Erst heute habe ich wieder ein Gespräch von Kollegen mitbekommen, welche sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft gemacht haben.
Gibt es überhaupt noch sichere Jobs und daher aus meiner Sicht:
gibt es in NRW noch „sichere“ Jobs in der Verwaltung, wo man nicht mit angelsächsischer Weltanschauung konfrontiert wird und sein Wissen in einem entsprechend breit aufgestellten Themenbereich vertiefen (sprich sich spezialisieren) kann?
Und wo nicht gleich schon morgen durch Outsourcing die Tätigkeit in Indonesien oder von grünen Marsmännchen erledigt wird und deutsche Gesetze, Ordnung und deutsches/europäisches Rechtsempfinden auf der Strecke bleiben?
gibt es in NRW noch „sichere“ Jobs in der Verwaltung, wo man
nicht mit angelsächsischer Weltanschauung konfrontiert wird
Vermutlich nicht. Nachdem auch unsere Kreisverwaltung Trainee-Stellen geschaffen hat, dürfte auchin der öffentlichen Verwaltung, die geruhsame Zeitz zu Ende gehen.
wird und deutsche Gesetze, Ordnung und deutsches/europäisches
Rechtsempfinden auf der Strecke bleiben?
Es stellt sich die Frage, wessen Rechtsempfinden. Der Steuerzahler, der die Stellen in der Verwaltung finanziert, dürfte da eine andere Vorstellung haben, als die, die auf diesen Jobs sitzen.
Die Frage ist, ob man heute noch Beamte/r sein möchte. Denn entgegen der Stimmungsmache der Boulevardmedien sind nicht alle Beamte faule, überbezahlte Sesselpupser.* Im Gegenteil: Der Staat spart sich z.T. ganz erheblich die Arbeitnehmeranteile, z.B. in Sachen Krankenversicherung, da viele Beamte nämlich privat versichert sind/versichert sein müssen(?), und die Arbeitszeiten, die Arbeitsbelastung, der Druck in den Behörden und dazu immer noch die moralische Peitsche der Medien machen vielen Beamten zu schaffen. Und man bedenke nur einmal, wer alles Beamte sind: Lehrer, Feuerwehrleute, Polizisten, Gerichtsvollzieher, alles i.d.R. brave, arbeitsame Menschen, die ihren Kopf hinhalten, wenn die Kinder unflätig rumtoben, wenn Schuldner mit der Armbrust hinter der Tür auf sie zielen, weil sie nicht zahlen können, oder wenn die Alternativszene am 1. Mai mal wieder zum „Bullenklatschen“ aufruft. Ob das ein sicherer Job ist…?
* Davon abgesehen macht es auch Sinn, bestimmte Berufsgruppen zu Beamten zu machen - nämlich die, die die demokratischen Werten vertreten sollen. Den Wasserkopf an sinnlos hochgelobten Beamten mal ganz außen vor gelassen…
Die Frage ist, ob man heute noch Beamte/r sein möchte. Denn
entgegen der Stimmungsmache der Boulevardmedien sind nicht
alle Beamte faule, überbezahlte Sesselpupser.* …
Was aber nichts daran ändert, daß viele Tätigkeiten, die Beamten manchmal machen, völlig überflüssig sind. Oder wozu braucht man jemanden, der die Deckenhöhe von Gastwirtschaften ausmißt?
Die Frage ist, ob man heute noch Beamte/r sein möchte.
Der UP wollte ein Job ohne Risiko, und da fällt mir nur der
Beametnstatus ein.
Nana, so ganz ohne Risiko ist das nun aber auch nicht. Man könnte einschlafen und vom Stuhl fallen…oder sich am Tacker verletzen, oder sich einen Stift ins Auge pieken.
Und ob man nun in einem Job Beamter ist oder nicht, man macht die gleichen Tätigkeiten wie der Kollege am Nachbarschreibtisch, im Lehrerzimmer nebenan, etc.
Reduziert auf die Essenz hat man zwei Vorteile: 1. man bekommt pünktlich sein Geld und 2. man kann so gut wie nicht gekündigt werden. Aber das ist dann pures Eigenverschulden.
Dazu muss man aber auch unter Umständen bereit sein, mal von Rügen nach Freiburg umzuziehen, wenn der Dienstherr es so möchte.
Alles in allem ist das Beamtenmäntelchen zwar eng, aber warm.
Oder wozu braucht man jemanden, der die Deckenhöhe von Gastwirtschaften ausmisst?
Den Sinn mal außen vor gelassen : Woher willst Du wissen, dass das ein Beamter macht? Nur weil er von 'ner Behörde kommt oder weil er es Dir gesagt hat?
Oder wozu braucht man jemanden, der die Deckenhöhe von Gastwirtschaften ausmisst?
Den Sinn mal außen vor gelassen : Woher willst Du wissen,
dass das ein Beamter macht? Nur weil er von 'ner Behörde kommt
oder weil er es Dir gesagt hat?
Das war nur ein Beispiel für etwas, das wir nicht brauchen. Ob das jetzt ein Beamter oder ein ÖDler macht, ist doch piepe.
Geh mal nach Finnland z. B. und schau Dir die dortigen Verwaltungsstrukturen an. Die sind als „schlank und effizient“ bekannt.
war doch nicht gegen dich gerichtet *liebguck* Ich wollte nur sagen, dass ich den Beamtenstatus eben auch nicht mehr so sicher finde, wie er es früher vielleicht mal war.
Geh mal nach Finnland z. B. und schau Dir die dortigen Verwaltungsstrukturen an. Die sind als „schlank und effizient“ bekannt.
Ich war schon in Finnland, allerdings hatte ich im Urlaub Besseres zu tun, als mir dort eine deprimierend effektive Verwaltung anzuschauen, nur damit ich nach dem Urlaub noch frustrierter an meinen eigenen ineffektiven Arbeitsplatz zurückkehre…
Geh mal nach Finnland z. B. und schau Dir die dortigen Verwaltungsstrukturen an. Die sind als „schlank und effizient“ bekannt.
Da kann ich mich anschließen. Ich habe in meiner Diplomarbeit unter anderem Beamte (oder was dem nahe kam) anderer Staaten unter die Lupe genommen.
Ich weiß nicht mehr genau welches skandinavische Land es war, aber nicht nur dort, sondern auch in anderen Staaten sind die Beamtenrechte wesentlich ungemütlicher als in Deutschland.
Kündigung wenn die Planstelle gestrichen wird, Kündigung wenn zu lange krank, etc.
solche Argumente bringen immer die an, die dann als erstes zur Behörde laufen und sich fürchterlich beschweren, weil sie sich den Kopf gestossen haben und nun eine fürchterliche Platzwunde haben…
solche Argumente bringen immer die an, die dann als erstes zur
Behörde laufen und sich fürchterlich beschweren, weil sie sich
den Kopf gestossen haben und nun eine fürchterliche Platzwunde
haben…
Zu denen gehöre ich weiß Gott nicht. Ich begebe mich nur dann zu Behörden, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Also fast nie.
Aber es stimmt wohl: Die Deutschen haben die Behörden, die sie wollen.
Off topic: Beamten haben auch ihre Berechtigung
Hallo Secret_Eyes,
ganz unrecht hast du ja nicht. Aber ich mag es nicht, wenn das Beamtenklischee angeheizt wird. Deswegen bitte ich, mit solchen Sätzen etwas sensibler zu sein. Hier noch ein paar weiterführende Informationen:
„Beamtenkritik ist ja so billig
Die Berechnung von Beamtenpensionen ist nicht so ganz einfach. Unterm Strich steht aber sicherlich, dass es für Bund und Länder sehr viel teurer wäre, die Beamten in die Rentenversicherung einzugliedern. Dazu müssten zum einen Beiträge nachbezahlt werden, zum anderen die dann zu zahlenden Gehälter angepasst werden.
Das bei Beamten nicht gespart wird, ist übrigens völlig falsch. Sehen Sie sich mal die Entwicklung der Bezüge in den letzten 20 Jahren an. Sie werden feststellen, dass Beamte erheblich geringere Lohnsteigerungen hatten als vergleichbare Angestellte. Zudem kommen z.B. 300€ Selbstbeteiligung bei Arztkosten (zumindest in Rheinland-Pfalz), die 10€ Praxisgebühr dann doch eher mau aussehen lassen.
Beamte müssen sich sicherlich ob ihrer Privilegien nicht beklagen, zu glauben, ihnen ginge es aber einfach viel zu gut, ist dann doch naiv.“
Quelle: http://www.zeit.de/2010/21/Sparen (Userkommentar)
ganz unrecht hast du ja nicht. Aber ich mag es nicht, wenn das
Beamtenklischee angeheizt wird. Deswegen bitte ich, mit
solchen Sätzen etwas sensibler zu sein.
es wird zwar bestimmt keiner mehr lesen, aber btw:
Ich bin selbst einer von diesen ominösen, klischeebehafteten Leuten, von denen keiner weiß, was sie so genau machen.
Und man kann mich für einen Tollpatsch halten, aber weh tue ich mir immer…man kann sich an einem Locher ganz böse die Finger klemmen. Und ein abgefallenes „i“ von der Tastatur erheitert zwar den IT-HelpDesk, ruiniert aber meinen Tag.
Und ich verstecke mich gern hinter den Klischees - das ist einfacher als dagegen zu argumentieren. Und am Ende ist es immer noch mein Schreibtisch und meine Akten die fertig werden müssen.