Gutentag b1b11988,
Hallo,
sowohl du wie auch die Spinnen die sich in deiner Nähe
befinden tun mir leid. Wenn du deine Phobie ohne fremde Hilfe
einigermassen in den Griff kriegen willst, musst du doch ein
kleiner Sprung ins kalte Wasser machen.
Ja, das weiss ich, wahrscheinlich ist das grösste Problem, das ich eigentlich weiss was zu tun ist, aber es eben nicht kann! Ich bin mit dieser Phobie gross geworden, ich war in meinem Leben schon einmal soweit das ich einen Weberknecht der irgendwo an der Hausmauer saß kurz anfassen/anstubsen konnte… Aber dass ist passe´ -
Eine evtl. Hilfe wäre, dass du selber dich zwingst mal eine
Spinne zu zeichnen. Die Spinne sollte dann sympathische
menschliche Züge haben. Zum Beispiel eine liebe strickende Oma
ähneln. Gib sie dann einen Namen und zwinge dich diese
Zeichnung wenigstens einmal pro Tag anzuschauen. Der
Hintergedanken dieser „Therapie“ ist, die Angst ihrer
Fremdheit zu nehmen und durch Vertrautheit zu ersetzen. Und
vielleicht hast du nicht Angst vor dem Tier selber, sondern
vor dem Schrecken die du dann erleidest wenn das Tier dir
evtl. zu nahe kommen würde. Was es gewiss nicht gerne tut.
Ich kann Spinnen ansehen, so ist es ja nicht, ich ekel mich zwar und bekomme (manchmal) auch leichte Gänsehaut, aber ansehen kann ich sie meistens schon!
Weberknechte stören mich z.B. auch wesentlich weniger wie tatsächliche Spinnen, wir haben im Bad einen kleinen Weberknecht sitzen, der sitzt da in seiner Ecke und bewegt sich nicht, so soll es mir recht sein, dieser muss auch nicht unbedingt Eleminiert werden… Damit kann ich grad so Leben…
In der Wilhelma Stuttgart, gibt es ein Insektenhaus, dort habe ich mir vor kurzem auch Spinnen angesehen, wobei das schon krass für mich war, Vogelspinnen übrigens machen mir nicht so viel aus wie die üblichen Spinnen, Vogelspinnen sind etwas, ja wie soll ich sagen, kuscheliger?! Die haben „Fell“, die sind nicht gaaanz so schlimm für mich, wobei ich keine in meiner Wohnung haben wöllte!
Die Geschichte von den Spinnen die des Nachts von schlafenden
Menschen verspiesen werden ist mir bekannt. Ob sie wahr ist
ist ein zweites. Ich denken Spinnen sind intelligent genug um
kein Selbstmord zu begehen. Der Atem eines Menschen warnt das
Tier gewiss um Abstand zu halten von der für sie so
gefährliche Quelle.
Denke ich eigentlich auch, wobei ich mich mit solchen Schaudermärchen gar nicht auseinnander setze! Wäre nur unnötige Angstmacherei!
Spinnen haben ein Herz, winzige Muskulatur, miniscule
Knöchlein die sie gar brechen können, sie haben ein Köpfchen
mit dem sie denken. Sie sind brillanter Architekten. Ihr
Gewebe ist ein Kunstwerk. Und sie leben ebenso gerne wie du.
Und kennen deswegen auch die Angst vor der Vernichtung.
Versuche diese kleine Künstler eine Chanche zu geben.
Ja, ich weiss, das sie Wunderwerke sind, und ihre Netze sehen auch toll aus, wenn man eines füh morgens Irgendwo im Wald sieht und dieses leicht mit Tau bedeckt ist, ist dass schon schön! Keine Frage!
Eine Therapie ist teuer und kostet seeeeeehr viel Überwindung,
dass auch mal vorneweg.
Ja, vorallem Überwindung. Als Lohn winkt dir dann ein freieres
Leben.
Meine Frage ist, hat irgendjemand eine Idee für bzw. gegen
meine Phobie?
Es ist so das ich mich nicht nur ekel, ich habe panische,
hysterische, ja krankhafte Angst vor Spinnen, ich sitze hier
um 1Uhr nachts und schreibe diesen Beitrag weil ich nicht
schlafen kann wegen der Angst, über meinem Bett war eine
Spinne,
Das ist ja schrecklich für dich. Sehe die Angst als Feindin.
Nicht die Spinne. Die dir belästigende Angst hat kein
Existenz-Recht und du musst sie überwinden, ausrotten! Nähre
die Angst nicht indem du dich so verhaltest, dass die Angst
dadurch noch gestärkt wird. Die Angst ist eine feige Gegnerin.
Sobald du sich ihr stellst, schrumpft sie ein.
Wie gesagt, die Überwindung! Manches mal klappt es, da schlafe ich noch in dem Raum in dem mein Mann eine „getötet“ hat, und ein anderes mal schlafe ich dort 3 Nächte nicht mehr!
Manches mal bin ich etwas mutiger und kann
die Phobie besser „unterdrücken“, doch dann wieder, wie heute,
wenn ich gehäuft Spinnen sehe, steiger ich mich rein, es
kitzelt jetzt noch überall, weine manchmal sogar vor Panik und
Angst und dann bestimmt die Phobie quasi mein Leben.
Nochmals: du darfst nicht zulassen, dass diese gemeine Phobie
dir dein Leben zerstört.
Leben zerstört ist vllt. etwas krass gesagt! Eher einen Teil meines Lebens bestimmt. Wie gesagt, manches mal habe ich auch etwas mehr Mut!
Eine kleine Anektdote: Goethe hatte eine Angst vor Höhe.
Ebenso gross wie deine Angst vor Spinnen. Um diese zu
bekämpfen, stieg er jeden Tag die Treppe auf die zum
Kirchenturm führte.Jeden Tag ein bisschen höher. Er beschreibt
seine Panikattacken, seine Todesangst, seine Schwindelgefühle
und wie sein Körper in Angstschweiss gebadet war. Er bekämpfte
die Angst indem er jeden Tag etwas höher stieg. Und
schlussendlich jagte er die Angst aus seinem Leben und erhielt
als Belohnung grösere Freiheit und Selbstsicherheit.
Gruss: Ge-es
Danke für die Antwort! Die Anektdote ist an für sich gut! Es ist schön wenn man es schafft sich seiner Angst zu stellen! Vielleicht werde ich auch mal wieder soweit sein dieses zu versuchen!
Grüsse b1b11988