Hi!
Für den Master of Arts in Religionswissenschaft (Bochum) braucht man zwei Sprachen, diese Sprachen muss ich jetzt in der BA Phase belegen.
Die Sache ist die: Mit der Sprachwahl legt man sich den Weg für den zukünftigen Fokus in der BA Phase, üblicherweise 2 der 5 angebotenen Religionsgebiete.
Mein erstes Gebiet ist ostasiatische Philosophie, die Sprache Chinesisch decke ich durch mein Sinologie-Studium ab.
Ich würde mich im zweiten Gebiet gerne auf den Islam konzentrieren, aber da ist das Problem:
Mein Stundenplan ist recht umfangreich und wirds auch bleiben, durch Sinologie und weil in höheren Semestern noch klassisches Chinesisch als Sprache hinzu kommt.
Nun habe ich die Auswahl zwischen zwei (für mich interessanten) Sprachen:
Hebräisch (–> Hebraicum) und Arabisch.
Arabisch wäre hinsichtlich des Islams natürlich ideal, nur erstreckt sich der Sprachkurs auf 4 Semester mit je 4 SWS am Stück, was stundenplantechnisch oft nicht so ideal ist.
Für mich persönlich und auch zeittechnisch interessanter wäre Hebräisch, der Sprachkurs dauert 1-2 Semester mit 6SWS, allerdings nur immer 2 am Stück.
Ich habe mit einem Berater gesprochen, der meinte, man käme mit Hebräisch nicht nur beim Judentum, sondern auch bei Christentum und Islam einigermaßen zurrecht.
Nur kam an anderer Stelle auch auf, dass man in der Masterphase „mal eben“ Passagen aus dem Koran übersetzen soll. Das wäre ohne arabischkenntnisse (bzw. mit minimalen Kenntnissen) nicht allzuleicht ^^°
Darum hier meine Frage:
Habe ich mit Hebräisch eine Chance oder sollte ich eine Verlängerung meines Studiums durch Arabisch (mit Zähneknirschen) in Kauf nehmen?
eigentlich würde ich lieber schnell bzw. in der Regelstudienzeit fertig werden.
lg
Kate
Hallo Kate,
Ich habe mit einem Berater gesprochen, der meinte, man käme
mit Hebräisch nicht nur beim Judentum, sondern auch bei
Christentum und Islam einigermaßen zurrecht.
Deinem Berater müsste man dann allerdings fundierte Kenntnisse hinsichtlich des Christentums und des Islams absprechen. Selbstverständlich ist es für das Studium beider Religionen mehr als sinnvoll, auch hebräisch zu beherrschen, aber gerade die Bedeutung der Sprache (ich kann hier nur für das Christentum sprechen) für die Entwicklung einer Religion sollte man nicht unterschätzen.
Habe ich mit Hebräisch eine Chance oder sollte ich eine
Verlängerung meines Studiums durch Arabisch (mit
Zähneknirschen) in Kauf nehmen?
Auf jeden Fall! Denn die späteren Berufschancen stellen sich für eine fundierte Islamwissenschaftlerin (und dazu gehört Arabisch) wesentlich besser dar. Die anderen Bereiche würden Judaisten und Theologen durch eine bessere Ausbildung (nicht nur hinsichtlich der Sprachen) besser abdecken.
Außerdem werden zur Zeit händeringend (auch und oft von theologischen Fakultäten) Religionswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Islamwissenschaften gesucht - und es gibt derart wenige davon, dass sich dieser Bedarf, vor allem angesichts der hohen Sprachhürden, sicherlich nicht so schnell wird decken lassen können. Einen Islamwissenschaftler, der den Koran nicht in seiner Originalsprache lesen kann, kann man nun leider nicht ernst nehmen.
Wenn Du Dich (eventuell auch zusätzlich) für Hebräisch interessierst, sei Dir der Ferienkurs an der Kirchlichen Hochschule Bethel (http://www.kiho-bethel.de) empfohlen, der allgemein als sehr gut anerkannt wird. Das wären dann 10 Wochen in den Semesterferien, die Dir vielleicht helfen würden, Dein sprachintensives Studium besser zu planen.
Grüße,
Taju
Wenn Du Dich (eventuell auch zusätzlich) für Hebräisch
interessierst, sei Dir der Ferienkurs an der Kirchlichen
Hochschule Bethel (http://www.kiho-bethel.de) empfohlen, der
allgemein als sehr gut anerkannt wird. Das wären dann 10
Wochen in den Semesterferien, die Dir vielleicht helfen
würden, Dein sprachintensives Studium besser zu planen.
Grüße,
Taju
Danke ^^
Weißt du vielleicht auch, wie eng das Verhältnis von Hebräisc zzu arabisch wirklich ist.
Ich habe gehört, die Sprachen sollen recht ähnlich sein, und es sei einfacher arabisch zu lernen wenn man hebräisch kann.
Dann würde es ja sinn machen, diesesn Fernkurs in den Ferien zu belegen und den arabischkurs danach zu beginnen.
Ansonsten bliebe Hebräisch auf der „Eventuell Vielleichtliste“ sitzen und ich müsste mich an 3 hübsche neue Schriftarten setzen XD
vielen Dank nochmals und auch im Vorraus
Kate
Hallo Kate,
also … wenn du dich auf den Islam konzentrieren willst, warum dann diese Frage? Lern Arabisch, auch wenn es etwas länger dauern sollte.
Hebräisch lernt sich ja nicht mal eben so nebenbei. Das ist harte Arbeit!
Und hinterher hast du eine Sprache gelernt, die dir wenig nützt, und wenn du mal in ein arabisches Land fährst, ärgerst du dich ohne Ende, dass du die Leute nicht verstehst.
Schöne Grüße
Petra
Weißt du vielleicht auch, wie eng das Verhältnis von Hebräisc
zzu arabisch wirklich ist.
Ca. wie zwischen Englisch und Deutsch. Vieles läßt sich erahnen und erraten, wenn man Hebräisch versteht. Ich habe nie Arabisch gelernt, aber mein Mann 6 Jahre. Er sagt es ist relativ leicht, wenn man Hebräisch spricht (ist seine Muttersprache).
Ich habe gehört, die Sprachen sollen recht ähnlich sein, und
es sei einfacher arabisch zu lernen wenn man hebräisch kann.
Oder umgekehrt.
müsste mich an 3 hübsche neue Schriftarten
setzen
Die arabische ist um etliches schwieriger. Da gibt es Dutzende von Buchstaben, und alles ist anders, je nachdem wo der Buchstabe in dem Wort steht. Außerdem sieht alles verdammt gleich aus, und es ist eine Art „Schreibschrift“, die absolut undefinierbar wirkt. Wie gesagt - ich kanns nicht lesen, ich lasse lesen, wenn es sein muß LOL.
Dafür gibts in der hebräischen Schrift extra eine Kursive zu lernen, die auch nicht grade ohne ist. (ein komplettes zweites Set an Buchstaben, wie im Deutschen.)
Aber laß dich nicht davon abschrecken - die Schrift lernst du nebenbei mit.
Gruß
datafox
Und hinterher hast du eine Sprache gelernt, die dir wenig
nützt
Ohooo mach dich mal schlau über die gängigen Honorare… Hebräisch ist sehr teuer 
Gruß
datafox
Und hinterher hast du eine Sprache gelernt, die dir wenig
nützt
Ohooo mach dich mal schlau über die gängigen
Honorare… Hebräisch ist sehr teuer 
Ja, schön für dich.
Aber die gute Frau ist, sofern ich das gestern spät am Abend richtig verstanden habe, Religionswissenschaftlerin, keine Übersetzerin.
*grummelgrummel* Na ja, ich arbeite daran. Wer weiß - vielleicht kann ich es ja eines Tages tatsächlich? Und schaden kann es auf keinen Fall, etwas Schwieriges zu lernen. Dagegen kommt mir z.B. Spanisch plötzlich richtig einfach vor. Und das ist doch auch nicht schlecht. Wahrscheinlich endet die Sache damit, dass ich Hebräisch lerne, und am Ende Spanisch und Portugiesisch kann, hehe.
Außerdem, also ich kann mir nicht helfen, aber wenn man sich so für den Islam interessiert, dann lernt man doch nicht Hebräisch statt Arabisch, nur weil man da 2 SWS weniger hat. Das macht doch keinen Sinn.
Schöne Grüße
Petra
Meinst du auch das antike Hebräisch?
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Hallo Kate,
Weißt du vielleicht auch, wie eng das Verhältnis von Hebräisc
zzu arabisch wirklich ist.
überhaupt nicht:wink:
Ich habe gehört, die Sprachen sollen recht ähnlich sein, und
es sei einfacher arabisch zu lernen wenn man hebräisch kann.
Zur Klarstellung: Da Du vom Hebraicum geschrieben hast, bin ich in meiner Antwort vom biblischen Hebräisch ausgegangen. Damit kann man dann noch lange nicht Ivrit, das heute in Israel gesprochen wird, übersetzen (eine tote Sprache beherrscht man völlig anders). Damit würde dann datafox Argument wegfallen, dass man eventuell als Übersetzer gut verdienen könnte. Für Übersetzungen des biblischen Hebräisch gibt es mehr als genug Experten, die zudem kaum etwas für diese Tätigkeit bekommen…
Für Dein religionswissenschaftliches Studium und Dein wissenschaftliche Profil wäre es natürlich mehr als sinnvoll, (biblisches) Hebräisch zu können - ebenso wie Altgriechisch für das Christentum (und auch für das historische Judentum).
Das hängt aber von Deiner Spezialisierung innerhalb der Religionswissenschaft ab. Soll es aber in Richtung Religionsgeschichte gehen, dann wäre das Erlernen der entsprechenden Sprachen mehr als sinnvoll, kann man doch leider kaum einen religionsgeschichtlichen Religionswissenschaftler jüngerer Generation derzeit Ernst nehmen, wenn sie schlicht nicht beherrschen, worüber sie reden.
Bei einem (derzeit dringendst benötigten) religionssoziologischen SChwerpunkt sieht es sicherlich anders aus (Arabisch auf jeden Fall, aber Altgriechisch muss man dann nicht können).
Und nebenbei bemerkt: Ich persönlich fand Hebräisch zu lernen zwar unangenehm (da ich die Sprache für mich immer ein gewisses Rätsel geblieben ist), aber dennoch nicht besonders schwierig.
Grüße,
Taju
Hallo,
ich gebe hier nur mal zu bedenken, dass mit dem von dir geschilderten Umfang für das Sprachenstudium in keinem Fall etwas rauskommt, mit dem du außer als Einstieg und Zugangsberechtigung zu Seminaren was anfangen kannst. Am ehesten wohl noch mit Hebräisch für das AT. Das ist eine eher überschaubare Menge.
Aber mit den paar Stunden arabisch (auch wenn es für dich Stundenplantechnisch viel ist) wirst du hinterher vielleicht einfache Texte lesen können und dir ein Essen in Kairo bestellen. Aber wenn du damit dann Koransuren übersetzen sollst, dann kann das nur eine kleine Machtdemonstration des Profs sein, der euch damit zeigen will, was ihr alles noch nicht könnt. (Das ist schließlich 1500 Jahre altes hochpoetisches Arabisch!)
Gruß Werner
_______________
MOD: full-quote entfernt
Damit kann man dann noch lange nicht Ivrit, das heute in
Israel gesprochen wird, übersetzen (eine tote Sprache
beherrscht man völlig anders). Damit würde dann datafox
Argument wegfallen, dass man eventuell als Übersetzer gut
verdienen könnte.
Na da war doch ein Smiley dabei… das war doch nur als ironische Anmerkung gemeint! Den Unterschied kenne ich natürlich.
Trotzdem weise ich drauf hin, daß das Wort „iwrit“ nichts anderes bedeutet wie „italiano“, nämlich die Selbstbezeichnung einer Sprache. Die Sprache der Bibel ist ebenso Iwrit wie die der Haaretz. Es ist dieselbe Sprache, nur eine andere Stufe.
Gruß
datafox
Meinst du auch das antike Hebräisch?
Antikes Hebräusch ist die Extremform der hebräischen Schriftsprache, welche eine Form der Alltagssprache Israels ist. Es ist aber dieselbe Sprache. Nur benutzt wird sie anders, d.h. jemand, der lernt die Bibel zu übersetzen, wird keine Pizza bestellen können, und umgekehrt.
Die erwähnten Honorare gibt es selbstverständlich für alltägliches Hebräisch und nicht die Bibel, denn die wurde schon übersetzt.
Mein kleiner „Einwurf“ war aber sowieso ironisch gemeint, daher das Smiley! 
Gruß
datafox
Hallo,
ich gebe hier nur mal zu bedenken, dass mit dem von dir
geschilderten Umfang für das Sprachenstudium in keinem Fall
etwas rauskommt, mit dem du außer als Einstieg und
Zugangsberechtigung zu Seminaren was anfangen kannst. Am
ehesten wohl noch mit Hebräisch für das AT. Das ist eine eher
überschaubare Menge.
Aber mit den paar Stunden arabisch (auch wenn es für dich
Stundenplantechnisch viel ist) wirst du hinterher vielleicht
einfache Texte lesen können und dir ein Essen in Kairo
bestellen.
Oh ja, das ist halt das Problem, wenn man noch keinen Auslandsaufenthalt hat bzw. sich diesen kaum leisten können wird. Ich interessiere mich sehr für den Islam, aber dazu noch arabisch lernen klotzt natürlich ziemlich… mir hat man auch empfohlen, bei Chinesisch doch lieber Latein zu lernen, aber das bringt mir ja auch nix, wenn ich mich nicht in dieser Richtung für das Christentum interessiere.
Und auch bei Chinesisch werden wir später wohl einigermaßen sprechen können, aber in Aufsätzen etwa die Schriftgewalt eines 5. Klässlers haben, und das nach 6 Semestern…
Aber wenn du damit dann Koransuren übersetzen
sollst, dann kann das nur eine kleine Machtdemonstration des
Profs sein, der euch damit zeigen will, was ihr alles noch
nicht könnt. (Das ist schließlich 1500 Jahre altes
hochpoetisches Arabisch!)
Gruß Werner
Das mag sein 
Ich war auch ziemlich platt, als ich das gehört habe. Schließlich habe ich mal Literatur-Übersetzen studieren wollen, und dort kriegt man pro Sprache ein ganzes Studium, und dann soll man mit einem vierteiligen Kurs den Koran bzw. Teile davon übersetzen?`Urg.
Mir ist klar, dass es sinnvoll ist, Quelltexte lesen zu können bzw. wenigstens zu verstehen, aber an sich möchte ich ja an Arbeiten *über* den Islam forschen und nicht selbst arabische Lyrik o.ä. verfassen.
(Konfliktlösung wäre eines der Gebiete in denen ich später arbeiten möchte, oder nennt man das schon wieder Conflictmanagement? ^^°)
Ich werde mal schauen, wie es nächste Woche mit dem arabischkurs wird und ob ich da überhaupt noch rein komme, dann werde ich wahrscheinlich absolut tot umfallen (von 6-20 Uhr ununterbrochen ohne Pause auf den Beinen und kaum Zeit um mal was zu trinken, geschweigedenn essen), ansonsten muss ich den Kurs halt nächstes Semester anfangen und hoffen das ich die Prüfungen nicht versaue ^^
lg
Kate
Die Sprache der Bibel ist ebenso Iwrit wie die
der Haaretz. Es ist dieselbe Sprache, nur eine andere Stufe.
Da hast du aber eine seltsame Auffassung von „Das Selbe“.
Luther schrieb auch deutsch, dass kann man heute auch kaum noch verstehen.
Tatsächlich liegt das Problem bei Althebräisch und Neuhebräisch natürlich anders, weil es eben keine jahrhundertelange langsame Entwicklung in der Sprache gegeben hat, sondern vor etwa 100 Jahren einige Angefangen haben neu mit dem alten Worschatz loszureden. Damit hat sich ein großer Teil der Worte nicht verändert (wobei die genaue antike Aussprache zum großen Teil ja auch unbekannt ist), aber (fast) das ganze Bedeutungsumfeld der Worte war verloren gegangen und wird jetzt erst neu geschaffen.
Darum kann man keinesfalls sagen es sei die selbe Sprache. Nicht umsonst unterscheidet man schließlch Alt-, Mittel- und Neuhebräisch.
Gruß Werner
Eigentlich ist das hier ja schwer off topic und gehört zu Universität, aber wo wir soweit gekommen sind:
Wenn man z. B. Übersetzer Studiert, dann macht man das ganze Studium schwerpunktmäßig das. Viele nehmen dabei auch noch eine „schwere“ Sprache wie Chinesisch oder Arabisch und eine „leichte“ wie französisch oder indonesisch dazu.
Wenn du als eigentlich ja nur „Nebenbeiüberstzerin“ zwei schwere Sprachen machen willst, dann musst du irgendwas vernachlässigen.
Aber wenn dich der Islam als ein Schwerpunkt interessiert ist es vielleich trotdem Sinnvoll dir zumindest die Grundlagen der Sprachen anzueignen. Dann solltest du aber wohl bewußt Prioritäten sezten und nicht versuchen alles gleich gut zu machen. Schließlich ist die Sprache hier nur Mittel nicht Zweck.
Gruß Werner
Da hast du aber eine seltsame Auffassung von „Das Selbe“.
-) Ja ja 
Luther schrieb auch deutsch, dass kann man heute auch kaum
noch verstehen.
Deutsch isses trotzdem (und nicht holländisch oder englisch).
Tatsächlich liegt das Problem bei Althebräisch und
Neuhebräisch natürlich anders, weil es eben keine
jahrhundertelange langsame Entwicklung in der Sprache gegeben
hat
Umso MEHR ist eine direkte Kontinuität feststellbar, welche zb. beim Griechischen nicht so stark ist. Da ist es tatsächlich so, daß Platon das reinste Kauderwelsch ist, wenn jemand nur Neugriechisch kann. (Dafür kann der das Neue Testament lesen wie ein Kinderbuch.)
Darum kann man keinesfalls sagen es sei die selbe Sprache.
Nicht umsonst unterscheidet man schließlch Alt-, Mittel- und
Neuhebräisch.
Da sollten wir umziehen in „Fremdsprachen“
In der Theorie bin ich kein Experte, aber so als Laie behaupte ich mal, daß das was in der Bibel steht und das was in der Haaretz steht, beides „Hebräisch“ ist. Jemand der das eine versteht, kann das andere auch mit Müh und Not verstehen. Das liegt natürlich daran, daß diese Sprache tausende Jahre lang tiefgefroren war.
Gruß
datafox
Es gibt im deutschen einen wichtigen Unterschied zwischen das „Selbe“ und das „Gleiche“, wobei ich bezogen auf unser Problem hier noch nicht mal von das „Gleiche“ sprechen würde.
Mittel Hochdeutsch ist auch Deutsch. Ich kann das mit Mühe und Konzentration lesen und einigermaßen verstehen und trotzdem ist es eine tote Sprache und nicht das „Selbe“ wie modernes Hochdeutsch.
Aber du hast recht das gehört hier nicht mehr wirklich hin.
Gruß Werner
Es gibt im deutschen einen wichtigen Unterschied zwischen das
„Selbe“ und das „Gleiche“, wobei ich bezogen auf unser Problem
hier noch nicht mal von das „Gleiche“ sprechen würde.
Mittel Hochdeutsch ist auch Deutsch. Ich kann das mit Mühe und
Konzentration lesen und einigermaßen verstehen und trotzdem
ist es eine tote Sprache und nicht das „Selbe“ wie modernes
Hochdeutsch.
OK alles klar. ICh weiß jetzt was du meinst. Natürlich hast du Recht - das ist nicht dasselbe!
Ich hab mich nur gegen die Auffassung gestellt, daß es eine SPrache gäbe, die „Ivrit“ heißt, und daß dieses der Name des modernen israelischen Hebräisch wäre, unterschieden von „Bibelhebräisch“. Das ist nämlich falsch. So etwas gibt es nicht. Ivrit heißt Hebräisch auf Hebräisch, egal welche Altersstufe es hat. Beides nennt man so.
Ich wundere mich oft, woher diese Idee kommt, daß es da eine Art Unterbrechung gegeben hätte und es zwei völlig verschiedene Sprachen sein sollen.
Gruß
datafox
Das ist m. E. natürlich zum einen Unwissenheit.
Macht es aber auch leichter zwischen modernem umd antikem Hebräisch zu unterscheiden.
In anderen Sprachen müssen wir da immer Alt, Mittel, Neu, Vorder-, Hinter-, Kariert- dranhängen um die unterschiedlichen Formen zu differenzieren.
Hier wird oft die Unterscheidung angenommen, Hebräisch = alt, Ivrit = neu. Das ist natürlich auch irreführend, weil es zumindest eine größere Distanz annehmen lässt als z. B. zwischen Altgriechisch und (Neu)Griechisch, dabei ist das ja gerade nicht so.
Also vor allem 1.
Hallo datafox,
Na da war doch ein Smiley dabei… das war doch nur als
ironische Anmerkung gemeint! Den Unterschied kenne ich
natürlich.
Den Smiley habe ich nicht gesehen…
Trotzdem weise ich drauf hin, daß das Wort „iwrit“ nichts
anderes bedeutet wie „italiano“, nämlich die Selbstbezeichnung
einer Sprache. Die Sprache der Bibel ist ebenso Iwrit wie die
der Haaretz. Es ist dieselbe Sprache, nur eine andere Stufe.
Hier gibt es ja auch weiter unten eine höchst eigenartige Diskussion über Hebräisch - und darüber, dass man jemand meint, die Sprache in besonderer Weise zu beherrschen, als ob es - neben den vielen Fragen des Sprachgebrrauchs - keine Probleme in der Textüberlieferung und auch keinen masoretischen Text gäbe (der ja nie nötig gewesen wäre, wäre es immer eine gesprochene Sprache gewesen).
Andererseits hast Du natürlich recht, Kinder mit „Ivrit“ als Muttersprache verstehen die biblischen Texte (jedenfalls sprachlich:wink: nach meiner Beobachtung problemlos.
Wer aber ein Hebraicum in D macht, lernt biblisches Hebräisch. Darum ging es mir: Er lernt eine Schriftsprache, und diese zu beherrschen befähigt noch lange nicht, die heute gesprochene Sprache zu verstehen. Zudem lernen wir das biblische Hebräisch mit Hilfe des Masoretischen Textes, d.h. die Fähigkeit zur Vokalergänzung (ganz unwissenschaftlichausgedrückt) ist nicht da. Zudem fehlt idR ein Hörverständnis, was entscheidend ist, um eine moderne Sprache zu beherrschen.
Noch problematischer ist das Sprechen!
Nach einem halben Jahr in Israel habe ich rücksichtsvoll langsam sprechende Menschen zwar verstanden, aber richtig sprechen habe ich nie gelernt. Während ich mittlerweile meistens einen gesprochenen Psalm hörend verstehen kann, würde dasselbe bei moderner Dichtung niemals funktionieren.
Grüße,
Taju
Gruß
datafox