Sollte man sich für eine Religion entscheiden?

erkennt man die Unterschiede, nicht die Ähnlichkeiten.

Falls Du mit dieser sehr schwammigen Formulierung meinen solltest „falls man sich intensiv damit beschäftigt“.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

es ist sicher auch für einen Katholiken nicht verkehrt, ab und zu auch mal einen Gottesdienst zu besuchen. Wesentlich für ihn aber, wenigstens ein paar Male im Jahr einer Messe beizuwohnen und nach Möglichkeit dabei auch die Hl, Kommunion zu empfangen. Einen Gottesdienst mit Lesung und Predigt von der evangelischen Fraktion kann man sich dann, wenn man mag, auch mal anhören - Orgel und Gesang taugen bei den Evangelischen meistens eh mehr, wenn auch die Zeiten, dass evangelische Geistliche normalerweise besser predigen konnten, - hélas! - vorbei sind.

Wie auch immer: Christ sein ohne Gemeinde funktioniert nicht, es ist eben auch das das Herauspicken von einzelnen Teilen und Aspekten aus einer Religion, zu der man sich entweder ohne Vorbehalte und insgesamt bekennt oder eben nicht, dazwischen gibt es nichts.

Schöne Grüße

MM

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es gibt drei Deutungen, die hier im Schwange sind: Ableitung von dem Verb religare, von dem Verb relegere oder von dem Verb religere. Die von religare, die Du meinst, ist allerdings linguistisch nicht haltbar und entstammt christlicher Dogmatik; religere scheidet ebenfalls aus, weil es dazu das Substantiv relictus mit ganz andere Bedeutung bereits gibt, Daher ist die von mir angeführte Ableitung von relegere die, auf die man sich verlassen kann.

Es geht hier bei jeder einzelnen der „Weltreligiionen“ um siebenstellige Zahlen von Menschen. Langt das?

Der rhetorische Trick „Das kann doch sowieso keiner alles halten!“, mit dem sich Paulus auf dem Apostelkonzil (konkret Apg 15, 6-20) von seiner eigenen jüdischen Identität heftig distanziert und damit das Christentum als eigene, vom Judentum unabhängige Religion endgültig festgelegt hat (mit allen grausigen Folgen, die das im Lauf der dann folgenden rund zwanzig Jahrhunderte hatte), ignoriert völlig, dass man immer damit rechnen muss, dass es rundherum sehr viele Leute gibt, die irgendwas besser kennen und können als man selber.

Es ist übrigens noch gar nicht so furchtbar lange her, dass ich von einem katholischen Pastoralassistenten den Seufzer gehört habe „Ja, was hätte aus der Gemeinde der Christen ohne diesen komischen Paulus alles werden können!“

Schöne Grüße

MM

Womöglich sich als Mensch mit seinen Fähigkeiten entwickeln ja am eigentlich ganz Mensch sein , das wäre schonmal ein gutes Ziel, wenn man dann noch erleuchtet oder erlöst wird ist das natürlich noch besser

Hallo Kolinger,

sehr gute Frage, ich rate Dir, sich für keine Religion zu entscheiden.

Sei ein guter und freundlicher Mensch, dafür brauchst Du wirklich keine Religion.

der liebe Peter

Servus,

und wenn Du die Option Christentum wählst, brauchst Du Dich um Erlösung nicht mehr zu kümmern, weil das schon einer für Dich besorgt und erledigt hat.

Schöne Grüße

MM

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Hi MM,

Die gründlichste linguistische Abhandlung über diesen immer wieder romantisierend schräg „übersetzten“ Begriff (womit btw. Cicero angefangen hat), die mir bisher untergekommen ist, ist die von Daniel Scholten:

,

Tatsächlich muß man auch theologiegeschichtlich sagen, daß das historische Christentum, zumindest das der lateinischen Kirchen des Westens, ein rein paulinisches Christentum ist, als dessen Gründer eben auch Paulus anzusehen ist. Dies im Gegensatz zum griechischen und orientalischen Christentum, das sich stärker an der johanneischen Literatur (Joh.-Ev und 1. Joh.) orientierte.

Übrigens war es bis zur endgültigen Kanonisierung des NT Ende 2. Jhdt. strittig, ob die paulinische Briefliteratur in den Kanon aufgenommen werden sollte, oder nicht. Aus Gründen.

Die Anerkennung des (erst 451 schriftlich dokumentierte) Nicaeno-Konstantinopolitanums und des noch späteren Apostolikums war die definitio der Zugehörigkeit zum Christentum. Damit waren dann endgültig nicht nur die Arianer, auch die Miaphysiten und alle Antitrinitarier, also alle Anti-Chalkedonier, explizit ausgeschlossen. Was dann btw. auch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Islam spielte.

Gruß
Metapher

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zu hören (hab mir jetzt die Zeit dafür genommen) hat richtig Spaß gemacht - schon alleine, wie er an Anfang den Kirchenvater Lactantius ganz unaufgeregt, aber umso gründlicher zerlegt, ist ein Genuss. Danke Dir!

Schöne Grüße

MM

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Historische Anmerkung und Ergänzung: die Ableitung von ‚relegere‘ findet sich bereits bei Cicero (De natura deorum). Die von ‚religare‘ bei Lactantius (Divinae institutiones), erst ca. 350 Jahre später. Sie wäre bei Ciceros Zeitgenossen auf blankes Unverständnis gestoßen, weil sie ein genuin christliches Verständnis eines Verhältnisses zwischen Gott und Mensch voraussetzt. Folgerichtig ist nach Lactantius ‚religio‘ auch ausschließlich christlich - alles andere ist hingegen ‚superstitio‘ (Aberglaube): „superstitiosi ergo qui multos ac falsos deos colunt, nos autem religiosi qui uni et uero deo supplicamus“.

Insofern sind nach der ‚religare‘-Definition des Lactantius ausschließlich Christen religiös.

Freundliche Grüße,
Ralf

Das Dynamit hat auch negative Aspekte, obwohl es doch eigentlich recht brauchbar ist.

Daran solltest Du arbeiten.

Kläre für Dich folgende Fragen:

Was stelle ich mir unter „Gott“ vor?
Wie beschreibt die Religion „Gott“?
Kann man mit Gott kommunizieren?
Wenn ja, wie und wer?

Gruss Harald

Hallo Kolinger,

Du möchtest dich als Mensch entwickeln?

Dazu musst Du aber sowat von gar nicht einer Glaubensgemeinschaft angehören.

Du sollst nicht töten, du sollst nicht begehren deines Nachbarn Weib usw.?, Oh Gott, diese Weissheiten, das weiß man doch alles.

Es reicht aus, dass Du deine Mitmenschen so behandelst, wie Du selber behandelt werden möchtest.

Dann kommste och in den Himmel

der liebe Peter

Eklektiker ist für manchen ein Schimpfwort, für andere ein Lebensinhalt.
Warum nicht seinen Sinn suchen in der Sinnsuche?

Ich kann damit für mich nichts anfangen, aber so lange Du niemanden damit nervst, würde ich Dir vorschlagen, Dich nicht in eine Schablone drängen zu lassen, sondern einen bewussten Eklektizismus zu leben.

DiFa

Das hieße, „Wasser in den Rhein zu tragen“ (Joh.8,44; 2.Kor.11,14; Offb.17,1-6).
Unser Heiland ist der einzige Retter (Joh.14,6; Röm.6,23).

Er wird den „Gott dieser Welt“ (Offb.12,9) in Bälde verhaften (Offb.20,2).

äääh, nein. Es gibt auch andere Religionen als das Christentum sowie Atheisten und Agnostiker… Und wovor ich angeblich gerettet werden muss, ist mir vollkommen unklar - unter diesen Umständen würde ich eine Rettung sogar frech ablehnen.

Richtig, „Religionen“ gibt es „tausende“ (Joh.8,44; 2.Kor.11,14; Offb.12,9),
aber nur eine „Wahrheit Gottes“ (Joh.17,17; Offb.22,18-19).

Du hast wieder die Atheisten und Agnostiker außen vorgelassen. Zeige handfeste Beweise für einen Gott! Ausschnitte aus irgendwelchen Büchern die sich auf Nacherzählungen berufen gehören jedenfalls nicht dazu.

Diese „Agnostiker“ wurden von unserem ewigen Gott schon vor 4000 Jahren beschrieben (Ps.53,1-2).

Genügt das nicht ?
Wenn nicht:
Die Verhaftung des „Gottes dieser Welt“ (Offb.12,9) wird vielen die Augen öffnen (Offb.20,2.5).

Solche Aussagen haben per def. eigentlich in diesem Brett nichts zu suchen. Siehe die Brettbeschreibung (dort unter "Unerwünscht: Punkt 2 und 4).

Und was die „4000 Jahre“ angeht: Da du offenbar keinen Schimmer hast, wann die einzelnen Bücher des Tanach getextet wurden (was man bis auf wenige Zweifel heute recht gut weiß), dann unterlaß doch bitte solche ganz offenbar dämlichen Aussagen.

Und da du dir dieses Zitat

im hiesigen Kontext einzubringen anmaßt, möchte man dir dringend eine gründliche Kontemplation über → Gal. 6.3 empfehlen.

Metapher

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Danke für die Beleidigung und die Bestätigung, dass man mit Ultras nicht diskutieren kann.

Nebenbei bemerkt ist der Verweis auf ‚unseren Gott‘ auch ziemlich übergriffig, impliziert doch das Wort ‚unser‘ in diesem Zusammenhang dass es keine andere Meinung gibt.

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Das ist „dein Problem“ (Offb.20,12-14).