Sohn (17) verweigert Schule u.a

Hallo zusammen,

also, kurz und knapp:

Mein Sohn soll (wollte) ab jetzt für 2 Jahre ein Berufskolleg besuchen.
Nach einem Tag hat er uns mitgeteilt, dass er auf keinen Fall weiter zur Schule geht und
ein FSJ machen möchte.

Natürlich sind die Plätze wohl schon alle vergeben, diskutieren, vernünftig mit ihm reden ist nicht möglich, er rastet völlig aus, kurz davor die Möbel kurz und klein zu schlagen!

Mein Mann hat ihm „befohlen“ so lange weiter zur Schule zu gehen, bis er eine FSJ Stelle gefunden hat, damit er nicht auf der Straße steht.Mein Sohn ist der Meinung, wir stehen nicht hinter ihm und verstehen ihn nicht usw…

WIr haben ihm angeboten, ein FSJ Jahr im Ausland zu machen, das möchte er auch nicht!

Wir waren am Freitag beim Arbeitsamt, zwecks Beratung, Termin aber erst für Ende Sept. bekommen. Ich weiß nicht weiter, mein ältester Sohn ist der Meinung, wir müssten ihn mit 18 (in 2 Monaten) vor die Türe setzen.

Hat jemand Erfahrung mit ähnlicher Situation gemacht und kann helfen?

Danke vorab
WE

Hallo

Nach einem Tag hat er uns mitgeteilt, dass er auf keinen Fall weiter zur Schule geht …

Wisst ihr denn, warum?
Habt ihr ihn gefragt und seine Gründe ernst genommen?

  • Das ist keine Antwort, aber ich finde, bevor man das nicht weiß, kann man auch nicht vernünftig antworten.

Viele Grüße

hallo.

Nach einem Tag hat er uns mitgeteilt, dass er auf keinen Fall
weiter zur Schule geht und
ein FSJ machen möchte.

nach einem tag? das ist doch doof ungewöhnlich. hat er auch gesagt, warum?

Natürlich sind die Plätze wohl schon alle vergeben,
diskutieren, vernünftig mit ihm reden ist nicht möglich, er
rastet völlig aus, kurz davor die Möbel kurz und klein zu
schlagen!

oha. war er schon immer so?
oder ist irgendwas besonderes an diesem einen tag vorgefallen?

Mein Mann hat ihm „befohlen“ so lange weiter zur Schule zu
gehen, bis er eine FSJ Stelle gefunden hat, damit er nicht auf
der Straße steht.

durchaus vernünftig.

Mein Sohn ist der Meinung, wir stehen nicht
hinter ihm und verstehen ihn nicht usw…

so wie du das schilderst, hat er damit ja nicht gerade recht. eltern, die hinter einem stehen, müssen trotzdem nicht zu allem ja und amen sagen.

WIr haben ihm angeboten, ein FSJ Jahr im Ausland zu machen,
das möchte er auch nicht!

warum nicht? auslandserfahrung macht absolut sinn.

Wir waren am Freitag beim Arbeitsamt, zwecks Beratung, Termin
aber erst für Ende Sept. bekommen.

supertoll. vorher müssen die sich sicher um die ganzen unvermittelbaren 59jährigen frauen kümmern, die sowieso bald ihren rentenantrag stellen… :-/

Ich weiß nicht weiter, mein
ältester Sohn ist der Meinung, wir müssten ihn mit 18 (in 2
Monaten) vor die Türe setzen.

hoppla. hört sich so an, als wär das nicht das erste problem mit dem „kleinen“?
mit 18 ist euer einfluß auf ihn natürlich eher begrenzt.

Hat jemand Erfahrung mit ähnlicher Situation gemacht und kann
helfen?

ich kenne eine familie, da war auch ein kind das „schwarze schaf“. mit 18 ausgezogen, sich mit irgendwelchen jobs über wasser gehalten… ging um die fünf jahre so.
irgendwann kam die „wende“. inzwischen hat er studiert, hat kinder und arbeitet erfolgreich selbständig in einem ehrbaren beruf.
seine eltern haben sich nicht aktiv gekümmert, aber er konnte sich drauf verlassen, daß er jedereit nach hause kommen konnte.
was ich damit sagen will: auch wenn euer sohn momentan „spinnt“, kann trotzdem was aus ihm werden - ob mit oder ohne eure unterstützung.
aber er wird einsehen müssen, daß ihr keinen FSJ-platz herbeizaubern könnt, zumal wenn er so knall auf fall damit ankommt. es wäre seine aufgabe gewesen, sich eben eher drum zu bemühen.

die angelegenheit eher heute als morgen mit einer kompetenten, neutralen person zu besprechen, sollte zur entspannung beitragen.
vielleicht versucht ihr mal, bei einem anderen arbeitsamt eher einen termin zu bekommen.

gruß

michael

Hallo Michael & Simsy,

wir haben unseren Sohn jetzt so verstanden, dass er gar nicht vor hatte, die Schule zu besuchen, warum? Seine Antwort : Ich kann die ganzen Gesichter in diesem Kaff nicht mehr sehen".

Wir möchten wissen, was ihn bewegt usw., aber wir kommen nicht so richtig an ihn ran, außerdem eskalieren die Gespräche immer schnell.

Die letzen 3 Schuljahre waren schon schwierig, was nicht nur an der Schule lag, dann mußte er in einem Jahr 2x operiert werden (Knie), so war seinen sportlichen Aktivitäten plötzlich total eingeschränkt, also das hat ihn insgesamt runtergerissen, dann hat er 2 ältere Geschwister bei denen scheinbar alles super läuft, Abi, gute Ausbildung, Erfolg eben.

Wir erklären ihm immer, dass für uns zählt, dass er etwas findet, dass ihm gefällt, ob mit oder ohne Abi, aber er macht sich selbst zum schwarzen Schaf.

Eben hat er uns mitgeteilt, dass er weiterhin zur Schule geht, um seine Eltern glücklich zu machen usw.

Wir waren bei 2 Arbeitsämtern, beim 1. fehlgeleitet, das funktioniert streng nach PLZ…

Tja, FSJ im Ausland wäre meiner Meinung das Beste, aber man kann ihn ja nicht hinprügeln, die Motivation fehlt leider.

Danke für Eure Mühe
WE

Hallo,

meiner ist auch 17, wird hoffentlich nächstes Jahr sein Abi schaffen, aber ganz sicher nicht mit einer tollen Note.
Mir wäre lieber gewesen, er hätte die 11 wiederholt, war aber für ihn indiskutabel.

In dem Alter kann man als Elternteil nicht mehr soviel machen, die Kinder fühlen sich schon recht erwachsen und wollen selbst bestimmen.
Kann ich nachvollziehen, war bei mir in dem Alter auch nicht anders.

Nur sollten die Kinder dann auch verstehen, dass sie eigenverantwortlich und für sich selbst handeln, mit allen Folgen.
Ihn mit 18 raus werfen, naja. Ist wohl etwas zu drastisch fürs erste. Aber etwas weniger Einmischung kann ev. die Eigeninitiative wieder aufleben lassen. Und die tut not.
Er scheint doch momentan jeder Einmischung mit Trotz zu begegnen - das bringt niemanden weiter, macht nur miese Stimmung und damit jedes normale Gespräch fast unmöglich.
Es wäre ja schon etwas wert, wenn ihr wieder normal miteinander reden könntet und ich schätze, dazu ist es nötig, dass Ihr ihn wie einen Erwachsenen behandelt - auch wenn er es sicher noch nicht ist. Es hilft manchmal, wenn man sich an die eigene Jugend erinnert.

Allerdings würde ich ihm ab 18, wenn er bis dahin nicht richtig viel zu tun hat, schon seinen Haushaltsanteil machen lassen, also selbst sein Zeug waschen, spülen, einkaufen, Putzen etc.
Das gehört zum Erwachsen sein schließlich dazu (ich fürchte mich auch schon davor, meinen Sohn so weit zu kriegen - bin jetzt schon dauernd am Anmahnen, dass er zumindest mal seinen Platz am Tisch leerräumt. Einzige Hoffnung: er will nach dem Abi für ein Jahr in die Welt, so dass ich ihn als 18 jährigen wohl nur wenige Wochen im Haus haben werde).

Was die Arbeitsämter angeht - hm. Ob von dort die tollen Vorschläge kommen?
Lässt sich das nicht auch im Internet recherchieren?

Und wenn er die „Gesichter in dem Kaff nicht mehr sehen kann“ wäre eine Ausbildung an einem anderen Ort, muss ja nicht gleich Ausland sein, wohl eine Möglichkeit - aber dass muss er entscheiden.

Ich würde vielleicht ein Ultimatum stellen: entweder er hat innerhab der nächsten 9 Monate einen Ausbildungsplatz bzw. kümmert sich zumindest intensiv darum, oder er sucht sich ohne dem eine eigene Wohnung.

Aber ich gehe von meinem Sohn aus, kenne Deinen und die konkreten Verhältnisse nicht. Also bitte nur als vagen Rat werten.

Gruß, Paran

Hallo,

das Ganze ist für den Sohn sicher eine schwierige Situation: da haben wir die Pubertät, die Einschränkungen durch die OPs, die scheinbar von sich aus erfolgreichen Geschwister und die Eltern, die sagen, dass es ihnen egal ist was er macht, hauptsache er ist glücklich dabei.

Psychologisch betrachtet sozusagen eine klassische Identitätsdiffusion.

Mit 18 vor die Tür setzen ist sicher eine Methode. Es ist nur fraglich wie erfolgreich sie sein wird. Sofern es euch etwas daran liegt, dass „etwas aus ihm wird“, was ich stark vermute und herauslesen kann, würde ich das nicht tun.

Nutzt die Zeit bis zu seiner Volljährigkeit aus um ihn auf den Weg zu schicken. Dein Mann hat ihn befohlen weiterhin zur Schule zu gehen. Ihr könntet ihn auch vor die Wahl stellen: entweder weiter zur Schule zu gehen oder das FSJ im Ausland zu machen. Etwa anderes steht nicht zur Debatte und wenn er sich innerhalb einer gesetzen Frist nicht entscheiden kann, dann übernimmt ihr für ihn diese Aufgabe.

Das was jetzt passiert kann entscheidend für das weitere Leben sein - lasst nicht locker. Wahrscheinlich wird er euch jetzt dafür verfluchen, aber mit Sicherheit später dafür dankbar sein!

Noch etwas zu den Geschwistern - ich kann da nicht wirklich mitreden, da ich selber keine habe, aber ich stelle mir das so vor: sie haben es gepackt und ich irgendwie (noch) nicht. Das setzt mich einerseits unter Druck und andererseits signalisieren mir meine Eltern, dass es auch ok ist, wenn ich es nicht schaffe.
Lasst ihn nicht hängen. Beruft ganz offiziell eine Konferenz ein (zu dritt) und fordert von ihm Antworten:
Wo will er hin und was ist er bereit dafür zu geben.
Gleichzeitig teilt ihr ihn mit was ihr von ihm erwartet und welche Unterstützung ihr bereit seid zu geben. Teilt ihn VORHER mit, dass wenn er aggressiv wird oder herumeiert ihr den demokratischen Weg verlässst und selber entscheidet.

Vielleicht braucht er diesen Druck bzw. Schubser.

Viele Grüße

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Hallo

Wir möchten wissen, was ihn bewegt usw., aber wir kommen nicht so richtig an ihn ran, außerdem eskalieren die Gespräche immer schnell.

Sowas liegt ja meistens an allen Gesprächsbeteiligten. Vielleicht solltet ihr mal ein Anti-Eskalationstraining (oder Deeskalationstraining) mitmachen. Es sind ja recht einfache Techniken, mit denen man ein Gespräch eskalieren oder es deeskalieren lassen kann, die man lernen kann.

Ich denke, damit wäre schon viel gewonnen. Es würde sicher auch reichen, wenn ihr Eltern diese Technik beherrscht.

Eben hat er uns mitgeteilt, dass er weiterhin zur Schule geht, um seine Eltern glücklich zu machen usw.

Na immerhin geht er …

Wir waren bei 2 Arbeitsämtern, beim 1. fehlgeleitet, das funktioniert streng nach PLZ…

Vielleicht engagiert ihr euch auch zu sehr? Vielleicht solltet ihr ihm einfach mehr Selbstverantwortung übertragen? Auf mich wirkt es ein wenig so, als sei er sehr reizbar wie ein sehr verwöhntes Kind, dem sehr viel abgenommen wird. Da hilft es oft, wenn man sie einfach mal aus ihren eigenen Fehlern in Ruhe lernen lässt. - Das ist allerdings gerade jetzt in dieser Situation leicht gesagt.

Tja, FSJ im Ausland wäre meiner Meinung das Beste, …

Das würde ja zu meiner Theorie einigermaßen passen.

…aber man kann ihn ja nicht hinprügeln, die Motivation fehlt leider.

Vielleicht will er es nicht, weil die Idee von euch kommt? Ich glaube jedenfalls, dass er sich noch mal ärgern wird, dass er es nicht gemacht hat …

Viele Grüße

Hi,

Mein Sohn soll (wollte) ab jetzt für 2 Jahre ein Berufskolleg
besuchen.

sollte er oder wollte er?

Natürlich sind die Plätze wohl schon alle vergeben,
diskutieren, vernünftig mit ihm reden

Dadrüber ist nix zu diskutieren oder gar „vernünftig zu reden“. Er will nen Platz - dann muss er sich drum kümmern. Ihr könnt unterstützen (in dem Rahmen, der für Euch alle okay ist), aber herzaubern könnt Ihr nix. Da ist also familienintern keine Diskussion nötig.

Mein Mann hat ihm „befohlen“ so lange weiter zur Schule zu
gehen, bis er eine FSJ Stelle gefunden hat, damit er nicht auf
der Straße steht.

Befehlen ist nie gut - schon gar nicht bei „orientierungslosen“ 17jährigen :smile: Wobei - ist der mit 17 denn nicht noch schulpflichtig? *grübel*

WIr haben ihm angeboten, ein FSJ Jahr im Ausland zu machen,
das möchte er auch nicht!

Gut, das ist sein Problem, und damit sollte auch der elterliche Teil zu Ende sein. Er will das nicht - prima, soll er’s lassen.

aber erst für Ende Sept. bekommen. Ich weiß nicht weiter, mein
ältester Sohn ist der Meinung, wir müssten ihn mit 18 (in 2
Monaten) vor die Türe setzen.

Das ist schön, wen er das meint - aber in dem Fall würde ich das als „Elternentscheidung“ sehen und mir die Meinung zwar anhören aber entscheiden tun immer noch Mama und Papa.

Kurz gesagt: klärt ab, ob er die Schule einfach so ersatzlos „aufhören“ kann wegen Schulpflicht. Ansonsten - er will ein FSJ machen, dann kümmert er sich auch um ne Stelle. Ihr unterstützt auf Zuruf und in dem Maße, das für Euch okay ist.

*wink*

Petzi

Hallo paran,

Allerdings würde ich ihm ab 18, wenn er bis dahin nicht richtig viel zu tun hat, schon seinen Haushaltsanteil machen lassen, also selbst sein Zeug waschen, spülen, einkaufen, Putzen etc.

wieso erst ab 18? Gut, ich habe eine Tochter, aber da ich selber die Anti-Hausfrau bin, war es nicht unbedingt die Rollenerwartung, dass meine Tochter jeweils altersgerecht im Haushalt mitmacht. Schließlich war ich den ganzen Tag arbeiten.

Das gehört zum Erwachsen sein schließlich dazu (ich fürchte mich auch schon davor, meinen Sohn so weit zu kriegen - bin jetzt schon dauernd am Anmahnen, dass er zumindest mal seinen Platz am Tisch leerräumt.

Da wäre es vermutlich sinnvoller, wenn die Arbeit nach Gesamtpaketen verteilt wird. Das klein-klein unterteilen passt doch eher für die Grundschulkinder.

Gruß, Karin

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Hallo Wahnsinnsengel,

ich habe schwer den Eindruck, dass sich der Junge in einer für ihn aussichtslosen Lage wähnt, sich von euch in die Ecke gedrängt fühlt und in seiner Verzweifelung wild um sich beißt.

Vielleicht eine Art Burnout?

Ich würde den Druck gänzlich rausnehmen, damit er ein wenig zur Ruhe kommt.

Von unserem Sohn (19) kenne ich das auch, dass seine Nerven manchmal etwas blank liegen und er sich gleich angepi…t fühlt, wenn man als besorgte Eltern gewisse Themen anspricht und die Befolgung gutgemeinter Ratschläge erbittet.

Mein Mann würde dann auch oft gerne die Folterinstrumente (Autoentzug, Taschengeldkürzung etc.) vorholen, doch da bremse ich ihn regelmäßig aus :wink:

Meistens kamen deutlich konstruktivere Gespräche zustande, wenn Vater und Sohn oder Mutter und Sohn mal in ungezwungener Atmosphäre einen ganzen Tag oder ein Wochenende gemeinsam verbringen.

Ich habe unserem Sohn dafür manchmal sogar einen schulfreien Tag „spendiert“. Wir haben dann z.B. einen Stadtbummel gemacht, Klamotten gekauft, Museum, Ausstellung, was gerade so anstand oder auch gern eine mehrstündige Wanderung durch die Natur, fernab der Wege.

Während man gemeinsam scherzt und lacht, Schönes und Skurriles erlebt, entsteht dann ein Terrain, auf dem man sich dann leichter öffnen kann.

Ich wünsche euch alles Gute!

LG, sine

Hallo,

ich selber und mein Bruder waren in einer ähnlichen Situation… Heute wünshcte ich mir, ich hätte auf meine Eltern gehört und Abi gemacht, aber damals wollte ich einfach nicht mehr zur Schule gehen, wie mein Bruder auch…

Grund waren einfach Probleme mit Mitschülern, die gemobbt haben, Lehrer, die das unterstützt haben und wohl als Teil der Erziehung super fanden… Und irgendwann wollte ich nicht mehr zur Schule gehen. Auch ein Schulwechsel kam für mich nicht mehr in Frage.

Meine Eltern haben das nicht verstanden, sie meinten, ich hätte es doch gut, kein Arbeiten, viel Freizeit, und die mobbenden Kameraden - ach ja, man hätte j aimmer Menschen die einen nicht mögen.

Als Erwachsener weiß ich natürlich, das sie mit ersterem Recht hatten, und in der Ausbildung hab ich natürlich vieles auch vermisst (Schulferien zb ), aber wie das ist, im Kosmos Schule derart behandelt zu werden, konnten sie nicht nachvollziehen, wie schlimm das war.

Damit will ich sagen, wer weiß, was ihn so stört, und das ihr das nicht nachvollziehen könnt.

Meine Eltern haben nach langem Kampf mir dann zugestanden , etwas anderes zu machen, und das bei meinem Bruder von vornherein klargestellt, das er natürlich abgehen kann, aber nur zuhause sitzen,war nicht. Solange er sich eine Ausbildungsstelle suchte, musste er was machen. Nebenjob, Hilfsdienste, egal was. Da waren sie unerbittlich, gab auch kein Taschengeld - das gab es bei uns nur beim Schulbesuch. - Ging man nicht zur Schule, musste man sich seine Kohle selbst verdienen. ( Was ja auch bei Lehre etc dazugehörte).

Ich ärger mich natürlich mittlerweile über mich, aber egal was die damals gesagt haben, mir war es schlicht egal. :smile:

Lg

Brenna

Interessensfrage - OT

Ich habe unserem Sohn dafür manchmal sogar einen schulfreien
Tag „spendiert“. Wir haben dann z.B. einen Stadtbummel
gemacht, Klamotten gekauft, Museum, Ausstellung, was gerade so
anstand oder auch gern eine mehrstündige Wanderung durch die
Natur, fernab der Wege.

Hallo,
heißt das, du hast ihn an einem normalen Schultag eine falsche Entschuldigung geschrieben und warst dann mit ihm shoppen, oder wie??
LG
batz

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Hallo Batz,

so war es, denn er war ja dann offenbar emotional krank und wir wollten vermeiden, dass diese Disharmonie auch noch auf den Körper durchschlägt.

Insgesamt war er wohl daher/dennoch ein Schüler mit den wenigsten Fehlstunden und hat sein „Appertur“ ohne irgendwelche Warteschleifen im ersten Anlauf absolviert.

LG
sine

Hallo Batz,

so war es, denn er war ja dann offenbar emotional krank und
wir wollten vermeiden, dass diese Disharmonie auch noch auf
den Körper durchschlägt.

Hi,

dann wäre aber doch ein Gang zu einem Arzt angebracht gewesen.

Sorry, aber diesen Weg finde ich falsch. Was soll man aus einer falschen Entschuldigung lernen? Das man sich leicht durchmogeln kann? Und was hat eine emotionale Erkrankung mit Shopping zu tun? Wenn es Dir schlecht geht, gehe shoppen? Soll er das lernen? Er wäre nicht der Erste, der in einen „Kaufrausch“ verfällt.

Das Leben ist kein Ponyhof, manchmal muß man eben kämpfen, manchmal auch gegen sich selbst. Und auch das muß man lernen, man kann Kindern nicht alles abnehmen.

Gruß
Tina

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Tolles Vorbild gibst du ihm ja.
Und wenn man später mal „emotional“ nicht gut genug drauf ist, um arbeiten zu gehen, dann macht man halt krank. Schließlich können die Kollegen, die emotional stark genug sind, ja arbeiten.

Im übrigen umgehst du damit die Schulpflicht - das ist strafbbar. Auch dass das für dich irrelevant ist, hat dein Sohn gelernt.

Dass er trotzdem sein Abi bestanden hat, zeigt nicht, dass deine Art zu handeln richtig war, sondern nur, dass dein Sohn genug Grips hat es trotzdem zu schaffen. Ich hab mein Abi ohne Lernen und trotz bläuen im ersten Anlauf bestanden - zeigt das jetzt, dass ich alles richtig gemacht habe?

Kopfschüttelnd,
batz

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@ Tina und batz
Hallo,

so verkehrt finde ich das Vorgehen von sine nicht. Klar, wenn man das übertreibt und jeder kleine Konflikt, jedes Problemchen reicht, um von der Schule daheimzubleiben, lernt ein Kind nicht, dass es nötig ist sich auch mal durchzuboxen und bekommt suggeriert, dass das Leben ein Ponyhof oder Wunschkonzert ist. Aber so wirkt das was sine beschrieben hat, auf mich nicht. Ich hab den Eindruck, das hält sich im Rahmen und sie setzt damit meiner Meinung nach ein sehr gutes Signal.

Warum sind denn nur die Gründe, mit denen man zu einem Arzt muss, wichtig genug, um vom Unterricht fernzubleiben? Ich finde es gut, diese Bewertung mal zu hinterfragen. Klar kann man sowas wohl schlecht in Schulgesetze o. ä. packen. Und ich würde es auch eher seltsam finden, wenn sowas offiziell erlaubt wäre. Aber ich finde es trotzdem gut, wenn man familienintern bestimmte Gründe hat, sein Kind vom Unterricht zu entschuldigen, die nichts mit einem Arztbesuch zu tun haben. Ich finde es gut, wenn Konflikte und Probleme des Kindes genauso ernst genommen werden, wie körperliche Erkrankungen. Und das kann dann eben auch bedeuten, dass es mal einen Tag daheim bleibt, um das regeln zu können.

Gruß
M.

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Hallo,

so verkehrt finde ich das Vorgehen von sine nicht. Klar, wenn
man das übertreibt und jeder kleine Konflikt, jedes
Problemchen reicht, um von der Schule daheimzubleiben, lernt
ein Kind nicht, dass es nötig ist sich auch mal durchzuboxen
und bekommt suggeriert, dass das Leben ein Ponyhof oder
Wunschkonzert ist. Aber so wirkt das was sine beschrieben hat,
auf mich nicht. Ich hab den Eindruck, das hält sich im Rahmen
und sie setzt damit meiner Meinung nach ein sehr gutes Signal.

Hi,

doch auf mich wirkt es genau so. Man kann nicht wegen jedem Problem zu Hause bleiben und das Signal „wenn es Dir emotional gerade nicht so gut geht, bleib zu Hause“, finde ich völlig verkehrt.

Warum sind denn nur die Gründe, mit denen man zu einem Arzt
muss, wichtig genug, um vom Unterricht fernzubleiben?

So war das nicht gemeint. Liegt wirklich ein ernsthaftes Problem im Sinne von „Burnout“ vor, dann ist das behandlungsbedürftig und man sollte zum Arzt. Ist es - und so kam es auf mich rüber - eher etwas in Richtung typischer „Erwachsenwerdenprobleme“ dann ist das weder ein Grund zuhause zu bleiben, noch ein Grund für einen Arztbesuch.

haben. Ich finde es gut, wenn Konflikte und Probleme des
Kindes genauso ernst genommen werden, wie körperliche
Erkrankungen. Und das kann dann eben auch bedeuten, dass es
mal einen Tag daheim bleibt, um das regeln zu können.

Genau das sehe ich nicht in dieser Art und Weise. Natürlich soll man Konflikte und Probleme eines Kindes ernst nehmen, das wurde hier auch nie bestritten. Dennoch halte ich es für wichtig, dem Kind beizubringen, das man trotz aller Probleme seine Pflichten nicht vergessen darf.

Man kann doch in der Arbeitswelt aufgrund privater Probleme auch nicht einfach zuhause bleiben. Arbeit ist Arbeit und Privat ist Privat.

Ich rede hier nicht von ernsthaften Erkrankungen, wie einem Burnout, der ließe sich auch nicht mit einer Shoppingtour und einer Wanderung beheben, ich rede von Problemen, die auf dem Weg zum Erwachsenwerden jeder mal hat.

Gruß
Tina

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Hi Tina,

Genau das sehe ich nicht in dieser Art und Weise. Natürlich
soll man Konflikte und Probleme eines Kindes ernst nehmen, das
wurde hier auch nie bestritten. Dennoch halte ich es für
wichtig, dem Kind beizubringen, das man trotz aller Probleme
seine Pflichten nicht vergessen darf.

Man kann doch in der Arbeitswelt aufgrund privater Probleme
auch nicht einfach zuhause bleiben. Arbeit ist Arbeit und
Privat ist Privat.

natürlich hast du Recht. Das ist der Status quo. Man kann normalerweise nicht aufgrund privater Probleme von der Arbeit daheim bleiben. Aber um ehrlich zu sein, finde ich das selbst fürs Berufsleben, sprich für Erwachsene zu hart. Schon diese Grenzziehung, alles womit man zu einem Arzt gehen sollte (inkl. Burnout), ist nicht so „privat“, da hat der Arbeitgeber zu akzeptieren, dass man wenn nötig zu Hause bleibt. Alles andere sind private Luxusprobleme (oder so), womit ich meinen Arbeitgeber nicht zu behelligen habe. Irgendwie ist das wohl gesellschaftlicher Konsens, aber ich fände es richtig, wenn sich da was ändert. Ein wenig tut sich da auch was. Es wird ja zum Teil schon akzeptiert, das man mal einen Tag zur Kinderbetreuung daheim bleibt, weil irgendwas Unerwartetes das nötig macht (obwohl wahrscheinlich ein krankes Kind wiederum eher als Grund akzeptiert wird, als ein ausgefallenes Kindermädchen). Was macht denn bitteschön einen beim Joggen verstauchten Fuß weniger „privat“, als z. B. eine handfeste Ehekrise, die einen ein paar Tage lang komplett runter zieht. Richtig ist, dass beim verstauchten Fuß die Krankenkasse zahlt, bei einer Ehekrise selbstverständlich nicht. Und natürlich meine ich nicht, dass der Arbeitgeber seinem Angestellten Gehalt zahlen soll, wenn dieser wegen einer Ehekrise daheim bleibt. Mir geht es schlicht um die (unterschiedliche) Bewertung: Eine Krankheit mit der man zum Arzt geht, ist Grund genug und vom Arbeitgeber zu akzeptieren. Alles andere ist privat (und meist eh nicht so ernst) und man hat seinen Arbeitgeber damit nicht zu behelligen.

Umsomehr bin ich natürlich der Meinung, dass es nicht richtig ist, wenn schon Kindern suggeriert wird, dass es weniger wichtig ist, sich z. B. mit seinem besten Freund auszusprechen, als eine Erkältung auszukurieren. Und dass die Traurigkeit über Omas Tod nicht Grund genug ist, einen Tag daheim zu bleiben, ein wenig Kopfschmerzen aber schon. Deswegen finde ich es gut, wenn man, wie sine erzählt hat, bei Problemen in der Familie auch mal sagt: Komm wir nehmen uns einen Tag Zeit, um das zu klären. Ich bin zwar grundsätzlich auch der Meinung, dass man sowas nicht unbedingt während der Schulzeit machen sollte, sondern wohl meist auch aufs Wochenende legen kann. Aber ich denke, es gibt Situationen, wo das nicht geht und wo es nötig ist für so eine Klärung der Situation ganz bewusst aus dem Alltag auszubrechen.

Ich gebe zu, dass sines Schilderung der Shopping-Tour vermuten lässt, dass das eher als Bestechung dient. Sohnemann oder Töchterchen stellt sich stur, also bietet man einen Tag schulfrei mit shoppen an, um an sein Kind ranzukommen. Das halte ich nun auch nicht für die beste Methode (auch wenn ich verstehen kann, dass man sich vielleicht manchmal nicht anders zu helfen weiß). Ich bin aber auch nicht sicher, ob das bei sine wirklich so war, oder vielleicht nur so klingt.

Gruß
M.

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Hallo,

als erstes fällt mir auf, dass Euer Sohn „ja nie vorhatte, diese Schule zu besuchen“ wie Du schreibst. Und warum sollte er denn sonst dort hingehen? Aufgrund drängen Eurerseits?
Ist offensichtlich schief gelaufen und er sagt Euch JETZT was er möchte. Also warum kein freiwilliges soziales Jahr? Seid Ihr ganz sicher, dass es keine freien Plätze mehr gibt? Nachfragen, nachfragen, nachfragen!!! Seitdem es keinen Ersatzdienst mehr gibt, werden händeringend junge Leute für diverse Tätigkeiten gesucht.

Aus Erfahrung kann ich sagen: verlaßt Euch nicht auf das Arbeitsamt. Der Termin wird vermutlich kaun etwas bringen. Eigeninitiative ist jetzt gefragt: laßt Euren Sohn sich die Finger bei kirchlichen Einrichtungen, Wohlfahrtsverbänden, Krankenhäusern, Jugendeinrichtungen usw. wundtelefonieren. Es gibt immer Stellen die nicht besetzt wurden. Am besten etwas im nächsten Ort, wo er auch wohnen kann (weil er Euer „Kaff“ ja - wie er selbst sagt - gründlich über hat).

Noch eine Frage: was hat denn bitte der ältere Sohn darüber zu entscheiden, wer wann aus Euren Haus rausgeschmissen wird? Außerdem frage ich mich, warum überhaupt ein Gedanke aufkommt ihn rauszuschmeissen. Er hat (vermutlich aufgrund von Einflüssen) eine für ihn falsche Entscheidung getroffen, die er jetzt korrigieren möchte. Und er hat einen Vorschlag/eine Vorstellung davon, wie diese Korrektur auszusehen hat. Ich kann daran nichts falsches sehen.

Ein glückliches Kind ist wichtiger als ein „kluges“ Kind. Und - sofern er es möchte - hat er nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr immer noch die Möglichkeit, weiter zur Schule zu gehen. Und sollte er dann eine Ausbildung machen wollen, ist das doch auch in Ordnung. Schließlich ist es sein Leben.

Viele Grüße
Inge

ich noch mal…
suchst Du z.B. hier: http://www.bfd-fsj.de/stellen/

gibt bestimmt noch viel mehr…

Gruß Inge

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