Hallo Winkel,
du sprichst von Neugründungen, ich von den bestehenden
Großunternehmen!
Es kommt aufs Gleiche. Ein Unternehmen, welches 120.000
Arbeitnehmer hat und 2.000 davon entlässt, das entlässt eine
Menge Mitarbeiter. Prozentual gesehen sind es 1/60.
Bei einem Kleinunternehmen, welches 200 Mitarbeiter hat und
davon 10 entlässt sieht die Verteilung schon etwas anders aus.
Bei einem Unternehmen, welches 5 hat und davon 1 rausschmeißt
noch viel schlechter. Du solltest diesen Punkt nicht ganz
außer Acht lassen.
Das Problem mit der Prozentrechnung: Ich lege 100 Euro an und mache 100% Gewinn, mein Freund legt 1000euro an und macht 10% Gewinn, wer hat mehr verdient?
Es ist nicht dasselbe, ob eine große Firma 2000 Leute freisetzt oder eine kleine firma (5) einen. Denn den 2000 der großen Firma folgen oftmals die einen der kleinen Firmen. soviel zur VWL.
Zudem ist es so, dass nicht nur Personal
Kosten aufwirft sondern diverse Faktoren auch. Fakt.
Eine gute Erkenntnis, wenn das malberücksichtigt werden würde, bevor gekündigt wird.
Nur der Großunternehmer, warum soll der weniger rausschmeißen
(prozentual) als der Kleingewerbetreibende? Die Kosten
belasten ihn genauso. Nur er steht viel mehr im öffentlichen
Interesse, als der Kleine.
siehe oben Prozentrechnung
- Wenn ich eine Firma betreibe, die +/- Null arbeitet, gehöre
ich mit dem Klammerbeutel gepudert.
Gerade bei einer Neugründung (wovon ich ja deiner Meinung
gesprochen habe) ist die Einnahme aber eher Minus als ±0.
Warum? weil der Investition und der Idee die Anfangsphase zugehört, in der sich der Laden erstmal anfangen muss zu drehen.
Wenn ich jetzt aber hingehe und diese Entwicklung gut plane und den Planungsverlauf mit dem Ist-Verlauf kontolliere, dann seh ich sehr wohl den Trend. Und daß eine Firma „verdient“ obwohl sie insgesamt „Verluste“ schreibt, sollte dir als BWler doch bekannt sein? oder?
- Wenn ich eine Idee habe, die 20.000 kostet, dann mache ich
nen vernünftiges Konzept und versuche dieses umzusetzen und
die 20.000 aus dem Tagesgeschäft zu finanzieren.
Da wir bei einem Kleinunternehmen waren, zeige mir bitte den
Kleinunternehmer, der aus dem Tagesgeschäft einen
freistehenden Betrag von 20.000 Euro realisieren kann.
Rechnen wir es auf einen großen hoch, sind es einige zig
Millionen. Tagesgeschäft? Wohl kaum.
Aus der Portokasse nimmt er´s nicht. Aber er wird hier schieben und dort drücken und Frau und Schwager mitarbeiten lassen, um diese Gelder „virtuell“ zu erwirtschaften und freizusetzen.
- Wenn ich Fremdkapital brauche, dann nehm ich mein Konzept
und füge einen Finanzierungsplan hinzu, um dem Kreditgeber zu
erläutern, wie er Geld und Zinsen wiederbekommt.
Ja, soweit in Ordnung. Und der sagt dir: Warum soll ich dir
Geld geben, wenn du es selber finanzieren kannst. Thema
umgekehrter Leverage-Effekt. Evtl. fährt der Unternehmer ja
günstiger, wenn er das Vorhaben von innen heraus finanziert.
Letztendlich soll sich sein eingesetztes Kapital auch
vermehren und nicht aufzehren.
Herr BWLer: Vergleiche ich finanziere von innen heraus, dann brauch ich 2 Jahre. Ich finanziere mit Fremdmittel, dann brauch ich ein Jahr. würd ich schon errechnenen. nd wenn der Banker mir nicht folgt, dann nehm ich halt 2 Jahre in Kauf.
- Bedenke ich, daß die umsetzung des Konzeptes zusätzliche
Arbeitsplätze benötigt. diese mehrarbeit fange ich mit meinen
5 Leuten mit Überstunden auf, um nachher einen 6. und siebten
einzustellen.
Warum sollst du ein Konzept umsetzen, welches ca. 1 Jahr für
die Umsetzung braucht.
Den Effekt von langfristigen Planungen sollte doch ein Versicherungsmensch kennen???
Falls du zusätzlich Leute einstellst,
bekommst du sie nicht weg (Kündigungsschutz).
Wahlkampquatsch. Ich nehme mir denjenigen vor, den ich loswerden will oder muss und spreche mit ihm. wenn es Gründe gibt, versteht er sie.
Stellst du keine
ein, fängst du sie durch Mehrarbeit auf. Hast also zusätzlich
Kosten zu den eigenen Projektkosten.
Schon mal was von Kalkulation gehört? Natürlich will das alles geplant sein.
Darüber hinaus weißt du
nicht, ob das Konzept anschlägt. Was machst du, wenn es ein
Flop wird?
Wenn ich als Chef nicht weiß oder nicht die Chancen exakt geprüft habe, dann fang ich das Projekt doch garnicht an!
Bei der Denke wird mir wirklich klar, warum soviel Geld in den Sand gesetzt wird, wenn Planung durch Spontitum ersetzt wird.
Millionen verbraten, die Jobs noch unsicherer?
Schaue dir einfach mal Opel an. Auf die Kostenbremse getreten,
auch Mitarbeiter entlassen. Aber jetzt können sie wieder
einstellen.
Warum mußten sie entlassen? Das ist doch die Frage die hier ursprünglich diskutiert wird. Und zweitens wie hätte es ausgesehen, wenn die Leute gehalten worden wären?
Das ist unternehmrisches Handeln. Nicht Entlassen und dann
nicht wissen wie die Arbeit geschafft werden soll!
Du musst zunächst erst einmal deine Kosten in den Griff
bekommen. Nur die kannst du als Unternehmer direkt
beeinflussen und nur die musst du beeinflussen. Der Rest
steuert sich von alleine.
Habe wir denn keine Produkte und dienstleistungen mehr? Nur noch Kosten, die ich beeinflußen kann?
Der Markt kann nur bis zu einem
bestimmten Punkt fallen. Das besagt einfach das Marktgesetz.
Und in Deutschland sowieso. Hier gibt es eine Grundsicherung
und somit immer auch Grundausgaben.
Welches sind denn die nicht beeinflußbaren Grundausgaben in einer Firma? Nur zu Testen inwieweit deine BWL-Kenntnisse besser sind als meine? Ich behaupte: Es gibt keine nicht beeinflußbaren Kosten!
Soviel zum Thema betriebswirtschaftliche Kenntnis.
Vielmehr ist hier doch etwas der typisch deutsche Faktor zu
sehen. Neid. Jemand der mehr Geld hat, als ich…
Neid, wo hab ich Neid, wenn ich kritieser, daß Menschen als Kostenfaktoren gehandelt werden?
schaue dir auch eingangs die prozentuale Aussage an und suche
dir immer in Verhältnissen die Unternehmen aus.
Gerade dieses Reduzieren auf %-Punkte ohne über den Tellerraqnd hinauszusachauen ärgert mich doch!
Gruss
Marco.