kann mir jemand bitte erklären oder ev. für mich in ein schlaues Buch gucken, das gerade nicht in Reichweite habe und mir helfen zu klären: ist Dialekt dasselbe wie Mundart? wenn nein, was sind die wesentlichen Unterschiede?
Kann jemand mir eine „offizielle“ (Duden?) Definition von Sprache geben? Oder mir im linguistischen Sinne die Bedeutung erklären?
Intuitiv meine ich die Definitionen und Unterschiede zu kennen, bräuchte aber um für ein Referat sicher zu gehen, die „ofiziellen Definitionen“.
Herzlichen Dank für Eure Mühe und liebe Grüße
Ama - die gerade Arbeitszimmer renoviert und die Bücher in Kisten im Keller verstaut hat …
vielen Dank. Das mit Hochdeutch etc. ist nicht so das, was ich suche. Nationalsprache ist eher das gute Stichwort. Vielleicht kann ja jemand etwas zu Sprache vs. Dialekt und ev. Unterschiede zw. Dialekt und Mundart sagen. Es geht nicht um Deutsch sondern um eine allgemeinere Betrachtung. Die Nationalsprache entsteht wohl meist aus einer regionalen Form, alle anderen sind dann Diaklekt? Was ist Mundart? Eine Untergruppe eines Dialekts? Kann man sagen, dass Mundarten in der Menge der Dialekte und die Dialekte in der Nationalsprache eingeschlossen sind oder gibt es Überschneidungen zwischen Mundarten und Dialekte, vom Begriff (nicht gemeinsame Wörter und Redewendungen …) Buuh, ist wohl doch nicht so einfach …
Gruß und Dank,
Corina
PS: Aus dem FAQ über Dialekt und Soziolekt konnte ich Brauchbares über Dialekte entnehmen. Soziolekt ist nicht mein Thema.
Da steht: "
· eine Hoch- oder Standardsprache, die damit ebenso gleichzeitig eine Ausbausprache ist oder ein Idiom, das als Nationalsprache eines Staates dient, wird als Sprache betrachtet.
· ein Idiom, das mit einer Nationalsprache verwandt ist und überwiegend in dem entsprechenden Staat gesprochen wird, aber keine Merkmale einer Ausbausprache aufweist, wird als Dialekt aufgefasst."
Dialekt und Mundart werden oft synonym gebraucht, es gibt aber auch Definitionen die eine Mundart als Variation eines Dialekts ansehen.
Beispiel:
Deutsch = Sprache
Schwäbisch, Bayerisch = Dialekt
Älblerisch, oberpfälzisch = Mundart
Ich gebe dir mal ein Beispiel: Norwegisch, Daenisch und Schwedisch.
Man kann sich auf den Standpunkt stellen, es handele sich um eine
Sprache „Skandinavisch“, die in den Dialekten N, D und S auftritt.
Aber von der Liebe zum Vaterland geruehrt, wollen die Menschen der
drei Laender ihre eigene Sprache und so wird dann aus jedem der
Dialekte eine richtige Nationalsprache. Das ist eine politische
Entscheidung. Gleiches gilt fuer Serbisch und Kroatisch.
Im Fall des Norwegischen gibt es zahlreiche Dialekte, deren
Hauptvertreter Nynorsk und Bokmaal sind. Diese jedoch werden nicht zu
Sprachen geadelt, weil sie im selben Staat gesprochen werden. Dabei
unterscheiden sie sich genauso voneinander wie Bokmaal und
Schwedisch.
Nationalsprachen werden nicht linguistisch definiert, sondern
politisch.
Das mit Hochdeutsch etc. ist nicht so das, was ich suche.
Nun, es sollte ein Einstieg sein. Weitere Fragen kann man je erneut stellen. Dann wissen auch die Leser genauer, um was es geht.
Nationalsprache ist eher das gute Stichwort.
Dazu habe ich einen Vortrag, den ich dir zukommen lassen könnte: „Europa und seine Sprachen“ von Helmut Berschin. Wenn du magst. Ich würde ihn ja hier reinstellen, aber dann kommt wieder die Leier mit dem Urheberrecht.
Vielleicht kann ja jemand etwas zu Sprache vs. Dialekt und ev.
Unterschiede zw. Dialekt und Mundart sagen.
Das hat ja nun Christian getan, dem ich ganz und gar zustimme bei seiner Einteilung.
Gruß Fritz
PS: Sollte sich nicht einer der MODs um eine FAQ zu Dialekt Mundart aufraffen können? Oder einen entsprechenden Passus in die vorhandenen einbauen?
Hallo Ama,
Die unten stehenden Definitionen sind alle prima, denk ich. Da hätt ich nur den Begriff des Dialektkontinuums hinzuzufügen. Der besagt, dass man Dialekte oft daran erkennt, dass sie geographisch variieren. Beispiel:
Ein Norddeutscher versteht Schwyzerdütsch so gut wie nicht. Frage hier: Sind es 2 unterschiedliche Sprachen oder nur Dialekte?
Antwort: Schwyzerdütsch und Bayrisch/Österreichisch/Allemannisch sind untereinander ganz gut verständlich. Bayrisch und Erzgebirgisch sind auch verwandt und haben auch wenig Probleme, sich gegenseitig zu verstehen, Erzgebirgisch und Sächsisch stehen sich auch relativ nahe. Sächsisch ist wiederum mit Berlinerisch leicht verständlich, welches… [jetzt weiß ich nicht, was dazwischen käme] …mit Norddeutsch verwandt ist.
Diese kleineren Sprünge bilden das Kontinuum. Polnisch und Deutsch sind allerdings eindeutig Sprachen, da sie untereinander unverständlich sind und eine klare Grenze haben.
Bei manchen Sprachen ist diese Grenze nicht ganz so einfach zu ziehen, aber sie ist meist vorhanden.
Grüß dich, Fritz und herzlichen Dank für alle bisherigen Links und Infos. Der Artikel wird wahrscheinlich den bescheidenen Rahmen, in dem ich mich diesbezüglich bewegen möchte sprengen, ich bin aber trotzdem sehr interessiert. Kannst du ihn mir bitte mailen?
Hallo, Ama-Corina,
der Versuch, dir von hier aus eine Mail mit Anhang zu schicken, ist fehlgeschlagen.
Wie kann ich dir den Artikel auf andere Weise zukommen lassen?
Da
hätt ich nur den Begriff des Dialektkontinuums hinzuzufügen.
Der besagt, dass man Dialekte oft daran erkennt, dass sie
geographisch variieren. Beispiel:
Gerade bei Dialektkontinua mußt Du aber vorsichtig sein. Bei Deutsch und Polnisch klappt das, weil sie zu verschiedenen Sprachfamilien gehören. Aber es gibt auch genügend Fälle, wo zwei verschiedene „Sprachen“ durch ein Dialektkontinuum miteinander verbunden sind. Das sind dann meist Sprachen der gleichen Familie. In Afrika gibt’s davon recht viele, aber man findet auch anderswo.
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