Hallo,
was die Vergleichbarkeit zu anderen Fächern angeht, möchte ich
Dir mal wiedersprechen. Es geht hier um körperliche
Voraussetzungen und nicht um Lerneifer, Fleiss,
Wissensvermittlung, geistige Begabung.
Das ist nicht richtig! Jeder Schüler, der auch nur ansatzweise bemüht beim Sportunterricht anwesend ist und mitmacht wird immer eine 3 erreichen können! Gerade heute sind die Anforderungen bei den ewig jammernden Schülern so gering geworden, dass das schon erschreckend ist. Eifer und Fleiss sind durchaus auch im Sport der Weg zum Erfolg.
Eine geistige Begabung ist nicht die Voraussetzung, dafür eben eine körperliche Begabung. Warum sollte das nicht bewertet und benotet werden???
Und es geht hier
insbesondere auch um ein Fach, das mit der weiteren Ausbildung
und Berufslaufbahn normalerweise nichts zu tun hat (wenn man
nicht gerade Polizeibeamter oder Soldat, … werden will).
Na, es gibt eine ganze Menge Berufe, bei denen eine körperliche Fitness wünschenswert, wenn nicht sogar Voraussetzung ist.
Ausserdem habe ich zum Beispiel annähernd 100% der Fächer Chemie, Physik und Musik und ca. 50% der Mathematik nie wieder gebraucht. Jemand der einen naturwissenschaftlichen Beruf (oder die Richtung) ergreifen will, braucht dieses Wissen sehr wohl. Wo liegt das Problem?
Insoweit bin ich ein großer Gegner von zwingenden Sportnoten
auf dem Zeugnis in aktueller Form, die genau zu solchen
Verhaltensweisen führen, wie hier gerade problematisiert.
Oh ja, das kenne ich. Ich war immer ein Gegner von zwingenden Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern 
Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass der Sportunterricht die Probleme hervorruft, sondern das Verhalten der Eltern. Wenn ich ein schlechtes Vorbild bin, warum sollte mein Kind, das es ja nicht anders kennt, dann anders machen?
Schulsport sollte vor dem Hintergrund der gesundheitlichen
Bedeutung insbesondere Spaß machen, Lust auf Bewegung und
gesundes Leben vermitteln, und in der Benotung - wenn man
dieses Fach überhaupt benotet - die unterschiedlichen
körperlichen Voraussetzungen berücksichtigen. Dabei sollte man
sich dann weniger an der absoluten Laufzeit oder Sprungweite
orientieren, als am individuellen Fortschritt und der
Leistungsfähigkeit des Einzelnen.
Ich habe nicht behauptet, dass das Leben/die Schule/das System gerecht ist. Hier gilt, wie überall, die Leistung zählt.
Genau dies passiert aber regelmäßig nicht. Statt dessen
tummeln sich in unseren Schulen verhinderte Bundestrainer, die
einer eigenen nicht erreichten Karriere als Leistungssportler
hinterhertrauern, und sich ausschließlich den Leistungsträgern
widmen, und die Ächtung leistungsschwächerer und körperlich
benachteiligter Kinder noch befördern.
das ist doch Blödsinn! Solche Lehrer habe ich nie erlebt. Es geht überhaupt nicht um Leistungssport sondern um eine Grundfitness, die einfach wichtig ist und jeder Schüler haben sollte. Kinder sollten möglichst viele Sportarten kennenlernen und dafür ist der Sportunterricht einfach ideal.
Dabei stimme ich Dir
vollkommen darin zu, dass z.B. massives Übergewicht eben keine
alleine von einem Kind zu verantwortender Beeinträchtigung
ist, für die es im aktuellen Schulsportsystem aber regelmäßig
voll zur Rechenschaft gezogen wird.
Jeder wird dafür zur Rechenschaft gezogen, was er in der Schule an Leistung abliefert. Egal in welchem Fach. Wenn Eltern die Kinder nicht von klein auf fördern, haben sie Defizite und werden dafür in der Schule täglich zur Rechenschaft gezogen. Nicht nur im Sport, sondern in jedem Fach.
Wer Leistungssport betreiben will, hat hierfür außerhalb der
Schule genug Möglichkeiten.
Da hast Du recht! LEISTUNGSSPORT kann außerhalb der Schule betrieben werden, Schulsport gehört in die Schule und ist vom Leistungssport meilenweit entfernt!
Gruß vom Wiz, der auch nie eine Sportskanone war, und bis zum
Abi nur ganz kurz einmal einen Sportlehrer erlebt hat, der die
ganze Klasse motivierte, alternative Unterrichtskonzepte
einsetzte, bei den leistungsschwächeren Schülern nicht
Leistung sondern Engagement benotete.
bist Du jemals in Mathe nach Engagement benotet worden? Warum erwartet man nur von den Sportlehrern, dass sie für Schüler, auch wenn sie lustlos und träge sind, den Motivator machen und nicht von allen Lehrern???
Lehrer, die Freude und Spaß an „ihrem“ Fach vermitteln können, sind doch überall wünschenswert, nicht nur im Sport.
Alternative Unterrichtskonzepte im Sportunterricht findest Du am ehesten auf der Walldorffschule, dort dürfen die Schüler dann ihren Namen tanzen. Das nennt sich dann Eurythmie. (:
Viele Grüße
Inge2