Sohn schminkt sich

Hallo liebe Experten,
unser Sohn, 19 Jahre alt, ist süchtig nach Solarium und Fitnessstudio. Es sieht aus wie ein zu lange gegrillter Bodybuilder. Dieses Adonis-Syndrom hat er, seit er eine reiche Freundin hat, okay, gegen diese Verbindung sage ich nichts, jeder ist seines Glückes Schmied. Am Samstag überraschte ich ihn, als er sich Make-up ins Gesicht schmierte. Auf meine Frage, ob ich ihm noch einen Lippenstift reichen solle, rastete er total aus.
Ich mache mir jetzt ernsthaft Gedanken, ob diese Sucht nach absoluter Schönheit (an seinem Körper ist nichts, was er mit Schminke oder Bräune verstecken müsste) nicht doch behandlungsbedürftig ist. Bitte helft mir oder gebt mir Tips, wie ich damit umgehen soll.
Ich bedanke mich
Petra

Hallo Petra,

den Ausraster Deines Sohnes kann ich schon verstehen, zum einen fühlte er sich „ertappt“, dann durch den Spruch mit dem Lippenstift angegriffen und letztlich von Dir bevormundet (was ab diesem Alter echt heikel ist).
Gegen Schminken kann man nun auch bei heranwachsenden Männern nicht unbedingt etwas sagen, in meiner Jugend haben wir auch Kajal-Stift genutzt, einige auch Make-Up, um in der Disco ein fesches Kerlchen herzugeben. Ist nun einmal so.
Du kannst es nun als Adonis-Syndorm interpretieren, nur ist dies ein Selbstfindungsprozess. Ich weiß noch wie meine Mutter mich damals fragte, ob ich mich schminke und ich antwortete ganz normal, damit war das Thema gegessen. Daher denke ich mir, auf Grund der Reaktion Deines Sohnes, dass Du hier schon oft Kritik geübt hast und er sich davon genervt fühlt. Er mag nicht mehr Dir gefallen und in Deine Schablone passen, sondern er will anderen Frauen und seiner Freundin gefallen.
Fitnessstudio und „auf die Sonne“ ist in der heutigen Zeit ganz normal, gegen Körperbewußtsein kann ich nichts einwenden, besser so, als ein „Couch-Potatoe“. Mit der Kunstbräune komme ich auch nicht so klar, aber jedem das seine.

Vielleicht solltest Du mal in Dich gehen und Deine Ängste hinsichtlich dieses Verhaltens Deines Sohnes suchen und sie für Dich schriftlich fixieren, dann erkennst Du auch, warum Du so eine Abneigung gegen das Verhalten / Aussehen hast. Wie hast Du damals reagiert, wenn Du von Deiner Mutter wegen Frisur, Kleidung oder Aussehen kritisiert wurdest? Du bist sicherlich auch in den Konflikt gekommen, dass Du verunsichert warst. Diese Verunsicherung macht ein „Kind“ nervös, unsicher und an sich und seinem Verhalten zweifelnd - dann kommt es zu heftigen Reaktionen.

Mit dieser Problematik stehst Du sicherlich nicht alleine da, andere Mütter trifft es von den Veränderungen Ihres Sohnes schlimmer, nur musst Du da langsam aber sicher das Akzeptieren lernen, das gehört den Sprößling zum erwachsen werden und „sich abnabeln“. Solange er in eine positive Richtung läuft, musst Du lernen Kritik zu äussern, ohne dass es in Bevormundung ausufert.

Gruß
Christian

Hallo Christian,
erstmal vielen Dank für die superschnelle und ausführliche Antwort. Du hast recht, ich musste in den letzten vier Wochen leider öfter sein Aussehen kritisieren. Das hat aber einen Hintergrund: Im Januar hat sein Ausbildungsbetrieb Insolvenz angemeldet. Nun sucht er einen Betrieb, bei dem er seine Ausbildung beenden kann. Er hat noch 1,5 Jahre zum Bürokaufmann. Leider sind die meisten Chef´s, meiner Meinung nach, älter und meist konservativ. Wenn man sich da mit einer blonden 10cm breiten Strähne in braunem Haar bewirbt, bekommt man seine Papiere gleich wieder mit, traurig, aber es ist leider so. Auf meine Bitte hin, sich die Haare für die Bewerbungsfotos zu tönen (wäscht sich ja nach 1-2 Haarwäschen wieder raus) hat er demonstrativ Bilder machen lassen, auf denen die blonde, auf die Stirn „geklebte“ Strähne wunderbar sichtbar ist. Vor seiner Entlassung konnte er von mir aus rumlaufen, wie es ihm beliebte. Das war mir eigentlich egal, nur jetzt sieht es für mich etwas anders aus. Bewerbungen mit diesen Bildern kommen postwendend zurück. An den Noten kann es nicht liegen, die sind vollkommen ok…

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hallo petra,

ich würde vorsichtig sein mit vorschriften, be- und abwertungen.

  1. hast du kein recht dazu, 2. erreichst du das gegenteil von dem
    was du erreichen willst.

von wem sonst als von seinen eltern muss er erwarten können so geliebt und akzeptiert zu werden wie er ist? wie er sich kleidet, frisiert und gibt?
er identifiziert sich mit seinem äusseren und du scheinst ja z.b keine hinweise darauf zu geben, das solarium krebs fördert - dass du ihn z.b bittest, sich im internet zumindest zu belesen, damit ihm klar ist, welches risiko er eingeht wenn er so oft reingeht.

du mischt dich ausserdem in sein leben ein…
sicherlich würdest du das gleiche ungern bei dir selbst erfahren…
behandel ihn also wie einen erwachsenen, damit kommst du weiter als mit
abwertungen, druck, dem vermitteln von: so wie du bist, bist du nicht gut, nicht ok, mit dir stimmt etwas nicht…das löst wie gesagt das gegenteil von dem aus was du erreichen willst.

im 2 posting sprichst du seinen job an. - nun magst du einerseits sogar recht haben, doch glaube ich persönlich, das dieses argument nur deine haltung untermauern soll. es ist schliesslich auch seine entscheidung.
du kannst ihm nicht mehr sagen was er zu tun hat…auch nicht auf diese weise.
so distanziert er sich nur mehr und ordnet dich in die reihe der intoleranten ein (wenn nicht gar schlimmeres)

natürlich kannst du ihm deine bedenken mitteilen ob der strähnen im haar, solltest aber zum einen offen für seine antworten sein (er kennt ja seine firma und weiss besser ob die haare ein problem darstellen oder nicht) und zum anderen muss er ja auch die konsequenzen tragen.

du hilfst ihm meiner ansicht nach nicht mit deinen versuchen ihn zu
manipulieren - eine haltung zu haben, die nicht seiner entspricht ist dein gutes recht, sie auf diplomatische weise mitzuteilen ebenfalls und
auf deine bedenken um evtl konsequenzen hinzuweisen wohl auch.
aber es ist DEINE ansicht, DEIN geschmack, DEINE anschauung.

firmen werfen sicher heute nicht mehr jemanden raus der gute leistungen bringt nur weil er strähnen im haar trägt. du überträgst deine ängste auf ihn und meiner ansicht nach hast du nicht das recht dazu. mal von den dingen die es bei ihm auslösen kann und wohl wird, gar nicht zu reden.

ihm lippenstift zu reichen und ihm damit zu vermitteln er sei eine tunte…finde ich z.b geschmacklos, schliesslich bist du kein kumpel und dem hätte er wohl eine gescheuert oder ihn wüst beschimpft.

hier ist z.b meiner ansicht nach eine entschuldigung fällig nebst einer
erklärung die aber keine getarnte anklage oder rede sein sollte.
das sollte aber wohlüberlegt sein und bringt nur etwas, wenn du danach
dein verhalten auch änderst und nicht bei nächster gelegenheit wieder
die sorgenvolle mutter „heraushängen“ lässt, die ihrem sohn ja nur gutes will…(gern ausgedrückte rechtfertigung von eltern ihren kindern gegenüber bei kritik und abwertung weil kind nicht so ist wie eltern es haben/sehen wollen)

wie dir schon geschrieben wurde, du hast ein problem und solltest darauf deine aufmerksamkeit lenken und nicht das problem auf ihn
schieben, nur weil er der auslöser ist.

ich hoffe, ich bin dir nicht auf den schlips getreten. meins nicht
böse, kann mich aber noch sehr gut an meine eltern erinnern und deren
aktionen…(übrigens würden kindern auch gerne ihre eltern oftmals anders haben und meckern auch nicht über die grauenhafte frisur von muttern oder die geschmacklosen hemden von vater etc)

er wird seinen weg schon finden - es kann gut sein, es ist nicht der weg, den eltern gerne sähen…doch wichtig ist letztlich ja nur, dass er glücklich ist und nicht das eltern glücklich sind über sohn der aber unglücklich weil er so ist wie man ihn haben will, aber nicht er selbst sein kann, sich ausprobieren, erfahrungen sammeln etc…

LG
nina

Hallo,

unser Sohn, 19 Jahre alt, ist süchtig nach Solarium und
Fitnessstudio. Es sieht aus wie ein zu lange gegrillter
Bodybuilder. Dieses Adonis-Syndrom hat er, seit er eine reiche
Freundin hat, okay, gegen diese Verbindung sage ich nichts,
jeder ist seines Glückes Schmied. Am Samstag überraschte ich
ihn, als er sich Make-up ins Gesicht schmierte.

nach einem Bericht, den ich neulich gesehen habe, (Stern? Weiß ich nicht mehr.) Ist das stark im kommen. Dein Sohn passt sich scheinbar seiner Umgebung, seinem Umgang an. So lange das make-up ist und kein Koks würde ich mich darum gar nicht kümmern und es als normal betrachten. Das ist nicht mehr, als eine Modeerscheinung.

Gruß, Rainer

hi

Du hast recht, ich musste in den letzten vier Wochen
leider öfter sein Aussehen kritisieren.

du musst?? Wer zwingt dich dazu ?

Leider sind die meisten Chef´s, meiner Meinung
nach, älter und meist konservativ.

deiner Meinung nach

Wenn man sich da mit einer blonden 10cm breiten
Strähne braunem Haar bewirbt, bekommt man seine Papiere
gleich wieder mit
Auf meine Bitte hin, sich die Haare für die Bewerbungsfotos zu
tönen (wäscht sich ja nach 1-2 Haarwäschen wieder raus) hat er
demonstrativ Bilder machen lassen, auf denen die blonde, auf
die Stirn „geklebte“ Strähne wunderbar sichtbar ist.

Das hätte ich ganz genauso wie er gemacht - lass ihn in Ruhe , er ist gerade dabei sich selber zu finden und seinen Weg zu finden und er muss seine Fehler auch selber machen - er lebt sein Leben nicht deines.

Sanfte Tönungen waschen sich bei mir übrigens erst nach 6 - 8 Wochen so langsam wieder raus …

nur jetzt sieht es für mich etwas anders aus.

Wieso für DICH ? bewirbst DU dich ? Hallo ?

Bewerbungen mit diesen Bildern kommen postwendend zurück.

WENN die Bilder wirklich der Grund sind, wird er das früher oder später auch merken, mal ganz davon abgesehen, dass er ja bei den Fimen mal anfragen kann, wieso er abgelehnt wurde.

Nicht DU bewirbst dich sondern er - und wenn diese blonde Strähne ihm wichtig ist und zu ihm gehört, dann soll er sich auch so bewerben. Er muss sich nicht verbiegen nur um in DEIN Weltbild zu passen, er macht sich nämlich gerade sein eigenes, und es liegt an dir ob du da dauerhaft mit reinpasst oder nicht. Meine Mutter passt zum Beispiel nicht mehr in meines.

Lass ihn seine Erfahrungen und auch seine Fehler selber machen, er ist alt genug! Sei für ihn da, wenn er auf den Bauch fällt, aber lass ihn fallen und halt ihn nicht vorher schon am Kragen fest - das würgt.

Langsam sollte er allein gehen können, und er macht auf mich den Eindruck, als könnte er das schon recht gut

Gruß H.

P.S ehrlich gesagt find ich einen Mann mit getönter/gefärbter Strähne, der sich pflegt und bei unreiner Haut auch mal ein dezentes Make-up verwendet sehr viel ansprechender als einen mit „eintöniger“ Haarfarbe und unreiner Haut …

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Hallo

Du darfst die Möglichkeit, daß die reiche Freundin ein reicher Freund ist, nicht ausschließen. Das Verhalten ist reine Eitelkeit und das legt man bei einer Frauenliebschaft in dieser femininen Form im Allgemeinen nicht an den Tag.

gruß
rolf

Hallo Petra
Genau wie Nina (ein paar drunter) würde mich bei der Sache am ehesten das Hautkrebs-Risiko durch zu häufiges Sonnenstudio interessieren, wenn es mein Sohn wäre. DA würde ich intervenieren wollen.
Gruß,
Branden

Hi Thorshammer,

das

und das legt man bei einer Frauenliebschaft in
dieser femininen Form im Allgemeinen nicht an den Tag.

ist eine m.E. etwas überholte Ansicht - die Zeiten haben sich geändert, will sagen: nicht nur Schwule legen Wert auf ein gepflegtes Äußeres und benutzen Make up, um die Natür zu korrischee…

Grüße von MrsSippi

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Make up, ‚Tunten‘ und mütterliche Ratgeberinnen
Hallo MrsSippi,

das

und das legt man bei einer Frauenliebschaft in
dieser femininen Form im Allgemeinen nicht an den Tag.

ist eine m.E. etwas überholte Ansicht - die Zeiten haben sich
geändert, will sagen: nicht nur Schwule legen Wert auf ein
gepflegtes Äußeres und benutzen Make up, um die Natür zu
korrischee…

nur noch eine Anmerkung dazu:

damit ist aber die Grenze zwischen Homos und Heteros nicht eingerissen, sondern der sich schminkende Hetero legt großen Wert darauf, es nicht „tuntig“ zu machen, weshalb wohl Petras Sohn den Lippenstift so entrüstet abgelehnt hat.
(Ich will damit nicht sagen, dass Homos „Tunten“ sind, sondern nur, dass die Abgrenzungssymboliken fortbestehen)

@Petra: Ich könnte mir vorstellen, dass genau solche Reaktionen wie die bissige Frage: „ob ich ihm noch einen Lippenstift reichen solle“ die Gräben zwischen Euch beträchtlich vertiefen.

Dein Sohn merkt doch an solchen Äußerungen, wie falsch Du manche Situationen einschätzt, und kann Dich vielleicht deshalb bei durchaus brauchbaren Ratschlägen wie dem „Bewerbungsfoto“ auch nicht mehr als kundige Ratgeberin akzeptieren.

Desweiteren könnte ich mir vorstellen, dass Dir Dein Sohn unter der Hand ein wenig zu schnell eigenständig geworden ist; jedenfalls finde ich fragenswert, weshalb Du ihn in Deiner Vika (die Du maximal vor zwei Jahren ausgefüllt hast, als er immerhin bereits 17 war) als „pupertierende[n] Jüngli“ bezeichnest.

Viele Grüße
franz

4 Like

Hi,

Wenn ich aus der Sicht des Kindes Dein Posting lese muss ich Dir selbstverständlich Recht geben, natürlich will sich jeder Mensch selbst finden entdecken und entfalten…aus der Sicht des Erziehenden sieht das ganz anders aus…da gibt es Fehler die vermeidbar sind, die man auch nicht unbedingt machen muss, wenn man Ratschläge annehmen kann…(Herdplatte…ich kann den Zugriff verhindern, kann aber auch auf Vertrauensschiene fahren)

Das hätte ich ganz genauso wie er gemacht - lass ihn in Ruhe ,
er ist gerade dabei sich selber zu finden und seinen Weg zu
finden und er muss seine Fehler auch selber machen - er lebt
sein Leben nicht deines.

Er kann aber mit 19 Jahren noch gar nicht komplett überblicken welche Folgen sein unüberlegtes Handeln evtl. haben kann. Der Mensch wird geformt durch sein Elternhaus und seine Umwelt. Um in gewissen Positionen arbeiten zu können muss man sich an gewisse Regeln halten, dazu gehört auch ein seriöses gepflegtes Aussehen…man kann sich ja in gewissem Rahmen verändern, aber ich finde auch, gerade Bewerbungsfotos sollten so gut wie möglich rüberkommen.

(Ich kenne jemanden, der wirklich seriös und zuverlässig ist, der sich mal um eine Wohnung beworben hat und diese nicht bekam, weil seine Haare im Sommer recht kurz geschnitten waren und die Sicht auf eine lange Narbe freigaben, die seit einem Straßenbahn-Unfall seinen Kopf ziert…in welche Schiene man ihn gesteckt hat kannst Du Dir sicher denken)

Wieso für DICH ? bewirbst DU dich ? Hallo ?

Nein, aber als Eltern hat man die Pflicht, dem Nachwuchs das Flüggewerden zu erleichtern indem man seine Erfahrungen weitergibt…dazu gehört auch der Hinweis was von einem im Leben erwartet wird (ob der dann angenommen wird steht auf einem anderen Blatt *g)

Bewerbungen mit diesen Bildern kommen postwendend zurück.

WENN die Bilder wirklich der Grund sind, wird er das früher
oder später auch merken, mal ganz davon abgesehen, dass er ja
bei den Fimen mal anfragen kann, wieso er abgelehnt wurde.

Dann ist es aber zu spät und er kann sich in der Regel eine weitere Bewerbung bei den betreffenden Firman sparen, dort kommt er nicht mehr an…der erste Eindruck ist der der Zählt…dieser hält übrigens ca 3 Jahre nachhaltig vor.

Nicht DU bewirbst dich sondern er - und wenn diese blonde
Strähne ihm wichtig ist und zu ihm gehört, dann soll er sich
auch so bewerben. Er muss sich nicht verbiegen nur um in DEIN
Weltbild zu passen,

Ich glaube nicht, dass er in ihr Weltbild passen soll, sondern in das, um allgemein im Leben zu bestehen. Es wird für „Paradiesvögel“ ungleich schwieriger…

er macht sich nämlich gerade sein eigenes,
und es liegt an dir ob du da dauerhaft mit reinpasst

oder

Er muss sein Weltbild aber in Abhängigkeit vieler zum Teil unliebsamer Umstände vereinbaren, wie weit dabei seine Entfaltungsmöglichkeiten gehen können/dürfen ist eine Erfahrungssache die durchaus ihre Quelle bei den Eltern haben kann.

nicht. Meine Mutter passt zum Beispiel nicht mehr in meines.

Das ist sehr schade…ich war als Kind oder Heranwachsende war auch immer darauf aus das zu tun was und wie ich es wollte. Ich wollte auch mein Leben leben, mir keine Vorschriften machen lassen und alles so tun wie ich das für richtig hielt…heute mit ein paar Jahren Abstand muss ich gestehen, dass es einige Dinge gibt bei denen ich froh bin, dass meine Eltern mir dazu ihre Meinung gesagt haben…
Bei einigen Dinge bei denen ich mit dem Kopf durch die Wand bin und alle Ratschläge in den Wind geschossen habe
und gestrandet bin, wäre ich froh, ich hätte die Ratschläge beachtet und hätte auf diverse Erfahrungen verzichten können…

Lass ihn seine Erfahrungen und auch seine Fehler selber
machen, er ist alt genug! Sei für ihn da, wenn er auf den
Bauch fällt, aber lass ihn fallen und halt ihn nicht vorher
schon am Kragen fest - das würgt.

Da ist was wahres dran…aber man kann dennoch die eigenen Bedenken zu einer Sache äussern, denn oft sind die jungen Leute eben nicht alt genug und sich der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst…

Die „reiche Freundin“ wird wahrscheinlich nicht seine Frau werden, wenn er keinen adäquaten Arbeitsplatz nachweisen kann um den Lebensstandard zu sichern…zumindest dürfte es sehr viel schwieriger werden.

Jetzt mal was ganz anderes…

Manchmal versucht man durch eine ich nenns jetzt mal Maskerade Dinge zu verbergen, von denen man nicht möchte, dass ein anderer Einblick in das wahre Seelenleben bekommt. Evtl. hat er aufrgund der Pubertät und Selbstfindung noch Selbstzweifel oder (so hart soll es nicht klingen aber ein anderer Ausdruck fällt mir gerade nicht ein) Minderwertigkeitskomlpexe? Vielleicht ist er nach aussenhin gerne so perfekt gestylt, weil er im innern denkt ´nicht perfekt genug zu sein??

Vielleicht ist er sich noch nicht bewusst wie er auf andere wirkt, wie sein Stellenwert in der Gesellschaft ist, in die er gerade versucht hineinzuwachsen…
Möglicherweise lebt er im Moment auch einfach nur an der Oberfläche und der Rest traut sich noch nicht raus?
Es gibt allerdings auch Menschen die in diesem Stadium hängen bleiben und keine Tiefe erlangen…so einen gabs in unserer Clique auch, da ist der Charakter wirklich auf der Strecke geblieben…

Also ich würde meinem Kind auch beratend zur Seite stehen wollen und ihm auch mal (eindringlich) sagen, was in der Gesellschaft so nicht als gängig emfunden wird…ob das Kind das nun annimmt oder nicht bleibt ihm überlassen…das hat dann mit meiner eigenen Meinung eher weniger zu tun…

Gesundheitliche Bedenken wegen der Solariumsbesuche würde ich ebenfalls äußern, wahrscheinlich sogar mit reichlich Nachdruck…

LG
Maja

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Sorry: Das ist Unsinn.
Hi Rolf,

Du darfst die Möglichkeit, daß die reiche Freundin ein reicher
Freund ist, nicht ausschließen. Das Verhalten ist reine
Eitelkeit und das legt man bei einer Frauenliebschaft in
dieser femininen Form im Allgemeinen nicht an den Tag.

Entschuldige meine direkte Art, aber aus der Tatsache, daß Petras Sohn sich schminkt, darauf zu schließen, daß er schwul ist, ist einfach Quatsch. Mein Mann schminkt sich auch hin und wieder, und wenn der schwul wäre, wäre es mir aufgefallen. :wink:

Das Thema hatten wir ansatzweise diese Woche schon einmal. Man kann Menschen nicht beurteilen, indem man ihre Kleidung - oder Schminke - betrachtet.

Liebe Grüße,
Nike

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Hallo,

da muss ich Dir zustimmen, wo doch gerade die Kosmetikindustrie jetzt den Mann als neues Opfer für Aufbaucremes entdeckt hat und dies lauthals in der Fernsehwerbung kund tut.

Gruß
Christian

loslassen…
Hoi Petra!

irgendwann muss man „Kinder“ auch mal loslassen können.
Du erntest gerade die Früchte Deiner Erziehung… irgendwie!
Wenn Du glaubst, jetzt noch viel ändern zu können… vergiss es!
Die Grundsteine hast Du schon viel früher gelegt!

ich musste in den letzten vier Wochen
leider öfter sein Aussehen kritisieren.

Bewusst provozierend gehe ich jetzt davon aus, dass DU nicht in der Lage bist, Deine Ansichten deutlich hervorzubringen… oder Dein Sohn ist doof… oder er sieht es ganz einfach anders als DU… und DANN kannst DU Dir den Mund fusselig reden.
Du hast es gesagt, aber warum musst DU es immerwieder wiederholen???
*provokationsmodus aus*

Leider sind die meisten Chef´s, meiner Meinung
nach, älter und meist konservativ. Wenn man sich da mit einer
blonden 10cm breiten Strähne in braunem Haar bewirbt, bekommt
man seine Papiere gleich wieder mit, traurig, aber es ist
leider so.

Es ist heute grundsätzlich schwierig eine Ausbildungsstelle zu finden, noch viel schwieriger dürfte es sein, auch mit guten Noten einen Arbeitgeber zu finden, der eine angefangene Ausbildung fortsetzen will.
Sollte es wirklich an der Haarsträhne liegen - dann wäre die Zahl der Arbeitslosen Jugendlichen wohl geringer!
Ausserdem: mit einem Chef, der sich an einer gefärbten Haarsträhne und einem gepflegten Äußeren stört, würde ich auch nicht glücklich werden können!

Dein Sohn ist 19!!!
Du hast ihm das Gehen beigebracht, im Leben laufen muss er schon alleine!
Wenn Du von ihm akzeptiert und respektiert werden möchtest, dann musst Du wohl oder übel akzeptieren, dass er inzwischen „gross“ ist und ihn auch dem entsprechend behandeln!

Ich habe das Gefühl, dass ihr alle beide ein paar Probleme mit dem "ERWACHSEN"werden habt… Du wirst ihn nicht für alle Zeit vor allen Fehlern schützen können!
Lass ihn machen und sei ihm das, was er braucht: eine Ratgeberin, auf deren Rat man auch gerne hört! … und wenn er im Moment mit Makeup und gefärbter Haarsträhne glücklich ist… so what???

Grüsse aus dem Bergischen
Ulli, die diese Phase gerade hinter sich hat - und zwei Töchter im Leben rumlaufen hat, die tatsächlich MICH fragen, wenn sie Rat brauchen!

3 Like

Hallo MrsSippi,

das

und das legt man bei einer Frauenliebschaft in
dieser femininen Form im Allgemeinen nicht an den Tag.

ist eine m.E. etwas überholte Ansicht - die Zeiten haben sich
geändert, will sagen: nicht nur Schwule legen Wert auf ein
gepflegtes Äußeres und benutzen Make up, um die Natür zu
korrischee…

nur noch eine Anmerkung dazu:

damit ist aber die Grenze zwischen Homos und Heteros nicht
eingerissen, sondern der sich schminkende Hetero legt großen
Wert darauf, es nicht „tuntig“ zu machen,

Stimmt leider nicht; es gibt auch nicht-sexuell orientierte Formen des Transvestitismus, der auch Schminken beinhaltet. Dabei finden sich auch heterosexuelle Männer, die ein „tuntiges“ Aussehen verwenden.

VG
s

weshalb wohl Petras
Sohn den Lippenstift so entrüstet abgelehnt hat.
(Ich will damit nicht sagen, dass Homos „Tunten“ sind, sondern
nur, dass die Abgrenzungssymboliken fortbestehen)

@Petra: Ich könnte mir vorstellen, dass genau solche
Reaktionen wie die bissige Frage: „ob ich ihm noch einen
Lippenstift reichen solle“ die Gräben zwischen Euch
beträchtlich vertiefen.

Dein Sohn merkt doch an solchen Äußerungen, wie falsch Du
manche Situationen einschätzt, und kann Dich vielleicht
deshalb bei durchaus brauchbaren Ratschlägen wie dem
„Bewerbungsfoto“ auch nicht mehr als kundige Ratgeberin
akzeptieren.

Desweiteren könnte ich mir vorstellen, dass Dir Dein
Sohn unter der Hand ein wenig zu schnell eigenständig geworden
ist; jedenfalls finde ich fragenswert, weshalb Du ihn in
Deiner Vika (die Du maximal vor zwei Jahren ausgefüllt hast,
als er immerhin bereits 17 war) als „pupertierende[n] Jüngli“
bezeichnest.

Viele Grüße
franz

Hi Sam,

damit ist aber die Grenze zwischen Homos und Heteros nicht
eingerissen, sondern der sich schminkende Hetero legt großen
Wert darauf, es nicht „tuntig“ zu machen,

Stimmt leider nicht; es gibt auch nicht-sexuell orientierte
Formen des Transvestitismus, der auch Schminken beinhaltet.
Dabei finden sich auch heterosexuelle Männer, die ein
„tuntiges“ Aussehen verwenden.

Das stimmt natürlich, allerdings stand ja nicht zur Debatte, ob Petras Sohn ein nicht-sexuell-orientierter-Transvestit sein könnte …

Viele schmunzelnde Grüße
franz

1 Like

Hi Petra,

bin weder Mutter noch selbst Schönheitsfanatiker mit eigenem Fitnesstudio! ABER - als mein Brüderchen so 18 war (Ende 80er), da kam der auch auf die „Pflegewelle“. Damals noch absolut harmlos, er stand eben auf The Cure. Aber - Haare immer gestyled in alle Richtungen, toupiert, tonnenweise Haarspray und auch mal der Griff zu meine Kajal und zum Make-up (wegen der Pickelchen). Da blass ja in war, gabs kein Solarium. Und die Hänflinge der Wavezeit haben nie einen Körperkult ausgelöst.

Damals machte sich mein Vater schwere Gedanken das sein einziger Sohn schwul sein könnte und machte einen echten Aufstand wenn mein Bruder, mit einer kilometerlangen Duftfahne Lagerfeld, aus dem Haus ging.

Heute isser ein OffRaod Fan, liebt es im Matsch zu spielen und hat seit 20 Jahren eine Dauerfreundin und würde sich nie wieder die Haaer toupiren, färben oder festsprayn (ein Teil des Ozonlochs geht auf seine Rechnung - mindestens!!!).

Ich denke - alles voll normaal. Hab Geduldt das verwächst sich!

Gruß
Helena

Hi Sam,

damit ist aber die Grenze zwischen Homos und Heteros nicht
eingerissen, sondern der sich schminkende Hetero legt großen
Wert darauf, es nicht „tuntig“ zu machen,

Stimmt leider nicht; es gibt auch nicht-sexuell orientierte
Formen des Transvestitismus, der auch Schminken beinhaltet.
Dabei finden sich auch heterosexuelle Männer, die ein
„tuntiges“ Aussehen verwenden.

Das stimmt natürlich, allerdings stand ja nicht zur Debatte,
ob Petras Sohn ein nicht-sexuell-orientierter-Transvestit sein
könnte …

Zu Petras Sohn habe ich auch nichts geschrieben, sondern nur zu Ihren falschen Theorien über Unterschiede zwischen Homo- und Heterosexuellen.

Viele schmunzelnde Grüße
franz

Viele Grüße
Sam

2 Like

Mein Mann schminkt sich auch hin und
wieder, und wenn der schwul wäre, wäre es mir aufgefallen. :wink:

Es soll ja schon Männer gegeben haben, die trotz Heirat und Kind später ihr „Coming out“ hatten. Und die Frauen hätten das nie für möglich gehalten.

Grüße,

Oliver Walter

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Du machst mir doch wieder Mut. Man macht sich schon so seine Gedanken, wenn Sohnemann zwei Stunden vorm Spiegel steht und seine Freundin in 10 Minuten fertig ist. Selbst Freundin macht sich über seine Eitelkeit lustig.
Petra

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