Sollte man sich für eine Religion entscheiden?

Guten Abend,

also ich persönlich pendel immer wieder zwischen Christentum und Buddhismus und finde doch oft das die lehren im Kern verwandschaftlich sind. So ist z.B. die Umkehr und Buße nichts weiter als die hohe Meinung von sich fallen zu lassen sprich die Verkleinerung des Egos . Was auch im Buddhismus praktiziert wird. Auch wird immer mehr in Kirchenlichen gemeinschaften meditiert um genau dieses Ziel zu erreichen.
Wie seht ihr das ?

Viele Grüße

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Wenn es einen Gott gäbe, gäbe es keine Religion. Oder um mit Reinhard Mey zu sprechen: Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt du sie dumm, ich halt sie arm.

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Du willst die Wahl einer Religion rational entscheiden?
Nachdem der erste Schritt („ich will einer Religion angehören“) bereits eine irrationale Entscheidung ist?

… Wow.

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Wo willst du denn mit dem Meditieren oder deinen Glauben hin? Vielleicht kannst du dich durch Psychologie (damit meine ich nicht diese esoterischen Selbsthilfe Bücher, sondern das was im Studium gelehrt wird) tiefer mit dir selbst auseinander setzen, um zu wissen was du willst und was dich bewegt. Glauben hat ja mit Glaube zu tun. Es könnte sein, dass du nicht weiter kommst wenn du mit der Vernunft denkst… :slight_smile:

Hallo,

was hindert dich daran, nach den für dich als gut erkannten (Teil-) Lehren der unterschiedlichen Religionen zu leben?

Wenn du sozial handelst, wird dich kein Gott oder Prophet bestrafen oder kritisieren.
Selbst die Atheisten meckern nicht.

Grüße

Jens

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stimmt ich denke nur manchmal das es schade ist , dass das Christentum geschichtlich soviel negative Aspekte hat. An Gott hab ich auch so meine zweifel. Die Leerheit im Buddhismus finde ich auf der anderen Seite wiederum etwas ja leer eben und etwas nichtssagend. Das es kein Selbst gibt halte ich auch für eine radikale Aussage im Buddhismus. Das allerdings alles Unbeständig ist und leidvoll find ich wiederum einleuchtend. Hölle halt ich für unsinn nichts ist für immer so der Buddhismus das find ich gut. Auch was im Erwachsenenkatechismus steht das man Gott über die Vernunft mit Sicherheit erkennen kann halte ich für anmassend.

Wieso irrational wenn ich über den Tod nachdenke stellen sich unterschiedliche Gefühle ein über Gott und die Welt . Woher willst du wissen das diese Gefühle irrational sind und keinen Grund haben .
Nichts geschieht ohne Grund . Das ist also eine ziemlich rationale Einstellung.

Alles mit „soll“ ist nichts :wink:

Ist es dagegen nicht wunderbar, dass wir als freie Denker, wählen können?
Wir müssen und sollen gar nichts - dafür dürfen wir.

Wir dürfen uns auch aus sämtlichen Religionen das herausnehmen, was uns am besten gefällt.
WER sollte nun a- wissen, was ich denke und b- mich deshalb ver-urteilen?

Es gibt eine Menge Parallelen zwischen den Religionen und so muss man sich über Überschneidungen nicht wundern.
Grundgedanken wiederholen sich seit Menschengedenken…

Man nehme sich das, was einem entspricht.

Genau das machen doch mittlerweile ganz viele Menschen.

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Du sahst es doch selbst: Gefühl.

Die eigene Religion kann man doch nicht entscheiden.

Servus,

offenbar pickst Du Dir an der Oberfläche Liegendes heraus, das Dir angenehm ist.

Du könntest die Liste noch länger machen: Askese, Gehorsam usw., fändest dann auch viele Religionen, in denen diese Elemente eine Rolle spielen.

Du bliebest dabei aber eben beim irgendwo Herumpendeln und könntest Dich keiner Religion wirklich annähern.

Wenn Du eine Religion suchst, beschäftige Dich mit ihr - über Lektüre und auch über persönliches Gespräch. Lass Dich, was Buddhismus betrifft, nicht von irgendwelchen modischen Blendern einfangen.

Schöne Grüße

MM

Gute Idee hab mir grad das Christentum von EVA Maria SChnurr zugelegt und Christian Nürnberger das Christentum alles was man wissen muss
Ich hoffe ich hab für den Anfang einen guten Griff gemacht :slight_smile:

Servus,

die beiden Autoren kenne ich nicht - am wichtigsten sind meines Erachtens die Einzelheiten, die den Unterschied zu andren Religionen ausmachen: Darüber, wie man ein Leben als anständiger Mensch führen soll, sind sich die meisten einig.

Ich will Dir das Christentum nicht von vornherein abspenstig machen, aber denk von Anfang an daran: Es gibt kein persönliches oder privates Christentum, die kleinste unteilbare Einheit ist hier die Gemeinde. Dogmatisch liegt an dieser Stelle (nicht an der Rechtfertigungslehre, der Heiligenverehrung oder dem Papsttum) der Punkt, an dem die christlichen Konfessionen niemals wieder zusammenfinden werden: Die katholische (= allumfassende) Kirche entsteht aus und mit der Kommunion, und die Heilige Kommunion darf niemandem gespendet werden, von dem der Priester weiß, dass er sie nicht als Sakrament akzeptiert. Der Weg aus der Kirche (egal ob auf eigene Entscheidung oder durch Exkommunikation, wie es Lutheranern und Protestanten passiert ist) ist eine Einbahnstraße, man kann ihn nicht ‚mal eben so‘ zurückgehen.

An Matthäus 18, 20 kommen übrigens auch diejenigen nicht vorbei, die konsequent jede kirchlich organisierte Lehre und Dogmatik ablehnen und versuchen, ohne kirchliche Tradition und Lehre christliche Religion ausschließich aus der Schrift abzuleiten: Zwar kann (und soll) jeder für sich alleine beten, aber die Anwesenheit von Jesus Christus lässt sich von einem alleine nicht herbeiführen, dazu braucht es wenigstens zwei oder drei - und schon ist eine Gemeinde beisammen.

Schöne Grüße

MM

Servus,

auch wenn ich sonst meine, man sollte nicht zum Schmittchen gehen, wenn man auch zum Schmitt gehen kann - lies doch hierzu mal „Leere Spiegel“ von Janwillem van de Wetering. Dieser Bericht von einem, der eineinhalb Jahre lang Schüler in einem Zen-Kloster war und sich dann für einen anderen Weg entschieden hat, ersetzt natürlich nicht die eigene Auseinandersetzung und sowieso nicht die authentischen Quellen, die aus dieser Religion selbst stammen, aber er kann durchaus bei einer Annäherung helfen, die dann eben nicht bloß bruchstückhaft angelesen bleibt.

Schöne Grüße

MM

Und hat damit allerdings keine Religion gewonnen, sondern bloß eine modische Dekoration.

Das Wort ‚religio‘, wörtlich ‚Gewissenhaftigkeit, Genauigkeit, Sorgfalt‘, bezeichnet das genaue Gegenteil: Nämlich die sorgfältige Beachtung der gesamten Lehre einer Religion und eben nicht das Herauspicken von gefälligen Bruchstücken.

Es gibt kein (westliches) Christentum, das nicht allermindestens das gesamte Apostolische Glaubensbekenntnis Wort für Wort und ohne Auslassung annimmt und unterschreibt.

Schöne Grüße

MM

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Diese Einstellung hab ich noch nie kapiert.

Auf einfachster Ebene: ich bin im christlichen Glauben erzogen und glaube an einen Gott, so wie er von der - ich nehme mal einfach die katholische - Kirche postuliert wird, also einen dreifaltigen Gott, eine Einheit aus Gott, heiliger Geist und Sohn. Ich kann nicht sagen: Nö, Jesus war der Sohn, aber nicht Gott selbst. Das widerspricht der Lehre.
Zwar gibt es unterschiedliche Auffassungen, über die sich herrlich (und schrecklich, siehe Geschichte) streiten lässt, aber die großen Voraussetzungen sind da: Dreifaltigkeit, Himmel, Hölle, Gott als Erschaffer der Erde, usw.
Und wenn ich an diesen Gott glaube, dann verstehe ich absolut nicht, wie jemand sagen kann: ich glaube an Gott, aber in die Kirche gehe ich nicht (oder nur selten), die Regeln der Religion setzt ich nur da um, wo es mir gefällt und in mein Leben passt usw. Denn dann würde ich ja zumindest die Möglicheit der ewigen Verdammnis in der Zukunft haben. Wenn ich aber glaube, dann ist dies eine Wahrscheinlichkeit mit der ich nicht leben wollte.

Religionspickerei halte ich einfach für absurd.

Was nicht dagegen spricht, sich selbst Lebensregeln zu geben. Das macht jeder mehr oder weniger bewusst, viele total unreflektiert unbewusst, aber sie machen es.

Grüße
Siboniwe

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hmm ja schon irgendwie klar nur für sich das Himmelreich suchen wäre wohl etwas egoistisch. Irgendeinen Konsens muss es wohl geben für eine Religion den Gedanken hab ich schon. Ob ich dafür allerdings in den Gottesdienst gehen muss, glaub ich nicht. Ich komm aus einer katholischen Familie väterlich wie mütterlicher seits zudem aus Bayern das sollte reichen.

sofern mir bekannt, bedeutet religio=Rückbesinnung, Rückverbindung- das am Rande :wink:

Sag mir, wer- der sich „religiös“ nennt- „beachtet sorgfältig die gesamte Lehre“ und lebt danach?
Wer kennt schon die „gesamte Lehre“?- wieviele zählbare Personen werden das wohl sein? :wink:

Was möglicherweise der Namensherkunft Sinn war- bleibt doch sicher häufig reine Theorie.

Insofern ist nach der Definition wohl kaum einer religiös.

das hat ja auch niemand angestrebt.

vermutlich erst recht dann, wenn man sich wirklich in die Tiefen begibt und die Ähnlichkeiten erkennt :wink:

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Auißer dem Fragesteller. Lies doch einmal, was als Überschrift über seiner Frage steht.

Dass Du als überzeugte Eklektikerin keine Religion haben möchtest, glaube ich Dir aufs Wort. Dass es aber die Tatsache, dass Du (eine einzige Person) etwas nicht anstrebst, dafür ausreicht zu sagen, das strebe „niemand“ an, halte ich dann aber doch für eine ganz gewaltige Überschätzung der Bedeutung des eigenen Bauchnabels.

Schöne Grüße

MM

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