Hallo,
Hallo.
die örtlichen Stadtwerke bieten einige Ausbildungsplätze als
Servicefachkraft für Dialogmarketing an.
Meine Frau und ich sind uns überhaupt nicht einig, ob dies ein
„vernünftiger“ Ausbildungsplatz ist. Unser Sohn ist 16 Jahre
alt und wird im nächsten Jahr mit einem sehr guten
Hauptschulabschluß die Schule verlassen.
Er selbst ist nicht soo begeistert von dem Beruf, würde aber
zur Not eine Ausbildung dort anfangen.
Ich wundere mich, dass die Stadtwerke die Bewerbungsfrist
nochmals verlängert haben, daraus entnehme ich, dass sich
nicht grade viele junge Menschen für diesen Beruf
interessieren.
So ist es.
Zudem sehe ich auf Dauer keinen Sinn in diesem Beruf, die
Tätigkeit in einem Callcenter übt man doch in aller Regel
nicht bis zum Ende des 67. Lebensjahres aus.
Das ist richtig, aber welchen Beruf übt man heute überhaupt bis 67 aus?
Kann jemand etwas über diesen Beruf schreiben ?
Servicefachkräfte für Dialogmarketing (SfD) beraten im Bereich des Direkt- bzw. Telemarketings Kunden und bearbeiten Aufträge, Anfragen und Reklamationen. SfD arbeiten hauptsächlich in Call-Centern, die für unterschiedliche Auftraggeber tätig sind. Darüber hinaus können sie aber auch für größere Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus allen Branchen in deren Service- und Kunden-Centern oder in anderen dialogorientierten Organisationseinheiten tätig sein. Die Ausbildung dauert 2 Jahre.
Wie du schon selbst schreibst ist es Call-Center-Tätigkeit. Früher und eigentlich auch heute noch hat das überhaupt keiner als Ausbildungsberuf gelernt, das hat man einfach gemacht. Ein Job wie Pizza ausfahren usw., es gibt heute noch viele Studenten die das machen. Gerade in Studentenstädten siedeln sich deshalb Call-Center an. Die Fluktuation ist hoch, wie der Stress und die Bezahlung i.d.R. mies.
Natürlich gibt es heute Tätigkeiten die anspruchsvoller sind, wo es um Sachbearbeitung geht, die eben am Telefon, online, EDV-gestützt stattfindet. Das kann ganz vielseitig sein, z.B. Vertragsverwaltung.
Bei den Stadtwerken rufen Kunden an, wegen Tarifauskünften, Zählerständen, Vertragsumstellungen. Das ist Inbound. Es geht aber auch andersrum, dass ist Outbound. Da rufen die SfD die Kunden an, um ihnen die Kündigung auszureden oder um Zahlungsrückstände einzutreiben.
Manchmal entwickeln sich aus früheren Gelegenheitsjobs auch mal eigenständige Ausbildungsberufe, nach denen keiner verlangt hat, von denen die Unternehmen der Meinung sind, dass sie die besonders ausgebildet benötigen.
Jetzt mal ehrlich. Was willst du mal mit dieser Ausbildung anfangen, wenn du mal was anderes machen willst?
Jeder wird dich als Call-Center-Agent abstempeln. Und der Ruf der Branche ist mies. Dass muss mächtig Gründe haben. Andererseits ist das ein Job bei den Stadtwerken, im öD. Vielleicht kann man sich zum Teamleiter der SfD hocharbeiten. Dann muss man selber nicht mehr an der Strippe arbeiten. Sondern ist nur noch dafür verantwortlich, dass man immer wieder Mitarbeiter findet, damit die Strippen besetzt sind. -
Also ich weiß nicht, was dein Sohn so drauf hat und welche Möglichkeiten sich noch auftun. Wenn er was umfassend verwertbares lernen soll, mit dem er durchs Leben gehen muss, ist diese Ausbildung alleine nicht geeignet. Da müsste später noch was drauf gesetzt werden.
MfG