Ich hatte schon mal berichtet von meinem kleinen rüden, der zäune durchbricht, um zeitweise zugewandte hündinnen des dorfes zu beglücken und mir hier ne menge schelte eingefangen. Er ist noch immer nicht kastriert. Ich trau mich aber noch mal ran: zur erklärung: ich habe den diggen im alter von ca. 2 jahren übernommen, das herrchen konnte sich nicht mehr um ihn kümmern. Der digge jetzt 4 Jahre alt,ein shitzu-mischling,äußerst liebenswert und sehr anhänglich, außerdem ein reiner charmebolzen. Meine probleme sind: er ist ein nahezu hysterischer jäger nach geworfenen sachen, egal ob stock, ball, kienapfel oder sonstwas. Selbst im haus versucht er, seinen jagdtrieb (wenn es das überhaupt ist, jule hilf mir) durch vorlegen von papierstückchen, hereingebrachten ästchen, kieselsteinen oder klitzekleinen krümeln und aufforderung, diese zu werfen, zu befriedigen. Wie kann ich ihn von diesem zwanghaften verhalten (dominanzverhalten?) abbringen? Ignorieren bringt locker eine stunde abwechselndes anstarren des begehrten objekts sowie des potentiellen werfers mit sich, das für den werfer, also mich, sehr schwer auszuhalten ist, weil so niedlich. Mein zweites problem ist, dass er überaus freudig fremde menschen (besonders kinder) begrüßt und auch mit ihnen mitgeht…allerdings kommt er gottseidank, wenn ich ihn rufe. Wie kann ich die bindung soweit festigen, dass er andere menschen nicht mehr so attraktiv findet? Zu meinem nachteil muss ich sagen, dass ich den ganzen tag arbeite, er zwar bei mir ist, aber sein unterhaltungsbedürfnis nicht so gestillt werden kann, wie er es offensichtlich braucht. Er scheint eindeutig unterfordert zu sein, obwohl er an jedem tag mindestens zwei stunden mit einer befreundeten hündin mal bei ihr mal bei mir spielen kann, ich ihn, wenn es geht, überall hin mitnehme und auch reichlich waldspaziergänge stattfinden. Vorsorglich melde ich schon mal, dass spiele mit irgendwelchen leckereien ihn nicht reizen. Ihn interessiert ausschließlich das jagen nach geworfenem. Manchmal habe ich das gefühl, er instrumentualisiert die menschen. Es wäre schön, wenn mir auch jule959 (glaub ich) antworten würde, sie hat mir am meisten die hölle heiß gemacht (jule: wenn ich merke, dass irgendjemand im dorf bereit ist, dann kommt der digge an eine 15m-schleppleine, hoffentlich merke ich es schnell genug). Vielen dank schon jetzt für antworten. Sylvia
Hallo Sylvia,
ich fürchte, ich werde mich auch diesmal nicht beliebt machen .
Was du beschreibst, ist das typische Beispiel eines Balljunkies. Das ist ein Hund, der quasi suchtkrank ist. Sein Suchtobjekt ist der Ball - und wenn das Suchtverhalten ganz schlimm ist, erstreckt es sich auf alle möglichen Gegenstände.
Du hast ganz richtig erkannt, dass es sich um zwanghaftes Verhalten handelt. Der Hund hat eine Objektfixierung entwickelt (Ball) und diese mittlerweile generalisiert (Stöcke, Papier…). Das stereotype Verhalten ist ebenso krank, wie das permanente Jagen der eigenen Rute, das manche Hunde zeigen.
Nützlich daran ist (für den Hundebesitzer), dass zwanghaft objektfixierte Hunde damit meist gut unter Kontrolle gehalten werden können. Besonders auch in Hinblick auf anderweitiges Jagdverhalten: Wird der Zwang des Hundes immer wieder bedient, verliert er weitgehend bis vollständig das Interesse an seiner sonstigen Umwelt. Nicht wenige Hundebesitzer verwechseln dies mit Gehorsam oder gar mit Interesse an ihrer Person.
Leider ist genau das Gegenteil der Fall: Balljunkies haben kein Interesse an ihrem Menschen. Sie betrachten ihn lediglich als Mittel zum Zweck, um ihr Suchtverhalten zu befriedigen. Und wenn der Mensch das nicht von sich aus tut, wird er vom Hund instrumentalisiert, indem dieser den Menschen permanent belästigt, um die gewünschte Aktion auszulösen. Auch das beherrscht dein Hund bereits offensichtlich in Perfektion.
Womit wir bei den Nachteilen wären: Suchtverhalten und Bindungsverhalten bzw. Beziehungsaufbau schließen sich aus. Solange der Hund objektfixiert ist, interessiert ihn nur seine Droge. Darin unterscheidet er sich nicht von einem Heroinabhängigen. In aller Regel sind diese Hunde jederzeit bereit, jedem x-beliebigen Fremden zu folgen, wenn dieser ihm seine Droge anbietet. Auch dein Hund versucht bereits, andere Leute zu benutzen, um an sein Suchtmittel zu kommen, indem er ihnen folgt.
…das für den werfer, also mich, sehr schwer auszuhalten ist, weil so niedlich.
Vielleicht findest du es weniger niedlich, wenn du dir folgende Dinge klarmachst:
- Dein Hund ist ein suchtkrankes Tier, welches das Interesse an dir längst zugunsten des Balls verloren hat.
- Der Hund hat durch die Objektfixierung eine fehlerhafte Wahrnehmung seiner Umwelt erworben, aus welcher weitere Verhaltensstörungen entstehen (werden).
- Die Objektfixierung bedeutet für deinen Hund massiven und dauerhaften Stress.
Letzteres führt unter anderem dazu, dass der Hund niemals ausgelastet wirkt. Der normale Rhythmus von Anspannung und Erholung ist bei solchen Hund komplett gestört. Die Sucht bewirkt, dass der Hund immer auf 180 ist und nicht zur Ruhe kommt. Er würde den Ball holen, bis er zusammenbricht und dann noch liegend auf den Ball starren.
Dass er dich regelrecht belagert, um dich zum Werfen zu animieren, ist weniger Dominanz- als Suchtverhalten. Dadurch, dass er damit auch immer wieder Erfolg hat, hat er gelernt, dass er sein Ziel erreicht, wenn er nur hartnäckig genug ist. Die „Absicht“ hinter dem Verhalten ist also nicht, dich zu manipulieren, sondern die, seine Sucht zu befriedigen.
Du selbst bist dabei in keinster Weise wichtig.
Letzten Endes musst du eine Entscheidung treffen: Willst du die Chance, einen beziehungsfähigen und an seiner Umwelt interessierten Hund zu kriegen oder willst du lediglich der Dealer bleiben?
Wenn Ersteres der Fall ist, dann hilft nur: Radikaler Entzug. Niemals mehr darf ein Ball herumliegen und dem Hund einfach so zur Verfügung stehen. Niemals mehr darfst du auf das Einfordern des Werfens eingehen. Für die nächsten vier Wochen ist zudem jegliches Objektspiel tabu.
In der FAQ:3302 findest du Spielideen, die dem Bindungsaufbau dienen. Solltest du dennoch jemals wieder zu einem Beuteobjekt greifen wollen, dann niemals mehr, indem du das wirfst und der Hund einfach hinterherrennt. Stattdessen bringe ihm bei, liegen zu bleiben bis der Ball irgendwo gelandet ist und du ihn (frühestens 20 Sekunden nachdem der Ball auf den Boden gefallen ist) freigibst.
Oder du legst ihn ab, versteckst den Ball irgendwo, kommst zum Hund zurück und schickst ihn dann zum Suchen. Entscheidend ist, dass der Hund NICHTS tut, ohne deine ausdrückliche Erlaubnis dazu.
Insgesamt sehe ich aber bei Balljunkies jegliche Betätigung am Suchtobjekt als problematisch an.
Falls du übrigens den Eindruck haben solltest, dass dein Hund Spaß an diesem Spiel hat, so unterliegst du einem Irrtum.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Sylvia,
warum lässt du ihn nicht kastrieren? Natürlich wird es nicht das Hauptproblem lösen, aber zumindestens sind dann die anderen Hunde-Damen sicher vor ihm.
Wenn du deinen Hund auch nicht für das Jagen nutzen möchtest, dann solltest du keine Jadgspiele mit ihm spielen. Das werfen von irgendwelchen Sachen fördert nur seinen Jagdtrieb. Fang an mit ihm Vertrauensspiele/Bindungsspiele zu spielen. Dein Hund muss wissen, dass DU interessant bist und nicht das was durch die Luft fliegt. Ich gehe nicht davon aus, dass man es ihm abtrainieren könnte, aber vielleicht besteht eine kleine Chance, die Situation zu entschärfen.
Grüße
liebe jule, du hast mir sehr geholfen, beinahe genau das hab ich mir auch gedacht. ich war mir nur nicht sicher, ob er nur freude daran hat oder ob es krankhaft ist. ich hab ihn schon mit diesem verhalten übernommen…uff das wird schwer. danke dir, sylvia
hallo melanie, du hast recht,ich denke, das ist richtig. vor der kastration scheue ich mich noch, aber danke für deinen rat. lg sylvia
Hallo Jule,
dein Artikel schreckt mich ein bisschen auf.
Mir wurde für meinen ebenfalls sehr lebhaften Hund ein „Hundesport“ empfohlen. Wir spielen 2-3 Mal die Woche Frisby.
Mein Hund zeigt dabei die ebenfalls „süchtigen“ Anzeichen (würde bis zum „geht-nicht-mehr“ weiterspielen).
Wo ist die Grenze zum „Junkie“?
Wie aber soll man einen bewegungslustigen! Hund jenseits 2 Stunden Laufen auslasten?
Lieben Dank
Hallo aqua-alta,
Wo ist die Grenze zum „Junkie“?
Natürlich sind die Grenzen fließend. Aufmerksam werden sollte man, wenn der Hund angesichts der Frisbee alles andere um sich herum vergisst. Wenn andere Hunde ebenso unwichtig werden wie das Beschnüffeln der Gegend, weil der Hund bloß noch darauf lauert, dass endlich die Scheibe fliegt, ist starkes Suchtverhalten erkennbar.
Und wenn gar die bloße Hoffnung darauf, dass du vielleicht die Frisbee aus der Tasche ziehen könntest, bewirkt, dass der Blick des Hundes nur noch an dir (respektive der Hand, die das Ding herausholen könnte) hängt, ist das Suchtverhalten schon recht weit entwickelt. Wenn der Hund hingegen nach dem Wegstecken der Frisbee sofort Ruhe gibt und sich wieder mit seiner Umgebung beschäftigt, ist das Ganze noch nicht so weit fortgeschritten.
Auch die Tatsache, dass ein Hund immer unter Strom zu stehen scheint, nur schwer zur Ruhe kommt und auch in der Wohnung jede Bewegung des Menschen zum Anlass nimmt, erwartungsvoll aufzuspringen, ist meist ein Anzeichen für einen Junkie.
Wie aber soll man einen bewegungslustigen! Hund jenseits 2Stunden Laufen auslasten?
Indem du seinen Kopf beschäftigst und Spiele wählst, die auf Kooperation mit dir beruhen. Apportieren ist nur scheinbare Kooperation, weil der Hund die Frisbee nur bringt, damit er wieder rennen kann. In diesem Fall wäre der Mensch auch durch eine Wurfmaschine zu ersetzen.
Suchspiele eignen sich gut, allerdings sollte man auch hier Methoden wählen, die nicht zulassen, dass der Hund sich selbst befriedigt. Ganz hervorragend geeignet finde ich Clickern, da der Hund hierbei seinen Grips anstrengen muss, um rauszufinden, was er tun soll, damit er an die Belohnung kommt. Was du klickerst ist vergleichsweise egal. Ob der Hund via Clickern lernt, Socken zu sortieren oder eine Rolle zu machen, spielt für ihn keine Rolle. Hier würde ich übrigens immer ein Einsteigerseminar bei einem Profi empfehlen (es gibt viele Wochenendseminare, die völlig ausreichen, um die Basics zu verstehen). Clickern macht nur Spaß, wenn Mensch begriffen hat, worauf es ankommt.
Auch Agility (NICHT Turnierhundesport) oder Dogdancing eignen sich grundsätzlich sehr gut, da auch hier der Hund ununterbrochen auf seinen Menschen achten muss. Letzten Endes hängt es neben den persönlichen Vorlieben auch von der Rasse ab, was sich eignet und was nicht.
Scheibchen, Bällchen oder Stöckchen werfen ist natürlich in Sachen Bequemlichkeit für den Menschen kaum zu toppen. Man kann das Zeug immer mitnehmen und muss sich nicht allzusehr anstrengen, um das Ding immer wieder durch die Gegend zu werfen. Echte Beziehungsarbeit mit dem Hund erkennt man auch daran, dass sie einen selbst fordert .
Aber: Egal, was immer du tust: Dosiere es gut. Man kann Hunde ganz unabhängig von der Art der Beschäftigung auch zu Bewegungsjunkies machen. Mehrere Stunden am Tag Laufen und/oder Radfahren plus diverse andere Spielchen erziehen Leistungssportler - und das sowohl körperlich als auch mental. Was Hunde unbedingt auch lernen müssen ist, Pause zu haben. Ein Hund muss auch mal ein paar Tage damit zurechtkommen, wenig bis gar nicht bewegt und bespaßt zu werden.
Es gibt viele Hundebesitzer - besonders solche bestimmter Rassen (wie Border Collie oder Malinois) - die sich wundern, warum ihr Hund trotz täglich dreistündigem Powerprogramm noch immer nicht müde ist, sondern durch Unruhe nervt. Diese haben in der Regel versäumt, ihren Hunden rechtzeitig beizubringen, zur Ruhe zu kommen. Bei manchen Hunden ist das eine wirklich ernstzunehmende Aufgabe.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo aqua~alta,
ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung mit meinem BC-Mix (jetzt 5,5 Jahre alt) berichten, aber vielleicht hilft es ja etwas.
Ich habe mit dieser Rasse einen genuin Suchtgefährdeten. Er hatte auch mal eine Phase (da war er ca. 1,5 Jahre), in der er nichts anderes als seinen Stock im Kopf hatte (habe mich damals auch an w-w-w gewandt). Andere Hunde? Uninteressant! Gerüche? Uninteressant! Ich? Nur interressant, solange ich ihn bediene.
Ich vergleiche es mal mit einem „Bierchen-trinken-gehen“ und einem „Koma-Saufen“. Wenn man ihm die Flasche nicht wegnimmt, betrinkt er sich sinnlos, ist nicht mehr ansprechbar.
Ich nehme ihm seine „Drogen“ nicht weg (das funktioniert bei einem BC ohnehin nicht), aber ich kanalisiere und dosiere sie.
Er darf mit seinem Ball/Stock spielen - aber nach meinen Regeln. Z.B. muss er vorher auf die Wippe, eine Drehung machen, dort sitzen bleiben und erst dann auf mein Kommando dem Ball hinterher rennen. Zur Unterbrechung bleibt der Ball mal liegen und er muss einige Meter „bei Fuß“ gehen. Das habe ich aber am Anfang immer recht schnell aufgelöst, damit er mit seiner „Droge“ wieder bedient wird.
Anderes Beispiel auf dem Spaziergang: Wenn er wirklich nervt, muss ich nur „Geradeaus“ sagen und er trottet mit seinem Stock auch voraus. Irgendwann lässt er ihn auch liegen, da anderes interessanter ist. Dann wird er von mir auch ganz bewusst (manchmal ein paar hundert Meter) zurückgeschickt, um den Stock zu holen. Er muss auch mal sitzen bleiben, wenn ich einen Stock werfe, damit die alte Hündin meiner Mutter zum Zuge kommt.
Wir trinken damit gemeinsam ein Bierchen! Es steht aber in meiner Verantwortung, ihn nicht betrunken zu machen. Und dazu neigt er besonders dann, wenn Gäste hier sind, die ihn ja so drollig finden und ihn so hervorragend bedienen (Freibier - noch eins!).
Bis zu einem gewissen Punkt lasse ich es zu, kanalisiere aber, indem ich meinem Hund sage, wem er den Ball/Stock zu bringen hat oder indem er z.B. mal Kaminholz für die Terrasse ranschleppen soll (was er natürlich nicht zurückbekommt:smile:).
Aber irgendwann muss ich eingreifen und sagen: „Schluss - runter!“ - was die Gäste meistens nicht verstehen.
Aber ich tue ihm schlicht keinen Gefallen, wenn er seinen „Schwips“ nicht ausschlafen kann. Und mir macht es auch keinen Spaß, mit einem Betrunkenen zu reden, der nur noch „Bahnhof“ versteht.
Die körperliche Auslastung ist meinem Hund nicht so wichtig wie die geistige. Aber man kann auch beides verbinden. Mein Hund muss mir z.B. grundsätzlich vor einem Spaziergang meine Schuhe bringen. Abends (zu dieser Jahreszeit) muss er sich dann durch zwei angelehnte Türen kämpfen, um die Gummistiefel dort durch zu bekommen. Lach, da muss er eben durch - und er schafft es auch.
Derzeit bringt er mir zwar immer noch (jeweils paarweise) meine Sommerschuhe, aber nach nochmaliger Aufforderung kommen dann die Gummistiefel!
Wenn wir in den warmen Monaten mit den Hunden am Kanal beim Schwimmen sind (super körperliche Auslastung), muss mein Hund regelmäßig den Stock der Hündin meiner Mutter aus dem Wasser holen und ihn bei meiner Mutter abliefern. Aber der Stock gehört dann auch nicht ihm, sondern der Hündin!
All das ist Ergebnis von „Bindungsspielen“. Wenn wir morgens mit den Hunden gehen, schleppt mein Hund manchmal seinen Ball an. Ich muss nur sagen: „Der Ball bleibt hier!“ und er lässt ihn fallen. Wenn wir zurück sind, werfe ich den Ball aber auch gern für ihn - dann trinken wir eben ein Bierchen!
Liebe Grüße
Kathleen
Hallo Kathleen,
- dann trinken wir eben ein Bierchen!
Ein sehr schönes und treffendes Bild hast du da gefunden
Schöne Grüße,
Jule
Kathleen, ein toller beitrag, du lässt auch varianten zu, d. h. aber auch, dass du dich sehr mit dem hund beschäftigst…ok, ich bin in der pflicht und gebe mir mühe, versprochen! Jule, ich habe einen abend und einen tag ohne werfen hinter mir und es war gar nicht dramatisch, der digge hat erstmal aufgegeben…nur dass ich idiot ein schlechtes gewissen habe. Aber das ist wirklich mein problem. Mal sehen, wann ich ihm ein bierchen ausgeben kann…Grüße und danke an alle, sylvia
Hallo Jule,
herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.
Und wenn gar die bloße Hoffnung darauf, dass du vielleicht die Frisbee aus der Tasche ziehen könntest, bewirkt, dass der Blick des Hundes nur noch an dir (respektive der Hand, die das Ding herausholen könnte) hängt, ist das Suchtverhalten schon recht weit entwickelt. Wenn der Hund hingegen nach dem Wegstecken der Frisbee sofort Ruhe gibt und sich wieder mit seiner Umgebung beschäftigt, ist das Ganze noch nicht so weit fortgeschritten.
Letzteres beschreibt unsere Sitation ziemlich genau. Wenn der Frisbee weg ist, ist auch Ruhe und Hund geht seiner Wege.
Auch die Tatsache, dass ein Hund immer unter Strom zu stehen scheint, nur schwer zur Ruhe kommt und auch in der Wohnung jede Bewegung des Menschen zum Anlass nimmt, erwartungsvoll aufzuspringen, ist meist ein Anzeichen für einen Junkie.
Das ist zum Glück nicht grundweg so. Hund interessiert sich für alles, was hier abgeht, hat aber gelernt, dass „Pause“ Pause ist. Das war harte Arbeit, bis der Hund dann tatsächlich von allen! ignoriert wurde (und klappt beim Postboten nur begrenzt).
Wie aber soll man einen bewegungslustigen! Hund jenseits 2Stunden Laufen auslasten?
Indem du seinen Kopf beschäftigst und Spiele wählst, die auf Kooperation mit dir beruhen…
Ja, eigentlich haben wir täglich Aktivitäten in der Art. Suchspiele im Haus, Bringen von unterschiedlichen Gegenständen, Schlappen… Im Sommer hatten wir auch einen Mini-Parcour im Garten.
Unseren Hund kann ich sehr gerne mit spontanen Spielchen beschäftigen, etwas aus einem Karton zwischen dem Papaier herauszuholen
Klichern klappt auch sehr gut. Aber wir wenden es nur phasenweise an.
Echte Beziehungsarbeit mit dem Hund erkennt man auch daran, dass sie einen selbst fordert
.
Da hast du sicher Recht.
Liebe Grüße
Sorry, wir haben eine neue Telefonanlage und es klappt momentan gar nicht. Kann evt. nicht anrworten(((
Hallo Kathleen,
super Beitrag,
Danke