So löangsam geht die Hysterie auf den Sender

Hi Leute,
ich finde es ja ganz toll, dass wir alle über den Islam so viel wissen möchten, aber so langsam geht mir dieses ganze Verständnis auf den Keks.
Diese Leute werden nicht weniger bomben, nicht weniger vergiften und auch nicht weniger töten, weil wir uns für ihre Religion interessieren.
Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem entgegensetzen können.

Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem
entgegensetzen können.

Endlich mal so klug sein und Religionen aus den Köpfen sämtlicher Menschen verbannen. Ach wie friedlich wäre dann die Welt.

Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem
entgegensetzen können.

Genau das, vor dem alle die Augen verschließen:

Die Lösung des Nah-Ost Konflikts

gruß
rolf

Hi,

Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem
entgegensetzen können.

Nichts.
Es gibt zu viele Gutmenschen hier, die dem Friede-Freude-Eierkuchen-Prinzip huldigen. Die das Wort Toleranz mit einem falschen Sinn füllen. Die gern die andere Backe hinhalten. Die alles Fremde toll, alles Eigene aber „irgendwie überkommen“ finden.
Im Grunde haben wir jetzt schon eine Menge verloren und das meine ich nicht auf irgend eine Religion bezogen.
Ich denke, wir befinden uns mittlerweile in der Rolle des eher dekadenten Römischen Reichs in seiner Spätphase, das dem Ansturm der „Barbaren“ letztlich nicht standhalten konnte und somit unterging.

Der Islam interessiert mich nicht sonderlich, das Christentum auch nicht, am ehesten noch halte ich den Buddhismus für einen lebenswerten Ansatz.
Eigentlich sollten wir unsere Kraft aus der Aufklärung beziehen, aber selbst das ist heute wohl schon zu viel verlangt. Das Problem ist, dass es keinen gesellschaftlichen Wertekonsens mehr gibt, was uns lang- oder sogar schon mittelfristig den Hals brechen wird. Es knackt schon…

Viele Grüße
WoDi

Hi,

Genau das, vor dem alle die Augen verschließen:

Die Lösung des Nah-Ost Konflikts

Dafür gibt es keine Lösung. Das wird noch Jahrzehnte so weiter gehen.
Vielleicht kommt die übernächste Generation dort oder die danach zu der Auffassung, dass es sich eigentlich doch eher lohnen könnte, zusammenzuarbeiten anstatt sich die Schädel einzuschlagen.
Aber vorher?
No chance.

Viele Grüße
WoDi

Hysterie auf dem Sender
Hi,

… toll, dass wir alle über den Islam so viel wissen möchten …

Diese Leute werden nicht weniger bomben …

Wie bitte?
Ist das dasselbe?

… aber so langsam geht mir dieses ganze Verständnis auf den Keks

Können wir noch „Verständnis für X“ und „Verstehen von Y“ unterscheiden? (und dann fragen, was X mit Y zu tun hat?

Schau dir die Brettbeschreibung an: Hier werden Fragen zu und über Religionen gestellt - auch wenn manche Fragen zum tausendsten mal kommen (aus verschiedenen Motiven, aber das ist ein Problem anderer Art).

Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem entgegensetzen können.

Was hindert dich, sie zu stellen? - und kläre dann noch, was du wem entgegenstellen möchtest.

Gruß

Metapher

Die Ursache von Kriegen
Hallo Olaf,

Endlich mal so klug sein und Religionen aus den Köpfen
sämtlicher Menschen verbannen. Ach wie friedlich wäre dann die
Welt.

Pustekuchen. Konflikte und Kriegen liegen in der Natur des Menschen.

Das größte Konfliktpotential im 20ten Jahrhundert lag in den Ideologien, Faschismus vs Demokratie, Kommunismus vs Kapitalismus.
Müssen wir also zusätzlich zu den Religionen noch die Ideologien abschaffen? Reicht leider auch nicht.

Schau in den Sudan. Dort massakrieren arabischstämmige Moslems andere Moslems, die dunkelhäutiger sind. Im Balkankrieg waren es wiederum Volksgruppen. Wo immer Menschen sich einem Stamm, Clan oder Volk zugehörig fühlen, liegt in der Abgrenzung zu anderen Gruppen ein Konfliktpotential. Letztendlich gehen Nationalkriege in die gleiche Richtung. Über den Nationalismus definiert man Volksgruppen. Im 19. Jahrhundert machte man den Nationalismus für Kriege verantwortlich.
Also müssen wir noch den Nationalsmus, den Rassismus und das Stammesdenken abschaffen. Reicht das dann endlich?

Nein, denn dann gibt es noch Konflikte um Ressourcen, Öl, Wasser, Rohstoffe, Lebensmittel usw… Eine gerechte Verteilung der Ressourcen würde auch nicht helfen, weil dann manche für einen größeren Anteil kämpfen. Man denke hier an Warlords, die mit ihren Privatarmeen das Volk ausplündern.

Kurzum, JEDES Unterscheidungkriterium, mit dem sich Menschen gruppieren, um sich von anderen Gruppierungen zu unterscheiden, kann eine Quelle von Konflikten und Kriegen sein. Man muss diesem Kriterium nur ein ausreichendes emotionelles Gewicht geben.

Gruß
Carlos

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Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem
entgegensetzen können.

Rückgrat.

Gruß
dataf0x

Hallo Adracir,

ich finde es ja ganz toll, dass wir alle über den Islam so
viel wissen möchten,

Ja Wissen ist Macht und Wissen ist eine sinnvolle Kraft gegen Aberglauben.

aber so langsam geht mir dieses ganze
Verständnis auf den Keks.

Wissen und Verständnis schließt eine Hysterie aus, die dir so auf den Sender geht.
Hast du es mit Verständnis schon mal probiert?

Diese Leute werden nicht weniger bomben, nicht weniger
vergiften und auch nicht weniger töten, weil wir uns für ihre
Religion interessieren.

So sehe ich das auch, aber mit mehr Wissen und Interesse an den Religionen kann man besser zwischen friedlichen Gläubigen und den Verbrechern unterscheiden und vermeidet dadurch eine Hysterie gegen alle Andersgläubigen.

Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem
entgegensetzen können.

Als Sofortmaßnahme würde ich den Journalisten einen
Zwangsethikkurs pro Jahr und Nase aufhalsen. :wink:)

Grüße Nerma

Hi,

Müssen wir also zusätzlich zu den Religionen noch die Ideologien :abschaffen?

Religionen sind Ideologien.

Reicht leider auch nicht.

Es wäre aber schon mal ein guter Anfang.

Viele Grüße
WoDi

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Hi Wodi,

Religionen sind Ideologien.

Reicht leider auch nicht.

Es wäre aber schon mal ein guter Anfang.

Stimmt, das kann man unter anderem an Stalin besonders gut sehen. Unter ihm wurde Religion massiv unterdrückt und die UdSSR wurde zu einem Land des Friedens und der Freiheit!
Gruß!
Christian

Hi,

Religionen sind Ideologien.

Reicht leider auch nicht.

Es wäre aber schon mal ein guter Anfang.

Stimmt, das kann man unter anderem an Stalin besonders gut
sehen. Unter ihm wurde Religion massiv unterdrückt und die
UdSSR wurde zu einem Land des Friedens und der Freiheit!

Er hat seine eigene Religion (Ideologie) an die Stelle der vorigen gesetzt. In diesem Sinn kann man sowohl die Religionen als auch die gängigen Ideologien (Kommunismus, Kapitalismus…) durchaus gleichsetzen. Alle behaupten von sich, im Besitz der allein seligmachenden Wahrheit zu sein, die dann, gern auch mit Gewalt, durchgesetzt werden muss, zum Wohle aller natürlich. Alle versprechen das Paradies, sollten ihre Ideen erst mal konsequent umgesetzt sein.
Viele fallen immer wieder darauf rein, obwohl die Geschichte durchgängig das Gegenteil lehrt.

Viele Grüße
WoDi

Hi!

Müssen wir also zusätzlich zu den Religionen noch die Ideologien :abschaffen?

Religionen sind Ideologien.

Reicht leider auch nicht.

Es wäre aber schon mal ein guter Anfang.

Und was haben wir dann? Anarchie!?

Gruß
Liza

Menschen abschaffen! (owt.)
Problem gelöst.

Hi,

… toll, dass wir alle über den Islam so viel wissen möchten …
Diese Leute werden nicht weniger bomben …

Wie bitte?
Ist das dasselbe?

Ja, das darf für uns dasselbe sein, jedenfalls so lange, als die weltlichen und religiösen Führer in aller - und speziell in der islamischen - Welt zu all dem islamischen Terror entweder schweigen oder ihn sogar mehr oder weniger offen unterstützen.

… aber so langsam geht mir dieses ganze Verständnis auf den Keks

Können wir noch „Verständnis für X“ und „Verstehen von
Y“ unterscheiden? (und dann fragen, was X mit Y
zu tun hat?

Es hilft uns nicht, wenn DU diese Unterscheidung intellektuell schaffst.
In den islamischen Staaten wäre sie zunächst einmal vonnöten.

Ich vermisse hier irgendwie die Frage, was wir dem entgegensetzen können.

Was hindert dich, sie zu stellen? - und kläre dann noch, was
du wem entgegenstellen möchtest.

Genau diese philosophische I-Tüpferl-Reiterei ist der Boden, auf dem der Islam im (mehr oder weniger christlichen) Westen wachsen kann. Wir philosophieren übers Diskutieren und über Religions- und Meinungsfreiheit und übersehen dabei, daß unsere eigene Religions- und Meinungsfreiheit mit jeden noch so kleinen Zugeständnis an den Islam eingeschränkt wird.

Gruß
Barney

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Hi,

Und was haben wir dann? Anarchie!?

Inwiefern denn dieses?

Viele Grüße
WoDi

Hi ho,

wer eine Religion als (einzige) ordnende Komponente versteht (quasi der Sinn des Lebens als Unterordnung unter einen Gott), der muss Angst vor jedwedem schwindenden Einfluss seiner Religion haben.

Gruss,

Herb

Hallo Barney!

Ja, das darf für uns dasselbe sein, jedenfalls so lange, als
die weltlichen und religiösen Führer in aller - und speziell
in der islamischen - Welt zu all dem islamischen Terror
entweder schweigen oder ihn sogar mehr oder weniger offen
unterstützen.

In der Region vom Mittelmeer bis Pakistan herrschen seit Urzeiten für die Mehrheit der Bevölkerung Armut und Analphabetentum. Seit Menschengedenken herrschten Kolonialmächte, von wechselnden Mächten eingesetzte und unterstützte Despoten und zwischendurch immer wieder Krieg. Derzeit sind Palästina, Irak und Afghanistan besetzt und fremdbestimmt. Gegenwehr ist aussichtslos; es bleibt nur Terror. Bis dahin hat das alles noch nichts mit Religion zu tun.

Religionen, die in ihren Überlieferungen Elemente beinhalten, die Gehorsam und Duldsamkeit als Vorleistung für ein besseres Leben nach dem Tod verheißen, eignen sich als Droh- und Herrschaftsinstrumente und sind diesbezüglich beliebig austauschbar. Die Überwindung solcher Strukturen dauerte in Europa hunderte Jahre. Westliche Außenpolitik macht sich diese Strukturen seit sehr langer Zeit nutzbar. Das Rezept heißt bis heute Bodenschätze raus und Waffenlieferungen für Wohlverhalten rein. Jede einzelne gelieferte und vom ohnehin armen Empfängerland bezahlte Waffe ist für den Empfänger ein volkswirtschaftlicher Sargnagel. Mit dem für Geld oder Bodenschätze erhaltenen Gegenwert kann in der Volkswirtschaft absolut nichts Wertschöpfendes angefangen werden. Für den Gegenwert eines einzigen Kampfflugzeugs ließen sich tausende Menschen ausbilden, komplette Produktionsstätten und Vermarktungsstrukturen aufbauen. Solche dicken Bretter will niemand in den Lieferländern bohren, bei den Empfängern der Waffen wäre Breitenbildung das schlimmste Gift gegen die Machtstrukturen und die Machthaber sind dämlich genug, sich im Glanz ihrer Staatsgäste, die ihrem Land das Fell über die Ohren ziehen, zu sonnen.

Mit Islam hat das alles wenig zu tun. Für hunderte Millionen armer Teufel würden archaisch-christliche Herrschaftsstrukturen keine erwähnenswerten Veränderungen bringen. Welche Religion gerade als Macht- und Indoktrinationsmittel benutzt wird, ist gehupft wie gesprungen. Auch Terror hat mit dem Islam ursächlich nichts zu tun; die Religion ist nur das austauschbare Vehikel. Der Depp mit der Bombe am Bauch handelt möglicherweise religiös motiviert, nachdem er zum Ex-und-Hopp-Werkzeug gemacht wurde. Wir vernebeln uns selbst den Blick für die Ursachen, wenn wir vom „islamischen Terror“ reden.

Gruß
Wolfgang

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Hi,

wer eine Religion als (einzige) ordnende Komponente versteht
(quasi der Sinn des Lebens als Unterordnung unter einen Gott),
der muss Angst vor jedwedem schwindenden Einfluss
seiner Religion haben.

Das mag so sein, aber Anarchie bedeutet „Keine Herrschaft durch Einzelne“. Wenn man also in einer Demokratie Ideologien wie z.B. eine Religion abschafft, führt das keineswegs zur Anarchie.
Ich vermute eher, dass meine werte Vorrednerin das Wort Anarchie in einem völlig falschen Sinn gebraucht hat, nämlich im Sinn von Chaos, Drunter-und-Drüber-Gehen, Mord und Totschlag o.ä.

Viele Grüße
WoDi

Oh danke Adracir,

du hast mir die Augen geöffent. Ich dachte immer, wir würden uns in einem Forum aufhalten, in dem es darum geht, Fragen über Religionen und Ethik beantwortet zu bekommen. Offensichtlich darf es nicht darum gehen. Möglicherweise wird einem das eigene Unvermögen und Unwissen klar, wenn er erst einmal Fragen stellt.

Da aber viele bereits so politisch / militärisch daherreden wie du, möchte ich mich der Diskussion nicht enthalten.

Wie lange glaubst du, müssen Muslime im Irak Verständnis für eine Invasion aufbringen können, die von Christen initiiert wurde? Wie lange müssen sie Verständnis aufbringen für die Qualen, die ihnen in den Abu Ghraibs und Guanatanamos bereitet werden, anhand christlicher Folterer und Militär?

Werden die Bomben, die über Afghanistan gefallen sind und auf den Irak fallen und demnächst auf Teheran fallengelassen werden weniger werden, wenn nur Muslime mehr Verständnis für das Denken ihrer christlichen Mitmenschen aufbringen würden? Oder meinst du der radioaktive Anteil an den von christlichen Soldaten eingesetzten Munitionen wird ein wenig heruntergesetzt, wenn sich Muslime für den christlichen Glauben interessieren??

Ich vermisse Antworten auf viele Fragen. Ich vermisse auch meinen Handschuh. Aber was werde ich bekommen? Nur mehr Quatsch.

Gruss, Omar Abo-Namous

PS: jegliche Pauschalisierung und Diskriminierung ist so gemeint und in dieser Form an den Fragensteller gerichtet. Jeder, der was dagegen hat, sollte sich beim Fragensteller bedanken.

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