Hi,
Marcuse ist imho Idealist, ähnlich Horkheimer und Adorno oder
Popper.Das wiederum finde ich interessant, wie Du das siehst. Ich
muss mich da fachlich ein gutes Stück weit raushalten, denke
aber, dass der (von mir NICHT sehr geschätze, ich halte ihn
für überschätzt und langweilig) Popper von seinen Anhängern
nicht als Idealist gesehen wird.
Da gibts gute Gründe. Abgesehen davon, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen recht „undeutlich“ denkt gegenüber Philosophen wie Hegel oder Marx, aber das ist es nicht.
Er hat Marx nicht verstehen können und sieht ihn als falsifiziert. Er hat aber nicht die von Marx beschrieben Prozesse betrachtet sondern Sachverhalte. Der „Konmmunismus“ war für ihn ein politisches Konzept - das sah Marx aber ganz anders, nämlich als tatsächliche Entwicklung. Demnach hat er alles ontologisch erfasst, was für philosoiphische Idealisten typisch.
Des weiteren gab es im letzten Jahrhundert nur wenige, die den guten Marx annähernd verstanden haben, da sie eine ähnliche Denkweise hatten. Bei Lenin, Trotzki, Luxemburg und Liebknecht hört es schon fast auf. Einstein hat sich später dahin entwickelt. Schrödinger dachte ähnlich. Heißenberg witzigerweise nicht (wegen der Unschärfe).
Im Osten ist es stark verbreitet, aber lange nicht alle. Im Westen ist es weniger verbreitet, vornehmlich in den Ballungsgebieten.
Gruß
Frank