Solipismus

Nur das eigene Ich ist wirklich, alles andere sind nur Sinneseindrücke und können keinen Anspruch auf Wahrheit erheben.
Gar nicht so abwegig ! Somit gibt es soviele Solipisten wie es Ich-Träger gibt. Hat jemand eine interessante Idee zu diesem Thema?
Es grüsst: hardy

Nur das eigene Ich ist wirklich, alles andere sind nur
Sinneseindrücke und können keinen Anspruch auf Wahrheit
erheben.

Was versteht der, der diese Position vertreten möchte, denn unter „Sinneseindrücken“?

Metapher

Fremdpsychisches…

Somit gibt es soviele Solipisten wie es
Ich-Träger gibt. Hat jemand eine interessante Idee zu diesem
Thema?

Bin auch Ich-Träger und verwehre mich dagegen ‚Solipsist‘ genannt zu werden…

Was Du mit Deinem ‚ego‘ anstellst ist Deine Sache. *fg
Worauf Du anspielst ist das Problem des ‚Fremdpsychischen‘.

Y.-

NB: Wer nicht grüsst, kriegt auch keinen Gruss zurück, ätsch. :->
Dafür einen Witz:
Did you hear about the guy who went to the solipsist convention?
Nobody showed up.

Was versteht der, der diese Position vertreten möchte, denn
unter „Sinneseindrücken“?

Metapher

Sorry,
Ich meine natürlich Sinnes-Wahrnehmungen und eben die sind sehr gattungs-spezifisch, d.h. ohne objektiven Wahrheitsanspruch.
Gruss: hardy

Sinne
Hi,

Ich meine natürlich Sinnes-Wahrnehmungen und eben die sind sehr gattungs-spezifisch, d.h. ohne objektiven Wahrheitsanspruch.

gleichgülig, ob Sinnes -Eindrücke oder Sinnes -Wahrnehmungen … die Frage war: Was ist das (für den, der sich Solipsist nennen möchte), oder: wie funktionieren sie, falls diese Form der Frage deutlicher ist. Meinst du Wahrnehmungen der Augen, Ohren, Fingerspitzen usw.?

Gruß

Metapher

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Nur das eigene Ich ist wirklich, alles andere sind nur
Sinneseindrücke und können keinen Anspruch auf Wahrheit
erheben.

Eher ist die Erde eine Scheibe :wink:.

Gar nicht so abwegig ! Somit gibt es soviele Solipisten wie es
Ich-Träger gibt.

Zum Glück nicht. Die Erde ist ja auch nicht nur (mehr) von Neandertaler bevölkert oder von Leuten, die um goldene Lälber herumtanzen.

Hi,

Ja - wir haben deren fünf - gemäss Schulbuch.
Vielleicht gibt es noch einen sechsten, z.B. wenn Du an jemanden denkst und prompt klingelt das Telefon. Am Apparat: Der Telepathie-Empfänger!
Gruss: hardy

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Ja - wir haben deren fünf - gemäss Schulbuch.

Gut, sind wir uns einig, daß es Sinnesorgane wahrhaft gibt.
Halten wir das mal fest.

Aber das war übrigens nicht meine Frage, hardy!

Mich interessiert, wie du , der du ja den solipsistischen Standpunkt einnimmst, und da du ja von Sinneswahrnehmungen sprachst, mir erklärst,

  1. wie Sinneswahrnehmungen (oder Sinnesorgane) funktionieren
  2. wozu sie gut sind, welchen Zweck sie erfüllen

Denn da du sagtest, alles seien nur Sinneswahrnehmungen, wirst du es doch sicher wissen und auch erklären können?

Gruß

Metapher

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Hallo, Hardy,

Hat jemand eine interessante Idee zu diesem Thema?

Du siehst, dass das Thema hier nicht zu traktieren ist.
Vielleicht hast du aber Lust, dazu einen Roman zu lesen.

Martin Eichhorn:
„kommste, willste, kriegste“            
Roman
Königshausen & Neumann 2004
12,80 Euro / SFr 22,80 
150 Seiten

Ich kenne das Buch nicht, nur den Klappentext:

_„kommste, willste, kriegste“ fängt an, wo jeder Philosoph
aufhören muss: Ben macht sich eine solipsistische Weltsicht zu
eigen. Solipsismus heißt die philosophische Meinung, die das
subjektive Ich mit seinem Bewusstseinsinhalt für das einzig Seiende
hält. Trotzdem plaudert Ben über einen Lkw voller Bücher, über
eine kurze Freundschaft, über Descartes, eine Nacht in einem
Kaufhaus, die Begegnung mit Taxifahrern und Kampfhunden, eine
Bibliothek, über sich selbst faltende Briefe und ein
Spezialeinsatzkommando der Polizei…

Wer Hornby, Bukowski oder Brautigan mag, wird das Buch ebenso gerne
lesen wie Freunde von Nietzsche, Stirner oder Descartes._

Überflüssig zu sagen, dass keiner der genannten Philosophen -
und auch sonst keiner, nicht einmal der berühmte irische Bischof
Berkeley - Solipsisten waren (obwohl das, etwa im Falle Stirner,
in Lexika gelegentlich gesagt wird).

Grüsse
Nescio

Hallo Nescio!

Überflüssig zu sagen, dass keiner der genannten Philosophen -
und auch sonst keiner, nicht einmal der berühmte irische
Bischof
Berkeley - Solipsisten waren (obwohl das, etwa im Falle
Stirner,
in Lexika gelegentlich gesagt wird).

Waren sie das nicht?
Der Solipsismus geht auf die Philosophie Berkeleys zurück, eine extreme Form des subjektiven Idealismus.
Descartes vertritt eine methodische und Stirner eine praktische Form des Solipsismus.

Literatur:
Stirner, „Das Einzige und sein Eigentum“
Berkeleys „Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis“
oder Descartes: „Meditationen über die erste Philosophie“

Du hast die Richtigen schon erwähnt! Wie kommst du zu deiner Einschätzung?

Gruß
Panrilk

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Hallo Nescio, hallo Panrilk,

Du siehst, dass das Thema hier nicht zu traktieren ist.

Wieso soll das Thema hier nicht zu „traktieren“ sein? Ihr seid doch schon wieder mittendrin. :wink:
Grüße von
Branden

Hallo Panrilk,

Überflüssig zu sagen, dass keiner der genannten Philosophen -
und auch sonst keiner, nicht einmal der berühmte irische
Bischof Berkeley - Solipsisten waren (obwohl das, etwa im Falle
Stirner, in Lexika gelegentlich gesagt wird).

Waren sie das nicht?

Nein. M.W. bezeichnete sich niemand als Solipsist, obwohl sich
wohl jeder Philosoph mit dem Gedanken auseinandergesetzt hat.
Solipsismus kann keine mitteilbare Doktrin sein.

Wenn ich Solispist wäre, hiesse das ja, dass ich der (einzige)
existierende Solipsist wäre, dies unbeschadet dadurch, dass ich z.B.
Bücher vermeintlich ausser mir noch existierender oder existiert
habender Autoren lesen kann, in denen von Solipsismus die Rede ist.
Usw. Usf. Was soll ich dazu noch mehr sagen ?

Zu reden wäre eher über Begriffe, die hier schon fielen:
„Fremdpsychisches“, „Ich-Träger“, aber nicht unter dem Titel des
Solipsismus.

Der Solipsismus geht auf die Philosophie Berkeleys zurück,
eine extreme Form des subjektiven Idealismus.
Descartes vertritt eine methodische und Stirner eine
praktische Form des Solipsismus.

Das kann schon chronologisch nicht stimmen. Ist aber jetzt nicht
wichtig. In Artikeln zu S. in (Fach-)Lexika findet man ja oft
diese Namen, und noch andere, etwa Fichte, Husserl u.a.
Aber das sind reine „Hausnummern“.
Ich glaube nicht, dass es je einen solipsistischen Philosophen gab
(allenfalls in seinen geheimsten Meditationen über das Mysterium
seiner eigenen Existenz).
Ich halte es auch für sinnwidrig, von theoretischem, praktischem,
methodischem, erkenntnistheoretischem, ethischem etc. Solipsismus zu
reden, allenfalls von einem „gemässigten“–>und der ist dann keiner
mehr.

Servus
Nescio

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Hallo Hardy,

Nescio hat ja das Wichtigste schon gesagt, ich möchte es nur ergänzen, indem ich noch hinzufüge, dass der „Solipsismus“ immer (jedenfalls wenn er ein ernst zu nehmender sein wollte) eine reine Vorsichtsmaßnahme des Denkens ist, um zu verhindern, dass man nicht an systematisch zu früher Stelle metaphysische Annahmen macht, die man statt sie zu begründen lediglich voraussetzt. Das war schon bei Descartes so und ist auch bei Berkeley oder Fichte - wenn man ihn richtig liest - der Fall. In allen diesen Fällen ist der „Solipsismus“ ein methodischer und geht mit einer induktiven, hypothetischen Metaphysik Hand in Hand.

In ganz wenigen Fällen wie z. B. bei Stirner wird diese methodische Vorsichtsmaßnahme zu einer Trotzreaktion, die dann auch entsprechend harmlos ist, weil sie sich schon nach kurzem Blick als unrealistisch erweist. Solche Positionen eignen sich dann nur noch zum Schattenboxen z. B. für (dialektische) Materialisten oder sich selbst falsch verstehende Positivisten, die sich methodisch für unfehlbar erklären, und meinen, damit eben keine Metaphysik zu treiben, was natürlich Unsinn ist. Gegen solche Positionen hat man argumentativ keine Chance, weil sie ihre Axiome gegen jede Argumentation dogmatisch abschotten - allerdings um den Preis, dass sie ihren Status als Philosophie einbüßen.

Die Wahrheit ist, dass Metaphysik unvermeidbar ist (auch bei Marx, Stirner, Carnap und anderen), es kommt nur darauf an, deren Art und Ort richtig zu bestimmen. Für den Solipsismus bedeutet das, dass er in dieser methodischen Form nicht nur möglich, sondern sogar notwendig ist, dass er aber unsinnig wird, sobald diese rein methodische Ebene (als Vorsichtsmaßnahme) verlassen wird.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Nescio!

Waren sie das nicht?

Nein. M.W. bezeichnete sich niemand als Solipsist, obwohl sich
wohl jeder Philosoph mit dem Gedanken auseinandergesetzt hat.
Solipsismus kann keine mitteilbare Doktrin sein.

Das ist der Knackpunkt, lieber Nescio, und die Frage muß kommen:
Wie und wann ist der Begriff Solipsismus überhaupt entstanden?
Also geschichtlich gesehen aber da sind wir uns wohl nicht einig, geht er auf Berkeley zurück. Entweder steht in meinen Büchern Unsinn, oder du irrst dich. Vielleicht kann einer der Experten helfen?

Solipsismus kann keine mitteilbare Doktrin sein.

Eine interessante Aussage, ich entwickle sie mal weiter:
Kann das Gehirn sich selbst erkennen? Ist es wirklich nicht mitteilbar, sich selbst gegenüber?

Wenn ich Solispist wäre, hiesse das ja, dass ich der
(einzige)
existierende Solipsist wäre, dies unbeschadet dadurch, dass
ich z.B.
Bücher vermeintlich ausser mir noch existierender oder
existiert
habender Autoren lesen kann, in denen von Solipsismus die Rede
ist.
Usw. Usf. Was soll ich dazu noch mehr sagen ?

Was ist „ICH“? Erst kürzlich wurde diese Frage hier gestellt.
Z.B. gibt es Ganzheitsdenker, die davon ausgehen, dass die Erde
ein ganzes System ist und die Individualität nur ein temporäres
Phänomen darstellt. Dass also jeder Mensch, vielleicht ähnlich einer
Gehirnzelle, ein subjektiv-individuelles Teil eines Ganzen ist.

Zu reden wäre eher über Begriffe, die hier schon fielen:
„Fremdpsychisches“, „Ich-Träger“, aber nicht unter dem Titel
des
Solipsismus.

Jaja, aber wo sind die Grenzen, die sind wie immer fließend.

Der Solipsismus geht auf die Philosophie Berkeleys zurück,
eine extreme Form des subjektiven Idealismus.
Descartes vertritt eine methodische und Stirner eine
praktische Form des Solipsismus.

Das kann schon chronologisch nicht stimmen. Ist aber jetzt
nicht
wichtig.

Siehe oben, ein paar Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Esse_est_percipi

http://home.t-online.de/home/HelmutWalther/ta24_dt7.htm

In Artikeln zu S. in (Fach-)Lexika findet man ja oft
diese Namen, und noch andere, etwa Fichte, Husserl u.a.
Aber das sind reine „Hausnummern“.
Ich glaube nicht, dass es je einen solipsistischen Philosophen
gab
(allenfalls in seinen geheimsten Meditationen über das
Mysterium
seiner eigenen Existenz).
Ich halte es auch für sinnwidrig, von theoretischem,
praktischem,
methodischem, erkenntnistheoretischem, ethischem etc.
Solipsismus zu
reden, allenfalls von einem „gemässigten“–>und der ist
dann keiner
mehr.

Deine Meinung sei dir selbstverständlich zugestanden. Es geht mir auch nicht um Besserwisserei, um das mal zu erwähnen. Ich bin immer bereit von anderen zu lernen, mich zu erweitern!
Als Beispiel möchte ich hier nur mal Descartes reflektieren:
Sein radikaler Zweifel ander Erkennbarkeit der Welt führte ihn zur letzten Gewißheit des berühmten „Ich denke, also bin ich“, Cogito Ergo Sum. Ers stellte die Frage, wie von der Gewißheit des „Ich“, die Welt außerhalb des Ich zu erkennen ist. Das nennt man methodischen Solipsismus. Wenn du mit dieser Definiton/Interpretation nicht einverstanden bist, dann gut.

Freundliche Grüße
Panrilk

Hallo Nescio!

Waren sie das nicht?

Nein. M.W. bezeichnete sich niemand als Solipsist, obwohl sich
wohl jeder Philosoph mit dem Gedanken auseinandergesetzt hat.
Solipsismus kann keine mitteilbare Doktrin sein.

Das ist der Knackpunkt, lieber Nescio, und die Frage muß kommen:
Wie und wann ist der Begriff Solipsismus überhaupt entstanden?
Also geschichtlich gesehen aber da sind wir uns wohl nicht
einig, geht er auf Berkeley zurück. Entweder steht in meinen
Büchern Unsinn, oder du irrst dich.

Müsste im Ritter’schen Hist.Wö.Bu.Philos. stehen.
Ich meinte mit der falschen Chronologie nur, dass Descartes nicht
an Berkeley anschliessen konnte; sagte auch gleich, dass das hier
egal ist.

Solipsismus kann keine mitteilbare Doktrin sein.

Eine interessante Aussage, ich entwickle sie mal weiter:
Kann das Gehirn sich selbst erkennen? Ist es wirklich nicht
mitteilbar, sich selbst gegenüber?

Wenn ich Solipsist wäre, würde ich das, was (nicht existierende)
Andere über „das“ oder gar „mein“ Gehirn schreiben, nicht in der
Weise interpretieren. Denn…

Wenn ich Solispist wäre, hiesse das ja, dass ich der
(einzige) existierende Solipsist wäre, dies unbeschadet dadurch,
dass ich z.B. Bücher vermeintlich ausser mir noch existierender
oder existiert habender Autoren lesen kann…:

Was ist „ICH“? Erst kürzlich wurde diese Frage hier gestellt.
Z.B. gibt es Ganzheitsdenker, die davon ausgehen, dass die Erde
ein ganzes System ist und die Individualität nur ein temporäres
Phänomen darstellt. Dass also jeder Mensch, vielleicht ähnlich
einer Gehirnzelle, ein subjektiv-individuelles Teil eines Ganzen
ist.

Gegen jegliches Ganzheitsdenken, mit dem ich mich, den Denkenden, zu
einem Teilchen mache („nur ein Tropfen am Eimer“), scheint mir ein
temporärer „hypothetischer Solipsismus“ ein gutes Gegenmittel.
Vielleicht meinte Thomas so etwas in der Richtung, als er von der
Unvermeidbarkeit der Metaphysik sprach.

In Artikeln zu S. in (Fach-)Lexika findet man ja oft
diese Namen, und noch andere, etwa Fichte, Husserl u.a.
Aber das sind reine „Hausnummern“.
Ich glaube nicht, dass es je einen solipsistischen Philosophen
gab (allenfalls in seinen geheimsten Meditationen über das
Mysterium seiner eigenen Existenz).
Ich halte es auch für sinnwidrig, von theoretischem, praktischem,
methodischem, erkenntnistheoretischem, ethischem etc.
Solipsismus zu reden, allenfalls von einem „gemässigten“–>und der
ist dann keiner mehr.

Deine Meinung sei dir selbstverständlich zugestanden. Es geht
mir auch nicht um Besserwisserei, um das mal zu erwähnen.

Habe ich dir zu apodiktisch geredet ? 'tschuldigung.

Ich bin immer bereit von anderen zu lernen, mich zu erweitern!

Ich doch auch ! :wink:)

Als Beispiel möchte ich hier nur mal Descartes reflektieren:
Sein radikaler Zweifel ander Erkennbarkeit der Welt führte ihn
zur letzten Gewißheit des berühmten „Ich denke, also bin ich“,
Cogito Ergo Sum. Ers stellte die Frage, wie von der Gewißheit
des „Ich“, die Welt außerhalb des Ich zu erkennen ist. Das
nennt man methodischen Solipsismus. Wenn du mit dieser
Definiton/Interpretation nicht einverstanden bist, dann gut.

Ich würd’s lieber, wenn schon, methodischen Subjektivismus nennen.
Aber, was soll’s ?! Wenn du mal die Einträge in ein paar Fachlexika
zu diesen Stichworten vergleichst - ein begrifflicher Galimathias.

Servus
Nescio

Informationen zum Begriff
Hallo,

Wie und wann ist der Begriff Solipsismus überhaupt entstanden?

man unterscheidet verschiedene Arten des Solipsismus, zunächst den ethischen vom erkenntnistheoretischen. Der ethische Solipsismus ist das, was man gewöhnlich „Egoismus“ nennt, also der alleinige Bezug von Werten auf das eigene Ich. Dies ist die Position, die Stirner vertritt.

Die erkenntnistheoretische Variante hat drei Unterarten:

  1. Der ontologische Solipsismus behauptet, dass nur ich allein existiere und ist kaum ernsthaft vertreten worden. Ob der sog. radikale Konstruktivismus (Glaserfeld, Watzlawick, Roth) hier in Frage kommt, kann ich im Moment nicht genau sagen. Mir scheint, dass auch diese Richtung nicht so weit gehen würde.

  2. Der methodische Solipsismus behauptet nicht die alleinige Existenz, sondern die erkenntnistheoretische Priorität des Ich (Descartes, moderne Formen finden sich bei Driesch und beim frühen Carnap oder auch bei Reininger und der Immanenzphilosophie, etwa Schuppe oder Schubert-Soldern).

  3. Der sog. kontemplative Solipsismus, der ästhetische Wurzeln hat und auf Wittgenstein zurückgeht.

Wenn du nun nach der Entstehung des Begriffs fragst, ergibt sich das Problem, dass man das nicht einheitlich beantworten kann. Das Phänomen kommt aber in allen Subjektphilosophien seit der Antike vor, formuliert natürlich immer durch deren Gegner.

Entschuldige bitte meine Kürze, aber vielleicht ist der Einwurf ja hilfreich.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

2 Like

In ganz wenigen Fällen wie z. B. bei Stirner wird diese
methodische Vorsichtsmaßnahme zu einer Trotzreaktion, die dann
auch entsprechend harmlos ist, weil sie sich schon nach kurzem
Blick als unrealistisch erweist. Solche Positionen eignen sich
dann nur noch zum Schattenboxen z. B. für (dialektische)
Materialisten oder sich selbst falsch verstehende
Positivisten, die sich methodisch für unfehlbar erklären, und
meinen, damit eben keine Metaphysik zu treiben, was natürlich
Unsinn ist. Gegen solche Positionen hat man argumentativ keine
Chance, weil sie ihre Axiome gegen jede Argumentation
dogmatisch abschotten - allerdings um den Preis, dass sie
ihren Status als Philosophie einbüßen.

Die Wahrheit ist, dass Metaphysik unvermeidbar ist (auch bei
Marx, Stirner, Carnap und anderen), es kommt nur darauf an,
deren Art und Ort richtig zu bestimmen.

Was du MEINST, hab ich auch nie bestritten. Beispielsweise ist Marxens Darstellung zum Fall der Profitrate vielfach fornallogisch. Aber das ist nur die dem Verständnis dienende DARSTELLUNG (von Zuständen, nicht Prozessen). Zustände lassen sich nunmal nicht dialektisch darstellen, daher gehen formale Logik und Dialektik stets einher.

Gruß
Frank

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wie du weißt …
kommentiere ich Unsinn nicht.

warum gibst du dann solchen Unsin von dir? owT.
?

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http://www.tu-harburg.de/rzt/rzt/it/Phil/node4.html#…

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