Hallo FantasTiger,
geht man für eine Spange beim Kind eher zum Kieferorthopäden oder kann man das auch den Zahnarzt machenlassen??
Es gibt nicht ohne Grund eine dreijährige Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie.
Wenn es der Zahnarzt nicht könnte, würde er es ja nicht einleiten oder?
Da ausser dem Zahnarzt selbst niemand feststellt ob er die Materie beherrscht oder nicht, ist seine Selbsteinschätzung ob er das Problem beherrscht auch der einzige limitierende Faktor.
Was kann da schief gehen?
Das würde ein ziemlich langer Artikel werden.
Bzw. wie kann ein normaler Zahnarzt eine Spange anfertigen und die Behandlung über die Jahre durchziehen, wenn er doch keine Ahnung von der Materie hätte?
Es gibt kein Gremium welches den erfolgreichen Abschluß einer Behandlung testiert, insofern könnte er das sehr wohl.
Wir haben nämlich eine nette Zahnärztin die als solche auch richtig gut ist. Würde die Spange gern bei ihr machen lassen, bin nur irritiert, wieso dazu manche extra zum Kieferorthop. gehen. Möchte der Zahnärztin auch nicht auf den Schlips treten.
Wenn diese Zahnärztin über eine entsprechende Qualifikation in diesem zahnärztlichen Fachgebiet verfügt und / oder der Fall besonders einfach gelagert ist, kannst Du das selbstverständlich tun.
Gibt es Leute die eine Spange erfolgreich beim Zahnarzt haben machen lassen und die Behandlung nach den 4 Jahren oder so nun erfolgreich abgeschlossen wurde?
Selbstverständlich gibt es diese Fälle. Wenn der Behandlungsfall selbst relativ einfach gelagert ist und die Entfernung zum nächsten Fachzahnarzt für Kieferorthopädie unzumutbar groß ist, kann man sich selbstverständlich auch von einem normalen Zahnarzt kieferorthopädisch behandeln lassen.
Zahlt die Kasse eigentlich wenn man die Spange über den Zahnarzt machen lässt?
Ja.
Rein rechtlich darf jeder Zahnarzt in Deutschland unmittelbar nach erfolgreichem Abschluß seiner Approbation kieferorthopädische Behandlungen durchführen und zwar genauso als wenn er eine zusätzliche dreijährige Facharztausbildung abgeschlossen hätte. Die wenigen Stunden theoretischen Unterrichts in seinem Studium erlauben ihm dies rechtlich.
Es gibt auch durchaus viele Fälle die erfolgreich von nicht weitergebildeten Zahnärzten abgeschlossen wurden. Das entsprechende Risiko trägst allerdings Du, denn es gibt durchaus eine Menge sich erst sehr viel später bemerkbar machenden Problemen durch eine nicht fachgerecht durchgeführte kieferorthopädische Behandlung.
Wie würdest Du für Dich entscheiden, wenn Du vor einer Operation stehen würdest, die den Rest Deines Lebens nachhaltig beeinflussen könnte? Würdest Du Dich von einem fachlich qualifizierten Operateur (der diese Behandlungen jeden Tag durchführt) behandeln lassen oder lieber von einem Arzt, der in seiner Ausbildung viel darüber gelesen hat und ab und zu mal auch bei einem Patienten dies ausprobiert hat? Auch der letztere kann durchaus Erfolg haben.
Gruß
Gero
