Leider nein, diejenigen, die vollstest Vertrauen in ihre
erzieherischen Fähigkeiten haben, sind meistens die
schlimmsten.
MEISTENS? Wirklich? Du hast aber ein sehr finsteres Bild von überzeugten Müttern.
Was wir brauchen ist ein gesellschaftliches Umdenken. Bislang
war es opportun, Frauen vom Arbeitsmarkt fernzuhalten
Bitte keine Diskussion über das moderne Frauenbild draus machen! Wieso kommt das hier immer auf? Kann doch auch der Papa das Kind betreuen?! Abgesehen davon finde ich die Koppelung Vollzeit-Mama und modernes Frauenbild auch schon deshalb fragwürdig, weil dann diejenigen Frauen, die sich selbst dafür entscheiden, ein paar Jahre hauptsächlich dem Kind zu widmen, gleich als unterdrückt, altmodisch und was weiß ich noch alles dastehen.
Zum anderen hat sich herausgestellt, dass
die vielen Jugendlichen, die verhaltensauffällig, psychisch
krank, unmotiviert oder ohne Schulabschluss sind, langsam zum
Problem werden.
Was hat das damit zu tun? (Es sei denn, du meinst, ein möglichst früher Kita-Eintritt wäre die Lösung für all diese Probleme.)
Das ist übrigens ab dem Moment kein Problem, wo genügend
andere Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen.
Wie viele „wichtigste Bezugspersonen“ soll ein Kleinkind denn haben?
Wenn man
sieht, wieviele Mütter am ersten Kindergartentag heulend vorm
Kindergartenzaun stehen
Zum Glück sehe ich da keine einzige, schon gar nicht viele. Wobei ich nicht abstreiten will, dass es sie gibt. Aber das ist halt das andere Extrem: Auf der einen Seite die Eltern, die ihre Kinder gar nicht loslassen können, auf der anderen Seite diejenigen, die ihre Kinder allzu leichtfertig abgeben.
Ich nicht, solange den Müttern völlig freigestellt ist, wie
sie diese Tätigkeit auffüllen. Von die Kinder den halben Tag
vor der Glotze parken, damit man endlich mal den Haushalt
gemacht kriegt, bis das Kind zweimal täglich zu irgend welchem
Musikunterricht karren, ist da sicher alles dabei.
Du wirst mir aber zustimmen, dass auch bei berufstätigen Eltern alles dabei ist. Da gibt’s die, die super organisiert und immer energiegeladen sind, und diejenigen, die nach dem Arbeitstag total entnervt sind und DANN ihre Kinder vor der Glotze parken. Damit diese Diskussion sich nicht im Kreis dreht, müssten wir hier von einer „normal-guten“ Mutter (bzw. Vater) ausgehen.
Aber im Kreis drehen sich solche Diskussionen sowieso, das habe ich hier schon gemerkt. Wir wollen halt beide nicht von unserer Meinung abweichen. Ich wollte das allerdings auch gar nicht ewig lang diskutieren, sondern mich hauptsächlich gegen das Wort „verblöden“ im Zusammenhang mit Vollzeit-Müttern verwehren.
Liebe Grüße
P.S.
Kann sein, meine Erfahrung ist allerdings, dass die
Nur-Mütter-Hausfrauen Fraktion kaum noch ein anderes Thema als
Kinder und Haushalt kenn (weil sie auch nichts anderes mehr
erlebt). Als Gesprächspartner werden diese dann zunehmend
langweiliger
Davon, dass ihre Eltern spannende (Erwachsenen-)Gesprächspartner sind, haben die Kinder aber erst mal nichts. Und ich finde, nebenbei bemerkt, auch Leute, die nur über ihre Jobs reden können, nicht rasend interessant. Einigen wir uns doch darauf, dass generell eine krampfhafte Fixierung auf ein Gesprächsthema nicht das Gelbe vom Ei ist. (Übrigens verlieren Eltern, die drei Jahre daheim bleiben, in dieser Zeit auch nicht plötzlich ihre sämtlichen Interessen und Hobbys.)