Schwellung der Zunge ist leicht zurück gegangen. Geblieben ist noch das stark brennende Gefühl auf der Oberseite der Zunge. Hinzu gekommen ist eine Aphte an der Innenseite der Oberlippe. Interessant ist, daß eigentlich alles in unmittelbarem Kontakt steht und sich nacheinander entzündet hat, obwohl eigentlich im Mund ja alle Erreger gut verteilt werden.
Angefangen hat es beim vorderen/oberen Teil der Zunge. Der wiederum hat Kontakt zum Zahnfleisch der oberen Schneidezähne - welches sich als nächstes entzündete. Dann schlugen die Erreger einen Haken über das vordere Zahnfleisch der unteren Schneidezähne und dann nichts wie hoch zur Innenseite der Oberlippe.

Ein grippaler Infekt, wie mein Arzt ihn diagnostiziert hat, kann ja bekanntlich so gut wie alles sein. Dennoch bin ich ein bißchen überrascht, daß der Krankheitsverlauf so rasch ist/war. Innerhalb kürzester Zeit von „Mir gehts gut“ zu „Ich will sterben“ und dann rückwärts. Ich dachte immer, so ein Infekt dauert länger …

Aber noch ist nicht die letzte Schlacht gewonnen. Mal abwarten, ob noch etwas kommt.