Hi!
versuch’s doch mal an einigen Stellen ein wenig realistischer.

Er hat das äußerstrealistisch dargestellt. Lebst Du in einem Paralleluniversum?
Z.B. nehmen wir ein paar Figuren der BRD:
- Der 50 jährige Unternehmer: Haftet mit seinem gesamten
Vermögen für sein Unternehmen, erhält durch sein Kapital 30
Arbeitsplätze, macht 6 Mio. Umsatz und (weil er zur Zeit
Erfolg hat) 1 Mio Gewinn, reinvestiert davon den
Bruttogegenwert von 500 TEUR und läßt es sich für den
restlichen Bruttogegenwert von 500 TEUR in seiner sparsamen
Freizeit richtig gutgehen.
Den gibt’s wohl nicht. Entweder ist er ein Dummkopf, dann hat
er aber nicht einen solchen Erfolg, oder die Firma ist eine
GmbH oder GmbH & Co KG. Dann haftet er nicht mit seinem
privaten Vermögen. Wenn dann die Firma pleite geht haben die
AN den Schaden, er hat dann die sorgen, wie er das
eingenommene Geld wieder ausgeben kann.
Nun mal zur Realität:
eine GmbH haftet mit dem von den Gesellschaftern eingelegten Kapital. Das Minimum sind 25.000 Euro. Dieses Gewld ist im Haftungsfall für den Einzahler, also den „bösen“ UNternehmer schon mal verloren.
Möchte die GmbH nun einen Bankkredit, muss dieser, heute mit Basel 2 mehr den je, abgesichert sein. Für die Vorfinanzierung einer großen anlage können das schon mal 1 Mio. Euro sein. Wo kommt diese Besicherung her? Natürlich vom Unternehmer, der in den allermeisten Fällen mit seinem Privatvermögen voll in der Kredithaftung hängt.
exc hat vielleicht ein paar Prozentwerte für uns, bei wievielen seiner Kunden dies der Fall ist.
Ich kenne ausschliesslich Unternehmer, bei denen das währned ihrer gesamten aktiven Zeit so lief. Die haben erst mit dem verkauf der Unternehmen richtig Geld gehabt und vorher 30 Jahre nur von Kredit zu kredit gelebt. Das aber natürlich auf einem ordentlichen Niveau, was ihnen abzusprechen mehr als vermessen und unangebracht wäre.
Für den habe ich schon gearbeitet.
Das war dann wohl ein glücklicher Einzelfall oder, was ich für eher wahrscheinlich halte, Du kanntest die wahren finanziellen verhältnisse nicht…
- Der 50 jährige Angestellte: Ist mittlerweile nahezu
unkündbar, hat sein Haus abgezahlt, bekommt 80 TEUR
Bruttogehalt, hat seine Altersversorgung auf Stand, die Kinder
aus dem Haus und läßt sein Arbeitsleben ohne Überarbeitung
ausklingen und hat vor mit 62 in Rente zu gehen. Reist viel,
ist kultiviert…
Der 50 jährige Angestellte hat evtl auch nur 30 TEUR
Bruttogehalt, das haus ist nich nicht abgezahlt, die Kinder
gehen noch zur Schule und kann sich Reisen nicht leisten.
Sollte die Fa., in der er arbeitet pleite gehen, bezieht er in
zwei Jahren ALG II, weil er in dem Alter keinen Job mehr
bekommt. Die Altersvorsorge ist dann futsch.
Den sehe ich, wenn ich mich vor den spiegel stelle.
Das ist ein weiteres mögliches Beispiel. Ich treffe jedoch irgendwie den erstgenannten Typ häufiger an…
- Der 30 jährige Angestellte: Hoch motiviert in kleinem
Unternehmen, verdient 60 TEUR, schiebt Überstunden ohne Ende,
ist trotzdem ständig von Arbeitslosigkeit bedroht, da die
Wirtschaft insgesamt schlecht dasteht für kleine Unternehmen.
Altersversorgung ist momentan mehr als offen, Hausbau derzeit
unwahrscheinlich, 2 Kleinkinder…
Ja, das sind die armen Schweine wie ich…
Und um die Frage des Ausgangsposters weiter unten gleich mit zu beantworten: gerade die werden zur Umverteilung herangezogen, weil sie sich wegen ihrer kleinen Kinder nicht wehren können.
Nur die ohne kinder, so wie ich, wehren sich und bereiten ihre Auswanderung vor.
In ca. 5 Jahren werden 4 von 8 meiner guten Freunde inklusive mir nciht mehr im Land sein. Unsere Top-Gehälter werden wir dann halt auch woanders versteuern. Ausser es ändert sich etwas hier.
- Der 50 jährige Arbeitslose: Kurz: Fa. pleite, zu alt, keine
Jobaussicht bis zur minimalen Rente, keine Rücklagen…
Die Anzahl dieser Leute sollte eigentich massiv sinken, denn die Ausbildungsmöglichkeiten werden ja immer besser.
- Der 20 jährige Arbeitslose: Schulabbrecher, kann nur
gebrochen Deutsch, träumt von einer Lehre im Büro, findet
keinen Ausbildungsplatz (wie auch, bei seiner „Karriere“) etc.
Der kann immer noch den Park kehren.
- 28-jährige Alleinerziehende…
Um diese Leute kümmert man sich und das soll auch so bleiben. Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein.
- etc. etc.
Was ist für euch sozial gerecht?
Dem Unternehmer seinen Gewinn nehmen, weil es ihm gut geht (es
könnte ihm aber im nächsten Jahr absolut dreckig gehen,
Dann muß er sich schon so ‚saublöd‘ anstellen, daß er es nicht
besser verdient hat.
Lies mal das Handelsblatt. Jede Woche kann man hier über Firmenpleiten nachlesen.
Was nachbleibt, ist die Zwangsversteigerung des Hauses.
ist
das also gerecht?) und es dem 20 jährigen Arbeitslosen geben?
Dem arrivierten Angestellten sein Einkommen nehmen, denn er
hat ja alles schon im trockenen und es der Alleinerziehenden
geben?
Ihr versteht, was ich meine? Was ist für Euch sozial gerecht,
das würde mich interessieren…
Da muß ich mir erst eine möglichst ‚wasserdichte‘ Definition
zurechtlegen.
Die Frage so aus dem Bauch zu beantworten
führt nur dazu, daß mir das Wort im Munde umgedreht wird und
mir aussagen unterstellt werden, die ich nicht gemacht habe.
Vorläufig also keine Antwort von mir.
Ich kann Dir das ganz einfach definieren:
sozial Gerecht ist es, wenn jeder, der unverschuldet in Not gerät, die nötige Hilfe erhält, um wieder auf die Beine zu kommen. Dabei dürfen Steuern und Beiträge für die beruflich Aktiven niemals 35% übersteigen.
Die Politik hat nachhaltig zu agieren und Überbelastungen zukünftiger Generationen zu vermeiden. Die Staatsverschuldung muss binnen 10 Jahren komplett tilgbar sein. Schwerpunkt des Haushaltes hat bei Ausbildung und Infrastruktur zu liegen.
Das ist „sozial gerecht“.
Grüße,
Mathias