Interessante Reaktionen
Danke für die Reaktionen…
Worum es mir geht (und vielleicht ist das eher ein Posting für das Psychologie-Brett?):
Täglich erreichen uns neue Nachrichten davon, viele Menschen heute schon wieder irgendwo auf der Welt durch einen Bombenanschlag ums Leben gekommen sind. Und wir können uns nur eigentlich als Selbstschutz darauf zurückziehen: „Mein Gott, was sind das für kranke, fundamentalistische Fanatiker?“ und uns darauf berufen, dass man selbst und die Gesellschaft, in der man selbst lebt, intelligenter, gebildeter, zivilisierter und menschlicher sei.
Das ewige Auge um Auge, Zahn und Zahn, wie es mancherorts ausgetragen wird, erscheint uns (mir jedenfalls) „neanderthalisch“, etwas, das wir (hoffentlich) im Kindergarten abgelegt haben.
Daher mein ganz besonders großes Zusammenzucken, wenn diese Handlungsweisen plötzlich in unserer eigenen Gesellschaft übernommen werden (natürlich von Individuen, nicht von „uns“ oder „denen“ allgemein, schon klar).
Dabei geht es nicht darum, ob die Sachbeschädigung einer Schule weniger schwer wiegt als ein Handgranatenattentat - sondern darum, dass man sich mit solchen Aktionen auf das selbe Niveau einlässt, für das man die Anderen verurteilt.
Ich heiße keine Handgranaten gut, aber da schreie ich deswegen nicht täglich (und stündlich) auf, weil ich diese Menschen intellektuell abgeschrieben habe, mich mit diesen Attentätern nicht identifiziere - mit „Co-Europäern“ aus Holland prinzipiell jedoch schon; diese wähnte ich auf dem selben kulturellen und sozialen Niveau wie mich oder mein direktes Umfeld.
Ich klage nun nicht Holländer oder Europäer per se an, das ist ja Unsinn, sondern ich zucke einfach zusammen, dass diese Art von grotesken Aktionen nicht nur auf die mich umgebenden Menschen verübt wird (was schlimm genug ist!), sondern nun auch schon von ihnen erwidert wird! So wird es weitergehen. Und bald gibt es dann nicht nur Krieg gegen „Die Amerikaner“, sondern auch gegen „Die Europäer“.
MIR macht das deswegen Angst - und zwar mehr, als der 11.9.
Dies ist kein Plädoyer dafür, stumm einzustecken, oder Appeasement zu betreiben (wohin das führt, haben wir gesehen!), aber eine solche Aktion ist jedenfalls mehr als kontraproduktiv.
Andreas
der auch keine Lösung gegen den Terrorismus in der Schublade hat