Sollte die Benotung im Schulfach Sport abgeschafft werden?

Die kannte und kenne ich natürlich auch - und die wird es auch immer geben.
Im Gegensatz zu der Wahrnehmung hier in der Diskussion war das aber während der Schulzeit in meiner Erinnerung nie ein Grund irgendjemanden zu diskriminieren.
Na gut, empfindliche Gemüter können eventuell in der Tatsache, dass sie immer am Nachmittag auf dem Bolzplatz bei der Auswahl der Mannschaften der oder die Letzten waren, die gewählt wurden oder die eventuell überhaupt nicht gewählt wurden, eine Diskriminierung sehen.
Natürlich ist es für den Betroffenen nicht angenehm vor der gesamten Klasse im nicht gelingenden Knieaufschwung am Reck zu hängen. Aber ich habe nie erlebt dass jemand deshalb ausgelacht wurde.

Sportlehrer waren immer ein Thema für sich. Die sind ja auch in einer anderen Zeit groß geworden - mit einer deutlichen Überbetonung der persönlichen Körperertüchtigung.
Meistens waren es Kumpeltypen die auch so gesehen werden wollten und das Verhältnis war unterschiedlich gut. Verhinderte Schleifer im Unteroffizierformat habe ich jedenfalls nicht erlebt.
In Bezug auf die Wichtigkeit eines Unterrichtsfachs rangierten während meiner ganzen Schulzeit Sport und Religion ungefähr auf gleicher Ebene. Also unwichtig.

Wie schon weiter oben geschrieben habe, kann man ohne weiteres auf Noten in diesen Fächern verzichten. Aber der Vergleich und der Wettbewerb zwischen den Schülern wird trotzdem bleiben, Menschen sind nun mal so.

Habe ich anders erlebt, und erinnere mich durchaus an diverse Sportlehrer über deren Befähigung und beruflichen Erfolge ich heute nur noch milde lächeln kann, die sich einen ganz besonderen Spaß daraus machten, diejenigen regelmäßig vorzuführen, die trotz durchaus gutem Willen nun mal nicht zu den verlangten Erfolgen kamen. Und dies übertrug sich dann natürlich auch auf Mitschüler.

Du übersiehst, dass Kinder, denen man so den Spaß an Bewegung so richtig verleidet hat und/oder ohnehin andere Prioritäten haben, erst gar nicht mehr am Bolzplatz erscheinen. Wobei man sich die Frage stellen kann, was für die weitere Bildung, Ausbildung und Karriere dann mehr bringt: Jeden Tag auf dem Bolzplatz zu verbringen, oder sich mit Literatur, Elektronik- oder Chemie-Baukästen zu beschäftigen, am Computer zu programmieren, … Ich stelle jedenfalls fest: Ohne die letztgenannten Dinge wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Mehr Nachmittage auf dem Bolzplatz hätten aus mir auch keinen Profisportler gemacht.

Wie unterschiedlich Erfahrungen sein können.

Gewisse Menschen sind so, andere nicht! Wir leben nicht mehr im alten Griechenland oder Rom, auch die Nazizeit haben wir zum Glück überwunden. Hoffen wir mal, dass wir den Wehrsport nicht bald wieder brauchen.

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