Sollte man im hohen Alter ein Aktienpaket auflösen? Und was dann?

Meine Eltern haben vor vielen Jahren einen guten Teil der ausgezahlten Rente in Aktien angelegt.
Jetzt sind sie 88 Jahre alt und nicht mehr so fit. Deshalb versuchen wir sie zu unterstützen.

Vor einigen Jahren hat ein Paket größeren Verlust eingefahren. Andere sind natürlich gewachsen. Sie haben auch schon mal was entnommen.
So richtiger Überblick, wie viel Gewinn bisher damit gemacht wurde, gibt es nicht.
Die Berater, über die das läuft, tun nichts, verlangen aber auch nicht zu viele Gebühren.
Lezteres hat mein Bruder geprüft.
Einmal im Jahr gibt es eine schriftliche Übersicht.

Wir Kinder sind der Meinung, dass man das Geld in diesem Alter anders anlegen sollte, aber haben auch viel zu wenig Ahnung von dem Thema, um gute Tipps geben zu können.
Deshalb meine Fragen:

  • Was macht in dem Alter Sinn?
  • Wer berät Senioren unabhängig und nicht zu teuer?

Hallo,

bist Du sicher, daß es eine gute Idee ist, Deine Eltern derart bevormunden zu wollen?

Es ist Ihr Vermögen und nicht das der Möchtegern-Erben.

&tschüß
Wolfgang

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kommt auf die Zielstellung drauf an, sollen die Anlagen vererbt werden können diese behalten werden. Intressant wird es dann, wenndie Stuerfreibeträge der Erben ausgenutz werden würden. Dann hätte man aber schon viel Früher eine Schenkung machen sollen.

Hornorarberater, alles ander sind Verkäufer. Diese beraten auch nur, sie Verkaufen und Kaufen nichts. Das muss der Beratene schon selber machen. Oder man kümmert sich selbe darum.

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Ganz ehrlich: Von was für einer Lebenserwartung deiner Eltern gehst Du aus, wenn Du nach „anders anlegen“ fragst? Wenn wir hier von einer Fragestellung im Sinne einer Nutzung/Erhaltung des Geldes für die Eltern sprechen, dann kann es doch eigentlich nicht mehr groß ums anlegen gehen, sondern darum, was man jetzt sinnigerweise flüssig macht um sich zusätzlichen Komfort/Hilfe/Pflege/… für die letzte Lebensphase zu gönnen.

Oder reden wir hier von einer Fragestellung aus Sicht potentieller künftiger Erben, die - was ja auch durchaus im Einvernehmen mit und im Sinne der Erblasser sein kann - Überlegungen über eine bessere Anlage, steueroptimierte Erbfolge, … machen? Dann muss man sagen ist mit 88 schon mal eine Chance aller Voraussicht nach vertan, schon mal die ggf. interessanten Freibeträge der Schenkungsteuer mindestens zehn Jahre vor dem Erbfall zu nutzen, damit die dann wieder im Erbfall zur Verfügung stehen. Aber je nach Vermögen und potentiellen Erben kann man ja sinnvoll aufteilen, bieten sich ggf. Kettenschenkungen an, …

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Das Ziel ist, das Geld für Pflegeheim zu haben.
Erben zweitranig. Ein Haus ist auch noch da.

Oben wurde auch nach dem Ziel gefragt.
Es geht erst mal nicht ums Erben, sondern das Geld muss im Notfall flüssig sein für Pflegeheim.

Meine Eltern gehen davon aus, dass sie 100 werden. :wink:

Ich sehe auch so, dass es weniger ums Anlegen und Vermehren geht, sondern darum, den Bestand vor einem Aktien-Crash zu schützen.
Also um sicheres Parken, vielleicht noch mit geringen Zinsen.
Neulich las ich, dass sich Bundesanleihen wieder lohnen?

Mein Gott, was für ein unnötiger Kommentar. :wink:
Ich habe eben mit meiner Mutter gesprochen und sie hat mich gebeten, sie bei Informationssuche zu unterstützen. Es geht nicht um Erben, sondern um Bestandssicherung, damit sie demnächst Pflegekräfte oder auch Pflegeheim zahlen können.
Meine Eltern haben gute Chancen 100 zu werden und wir Kinder wünschen es ihnen von Herzen.
Also wenn Du noch einen Tipp hast gerne, ansonsten…Tschüss.

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Da würde ich keine weidere Beratung machen sondern die Positinen auflösen und das Geld auf Tagesgeldkonten (je nach höhe mehrere Banken) legen. Denn wenn es zu einen Rückgang am markt kommt, dann kann das durchaus über 10 jahre Daueren bis sich das erhohlt hat. der oft genannte index msci World hat mal gute 17 jahre gebraucht um ein Tief wieder gut zumachen.

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Servus,

gut zu wissen. Das Ziel hattest Du vergessen zu benennen.

Wenn Du jetzt noch andere etwas nebelhafte Punkte aufklärst, etwa was für Berater das sind, die keinen Überblick über die Wertentwicklung und Erträge vorlegen, lässt sich mehr sagen.

Wenn es sich tatsächlich um Berater handelt und wenn es sich bei der Anlage tatsächlich um Aktien und nicht um Fondsbeteiligungen handelt, kannst Du den Beratern den Auftrag geben, innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums von z.B. drei Jahren das ganze Paket zu liquidieren und dabei auf passende Zeitpunkte zum Verkauf zu achten (die können von Aktie zu Aktie ganz verschieden sein).

Lästig ist, wenn Du schnell liquide Mittel brauchst und einen Haufen Mittel so angelegt hast, dass sie eben nicht schnell ohne Verlust liquide zu kriegen sind. Und was die Verfügbarkeit betrifft, ist eben nur Geld wie Geld. Echtes Geld - bei allen guten Banken und Sparkassen!

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

Deine Eltern derart bevormunden zu wollen?

was hat das mit bevormunden zu tun, wenn man seinen Eltern einen guten Ratschlag geben möchte. Ich hatte meinen Eltern auch mal ungefragt geraten, ihr Geld, das für ca. 3-4% p.a. auf einem Sparbuch lag, in 5- und 10-jährige Bundeswertpapiere zu 8-9% p.a. anzulegen. Findest du das verwerflich?

Gruß
Pontius

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Danke, Pontius. Meine Eltern sind zwar teilweise noch erstaunlich fit. Aber mein Vater ist nach schlaganfall etwas dement und meine Mutter macht alles alleine. Mit privater Krankenkasse, Haus ect. ist sie absolut gefordert bis teilweise auch überfordert.

Den Like hab ich Dir sehr irrtümlich verpaßt weil ich auf die Fahne klicken wollte und Deinen Beitrag habe ich wegen Unverschämtheit den Mods gemeldet!
ramses90

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Moin,

was auch noch fehlt: welche Summe ist denn da im Raum? 1.000, zehn, hundert oder gar ne Million?
Unter 5.000 würd’ ich gar nichts machen…
Ansonsten:
-wenigstens eine Vollmacht sollte vorliegen
-bei vorhandenem Vertrauen: unter deren Kindern heute Aufteilen und … tja, abhängig von diversen Umständen anders anlegen/investieren
-wirkliche „Berater“ … bisher ist mir keiner über den Weg gelaufen, dem ich Vertrauen würde
-um wirklich eine Übersicht zu haben, was sinnvoll wäre: bitte Vermögensaufstellung und die letzten Steuerbescheide posten (nee, nicht ernst gemeint)
-mit 88 - nun, Bj. 1934… ganz andere Einstellung zu „Vermögen“. Krieg noch miterlebt, Inflation, Aufschwung… sind wohl ähnlich Beratungsresistent wie meine (damals).

Die Halbgötter einer Sparkasse hatten meinen sinnfreie Dachfonds verkauft… und das mitten in einer Baisse. Gleichzeitig teuer physisches Gold gekauft statt teuere Hypotheken zu reduzieren. So viel zu „Fachleuten“ und eigenen Überlegungen…
Also - ist nicht einfach. Außerdem: was heute gilt, kann morgen falsch sein. Kapitalmarkt fordert aktives beobachten und agieren.
Was im Laufe der Zeit selten ein Fehler war: Investition in eine Mischung der größten Werte der Welt… Apple, Microsoft, Amazon, Tesla (nee, da mal lieber nicht), Alphabet, Tsmc, Nvidia… sowie dazu größte Bank, Versicherer, Versorger, Konsumgüter (also max 10 Positionen)

das kann morgen aber schon anders aussehen.

Hi Ceestmoi,
So beratungsresistent sind sie gar nicht. Aber tatsächlich vom Krieg geprägt und Sorge vor Währungsreform / Inflation.
Vollmacht liegt vor. Mein Bruder könnte alles damit machen. Aber mag auch keine Entscheidungen treffen, über die man sich später ärgern muss.
Deshalb die Frage hier von mir, auch um meinen Bruder etwas zu entlasten.
Wir reden von einem mittleren bis höreren fünf-stelligen Betrag.

was heute gilt, kann morgen falsch sein
Eben, das ist das Problem. Deshalb muss das jetzt umgewandelt werden in eine sicherere Anlageform, die auch liquide ist, wenn sie mal schnell dran müssen für Heim oder dgl.

Daher auch meine antwort dies Aufzulösen, denn je kürzer die zeit an den Märkten um so höher das Zeitrisiko.

Schau mal bei youtube unter Finaztipp nach, heißt glaube ich fonds im alter. oder ähnliches

nachtrage, mal schnell geschaut, kann die aber gerade nicht anschauen, daher die Videos nur als Denkanstoß.

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Vielen Dank, das schaue ich an.

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Je nachdem um welche Aktien es da geht, ist dafür gerade nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, weil es ja seit Anfang Januar mit dem Dax ordentlich abwärts geht. Da haben wir aktuell rund 1000 Punkte weniger. Es ist natürlich Glaskugel wie es unter Berücksichtigung von Dingen wie Ukraine, Corona, Zinsentwicklung und Co. weiter geht, aber man könnte sich durchaus überlegen, ob man nicht gerade den besten Zeitpunkt zum Ausstieg schon verpasst hat, und jetzt lieber der Sache wieder etwas Zeit lässt. Man müsste sich halt die einzelnen Positionen im Detail einmal ansehen.

Ansonsten gilt: Sicher und gut (nein sagen wir besser überhaupt noch irgendwie) verzinst schließen sich momentan aus. Wenn man jetzt auf Nummer sicher gehen will, kann es je nach Bank und Größenordnung sogar passieren, dass die schon bei einem normalen Sparbuch oder Festgeld abwinken. D.h. dann muss man ggf. auf mehrere Banken splitten.

Gedanken würde ich mir allerdings dringend mal um den Vater machen. Ist der noch in der Lage eine Vorsorgevollmacht, eine Patientenverfügung und ein Testament wirksam zu errichten?

ja das auf jeden Fall. Ohne zu wissen was da angelegt wurde kann man nur grobe Richtugen vorgeben.

tja…

und wenn „nicht anrühren“ genau das ist, worüber man sich …

Wichtig bleibt: nicht auf ein Pferd setzen, Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen (weiß gar nicht, wer das mal gesagt hatte). Ein schönes, automatisches Mittel dafür ist: „Trailing Stop Loss“.
Fonds… tja, oft uninteressant - was in den letzten 22 Monaten nicht mindestens 50% und in den letzten 4 Jahren nicht mindestens 20% gebracht hat: kann weg.

So viel zu „pauschale Aussage“…