Sohn drückt sich vor Bundesjugendspielen

Hallo,

eine Schule ist für mich immer noch primär eine Bildungseinrichtung, in der Wissensvermittlung betrieben wird. Und der Grad erreichter Bildung sowie dessen Bewertung sagt etwas (nicht alles) über die Geeignetheit für eine bestimmte weitere Ausbildung und Berufswahl aus.

Sportliche Leistung wird im üblichen Sportunterricht nicht durch Wissensvermittlung erreicht, sondern es wird einfach nur eine körperliche Eigenschaft abgeprüft, die nicht durch die Schule vermittelt wird. Zudem sagt sie regelmäßig nichts über die Eignung für den weiteren Ausbildungsweg aus (eine schlechte Sportnote kann aber sehr wohl eine für ein zulassungsbeschränktes Studienfach notwendige Durchschnittsnote versauen). Berufe, bei denen eine gewisse Sportlichkeit notwendig ist, kann man mehr oder weniger an einer Hand abzählen, und dort finden dann ohnehin eigene Tests der körperlichen Fitness statt. D.h. auch hierfür werden keine Schulsportnoten gebraucht, zumal die körperliche Fitness ein extrem verderbliches Gut ist.

Dabei würde ich von einem sinnvollen Sportunterricht sehr viel halten. Der muss dann aber mehr beinhalten als sich warm zu machen, ein Standardprogramm mit der Stoppuhr und dem Maßband zu absolvieren, und hinterher nach Wahl ein Ballspiel zu spielen, wie ich es jahrelang erlebt habe.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

wie Du an den weiteren Postings siehst, solltest Du vorsichtig damit sein ggf. eigene positive Erfahrungen so zu verallgemeinern. Die 3 für tätliches Bemühen habe ich nie erlebt! Und um gleich mal dem Vorwurf der unbeweglichen fetten Made vor dem Fernseher auf dem Sofa entgegen zu treten: Nein, ich war früher eher untergewichtig (wie viele Kinder die zu den besten Zeiten des Ruhrgebiets dort aufgewachsen sind), fuhr Sommers wie Winters mit dem Fahrrad zur Schule, wanderte gerne, und hab es mit dem Rad bis aufs Torfhaus geschafft. Also sicher kein aussichtsloser Fall, Trotzdem habe ich nie im Sportunterricht die geforderten Zeiten und Weiten, … geschafft, und dafür reihenweise vieren und fünfen kassiert. Und trotz geringer Begeisterung für das Thema war ich auch kein Totalverweigerer oder Störenfried, was solche Noten begründet hätte.

Und mit solchen Ergebnissen stand ich längst nicht alleine auf weiter Flur. Gipfel war ein Kurs mit einer zusätzlichen theoretischen Prüfung, von der sich viele Betroffene etwas Erlösung erwarteten. Da gab es dann trotz Zweiern im Test die Fünfen.

Von Unterricht konnte man ohnehin mit wenigen Ausnahmen nicht sprechen. Da wurde jede Woche das selbe Standardprogramm abgespult. Im Sommer eine Runde um den See (nach der 50% der Klasse am Ende der Kräfte waren), dann abprüfen der Leichtathletikwerte (da wurde nie gezeigt und geübt wie zu werfen ist, sondern immer nur die Weite gemessen), und zum Schluss Fußball/Handball nach Wahl, wobei das reine Bolzerei war, und weder Theorie noch Technik gelehrt und geübt wurde. Hauptsache alles ging möglichst schnell, und den Leuten hing die Zunge aus dem Hals. Die Handballer hatten zudem das Glück vom Lehrer unbehelligt zu bleiben, der immer 500m weiter bei den Fußballern blieb.

Ich habe einmal mit ein paar Freunden am Handballfeld getrödelt, und geriet damit dann in den folgenden Unterricht hinein. Der Lehrer dort forderte uns zum Mitspielen auf, und in der halben Stunde mit diesem Lehrer, der selbst mitspielte und nicht einfach nur Tempo, Tempo machte, habe ich mehr über diesen Sport gelernt als in all den anderen Jahren.

BTW: Einmal habe ich mir tatsächlich doch mal fast einen Verweis wegen Verweigerung eingehandelt. Da hatte unser Sportlehrer einen Mitschüler, bei dem definitiv ein Band gerissen war, mit Duschgel behandelt, und ich habe ihn dann ins Krankenhaus gefahren (was mir zuvor verboten worden war).

Gruß vom Wiz

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Hi!

Von Unterricht konnte man ohnehin mit wenigen Ausnahmen nicht
sprechen.

Oh ja. Und wenn man bedenkt, wie einfach es gewesen wäre, mein Leben damals leichter zu machen. Nach einigen wenigen Stunden im Leichtathletikverein hatte ich z.B. die Ballwurftechnik so halbwegs heraußen. Ich bin noch immer kein Talent, aber es gibt kaum einen Speer oder Diskus, der unter 15m fliegt. In der Schule bin ich selten über 5 gekommen…
Und jetzt - mit Anleitungen und Erklärungen - macht es mir auch Spaß. Ich habe alle Leichtathletik-Disziplinen außer Hammerwurf zumindest technisch ganz gut begriffen - sogar Stabhoch habe ich erfolgreich ausprobiert. Ich bin einen Großteil meines Speckgürtels losgeworden und kann mehr als eine halbe Runde am Stück laufen :wink:. Und es geht mir richtig gut dabei.

Ich verstehe echt nicht, wieso Sportunterricht so Scheiße sein muss.

igel

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Hallo,

wie Du an den weiteren Postings siehst, solltest Du vorsichtig
damit sein ggf. eigene positive Erfahrungen so zu
verallgemeinern.

wie schade, dass sich hier diejenigen mit guten Sportlehern nicht zu Wort melden. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Sportlehrer unverhältnismäßig hoch den Arschlochfaktor besitzen und ich damals (und auch jetzt bei meinen Kindern) nichts davon mitbekommen habe.

Die 3 für tätliches Bemühen habe ich nie
erlebt! Und um gleich mal dem Vorwurf der unbeweglichen fetten
Made vor dem Fernseher auf dem Sofa entgegen zu treten: Nein,
ich war früher eher untergewichtig (wie viele Kinder die zu
den besten Zeiten des Ruhrgebiets dort aufgewachsen sind),
fuhr Sommers wie Winters mit dem Fahrrad zur Schule, wanderte
gerne, und hab es mit dem Rad bis aufs Torfhaus geschafft.
Also sicher kein aussichtsloser Fall, Trotzdem habe ich nie im
Sportunterricht die geforderten Zeiten und Weiten, …
geschafft, und dafür reihenweise vieren und fünfen kassiert.
Und trotz geringer Begeisterung für das Thema war ich auch
kein Totalverweigerer oder Störenfried, was solche Noten
begründet hätte.

Schade, auf der anderen Seite… ich konnte auch „rechnen“ und habe mich immer bemüht, auch die anderen Dinge der Mathematik zu verstehen. Ich habe nicht im Unterricht gestört und habe mich nie verweigert. Trotzdem habe ich immer 4er und 5er gehabt.

Und mit solchen Ergebnissen stand ich längst nicht alleine auf
weiter Flur. Gipfel war ein Kurs mit einer zusätzlichen
theoretischen Prüfung, von der sich viele Betroffene etwas
Erlösung erwarteten. Da gab es dann trotz Zweiern im Test die
Fünfen.

ich hatte da mal in einer Geometriearbeit eine 2… und habe trotzdem eine 5 im Zeugnis bekommen ):

Von Unterricht konnte man ohnehin mit wenigen Ausnahmen nicht
sprechen. Da wurde jede Woche das selbe Standardprogramm
abgespult. Im Sommer eine Runde um den See (nach der 50% der
Klasse am Ende der Kräfte waren), dann abprüfen der
Leichtathletikwerte (da wurde nie gezeigt und geübt wie zu
werfen ist, sondern immer nur die Weite gemessen), und zum
Schluss Fußball/Handball nach Wahl, wobei das reine Bolzerei
war, und weder Theorie noch Technik gelehrt und geübt wurde.
Hauptsache alles ging möglichst schnell, und den Leuten hing
die Zunge aus dem Hals. Die Handballer hatten zudem das Glück
vom Lehrer unbehelligt zu bleiben, der immer 500m weiter bei
den Fußballern blieb.

Ja doch, es gibt sie, die schlechten Sportlehrer!!! Es gibt sie aber auch in jedem anderen Fach!!

Ich habe einmal mit ein paar Freunden am Handballfeld
getrödelt, und geriet damit dann in den folgenden Unterricht
hinein. Der Lehrer dort forderte uns zum Mitspielen auf, und
in der halben Stunde mit diesem Lehrer, der selbst mitspielte
und nicht einfach nur Tempo, Tempo machte, habe ich mehr über
diesen Sport gelernt als in all den anderen Jahren.

Jeder Unterricht, ob Mathe, Englisch oder Sport lebt von den Lehrern. Und davon gibt es gute und schlechte. Meine Tochter hat in der vierten Klasse eine Mathelehrerin gehabt, bei der sie untendurch war und nur noch 4 und 5 schrieb! Zum Glück war die Entscheidung für die weiterführende Schule da schon gefallen und Tochter auf Gym angemeldet. Sie schreibt heute in Mathe 1en und 2en (9. Klasse) und wird im Zeugnis eine 2 bekommen. Gleiche Lehrerin war auch ihre Sportlehrerin. In dem besagten Halbjahr hat sie meine Tochter zwar für die Schulmeisterschaften im Handball und Fußball, für die Crosslaufmeisterschaften der Schulen sowie die Bestenauswahl Schleswig-Holsteins Leichtathletik gemeldet, an allen hat sie sehr erfolgreich auch teilgenommen. Außerdem hat sie eine Ehrenurkunde mit der Höchstpunktzahl ihrer Klasse (auch Jungen) in Leichtathletik bekommen und ist beim „Stundenlauf“ eine Stunde gelaufen, obwohl nur eine 1/2 verlangt war. Sie hat im Zeugnis eine 2 bekommen!

Ich will damit sagen, es gibt schlechte, unfähige und „böse“ Lehrer. Es gibt aber auch fähige, nette und gute Lehrer. Dies ist unabhängig vom Fach, welches sie lehren. Darum kann (in der Theorie) Mathe genauso viel Spaß bringen, wie Sport.

BTW: Einmal habe ich mir tatsächlich doch mal fast einen
Verweis wegen Verweigerung eingehandelt. Da hatte unser
Sportlehrer einen Mitschüler, bei dem definitiv ein Band
gerissen war, mit Duschgel behandelt, und ich habe ihn dann
ins Krankenhaus gefahren (was mir zuvor verboten worden war).

Ja, so etwas in der Art (nur nicht ganz so dramatisch) war auch der Grund, warum meine Tochter bei der Mathe/Sportlehrerin untendurch war!

Gruß vom Wiz

Gruß von Inge2

Hallo Igel!

Von Unterricht konnte man ohnehin mit wenigen Ausnahmen nicht
sprechen.

Oh ja. Und wenn man bedenkt, wie einfach es gewesen wäre, mein
Leben damals leichter zu machen. Nach einigen wenigen Stunden
im Leichtathletikverein hatte ich z.B. die Ballwurftechnik so
halbwegs heraußen. Ich bin noch immer kein Talent, aber es
gibt kaum einen Speer oder Diskus, der unter 15m fliegt. In
der Schule bin ich selten über 5 gekommen…

Und genau das ist der Grund, warum alle Kinder so früh wie möglich (am besten wenn sie gerade laufen können, spätestens mit 4 Jahren) einen Sport machen sollten. Mutter(oder Vater)-Kind-Turnen, später irgendwelche Wuselgruppen, Ballspielgruppe, Kindertanz, Voltigieren und, und, und - alles wunderbar für Kinder geeignet.

Und jetzt - mit Anleitungen und Erklärungen - macht es mir
auch Spaß. Ich habe alle Leichtathletik-Disziplinen außer
Hammerwurf zumindest technisch ganz gut begriffen - sogar
Stabhoch habe ich erfolgreich ausprobiert. Ich bin einen
Großteil meines Speckgürtels losgeworden und kann mehr als
eine halbe Runde am Stück laufen :wink:. Und es geht mir richtig
gut dabei.

eben, wenn Du schon als Kind angefangen hättest…

Ich verstehe echt nicht, wieso Sportunterricht so Scheiße sein
muss.

ich auch nicht. Mich würde wirklich mal interessieren ob es hier nicht mehr Leute gibt, die keine Sportskanonen waren und trotzdem verständnisvolle und nette Sportlehrer hatten. Bitte meldet Euch! Ich kann doch nicht die Einzige gewesen sein!

igel

Gruß Inge2

Bitte
meldet Euch! Ich kann doch nicht die Einzige gewesen sein!

Hihi. Das wär doch mal ne sinnvolle Anfrage für’s Plauderbrett :wink:

LiGrü
igel