Semikola und Konjunktionen bei kolumnenartigen Aufzählungen, die in den Satz integriert sind

Betrachten wir folgendes Beispiel:

Wenn Sie sich eine neue Küche wünschen,

  • vereinbaren Sie, am besten telefonisch, einen Beratungstermin;
  • legen wir Ihnen mehrere Entwürfe vor;
  • montieren wir die neue Küche, schließen die Wasser- und Abwasserleitungen an und schließen die Elektrogeräte an (;/und)
  • entsorgen wir Ihre alte Küchenmöbel, und zwar am selben Tag.

Meine Frage: wie hat der dritte Stichpunkt zu enden? Zur Wahl stehen das Semikolon ; und die Konjunktion und.

Begründungen sind willkommen.

Hallo,

der ganze Text taugt nichts. Er ist typisch deutsch, um es ironisch zu formulieren.

Mein Vorschlag:

Der kurze Weg zu Ihrer Wunschküche:

  • Vereinbaren Sie telefonisch (Telefionnummer) einen Beratungstermin, wie legen ihnen verschiedene Entwürfe vor.
  • Nach Ihrer Entscheidung montieren wir die neue Küche. Wir schließen Wasser und Abwasserleitungen sowie die Elektrogeräte an. Wir entsorgen selbstverständlich die alte Küche. All diese Arbeiten erledigen wir an einem Tag.

Abends können Sie bereits in Ihrer neuen Küche kochen.

Meine Schwierigkeiten: Wo findet der Termin statt? Und kann man Entwürfe nicht nur dann vorlegen, wenn man einen Plan des Grundrisses der Küche hat?

Diese Informationen müsste man noch in den Text einarbeiten.

Schreibt mir eine persönliche Nachricht und ich mach das für Euch.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Natürlich ist der Ausgangstext megascheiße. Keine Frage. Er dient lediglich der Dartstellung der syntaktischen Struktur; der Inhalt ist vollkommen irrelevant. Weitere nichts taugende Beispiele findest du unter https://www.textskizzen.de/stichpunkte-rechtschreibregeln, wo ich u.a. nachschlug, bevor ich hier fragte.

Mit und erscheint mir das unpassend. Wären die einzelnen Punkte mit Komma getrennt gewesen, wäre nach dem vorletzten Aufzählungspunkt ein „und“ passend gewesen, so würde ich sie nur mit Semikola trennen.

(Beitrag editiert – www Team)
Man kann nicht mitten im Satz das Subjekt wechseln, wie Du es hier tust!!!

In den ersten beiden Zeilen ist der Kunde das handelnde Subjekt („Sie“),

in den nächsten Zeilen wird der Planende und Ausführende zum handelnden Subjekt („wir“)

Das alles in einem Satz!

Und jetzt sag ich DIR mal, was Sache ist:

In einem Fließtext, die einzelnen Punkte durch Komma getrennt, käme auf jeden Fall ein „und“ nach dem vorletzten Punkt. Ansonsten nimmt man zum Beispiel die Punkte, die nicht nur die von Dir angegebene Seite sondern auch ich verwendet haben.

Wenn Du auf Deinem PC eine Schrift hast, die mehr taugt als Deine Deutsch-Kenntnisse, kannst Du den Punkt in der Zeilenmitte (Mitdot) erzeugen, indem Du mit der linken Hand die Alt-Taste gedückt hälst und gleichzeitig rechts auf der Zifferntastatur die 0183 eingibst.

Si tacuisses …

HJS

Mein Deutsch ist bis auf Tippfehler, die jedem unterlaufen können, gut genug, um festzustellen, dass man „du“ üblicherweise kleinschreibt, und dass „Das alles in einem Satz!“ ohne Verb da steht, obwohl er keine Überschrift darstellt. (Beitrag editiert – www Team)

Zur Sache: du solltest in deiner Antwort zwischen „Punkt als Stichpunkt“ und „Punkt als Zeichen“ unterscheiden, sonst ist sie echt schwer zu verstehen. Von jemandem, der vorgibt, gut Deutsch zu können, würde ich eine versierte Ausdrucksweise erwarten.

Und zur Tatstatur … nicht jeder hat sie; manche haben ein Touchscreen mittlerweile.

Was glaubst Du denn eigentlich, weshalb die Herstellung verschiederer Texte an der Universität gelehrt wird?

Glaubst Du, ich sei so blöd, dass ich in allen Beiträgen hier im Forum den gleichen Fehler machte, nämlich „du“ groß schreibe? Oder geht es dabei um etwas anderes?

Fährst Du gerne mit dem Rentierschlitten durch die Sahara? Wer auf einem Touchscreen Texte formuliert, hat die Übersicht über sein Leben verloren.

Dein Deutsch ist gut, besser als bei manchem Deutschen.

Freundliche Grüße aus Mainz, Hans-Jürgen Schneider

Du übertreibst. Ich schrieb nicht „mein Deutsch ist gut“. Ich schrieb „mein Deutsch ist gut genug, um dies und jenes zu tun“. Insbesondere ist mein Deutsch nicht gut genug, die Stichpunkte mit einem richtigen Satzzeichen „nach Gefühl“ und „ohne Regel“ zu setzen; siehe dazu die Ursprungsfrage. Es geht nicht darum, die Stichpunkte korrekt auszuformulieren. Aber gut, ich schreibe den Text neu, ich sehe ja einige Fehler ein:

Wenn Sie sich eine neue Küche wünschen,

  • vereinbaren Sie, am besten telefonisch, einen Beratungstermin;
  • legen wir Ihnen mehrere Entwürfe vor;
  • montieren wir die neue Küche, schließen Wasser- und Abwasserleitungen an und testen Ihre Elektrogeräte (; / und)
  • entsorgen wir Ihre alten Küchenmöbel, und zwar am selben Tag.

Korrektur der Tippfehler:

Wenn Sie sich eine neue Küche wünschen,

  • vereinbaren Sie, am besten telefonisch, einen Beratungstermin;
  • legen wir Ihnen mehrere Entwürfe vor;
  • montieren wir die neue Küche, schließen Wasser- und Abwasserleitungen an und testen Ihre Elektrogeräte (; / und)
  • entsorgen wir Ihre alten Küchenmöbel, und zwar am selben Tag.

Schade, dass du die beiden Fallbeispiele in zwei Postings verteilt hast, denn die Regeln unterscheiden sich nicht wesentlich, wenn der Einleitungssatz von gelisteten Aufzählungen ein Nebensatz ist (wie in deinem hiesigen Beipiel) oder nicht (wie in dem anderen Beispiel).

Grundsätzlich gilt für Aufzählungen, bei denen die einzelnen Topics - durch Aufzählungszeichen markiert - je eine eigene Zeile haben und so also einen Block bilden: Sie können ganz ohne Satzzeichen stehen (auch nach dem Einleitungssatz und auch am Ende), wenn die Aufzählungen nur kurze Wortgruppen sind. Sie können, müssen aber nicht, mit Kommata abgeschlossen werden. Sind es aber komplette Satzteile, dann sollten sie durch Semikola abgeschlossen werden. Der Einleitungssatz kann, muß aber nicht, einen Doppelpunkt haben.

Sind sie durch Kommata abgeschlossen, dann kann, muß aber nicht, an die vorletzte Zeile ein „und“ angehängt werden. Bei Abschluß durch Semikola steht dann kein „und“. Bei Abschluß durch Kommata oder Semikola hat die Schlußzeile obligatorisch einen Punkt.

Auf dem Einkaufszettel steht(:slight_smile:

  • Milch(,)
  • Eier(,)(, und)
  • Käse(.)

Dein Beispiel also:

Wenn Sie sich eine neue Küche wünschen(,)(:slight_smile:

  • vereinbaren Sie, am besten telefonisch, einen Beratungstermin;
  • legen wir Ihnen mehrere Entwürfe vor;
  • montieren wir die neue Küche, schließen Wasser- und Abwasserleitungen an und testen Ihre Elektrogeräte;
  • entsorgen wir Ihre alten Küchenmöbel, und zwar am selben Tag.

Vorletzte Zeile also ohne „und“. Schon allein deshalb, weil sie noch andere „und“ enthält. Und der Abschluß jedenfalls mit Semikola, weil es komplexe Satzteile sind. Mit Kommata wäre es schon deshalb ungeeignet, weil sie ja intern schon Kommata haben.

Btw.: Selbstverständlich können die einzelnen Hauptsätze der Aufzählung wechselnde Subjekte haben. Sie sind ja jedenfalls als unabhängige einzelne demselben Einleitungs(neben)satz zugeordnet.

Gruß
Metapher

Erst einmal Danke.

Anmerkung: a priori gibt es keinen Grund anzunehmen, dass eine Aufzählung als Teil eines Satzes und eine Aufzählung, die nicht in einen Satz integriert sind, denselben Regeln genügen. Etwa ist im zweiten Fall Großschreibung öfter zugelassen als im ersten.

Hallo,

müsste es hier nicht „stehen“ heißen? :relaxed:

Und hier:

möchtest du nicht wirklich ein Komma nach „Eier“ setzen, wenn danach noch ein „und“ folgt?

Viele Grüße
Christa

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Hallo Metapher,

Du hast alles klar und ruhig erklärt.

Nur zwei kleine Fehler:

Minuszeichen als Bindestrich:

Grundsätzlich gilt für Aufzählungen, bei denen die einzelnen Topics – durch Aufzählungszeichen markiert – je eine eigene Zeile haben und so also einen Block bilden:

Falsche Anführungen:

„und“

Das beanstande ich nur bei Dir, weil Du der Experte für Deutsch bist. Das sind natürlich lässliche Sünden.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Du erwartest jetzt nicht ernsthaft, dass jemand, auch nicht Metapher, hier im Forum anfängt, mit HTML-Code herumzuhantieren oder die monierten Zeichen (Gedankenstrich und „deutsche“ Anführungszeichen) aus einem anderen Programm, bei dem die richtig dargestellt werden, hierher kopiert. :unamused:

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Hallo Christa,

ich stamme noch aus einer Zeit, als es den schönen Beruf des Schriftsetzers gab, Die setzten aus Prinzip jeden Fehler, den sie in den Vorlagen fanden. Das war eine gute Schule.

Wenn ich heute Texte schreibe, werden die auch oft gedruckt. Nun bin ich selbst der Setzer und muss auf die Verwendung der korrekten Zeichen achten.

Das ist für mich keine große Sache, weil ich es gewohnt bin. Von anderen verlange ich das nicht.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Ich versuche es ab und zu. Klappt zeitlich nicht immer. Für Auslassungspunkte gibt’s inzwischen auch ein eigenes Symbol, im Übrigen.

Auf dem iPad werden, zumindest bei der Benutzung einer externen Tastatur, die Anführungszeichen richtig gesetzt, dafür kommt die Tastatur mit meinem Tipptempo nicht klar! Und davon abgesehen, dass ich auf dem iPad kein Word habe, werde ich ganz sicher auch nicht anfangen, auch nicht am PC, die Texte in Word zu schreiben, um sie anschließend ins Forum zu kopieren. Und ich bin mir fast sicher, dass auch @Metapher das nicht tun wird. :stuck_out_tongue:

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Ita est. :slight_smile:

muesst ihr nit ich kann auch dann euch verstehen auch wenn ihr keine intepunktionszeichen nutzt gell

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Das magst du tun, wenn es dir Freude macht.

Schon bei

war ich geneigt, dich fragen, in welchem Universum du lebst. Bei uns (User in Internetforen) haben wir 2018(!). Wir schreiben nämlich logischerweise alle auf einer Computertastatur.

Aber nun sagst du ja selbst:

Trotzdem wundert es mich gerade deshalb, dass du das nicht weißt: Es gilt schon seit Urzeiten als „erlaubt“, im Schreibmaschinensatz, also auch auf jeder Computertastatur, die auch in jedem Touchscreen enthalten ist, in dem es ja nur das schließende Anführungszeichen gibt, ebendieses auch als öffnendes zu benutzen (und nicht nur dafür).

Dasselbe gilt btw. auch für den Halbgeviertstrich/Gedankenstrich „–“, der ja ebenfalls im Schreibmaschinensatz nicht enthalten ist. Statt seiner, ebenso wie statt Geviertstrich/Spiegelstrich „—“ und Viertelgeviertstrich/Bindestrich „‐“, darf im Schreibmaschinensatz das sog. Bindestrich-Minus „-“ verwendet werden. In dem Sinne, dass es nicht als Zeichensetzungsfehler zu werten ist.

Schönen Gruß
Metapher

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