Sohn drückt sich vor Bundesjugendspielen

Hallo,

mein Sohn (15) hat keine Lust, an den heutigen Bundesjugendspielen teilzunehmen. Er hat aus dem Portemonnaie seiner Mutter die Krankenkassenkarte genommen, ist zum Arzt gegangen und hat sich wegen Durchfall krankschreiben lassen.

In Wirklichkeit will er nicht zu den BJS, weil er sich schämt. Er ist stark übergewichtig und mag vor der holden Weiblichkeit nicht „auftreten“.

Nun überlege ich, ob ich seinen Klassenlehrer anrufe und einmal mit ihm darüber spreche. Soll ich, oder soll ich nicht ?

Gruss

Andreas

Hallo Andreas!

Erst einmal Glückwunsch zur Spitzfindigkeit Deines Sohnes! Ich finde das schon eine beachtliche Leistung. Allerdings zeigt seine Problemlösung auch, unter welchem Leidensdruck er stehen muss. Denn allein zum Arzt zu gehen und dem „ein vorzulügen“ ist ihm bestimmt auch nicht leicht gefallen und hat Überwindung gekostet.

Da meine Mädchen sehr sportlich sind und auch nicht übergewichtig, habe ich keinen guten Rat für Dich, als zu versuchen, Deinen Sohn Schritt für Schritt vom Übergwicht wegzubekommen. Denn meiner Meinung nach ist starkes Übergewicht (wie Du selber schreibst) bei einem 15-jähringen nicht nur ungesund sondern hält von der Badeanstalt und anderen Freizeitaktivitäten fern, die gerade in dem Alter unersätzlich sind. Daher würde ich eher der Gesamtsituation Deines Sohnes Beachtung schenken, als der einmal geschwänzten Bundesjugendspiele. Was macht er denn in den Sportstunden? Auch schwänzen?

Viele Grüße
Inge2

Hallo auch!

Schwieriges Alter, vor allem wenn man gehänselt wird!

Hast du mit deinem Sohn schon gesprochen oder mutmaßt du nur?

Würdest du mit dem Lehrer denn abklären wollen, ob er entschuldigt werden kann? Oder was sonst?

Sorry wegen der vielen Fragen.

lg Birgit

Hi,

mein Sohn (15) hat keine Lust, an den heutigen
Bundesjugendspielen teilzunehmen. Er hat aus dem Portemonnaie
seiner Mutter die Krankenkassenkarte genommen, ist zum Arzt
gegangen und hat sich wegen Durchfall krankschreiben lassen.
In Wirklichkeit will er nicht zu den BJS, weil er sich schämt.
Er ist stark übergewichtig und mag vor der holden Weiblichkeit
nicht „auftreten“.

Nun überlege ich, ob ich seinen Klassenlehrer anrufe und
einmal mit ihm darüber spreche. Soll ich, oder soll ich nicht
?

Was soll das Ziel dieser Unterhaltung sein?

Zunächst solltest Du Dir mal darüber klar werden, wie Du zu der Geschichte stehst. Was Stört Dich an seinem Verhalten?
Daß er sich in vermeintlich betrügerischer Absicht hat krankschreiben lassen?
Oder daß er die Bundesjugendspiele „geschwänzt“ hat?

Es ist imho durchaus nachvollziehbar, wenn ein Jugendlicher mit 15 sich seines Gewichtes schämt und entsprechende Hemmungen hat (ich würde das nicht als Unlust bezeichnen, damit wirst Du der Problematik nicht gerecht). Dafür sollte man erstmal grundsätzlich Verständnis aufbringen. Das starke Übergewicht kam ja auch nicht von heute auf morgen und ein Junge mit 15 ist nur bedingt dafür selbst verantwortlich.

Ein Gespräch mit dem Klassenlehrer ist in dieser Situation nicht unproblematisch. Er hat dann zwei Aussagen: Dein Sohn und sein Arzt sagen, er konnte wegen Durchfall nicht teilnehmen und Du sagst, der Durchfall war nicht wirklich vorhanden. Wie soll er damit umgehen?
Soll er Dir glauben und damit das Attest des Artzes anzweifeln?

Entscheidend ist, was der Lehrer für ein Typ ist. Ist er bereit, Vorschriften oder Regeln auch mal zu verbiegen wenn es der Sache dienlich ist?

Oder willst Du mit dem Gespräch Deinem Sohn eine „Lektion“ erteilen, daß solche Dinge nicht in Ordnung sind?

Eine eindeutige Aussage auf Deine Frage ist ohne Kenntnis der Umstände und ohne Deine Ziele zu kennen nicht möglich.

Gruß Stefan

Muss man überhaupt teilnehmen?

mein Sohn (15) hat keine Lust, an den heutigen
Bundesjugendspielen teilzunehmen.

Inwieweit besteht überhaupt die Verpflichtung daran teilzunehmen?

Nun überlege ich, ob ich seinen Klassenlehrer anrufe und
einmal mit ihm darüber spreche. Soll ich, oder soll ich nicht?

Das soll er selbst machen. Wenn er für die Tricks alt genug ist, ist er auch für gute Ausreden alt genug, odrr?

Gruß

Stefan

Inwieweit besteht überhaupt die Verpflichtung daran
teilzunehmen?

Es ist eine schulische Veranstaltung. Aufgrund der Schulpflicht besteht grundsätzlich auch eine Teilnahmepflicht. Will man von einer schulichen Veranstaltung befreit werden, muß man die entsprechenden Regularien einhalten (je nach Bundesland).

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natürlich würde ich nicht den Klassenlehrer anrufen! Er kann an Eurem Problem (dem Übergewicht Deines Sohnes) nichts ändern und es wäre nicht gerade förderlich für das Vertrauen Eures Sohnes zu Euch.
Einige Dinge sollten familienintern gelöst werden (das Schwänzen der BJS, nicht das Gewichtsproblem!!!)

Viele Grüße
Inge2

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Hallo,

ob jetzt pädagogisch wertvoll oder nicht: Ich war früher auch keine Sportskanone, was zwar nicht am Gewicht lag, ich war einfach immer schlechter als alle anderen, weswegen ich auch prinzipiell einen Tag vor den Bundesjugendspielen immer furchtbar krank wurde und leider, leider nicht teilnehmen konnte.
Geschadet hats mir nicht - ich bin heute weder dick (mein ich mal behaupten zu können :wink: noch total unsportlich.

Vielleicht versuchst du einfach mal mit deinem Sohn zusammen ein bisschen Sport zu machen - schwimmen oder so. Vielleicht kannst du ihm ja auch helfen wenn du die Möglichkeit hast in ein Schwimmbad zu fahren was ein bisschen weiter von euch weg ist - wo ihn also keiner sieht.
Oder joggen, walken etc. - aber auch vielleicht nicht gerade bei euch im Ort. Vielleicht braucht er sich dann nächstes Jahr nicht mehr schämen!

Gruß

Sprich mit dem Sohn, nicht mit dem Lehrer
Hallo!

Ich würde mir den Jungen mal zu einem ernsten Gespräch vorladen.

Zum einen über sein Problem mit dem Gewicht, über die Hänseleien, wie er ihnen begegnen kann. Angebote machen, Lösungen suchen, evtl. über externe Hilfe nachdenken.

Zum anderen über den Vertrauensbruch, den er begangen hat und darüber, dass Du so etwas nicht tolerierst.

Ich würde versuchen folgenden Tenor herauszuarbeiten: Ich unterstütze Dich, um mit deinen Problemen klar zu kommen. Aber linke Touren lasse ich nicht durchgehen.

Grüße
kernig

Hi!

Wo genau fängt das Problem an?

Du schreibst in deiner Vika : Sehr rund und gemütlich

Scheinst also selbst auch keine Sportskanone zu sein und in dieser Hinsicht ein schlechtes Beispiel für deinen Sohn abzugeben.

Deswegen würde ich eher raten, in dieser Hinsicht gemeinsam etwas zu unternehmen, um die überschüssigen Pfunde loszuwerden. Wird euch beiden nicht schaden. Ich weiss, es ist nicht leicht, aber versuchs um deiner eigenen Gesundheit willen und zum Wohle deines Sohnes!

fg
MT

Hi Andreas!

Nun überlege ich, ob ich seinen Klassenlehrer anrufe und
einmal mit ihm darüber spreche. Soll ich, oder soll ich nicht
?

Ich würde nicht mit dem Klassenlehrer darüber sprechen, sondern mit dem Arzt. Der Junge hat ein gesundheitliches Problem (Übergewicht), das zusätzlich auf seine Psyche schlägt (Hänseleien).

An deiner Stelle würde ich dem Burschen nach dieser Aktion aber klar zu verstehen geben, dass sein Verhalten absolut nicht in Ordnung war. Dass das nicht geht, dass er dich hintergeht und die Karte einfach so nimmt. Dass du aber trotzdem (oder vielleicht sogar jetzt erst recht) hinter ihm stehst, wenn er sich ungeliebt, abgeschoben, gehänselt und vorgeführt fühlt. Vielleicht könntest du ihn sogar notfalls in solchen Einzelsituationen (nicht grundsätzlich im Sportunterricht, aber halt in besonders belastenden Situationen wie eben die Bundesjugendspiele) „decken“ und ihm selber die Entschuldigung schreiben. Das stärkt eure Beziehung zueinander - er bekommt das Gefühl, dass er sich in seiner Angst vor Zurückweisung durch die anderen auch an dich wenden kann. Als Ausgleich dafür könntet ihr ja vereinbaren, dass er was gegen sein Gewicht tut. Mit Unterstützung durch euren Arzt und vielleicht sogar gemeinsam mit dir.

Liebe Grüße
igel

Hi,

ich begebe mich mal (wieder) in die Rolle des Außenseiters denn ich kann es nicht verstehen. Man wacht nicht über Nacht auf und ist dick oder unsportlich also sollte man auch zu dem stehen was man sich täglich angefuttert hat. Da helfen auch keine Gespräche mit den Klassenlehrern denn die können nichts dafür. Es sind die Eltern die jetzt das Ernten was sie gesät haben und somit ist es ein rein familiäres Problem und muss auch hier gelöst werden.

Die Vorgehensweise mag zwar in dem genannten Fall „schlau“ sein aber wer bei so etwas schon derart anfängt zu tricksen hat für spätere Probleme auch schon Erfahrungen gesammelt die sicherlich zwischen moralisch verwerflich und „kriminell“ anzusiedeln sind.

Bevor ihr mich jetzt anfangt zu steinigen, nein ich würde das Kind nicht zwingen daran teilzunehmen, zumindest nicht aktiv aber mit einer Entschuldigung der Eltern zumindest als Zuschauer seine Zugehörigkeit zur Klasse / Schule zeigen. Weglaufen und einschließen ist sicherlich ein leichter Weg aber in meinen Augen jedenfalls der Falsche.

Dadurch, dass solche Veranstaltungen ja auch Tage oder Wochen im Voraus feststehen sollte man für die Zukunft vielleicht rechtzeitig an einer adäquaten Lösung im Kreise der Familie suchen (und diese vielleicht der Schule noch mitteilen).

Viele Grüße
Me

Ok er hat die Krankenkarte von dir genommen. Heimlich ohne dein Wissen. Und ich als Mutter von 5 erwachsenen Kindern hätte ihn verstanden. Er ist dick und ohne Selbstbewustsein und er findet sich hässlich. Er hat kein Selbstbewustsein und er macht etwas ohne dein Wissen. Aber dein Sohn der gerade in der Pupertät ist, ist ohne dein Wissen zum Arzt gegangen. Er hat nicht mit dir gesprochen und er hat sich mit Sicherheit nicht getraut mit dir über sein Problem zu sprechen. Ich frage dich kritisch warum nicht. Warum macht er das ohne das du etwas weißt. Wieso redet er nicht mit dir, wenn er Probleme hat. Warum fragt er dich nicht, wenn ihm nach Antworten zumute ist. Und warum hilfst du ihm nicht das er von dem Gewicht wieder runterkommt. Du bist sein Vater und wo ist dein Verständnis. Nein das einzige was du tust du regst dich auf weil er was heimlich gemacht.

Er ist dick und das ist er nicht von alleine geworden. Falsche Ernährung, psychische Probleme. Kinder die viel essen sind unglücklich. Und ich selbst hätte ihn zuerst gefragt was fehlt dir. Kann ich dir helfen oder ich bin immer für dich da. Wenn du keine Bundesjugendspiele machen willst dann brauchst du auch keine zu machen. Denn ich weiß wie Kinder sich fühlen. Sie werden ausgegrenzt und bekommen täglich Schimpfworte zu hören. Sie lachen ihn aus und verspotten ihn wenn er langsam keuchend über die Bahnen läuft.

Hildegard

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Hallo,

ob jetzt pädagogisch wertvoll oder nicht: Ich war früher auch
keine Sportskanone, was zwar nicht am Gewicht lag, ich war
einfach immer schlechter als alle anderen, weswegen ich auch
prinzipiell einen Tag vor den Bundesjugendspielen immer
furchtbar krank wurde und leider, leider nicht teilnehmen
konnte.
Geschadet hats mir nicht - ich bin heute weder dick (mein ich
mal behaupten zu können :wink: noch total unsportlich.

Ganz, ganz falscher Ansatz!!! Meiner Meinung nach ist Sport ein Fach wie Mathe und Geschichte. Einer hat überhaupt kein Gefühl für Zahlen und muss trotzdem die Arbeiten mitschreiben. Ein anderer ist schlecht in Sprachen oder ist Legastheniker… und der andere eben unsportlich. Kein Grund jedes Mal krank zu sein oder seine Tage zu haben, wenn Sport angesagt ist. Schweinehunde sind dazu da, um überwunden zu werden. Wo kommen wir denn hin, wenn schon Kinder zu bequem sind, um den Schulsport mitzumachen?
Dass hier der eigentliche Grund das Übergewicht ist und die Eltern schon viel früher etwas hätten unternehmen müssen, steht allerdings außer Frage.

Sport ist wichtig für Körper und Seele - gerade bei Jugendlichen. Wer Sport macht, hat nicht so viel Zeit, um Chips vor dem Computer oder Fernsehen zu essen. Beim Sport findet man Freunde und Anerkennung - auch wenn man nicht die Sportskanone ist (ich spreche aus Erfahrung; ich war nie die große Sportskanone, habe aber immer irgendeinen Sport gemacht).

Viele Grüße
Inge2

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Hi Inge,

ein Fach wie Mathe und Geschichte. Einer hat überhaupt kein
Gefühl für Zahlen und muss trotzdem die Arbeiten mitschreiben.

Aber niemand wird nach einer verhauten Mathearbeit so von seinen Mitschülern fertig gemacht wie einer, der im Weitsprung noch vor der Grube landet (wenn ich daran denke, tut mir mein Steißbein noch immer weh :wink: ) oder im Ballwurf -1,5m als Ergebnis stehen hat.

Sportunterricht ist gut und wichtig (auch wenn ich ihn gehasst habe :wink: ). Aber dieses zusätzliche Vorführen und aneinander Messen ist die schlimmste Qual. Und man muss sein Kind nicht zu jeder Qual zwingen. Die Hänseleien im normalen Sportunterricht härten sicher auch allein schon genug ab.

LiGrü
igel

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Hallo,

was die Vergleichbarkeit zu anderen Fächern angeht, möchte ich Dir mal wiedersprechen. Es geht hier um körperliche Voraussetzungen und nicht um Lerneifer, Fleiss, Wissensvermittlung, geistige Begabung. Und es geht hier insbesondere auch um ein Fach, das mit der weiteren Ausbildung und Berufslaufbahn normalerweise nichts zu tun hat (wenn man nicht gerade Polizeibeamter oder Soldat, … werden will). Insoweit bin ich ein großer Gegner von zwingenden Sportnoten auf dem Zeugnis in aktueller Form, die genau zu solchen Verhaltensweisen führen, wie hier gerade problematisiert.

Schulsport sollte vor dem Hintergrund der gesundheitlichen Bedeutung insbesondere Spaß machen, Lust auf Bewegung und gesundes Leben vermitteln, und in der Benotung - wenn man dieses Fach überhaupt benotet - die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen berücksichtigen. Dabei sollte man sich dann weniger an der absoluten Laufzeit oder Sprungweite orientieren, als am individuellen Fortschritt und der Leistungsfähigkeit des Einzelnen.

Genau dies passiert aber regelmäßig nicht. Statt dessen tummeln sich in unseren Schulen verhinderte Bundestrainer, die einer eigenen nicht erreichten Karriere als Leistungssportler hinterhertrauern, und sich ausschließlich den Leistungsträgern widmen, und die Ächtung leistungsschwächerer und körperlich benachteiligter Kinder noch befördern. Dabei stimme ich Dir vollkommen darin zu, dass z.B. massives Übergewicht eben keine alleine von einem Kind zu verantwortender Beeinträchtigung ist, für die es im aktuellen Schulsportsystem aber regelmäßig voll zur Rechenschaft gezogen wird.

Wer Leistungssport betreiben will, hat hierfür außerhalb der Schule genug Möglichkeiten.

Gruß vom Wiz, der auch nie eine Sportskanone war, und bis zum Abi nur ganz kurz einmal einen Sportlehrer erlebt hat, der die ganze Klasse motivierte, alternative Unterrichtskonzepte einsetzte, bei den leistungsschwächeren Schülern nicht Leistung sondern Engagement benotete.

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Bundesjugendspiele, nicht Sport
Hallo

Sport ist wichtig für Körper und Seele - gerade bei Jugendlichen.

Es geht nicht um Sport, sondern um die Bundesjugendspiele. Jeder Einzelne macht an so einem Tag vielleicht 15 Minuten Sport, wenn es hoch kommt.

Die Bundesjugendspiele sind aufs Ganze gesehen sicher eine gute Einrichtung, aber jemandem, der da nichts zu gewinnen hat (irgendeine Urkunde), dem bringen sie nichts. Er dient da höchstens als negatives Beispiel für die anderen.

Viele Grüße

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Hallo

Sport ist wichtig für Körper und Seele - gerade bei Jugendlichen.

Es geht nicht um Sport, sondern um die Bundesjugendspiele.
Jeder Einzelne macht an so einem Tag vielleicht 15 Minuten
Sport, wenn es hoch kommt.

Die Bundesjugendspiele sind aufs Ganze gesehen sicher eine
gute Einrichtung, aber jemandem, der da nichts zu gewinnen hat
(irgendeine Urkunde), dem bringen sie nichts. Er dient da
höchstens als negatives Beispiel für die anderen.

wir sprechen hier doch über Kinder der weiterführenden Schulen! Die Bundesjugendspiele sind ein Leistungstest, wobei gute Leistungen mit einer Urkunde belohnt werden, ähnlich Arbeiten/Tests in anderen Fächern.
Kinder, die aus dem Grundschulalter heraus sind, sollten lernen, dass man nicht immer gewinnt. Und wenn man nicht trainiert und sich anstrengt, schon gar nicht.
Lerne ich nicht für die anderen Fächer und mache im Unterricht nicht mit, kassiere ich ja auch eine schlechte Note.

Viele Grüße

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Hallo,

was die Vergleichbarkeit zu anderen Fächern angeht, möchte ich
Dir mal wiedersprechen. Es geht hier um körperliche
Voraussetzungen und nicht um Lerneifer, Fleiss,
Wissensvermittlung, geistige Begabung.

Das ist nicht richtig! Jeder Schüler, der auch nur ansatzweise bemüht beim Sportunterricht anwesend ist und mitmacht wird immer eine 3 erreichen können! Gerade heute sind die Anforderungen bei den ewig jammernden Schülern so gering geworden, dass das schon erschreckend ist. Eifer und Fleiss sind durchaus auch im Sport der Weg zum Erfolg.

Eine geistige Begabung ist nicht die Voraussetzung, dafür eben eine körperliche Begabung. Warum sollte das nicht bewertet und benotet werden???

Und es geht hier
insbesondere auch um ein Fach, das mit der weiteren Ausbildung
und Berufslaufbahn normalerweise nichts zu tun hat (wenn man
nicht gerade Polizeibeamter oder Soldat, … werden will).

Na, es gibt eine ganze Menge Berufe, bei denen eine körperliche Fitness wünschenswert, wenn nicht sogar Voraussetzung ist.

Ausserdem habe ich zum Beispiel annähernd 100% der Fächer Chemie, Physik und Musik und ca. 50% der Mathematik nie wieder gebraucht. Jemand der einen naturwissenschaftlichen Beruf (oder die Richtung) ergreifen will, braucht dieses Wissen sehr wohl. Wo liegt das Problem?

Insoweit bin ich ein großer Gegner von zwingenden Sportnoten
auf dem Zeugnis in aktueller Form, die genau zu solchen
Verhaltensweisen führen, wie hier gerade problematisiert.

Oh ja, das kenne ich. Ich war immer ein Gegner von zwingenden Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern :wink:
Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass der Sportunterricht die Probleme hervorruft, sondern das Verhalten der Eltern. Wenn ich ein schlechtes Vorbild bin, warum sollte mein Kind, das es ja nicht anders kennt, dann anders machen?

Schulsport sollte vor dem Hintergrund der gesundheitlichen
Bedeutung insbesondere Spaß machen, Lust auf Bewegung und
gesundes Leben vermitteln, und in der Benotung - wenn man
dieses Fach überhaupt benotet - die unterschiedlichen
körperlichen Voraussetzungen berücksichtigen. Dabei sollte man
sich dann weniger an der absoluten Laufzeit oder Sprungweite
orientieren, als am individuellen Fortschritt und der
Leistungsfähigkeit des Einzelnen.

Ich habe nicht behauptet, dass das Leben/die Schule/das System gerecht ist. Hier gilt, wie überall, die Leistung zählt.

Genau dies passiert aber regelmäßig nicht. Statt dessen
tummeln sich in unseren Schulen verhinderte Bundestrainer, die
einer eigenen nicht erreichten Karriere als Leistungssportler
hinterhertrauern, und sich ausschließlich den Leistungsträgern
widmen, und die Ächtung leistungsschwächerer und körperlich
benachteiligter Kinder noch befördern.

das ist doch Blödsinn! Solche Lehrer habe ich nie erlebt. Es geht überhaupt nicht um Leistungssport sondern um eine Grundfitness, die einfach wichtig ist und jeder Schüler haben sollte. Kinder sollten möglichst viele Sportarten kennenlernen und dafür ist der Sportunterricht einfach ideal.

Dabei stimme ich Dir
vollkommen darin zu, dass z.B. massives Übergewicht eben keine
alleine von einem Kind zu verantwortender Beeinträchtigung
ist, für die es im aktuellen Schulsportsystem aber regelmäßig
voll zur Rechenschaft gezogen wird.

Jeder wird dafür zur Rechenschaft gezogen, was er in der Schule an Leistung abliefert. Egal in welchem Fach. Wenn Eltern die Kinder nicht von klein auf fördern, haben sie Defizite und werden dafür in der Schule täglich zur Rechenschaft gezogen. Nicht nur im Sport, sondern in jedem Fach.

Wer Leistungssport betreiben will, hat hierfür außerhalb der
Schule genug Möglichkeiten.

Da hast Du recht! LEISTUNGSSPORT kann außerhalb der Schule betrieben werden, Schulsport gehört in die Schule und ist vom Leistungssport meilenweit entfernt!

Gruß vom Wiz, der auch nie eine Sportskanone war, und bis zum
Abi nur ganz kurz einmal einen Sportlehrer erlebt hat, der die
ganze Klasse motivierte, alternative Unterrichtskonzepte
einsetzte, bei den leistungsschwächeren Schülern nicht
Leistung sondern Engagement benotete.

bist Du jemals in Mathe nach Engagement benotet worden? Warum erwartet man nur von den Sportlehrern, dass sie für Schüler, auch wenn sie lustlos und träge sind, den Motivator machen und nicht von allen Lehrern???
Lehrer, die Freude und Spaß an „ihrem“ Fach vermitteln können, sind doch überall wünschenswert, nicht nur im Sport.
Alternative Unterrichtskonzepte im Sportunterricht findest Du am ehesten auf der Walldorffschule, dort dürfen die Schüler dann ihren Namen tanzen. Das nennt sich dann Eurythmie. (:

Viele Grüße
Inge2

Hi

ich erinnere mich an die BJS: da stehen alle Schulkameraden am Sportfeldrand und machen permanent blöde und sehr böse Sprüche über die Leistungsschwächeren.

Jedenfalls waren meine unsportlichen Schulkollegen auch jeweils höchstens einmal and den BJS und dann nie wieder: es ist demütigend und verletzend, wenn am Rand eine grölende Gruppe sich über die schwabbelnden Brüste des vorbeischnaufenden übergewichtigen Jungen lustig macht.

Da bleibt keine schöne Erinnerung und der einzige Lerneffekt ist: BJS sind blanker Horror

Es ist anzunehmen, dass jeder Sportlehrer bemerkt, das bei den BJS immer die leistungsschwächsten Schüler fehlen und es würde mich nicht wundern, wenn der eine oder andere Lehrer so oder so weiss, das die Entschuldigung getürkt ist.

Gruss, sama

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