Seltsamer Verbraucher

Hallöchen,

wir haben seit etwa drei Monaten eine neue PV-Anlage mit Batterie. Beides ist an den normalen Haushaltsstrom angeschlossen, die Wärmepumpe läuft separat, d.h. über einen anderen Zähler und ohne Verbindung zu PV-Anlage/Speicher.

Die PV-Anlage bzw. der Wechselrichter überträgt die Leistungsdaten für die aktuelle Erzeugung, Einspeisung, Verbrauch, Batterieentnahme und -ladung in eine Datenbank, die sowohl online als auch via App einsehbar ist. U.a. kann man sich dann den Strombedarf im Tagesverlauf grafisch anzeigen lassen. Die Datenpunkte haben einen Abstand von fünf Minuten.

Für den letzten Freitag sieht das dann zum Beispiel so aus:

Die paar großen Ausschläge sind erklärbar durch Waschmaschine, Kaffeemaschine, Spülmaschine, Staubsauger, Herd bzw. Backofen usw. Was man halt im Haushalt so hat. Dazwischen sieht man das übliche Grundrauschen mit ein paar kleineren Ausschlägen, die sich zum Teil auch überlagern. Dahinter verbergen sich zwei Kühlschränke, hier und da mal ein eingeschaltetes Licht, ein Ladezyklus eines schnurlosen Telefons und der übliche Kleinkram.

Auch noch zur Vorrede gehört die Information, dass mir auch die gesamte Erzeugungsleistung pro Tag und deren Verwendung (also Verbrauch (inkl. Batterieladung) und Einspeisung) in kWh angezeigt wird. Dabei ist auffällig, dass die Werte für den Energieertrag und Energieverbrauch für Tag X am gleichen Tag abends (d.h. nach Sonnenuntergang) und am nächsten Morgen um 0,2-0,4 kWh voneinander abweichen (genauer: die Werte fallen am nächsten Morgen niedriger aus als abends).

Ohne es sicher zu wissen, gehe ich davon aus, dass diese Differenz daher kommt, dass der Wechselrichter selber ja auch einen Verbrauch hat und diesen dann am Tagesende oder danach an das System meldet. Das würde zumindest erklären, warum der Energieverbrauch nachts noch einmal aktualisiert wird. Warum sich gleichzeitig auch die Erzeugungsleistung ändert, erschließt sich mir nicht so recht, aber vielleicht hielten die Entwickler es für eine gute Idee, diese beiden Werte zu verrechnen. Ob sich parallel auch der Verbrauch aus dem Netz ändert, weiß ich nicht, weil das Haus natürlich ständig Strom braucht.

Was mir Kopfzerbrechen verursacht, sind plötzliche Erhöhungen der Leistungsaufnahme um ziemlich genau 2 KW, die mitten in der Nacht passieren und zwar meist einmal um kurz nach Mitternacht und einmal kurz nach drei.

Hier die Kurven für Samstag und heute:


Mit Sicherheit kann man ausschließen, dass es sich dabei um einen der vorgenannten großen Verbraucher handelt - also Fön, Herd, Ofen, Wasserkocher, Staubsauger usw. Allein schon deshalb, weil um die Zeit im Haus geschlafen wird und die Geräte auch viel zu laut wären, um unbemerkt betätigt zu werden.

Da diese Sprünge sehr selten (bisher weniger als zehnmal) und unregelmäßig vorkommen, kann man auch nicht einfach mal darauf warten, was da im Haus passiert. Wobei ich - wie gesagt - davon ausgehe, dass es sich nicht um einen bekannten Verbraucher handelt.

Durch was können aber solche Ausschläge erzeugt werden? Können das Artefakte aus der Übermittlung der Verbrauchsdaten des Wechselrichters an die Datenbank sein?

Ratlos
C.

Hallo,
spontan habe ich an Router und Heizung gedacht, weil unsere Heizung auch um 12:00 Uhr sich in die Nachtruhe verabschiedet und der Router um kurz nach 3:00 wieder anschaltet, nachdem er auch gegen 24:00 Uhr sich ausschaltet, wenn er nicht in Gebrauch ist.
Ob da allerdings 2 KW verbraucht werden, dass weiß ich nicht.
Gruss
Czauderna

Wie lange dauern diese Sprünge? Das Diagramm ist da schwer ablesbar. Wenn die, sagen wir mal max 1 bis 2 min dauern: Anlaufstrom alter Kühlschränke. Die gehen durchaus soweit rauf.
Heizung mmh . Eher nicht, da würde ich etwa 600W erwarten (Heizkreis- oder Zirkulationspumpe, kommt aber auf die Größe und Alter an).

Hallo,

die Heizung läuft komplett über die Wärmepumpe und damit außerhalb dessen, was an die Datenbank berichtet wird. Der Router ist durchgehend an und hat mit 22 Watt maximaler Leistungsaufnahme auch nicht die Möglichkeit, solche Ausschläge zu verursachen.

Die beiden kurz nach zwölf wurden an drei Messpunkten gemeldet (0:05, 0:10 und 0:15), die um drei Uhr nur an zwei. Wobei die gegen 0 Uhr zweistufig zu sein scheinen, während die gegen drei Uhr nur einen einzelnen Peak haben.

Alter ist relativ. Der eine ist ein Miele-Schrank von ungefähr 2010 und der andere ist ca. acht Jahre alt. Beide haben eine maximale Leistungsaufnahme von knapp über 100 Watt. Viel wichtiger ist aber, dass die ja ständig anspringen. Der in der Küche (also häufige Nutzung) ungefähr alle 45 Minuten und der andere etwas seltener. Wir müssten also ständig die Ausschläge sehen, aber die Ausschläge, die wir tagsüber haben, sind immer eindeutig den wenigen „Großverbrauchern“ zuzurechnen.

Und wie gesagt: es kommt sehr selten vor. So sieht ein normaler Tagesverlauf bei uns aus:
image

Da sieht man deutlich unser nächtliches „Grundrauschen“, das sich zwischen 100 und 300 Watt bewegt. Morgens dann Kaffeemaschine, einmal Kekse backen, Ofen abkühlen lassen, dann Kuchen backen :roll_eyes: Mittags kurz der Herd, danach wieder Kekse und abends dann Backofen. Ansonsten kommen wir nicht einmal über 1 KW.

Gruß
C.

Das könnte das Problem sein. Wenn es sich um einen kurzen Peak handelt (Anlaufstrom eines Motors, Einschaltstrom eines Gerätes oder einer Glühlampe) wird dieser kurze Moment zum einen nicht jedesmal erfasst, zum zweiten auf die Dauer von 5min (scheinbar) verlängert.

Man müsste halt wissen, wie der Verbrauch genau gemessen wird. Hast du die Möglichkeit, das Smartmeter direkt abzufragen? Das sollte nämlich erheblich öfter messen als im 5min-Abstand.

Nur Neugier: Warum ist die rote Kurve teilweisrvunter der blauen, müsste die rote nicht den Gesamtverbrauch anzeigen, also Netz u. PV? Und wo ist die grüne?

Habt noch folgende Geräte, die auchvfür die 2kW-Spitzen in Frage kommen: Hebeanlage? Wasserpumpen für Grundwassernutzung bzw irgendeine andere Entwässerung/Wasserstandsregulierung?
Boiler (Kleinspeicher)?
Dachheizung, Blumentopfheizung, Rohrbegleitheizung?

Sagen wir es mal so: der 0:00 Uhr-Peak hat immer eine Länge von mindestens zwei Datenpunkten, eher sogar drei. Dass das bei dem 3 Uhr-Peak ein singuläres Ereignis sein kann, ist mir klar (lässt sich ja auch aus der Frage ableiten), nur wäre es schon sehr seltsam, wenn dieses Ereignis nur an knapp zehn Tagen (ich meine, es wären sechs gewesen) von 120 Tagen zufälligerweise auf einen Messpunkt gefallen wäre und dann auch immer um die immer gleiche Uhrzeit.

Wie gesagt: der Sprung ist so erheblich, dass er sofort auffallen würde. Ich habe die App alle paar Stunden in der Hand und schaue mir jeden Abend den Verlauf auf genau diese Ausreißer hin an. Die Wahrscheinlichkeit ist also überaus gering, dass das hier einerseits rund um die Uhr alle paar Stunden passiert, aber dann ausgerechnet 6-10mal ausgerechnet um 3 Uhr aufgezeichnet wird. Dass das hier jeden Tag um 3 Uhr herum passiert, aber eben nur ein paarmal „erwischt“ wurde, ist da deutlich wahrscheinlicher.

Die Daten kommen nicht vom Smartmeter, sondern von der installierten Anlage - also vom Wechselrichter bzw. dessen Datenmodul. Da ist ein Export des kompletten Datenbestandes leider nicht für den Endkunden vorgesehen, sondern nur für Installateure (anderer Zugang).

Die grüne war ausgeblendet, was wahrscheinlich zu der Frage führte. In der Zeit, in der die blaue über der roten lag, wurde die Batterie geladen:

Nichts dergleichen.

Ich habe die Tage jetzt noch einmal rausgesucht:
31.10. 0 und 3 Uhr - Dienstag
1.11. 0 Uhr - Mittwoch
10.12. 0 Uhr - Sonntag
11.12. 0 und 3 Uhr - Montag
16.12. 0 und 3 Uhr - Samstag
18.12. 0 und 3 Uhr - Montag

Und zusätzlich:
28.11. Batterieladung (!) zwischen 3 und 4 Uhr nachts; 1 KW (zwei Datenpunkte) bzw. 2 KW (drei anschließende Datenpunkte
2.12.Batterieladung (!) zwischen 0 und 1 Uhr nachts; 2 KW (zwei Datenpunkte) bzw. 2,5 KW (drei anschließende Datenpunkte
2.12.Batterieladung (!) zwischen 8 und 9 Uhr morgens ; 2 KW (zwei Datenpunkte) bzw. 2,5 KW (vier anschließende Datenpunkte)

Gerade die letzten drei (die Linie habe ich meistens ausgeblendet, so dass mir die drei Sprünge bisher nicht aufgefallen sind) lassen mich immer mehr vermuten, dass das irgendein Datenmüll ist, der da produziert wird.

Es gibt noch ne Möglichkeit. Fazu bitte Bild des WASSERKOCHERS.

Ist das Foto auch erforderlich, nachdem ich erwähnt habe, dass der nur bei Gebrauch mit dem Netz verbunden ist und ansonsten ausgestöpselt auf dem Küchenschrank steht?

Das ist vermutlich eine Zwangsladung deiner LUNA 2000, weil deren SOC niedrig ist und zum Schutz der Zellen geladen wird.

Wähle mal „Battery charge“ aus - dann wird das in der Grafik sichtbar.

Ceterum censeo:
Das Konzept, zwei Zähler zu benutzen, ist eventuell nicht sinnvoll.
Hast du Ersparnis gegen Grundgebühr gerechnet?
Im Sommer und kurz davor und danach hast du sicher auch Überschuss, den du genauso gut in der Wärmepumpe nutzen könntest.
Die NEW würden sogar eine Kombination erlauben:
PV-Anlage bedient zuerst den Haushalt und erspart dir 31 ct/kWh,
was übrig bleibt, geht zur Wärmepumpe und spart dir 26 ct/kWh,
was dann übrig ist geht in den Akku,
was dieser nicht aufnehmen kann wird für 8 ct/kWh eingespeist.
Mit einem vorhandenen Pufferspeicher lassen sich auch WP und PV derartig koppeln, dass bei PV-Überschuss eine höhere Temperatur im Puffer erzeugt wird.

Die Messung mit zwei Zählern hintereinander nennt sich „Kaskadenschaltung“ Messkonzept 8.

Du kannst vermutlich unter Geräte - Wechselrichter - verbundenes Gerät den eingestellten Mindest-Ladestand sehen. Wenn du wi beschrieben die Akkudaten siehst, sind rechts oben vier Punkte. Dort auf „Parametereinstellungen“ klicken und sagen, was bei „Minimaler SOC (%)“ steht.
Auch interessant: Wurde „von AC laden“ auf „aktivieren“ gestellt?

(Übersetzungsfehler. Wenn da „aktivieren steht“, heißt das „ist aktiv“)

Im Winter stelle ich als Mindest-SOC 10% ein. Durch Selbstentladung komme ich auch mal etwas darunter, aber die Notladung kommt meines Wissens erst bei 3 oder 4 Prozent.

Wirklich ausgestöpselt? Dann nicht. Es gab eine Serie von Wasserkochern, die vorwiegend bei Discountern verkauft wurden, mit u. ohne Temperaturregler und rot beleuchtetem Schalter oben aufm Griff, die sich tatsächlich zufällig für einige Zeit einschalteten und wieder ausgingen.

Aber nach den Angaben zum Laden der Batterie in der Nacht erscheint das Ganze wirklich als Datenmüll oder Fehler des Wechselrichters.

Das Problem:
Die Momentanwerte werden alle 5 Minuten an die Server von Huawei geschickt. Wenn just in diesem Augenblick die Kochplatte angesprungen ist und der Wechselrichter noch nicht die Batterieentladung nachregeln konnte, stehen da auch mal „2000 Watt ins Haus, Akku ist voll und wird nicht entladen, 100 Watt von PV, 1900 W aus dem Netz“. Und dabei wären die 2000W Verbrauch zwei Sekunden später ausgeglichen gewesen. Das ist immer das Erste, was ich meinen Kunden zur App erkläre.

Ach so:
Das ist ein Huawei-Wechselrichter der SUN2000 Reihe. Verbaue ich selber regelmäßig.

Unter Geräte - Wechselrichter- verbundenes Gerät - Akku findest du die historischen Infos. Wähle Signaltyp „Prozentsatz“ und Signalpunkt „Batterie SOC (%)“.
Da wirst du vermutlich sehen, dass der SOC zu diesen Zeiten tatsächlich gestiegen ist.

Kennst du das Fusion Solar Portal im Netz?
eu5.fusionsolar.huawei.com/
Das sind dieselben Anmeldaten wie in der App, aber mit mehr Informationen.
Da kannst du auch sehen, welche Firmwarestände deine Geräte haben. Indirekt siehst du dann, wie sehr sich dein Solarteur um dich kümmert. Da dein WR wohl dreiphasig ist, sollte dort die Software Version V100R001C00SPC158 stehen. Das ist ein „stable release“, den man per Batch allen Kundenanlagen durch weniges Klicks verpassen kann.

Du solltest übrigens vom Solarteur aufgeklärt und gefragt worden sein, ob du mit der Übertragung durchaus auch persönlicher Daten an die Server von Huawei einverstanden bist. (Nein, die stehen nicht in der EU).

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Schöne und gute Idee, aber leider nix zu sehen bei der Batterie.

Ohne Grundgebühr kam ich auf rd. 1250 kWh, die wir aus eigenem Bestand bzw. eigener Erzeugung selber für die WP verbrauchen müssten, damit sich der Verzicht auf den zweiten Zähler (und damit auf den vergünstigten WP-Tarif) rechnet. Mit dem neuen Tarif von Anfang Januar habe ich das noch nicht gerechnet.

Seit wir mit der WP wieder heizen (Ende Oktober), haben wir praktisch nichts mehr eingespeist 18,5 kWh). Wie sich das im Frühjahr verhalten wird, wird sich noch zeigen. Unser Bedarf an WP-Strom liegt außerhalb der Heizperiode bei knapp 5 kWh. Ich bin insofern unsicher, ob sich das rechnen wird, aber ich habe das im Auge und entscheide das dann nächstes Jahr. Wichtiger scheint mir aber eine Erweiterung der Batterie zu sein, dann mit den 5 kWh kamen wir seit Ende August nur selten über die Nacht.

Das ist interessant. Vielen Dank für den Hinweis. Wenn die NEW irgendwann mal wieder per E-Mail oder gar telefonisch erreichbar ist, bespreche ich das mal. Damit ist aber erst einmal nicht zu rechnen. Zwei Monate warte ich jetzt auf eine Antwort auf eine E-Mail und telefonisch sind sie gar nicht zu sprechen (lt. eigener "Band"ansage).

Ja, in der Tat.

Verstellen kann ich da aber nichts, wie mir scheint. Auch das wird - wie der Export - dem Installateur vorbehalten sein.

Ja, sehr sogar :- )

In der App sollte es gehen. Bei 10% Mindest SOC verlierst du im Winter praktisch nichts.
Die Firmware der Batterie ist veraltet, aktuell ist die 123 und nicht die 119.

OK, wie ich nun sehe: Das ist keine Zwangsladung, denn die würde man bei der Ladeleistung und beim SOC sehen.

Andererseits: Bei veralteten Firmwareständen halte ich nichts für ausgeschlossen.

Batterie: 123
Wechselrichter: 158
S-Dongle: 108
M-Bus: 330
Optimierer: 019

Es gibt noch neuere, aber noch nicht „offiziell“.

Da kommen die Screenshots her.

153 ist unsere Version.

Ja, das hat er erwähnt.

Ich habe in der App noch ein paar Punkte gefunden, die ich ändern kann. Auf der Seite, auf der maximaler und minimaler SOC stehen (Grundeinstellungen), ist das aber nur (unter den SOC-Einstellungen) „von AC-Seite laden“: aktivieren.

Ist bei Huawei ein Klacks. Darf auch noch lange nach der Inbetriebnahme des ersten Akkupacks erfolgen, weil bei Huawei jedes Akkupaket ein eigenes Batteriemanagement hat.
Das 5kWh-Paket kostet aktuell unter 1800€ und ist schnell montiert.
Neben der Erweiterung von 5 auf 10 kWh erhöht sich auch die mögliche Lade- und Entladeleistung von 2,5 auf 5 kW.

Solltest du deine Anlage selber betreuen wollen, dann hole dir einen eigenen Installateur-Account bei Huawei (die Installateur-Eigenschaft wird nicht kontrolliert) und verlange vom Solarteur die Übertragung der Anlage an dich (fünf Klicks).