Sohn 12J fühlt sich nicht wohl möchte in Großstadt

Hallo,
ich brauch mal bitte Eure Hilfe oder einen Rat.

Und zwar mein Sohn ist 12 einhalb Jahre (6. Kl.), überwiegend ein ruhiger, anfangs auch etwas schüchterner Typ, der aber auch gern mal albern & chaotisch ist – wie Mama eben - und ganz umgänglich u. pflegeleicht. Dennoch macht er mir z. Zt. Kopfzerbrechen. Und zwar sind wir vor ca. 1,5 Jahren der Arbeits- und Schulnähe wegen umgezogen von der Großstadt in eine Ministadt (fast schon Dorf). Die Leute sind hier eben anders, überwiegend sehr wohlhabend und z. T. auch ziemlich unlustig – man könnte auch „spießig“ sagen, also lachen nicht viel und mit der Freundlichkeit ist es hier auch anders als wo wir eben herkommen. Aber unser Vorteil hier sind die kurzen Wege überall hin (Schule, Arbeit zu Fahrrad o. Fuß erreichbar, Ärzte, einkaufen auch usw.)
Nun hat sich Sohn in der Schule eingelebt und möchte diese auch nicht wechseln (es wird den Kindern in dieser Schule/Gymnasium wohl auch recht leicht gemacht – was meinem Sohn natürlich gefällt, weil Eltern echt schwierig sind-hatte das mal aufm Elternabend erlebt, dass die hier so wohlhabenden und scheinbar überintelligenten Eltern eben wegen jedem bisschen aufregen und die Lehrer nach Elterns Pfeife tanzen). Auf der anderen Seite hat er eben auch kaum Freunde, echte Freunde meine ich. Also für die Freizeit auch. In der Schule ist er nicht allein und hat seine Leute aber in der Freizeit ist das hier nicht so, dass man sich gegenseitig mal trifft u. mal was zusammen unternimmt. Die Jungs hier findet er ziemlich uncool und langweilig, also mit denen wäre nichts los, die könnten auch kaum lachen und machen kaum auch mal Spaß mit und in der Freizeit hat kaum mal jemand Zeit, weil die alle immer mit den Eltern unterwegs sind oder eben lieber zuhause gammeln, statt sich zu treffen. Ganz komisch wohl das. Naja jedenfalls kann ich meinen Sohn verstehen, wenn er nun ankommt und sagt, dass er sich hier nicht wohlfühlt und wieder in die Großstadt will (aber auf der Schule möchte er halt bleiben), er fühlt sich halt allein und langweilt sich. Er sagt auch, er hat Angst, dass er selbst auch mal so langweilig wird, wenn er noch länger hier bleibt.
Vereine hier gibt es seinen Interessen nach nicht, das gibt’s nur in der Großstadt (die Wege sind von hier aus nicht allein zu bewältigen, weil zu weit u. umständlich). Und übers Internet hat er alles schon durch (Facebook, SchülerCC, SchülerVZ usw), das ist wohl schwierig darüber jemand kennenzulernen.
Er möchte halt ganz unbedingt wieder zurückziehen und bettelt ständig darum. Aber ich kann es mir nicht leisten, schon wieder umzuziehen (bräuchte dazu ca. 1000 Euro - bräuchte Firma dazu, dann nochmal neue Kaution) hab grad mal 1000 Netto und was man so dazubekommt mit Kind (U+KG), das pack ich nicht. Wir wollten nach den ganzen hohen Ausgaben für den Herzug in die Kleinstadt, von denen ich mich erstmal erholen wollte/muss, auf Urlaub sparen, damit wir endlich mal wieder in den Urlaub (und wenns erstmal nur zum Zelten ist) gehen können. Aber Sohn sagt, wir sollten nicht für Urlaub sondern lieber auf den Umzug sparen, lieber verzichtet er auf Urlaub (waren aber seit 3 Jahren nicht mehr im Urlaub). Er fühlt sich hier so unwohl. Was soll ich denn machen? Einerseits zerreißt es mir das Herz, wenn er da immer so allein abhängt und sich langweilt, andererseits find ich unsere Wohnung hier eben schön und finds so toll, dass ich mit dem Rad o. zu Fuß erreichen kann. Außerdem sparen wir so auch Fahrtkosten (Sprit oder für öffentliche VM, als wenn wir in der Großstadt wohnen würden). Andererseits würde ich es für ihn einfach nochmal umziehen, da ich auch glaube, dass es ihm dann wieder besser geht und er sich wohler fühlt u. dort wieder paar Freunde finden würde – aber ich habs Geld halt jetzt nicht bzw. das was wir für Urlaub sparen müsste halt dann für den Umzug sein, obwohl es da auch noch nicht ganz reichen wird. Ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten, die wir in der Großstadt durch die Fahrtwege dann noch hätten, was schon ca. 50 Euro zusätzl. ausmachen würde.
Tut mir leid, dass der Text jetzt so lang geworden ist, aber ich konnte es nicht kürzer fassen. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, was ich machen kann. Danke schonmal!!

LG

Hallo,

ich würde meinen Lebensort nicht von den Wünschen meines Kindes abhängig machen. Und das würde ich auch ganz klar und eindeutig so formulieren. Solange du immer wieder durchblicken lässt, dass ein Umzug im Bereich des Möglichen ist, gibt es für deinen Sohn auch keine Veranlassung, sich mit den Gegebenheiten abzufinden.

Das ist ein bisschen wie bei einem Kind, das ins Heim kommt und erst mal keine Beziehungen eingeht, weil es davon ausgeht, dass es bald wieder da rauskann.

Du hast gut Argumente, um dort zu leben, wo ihr lebt. Die kann er akzeptieren oder nicht - entscheidend ist, dass du klar ihm gegenüber bist.

Ein Umzug in die Großstadt wäre mit einem erneuten Schulwechsel verbunden. Und selbst wenn er wieder in seinen alten Bezirk käme, würden seine früheren Freundschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr funktionieren. Die Gefahr, dass er dort ebenfalls Außenseiter wäre, ist hoch.

Du hättest keine Garantie, dass dein Sohn nach dem erneuten Umzug glücklicher wäre. Die „Versuchungen“ der Großstadt bei angehender Pubertät haben zudem ihre Nachteile.

Die Verantwortung für eure Familie liegt bei dir, nicht bei deinem Sohn.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

dank Dir erstmal für Deine liebe Antwort. Es ist ja nicht so, dass er mit Absicht keine Beziehungen da aufbaut, aber Versuche für gemeinsame Freizeit bei den Klassenkameraden scheitern aus den besagten Gründen. Hab ich auch selbst so erlebt, wenn er mal so herumtelefonierte und die 3 Jungs aus der Klasse nach Zeit fragte… (es heißt dann man bliebe lieber zuhause und wenn das kein Grund war dann dass sie grad mit den Eltern unterwegs sind) und ich habe auch schon mitbekommen dass auch die Kinder (wie auch die Eltern) eben ganz anders auch sind, von der Mentalität her… eben wirklich anders als mein Sohn/wir. Drum eben kann ich ihn ja verstehen, aber ich will halt auch dass er glücklich ist, die paar Jahre die er noch bei mir ist. Bis jetzt hieß es ja seinerseits auch, dass alles ok sei, bis ich ihn mal drauf ansprach, was mit ihm denn los sei (seit einer ganzen Weile).

Ein Schulwechsel wäre halt nicht notwendig bei dem Umzug, es ginge nur 15km rein in die Großstadt.Und die Bahnanbindung ist gut. Aber wie gesagt…

entscheidend ist, dass du klar ihm
gegenüber bist.

hmm ja, aber wie gesagt, es ist nicht leicht, weil auch er es eben wirklihc nicht leicht hat und ich es ihm daher natürlich die letzte Zeit noch so gut wie möglich machen möchte - ok - das eine steht dem anderen halt gegenüber. Das ist ja das Verzwickte…

LG

Hallo!

Und zwar mein Sohn ist 12 einhalb Jahre (6. Kl.), überwiegend
ein ruhiger, anfangs auch etwas schüchterner Typ … umgezogen von :der Großstadt in
eine Ministadt (fast schon Dorf). Die Leute sind hier eben
anders, überwiegend sehr wohlhabend

Ist das vielleicht der eigentlich Punkt, dass dein Sohn (mehr als du selbst?) checkt, dass ihr dort totale Außenseiter seid und bleiben werdet?

Ansonsten fällt mir auf, dass du da, wo dein Sohn (dauerhafte) Lebensqualität will (Wohnort), aufs Geld schaust, und da wo du auf (temporäre) Lebensqualität statt aufs Geld schauen willst (Urlaub), dein Sohn aufs Geld schauen will.

Wer von euch beiden der erwachsenere ist, kann ich nicht sagen.
Tendiere aber eher zu deinem Sohn.

Gruß
Tyll

Hallo,

wenn es

nur 15km rein in die Großstadt.Und die Bahnanbindung ist
gut.

wieso ist es dann so ein Problem, für ihn 2 mal pro Woche einen Termin bei einem Verein in der Stadt zu machen, wo er dann andere Kinder kennenlernen kann?:
VG pucky

4 Like

Finanzielle Aspekte
Hallo,

vorab: die emotionalen Aspekte und Überlegungen lasse ich bei meiner Antwort mal außen vor. Ich denke, das kannst Du selbst am besten entscheiden…

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann würdest Du theoretisch (für Deinen Sohn) umziehen, denkst aber, dass es am Geld mangelt. Richtig soweit?

Um also das Thema Geld mal in Augenschein zu nehmen:
Du schreibst, Du hättest 1.000 Euro zur Verfügung (lassen wir mal außen vor, dass Du davon gerne einen Zelturlaub machen willst), die aber für eine Umzugsfirma draufgehen würden. Außerdem wäre für die neue Wohnung eine Kaution fällig, gibst Du zu Bedenken.

Wäre es eventuell möglich, die Umzugskosten zu reduzieren? Beispielsweise könntest Du für 100-200 Euro einen Transporter mieten und Dir (z.B. studentische oder arbeitslose) Hilfskräfte anheuern. Hier in München verlangen die in der Stunde max.(!) 20 Euro/Person (kommt drauf an, von welcher Agentur die kommen). Selbst wenn Du also 3 Leute fünf Stunden lang Deine Sachen umziehen lassen würdest, kämst Du auf maximal 300 Euro. Alles zusammen also weit unter den von Dir veranschlagten 1.000 Euro reinen Umzugskosten. (Selbst fürs Malern und/oder Renovieren bleibt da noch genug Geld übrig.)

Und zum Thema Kaution: Könntest du eventuell Deine Mietkaution finanzieren lassen (z.B. moneyfix, mietkautionsbund o.ä.)? Zumindest so lange, bis Du die Kaution aus Deiner derzeitigen Wohnung zurückbekommst?

Zum Thema Kosten durch Nutzung Öffentlicher Verkehrsmittel:
Gibt es bei Euch sowas wie ein Schülerticket, das Dein Sohn nutzen könnte? Andernfalls könntest Du ja mit ihm vereinbaren, dass er die Strecke(n) halt in Zukunft mit dem Rad zurücklegen muss. Für 15 km braucht man etwa 30 bis 45 Minuten - bekommt dafür aber eine sportliche Figur… :wink:

Vom finanziellen Aspekt her denke ich also, dass das machbar sein müsste. Wobei ich nur auf Deine aufgeführten Punkte eingegangen bin, das heißt, ich weiß nicht, ob das schon alles war, was Dir in Sachen Geld Kopfzerbrechen bereitet…

Liebe Grüße
Stefanie

nur ein wenig OT: 6 Jahre - letzte Zeit ???

… ich es ihm daher natürlich die letzte Zeit noch so gut wie möglich machen möchte

fragende Grüße
vom Geographen

Zieh um!
Hallo Fantastiger,

und zwar nicht nur wegen Deines Sohnes, sondern auch wegen Dir selbst.

Du führst zwar diverse rationale Gründe für das Verbleiben in der Kleinstadt auf, aber das hier:

Die Leute sind hier eben
anders, überwiegend sehr wohlhabend und z. T. auch ziemlich
unlustig – man könnte auch „spießig“ sagen, also lachen nicht
viel und mit der Freundlichkeit ist es hier auch anders als wo
wir eben herkommen.

zeigt imho deutlich, dass Du selbst Dich eigentlich auch nicht wohl und „daheim“ fühlst.

Aber unser Vorteil hier sind die kurzen
Wege überall hin (Schule, Arbeit zu Fahrrad o. Fuß erreichbar,
Ärzte, einkaufen auch usw.)

Aber was nutzen Dir die kurzen Wege, wenn Du niemanden hast, zu dem diese Wege führen…

Beste Grüße

Billi

Hallo

Also, das wird auf jeden Fall noch schlimmer mit dem Sohn, wenn sich in dieser Kleinstadt nicht schnell was tut. Mit 16 werden die verrückt, wenn die nur zu Hause rumhängen müssen. Ich wohn auch in so einer Kleinstadt, wo allerdings außerdem noch der öffentliche Nahverkehr sehr spärlich ausgestattet ist. Hier haben fast alle Jugendlichen einen Roller. Bei den ärmeren Leuten ist ständig das Mama-Taxi unterwegs.

Was übrigens die wohlhabende Nachbarschaft betrifft: Meine Erfahrung ist: Wenn die Einkommensunterschiede zu groß sind, das erschwert lockere, spontane Kontakte enorm, weil die meistens einfach andere Hobbys haben. Und Einladungen können meist nicht auf gleichem Niveau erwiedert werden usw.

Die Frage ist nur, wenn er auf der Schule bleibt, und ihr irgendwohin in diese Großstadt zurückzieht, ob er denn dann wirklich Freunde findet. Die Großstadt ist ja auch nicht an allen Ecken gleich. Da müsstet ihr wohl wirklich in die Gegend zurückziehen, in der ihr vorher gewohnt habt, oder nicht?

Viele Grüße

moin moin.

als erstes möchte ich sagen:

Wieso lässt du dir von einem 12jährigen „erpressen“?

Ist es dein Leben?

Kannst du dir die Wünsche deines Kindes leisten?

Ich würde auch gerne in der City von München wohnen…ich kanns mir nicht leisten…ergo muss ich in Niedersachsen wohnen.

und nu?! das ist eben so! Das eine was man kann und das andere was man will…du kannst nur in den Verhältnissen leben die du dir leisten kannst…und das solltest du auch deinem Kind kommunizieren

Gruß Angus

Hallo

Die Leute sind hier eben anders , … man könnte auch „spießig“ sagen, also lachen nicht viel und mit der Freundlichkeit ist es hier auch anders als wo wir eben herkommen.

Die alteingesessenen im Dorf lieben es eben meist nicht, wenn jemand hierherzieht und weiss, was richtig ist. Sie haben nicht auf Dich gewartet, um endlich richtig zu leben.

Aber unser Vorteil hier sind die kurzen Wege überall hin (Schule, Arbeit zu Fahrrad o. Fuß erreichbar, Ärzte, einkaufen auch usw.)

Komischerweise ist das doch meist das Argument für die Stadt …

Nun hat sich Sohn in der Schule eingelebt und möchte diese
auch nicht wechseln (es wird den Kindern in dieser
Schule/Gymnasium wohl auch recht leicht gemacht …

abgesehen von den nachfolgenden wenigen Sympathien für Deine Nachbarn … auch das ist ungewöhnlich, dass eine Fastdorfschule einfacher ist als die einer Stadt.

Auf der anderen Seite hat er eben auch kaum Freunde, echte
Freunde meine ich. Also für die Freizeit auch.

Wie man in den Wald hineinruft…

In der Schule ist er nicht allein und hat seine Leute

Dann hat er doch gewonnen. Alles andere findet sich.

Die Jungs hier findet er ziemlich uncool und langweilig, also mit denen wäre nichts los, die könnten auch kaum lachen und machen kaum auch mal Spaß mit und in der Freizeit hat kaum mal jemand Zeit

Das ist doch dann konsequent. Er will nichts von ihnen und sie nicht von im. Warum ruft er eigentlich an?

(aber auf der Schule möchte er halt bleiben)

Irgendwie scheint es mir, als ob Du Dich in Deiner Nachbarschaft vielleicht nicht geachtet fühlst und daher überheblich auf sie herabblickst. Solange Du diesen Teufelskreis für Dich nicht unterbrichst, wird Dein Sohn es vermutlich auch nur schwer können.

Hast Du zu Deinen Nachbarn regelmäßigen Kontakt, ladet ihr Euch ein zum Grillen, Geburtstag oder was weis ich?

Das Dorfleben ist nicht besser oder schlechter, es ist nur völlig anders. Man trifft die gleichen Leute in verschiedenen Lebensbereichen, es gibt viel mehr Zirkelschlüsse. Einen Nachbarn hier vor den Kopf stoßen ist etwas anderes als in der Großstadt.

Du wirst die Kleinstadt nicht ändern. Wenn Du was von den Leuten willst, liegt es an Dir. Meist hat jeder eine Chance. Rosinenpicker haben es dagegen oft schwer.

Gruß
achim

Hallo,

Die „Versuchungen“ der Großstadt bei
angehender Pubertät haben zudem ihre Nachteile.

diese Versuchungen gibt es zumindest in Form von Drogen und Alkohol auf dem platten Land ganz genauso wie in der Großstadt.

Und gerade auf dem platten Land fehlt es häufig an alternativen Freizeitbeschäftigungen für Jugendliche, so dass diese Versuchungen im Zweifelsfall umso verlockender werden.

Grüße

Billi

2 Like

Hallo,

ich halte dennoch ein Leben in der Großstadt für deutlich reicher an Reizen - auch wenn das Land ganz sicher nicht immer nur ein Idyll ist.

Ich persönlich hätte meine Kinder nicht in der Großstadt aufziehen wollen. Dass die meinen sich gelangweilt hätten, kann ich nicht behaupten. Letzten Endes ist es aber vermutlich auch eine Frage der eigenen Sozialisation. Und in dieser Hinsicht bin ich deutlich mehr Landei als Stadtpflanze :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

an alle
vielen Dank für Eure Meinungen und Anregungen. Das ist viel Stoff auf einmal (und ich würde gern zu dem einen oder anderen noch mehr schreiben und drauf eingehen, aber ich glaub das ginge dann hier ins Unendliche-vielleicht mach ich das später noch). Erstmal nehme ich Eure Gedanken dazu mit ins Bett und schlafe drüber. Dann weitersehen. Also nochmal erstmal gaaanz lieben Dank!!

Hallo Jule,

ich halte dennoch ein Leben in der Großstadt für deutlich
reicher an Reizen

ich auch - deshalb sind Alkohol und Drogen auch weniger reizvoll. ^^

Letzten Endes ist es aber vermutlich
auch eine Frage der eigenen Sozialisation.

Ja, in der Tat. Ich habe beides kennengelernt - auf dem Dorf gewohnt, in der Großstadt zur Schule gegangen.

Und ich habe aus meiner Jugendzeit noch einen heiligen Horror vor der volltrunkenen Dorfjugend zurückbehalten. ^^

Grüße

Billi

1 Like

Noch eine Anmerkung
Hallo nochmal,

habe gerade eben Dein Ursprungsposting nochmal durchgelesen und festgestellt, dass ich Dich offenbar missverstanden habe. Ich dachte, Du hättest 1.000 Euro gespart, Du meintest aber anscheinend Dein Monatseinkommen: 1000 Netto.
Sorry, mein Fehler.

By the way: Was ist eigentlich aus Deinen langgehegten Umzugsplänen in die Pfalz und der dortigen Jobsuche im Öff. D. geworden?
Ich denke, falls das noch irgendwie aktuell sein sollte für Dich, wäre es kostentechnisch eher ungünstig, vorher nochmal woanders hinzuziehen…

Viele Grüße
Stefanie

Hi

Ich kann das selbst als Erwachsener gut Nachvollziehen , doch ist es mir in einer Grossstadt passiert , das ich mir selbst eingestehen musste , hier bin ich falsch , hier wirst du nicht grün , das passt nicht .

Geboren und aufgewachsen in einem 650 Einwohner Dorf im Rhein Lahn - Kreis , die erste Junggesellenbude war in einer Kleinstadt an der Lahn am Stadtrand , verschlug es mich in meinem Leben unter anderen nach Bad Homburg und Köln und sogar in eine Kleinstadt in Belgien .

Köln ging gar nicht
Ich hatte dort eine Arbeitsstelle wo ich richtig richtig gut Geld verdiente , bis zu 3700,- Euro im Monat , obwohl ich zunächst nur einen Jahresvertrag hatte , der nach dieser Einarbeitungszeit auf unbegrenzt verlängert hätte werden können .
Der damalige Chef bettelte und lief fast Amok , als ich sagte er möge bitte nach dem Jahr meinen Vertrag auslaufen lassen , ich ziehe wieder weg von Köln , die Mentalität der dort lebenden Mitmennschen käme mit mir nicht auf einen Nenner .

Es ging mir unter anderem gegen den Strich , das wenn ich im Handel etwas haben wollte , z.b. ein Autoersatzteil , oder ein Ersatzsägeblatt für die Säge man mir das nicht verkaufen wollte , mit der Ansage das ich das nicht einbauen könne .
oder wenn man die Nachbarn mal um eine kleine Hilfe bat , z.b. anfragte ob Sie meine Mülltonne mit herausstellen könnten , da ich ein paar Tage nicht da sein werde , sagten die als erstes : Ja ok , mache ich , kostet X-Euro .
usw usw

Nach dem Jahr , in dem mich sogar mal einer so auf die Palme gebracht hatte , das ich ihm aus Affekt eine gedongt hatte , das er sich nachher auf der Erde wiederfand , was vorher und nachher nie wieder passierte , bin ich wieder in ein Dorf mit rund 1000 Einwohnern in den Rhein Lahn Kreis gezogen und hier fühle ich mich wieder wohl , bis auf einen Nachbarn , mit dem aber die ganze Nachbarschaft nicht kann .

Als kleinen Rat auf Grund dieser Erfahrung würde ich zumindest mal eine absehbare Zeit abwarten und gefühlt feststellen ob sich das zum possitiven entwickelt und die Dorfbewohner nur „Scheu“ sind , oder ob man nach dieser Überlegenszeit feststellt „geht gar nicht“
bis dahin wird sich auch die finanzielle Situation eingerenkt haben

Toni

Hallo,

sehr treffend und deutlich auf den Punkt gebracht.

Viele Grüße

Hallo,

wie geht es Dir denn da so in dem Dorf? Hast Du dort Sozialkontakte, sprich Bekannte aus denen Du Dir vorstellen kannst, dass sich eine Freundschaft entwickeln kann?

Viele Grüße

Hallo,

sicher soll man sich nicht in den wichtigen Entscheidungen von den Launen der Kinder leiten lassen. Es klingt aber durch, dass die Mutter auch nicht ganz glücklich mit dem Wohnort ist.

Ich wäre sehr traurig darüber, wenn mein Kind keine Möglichkeiten hat Anschluss zu finden - und die Gefahr ist in einer kleineren Gruppe (= Dorf) nunmal höher. Das gleiche gilt natürlich auch für die Erwachsenen. Ich kenne viele Familien, die aus Berlin ins Umland gezogen sind und nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen sind, weil sie keinen sozialen Anschluss gefunden haben, teilweise sogar wegen Anfeindungen. Warum sollte ich das mir oder meinem Kind antun?

Klar, muss ein Kind lernen Hürden zu überwinden - aber wenn es ein auswegsloses Leiden ist, dann erkenne ich nicht den Grund warum man nicht eine getroffene Entscheidung revidieren darf.

Viele Grüße

2 Like