Sprint in die U-Bahn --> Erschossen!

Hallo!

Desweiteren haben mehrere Polizisten gleichzeitg geschossen
und dabei handelte es sich schon um eine Sondereinheit der
Polizei.

„Bislang ist noch nicht abschließend geklärt, ob der 27-jährige Brasilianer von Polizisten oder Angehörigen einer Armeeeinheit erschossen wurde. Sollten Militärangehörige in Zivil für das Geschehen verantwortlich sein, dann würde die Sache nach britischem Gesetz nicht weiter verfolgt werden.“ [Quelle: ARD / www.Tagesschau.de, Titel]

Woher stammen Deine Informationen? Ich möchte das nicht bezweifeln, bin aber schon neugierig, wie es sich nun abgespielt hat. Da steht nämlich auch, dass nach Augenzeugenberichten mehrere Sicherheitskräfte den Verdächtigen am Boden festgehalten haben, während einer die fünf Schüsse in den Kopf des Verdächtigen abgefeuert hat (um so die Dienstanweisung zu befolgen?).

Lieben Gruß
Patrick

Warum rennt jemand los, wenn ihn die Polizei
auffordert stehen zu bleiben ?

hallo,

wohlgemerkt, es waren 5 mann in zivil. und nebenbei: ich weiss nicht was die anderen 9 mietparteien hier in meinem haus machen. muss ich nun der jahreszeit entsprechend gekleidet sein, wenn ich mein haus verlasse, nur weil hier ein attentäter leben könnte und die polizei in zivil hier ersten zugriff „übt“?

gruss vom

showbee

Es sieht jetzt deutlich übler aus.
Hallo Allerseits,

http://de.news.yahoo.com/050724/286/4mho7.html

Viele Schreiber haben ein gewisses Verständnis für die Reaktion der Polizei gezeigt. Klar, im terrorgebeutelten London rennt man nicht vor der Polizei in die U-Bahn.

Nun stellt sich folgendes raus.
1.) Der Erschossene war Brasilianer. Er sah halt „südländisch“ aus.
2.) Der Erschossene hatte einen Mantel an.
3.) Der Erschossene wurde beim Verlassen eines Verdächtigen Hauses in einer beobachtet und von fünf Polizist in ZIVIL verfolgt.
4.) Als die Polizisten in ZIVLIL ihn verfolgten, in einer unsicheren Gegend wohlgemerkt, hat er gemacht, was die meisten von uns machen würde, er ist um sein Leben gerannt. in London sind durchaus schon Leute totgeschlagen worden.
In wieweit sich die Polizisten die Polizisten zu erkennen gaben, wurde nicht berichtet. Selbst wenn sie gerufen hätten, polizisten zu sein, bedeutet das nicht, dass ein flüchtender Ausländer sie auch versteht.
4.) Er ist da hin gerannt, wo Leute, Kameras und möglicherweise auch Polizisten sind, in die u-Bahn.
5.) Die Polizisten haben in die gestellt, zu Boden geworfen und, wie angewiesen, direkt in den Kopf geschossen.
Die Anweisung bestand deshalb, weil es nicht genügt einen Selbstmordattentäter normal festzunehmen. Man muss auch auch verhindern, dass er sich bei der Festnahme mit den Polizisten sprengt.

Kurzum das ganze Unglück war die automatische Folge, wenn man die Hinrichtung Verdächtiger zum Standardverfahren macht.

Gruß
Carlos

Die britische Polizei ist dazu angehalten, Verdächtigen sofort
in den Kopf zu schießen, falls sie sich sicher sind, einen
Selbstmordattentäter vor sich zu haben.

hallo,

okay, erlassen wir solch ein gesetz auch in deutschland und alles ist gut? rechtspositivismus hat dass die wissenschaft nach 1945 genannt. wir machen ein gesetz und „verkleben“ an den buchstaben. man sollte den sinn von regelungen beachten, nicht nur nach, sondern auch schon vor dem erlass. was recht mitunter bringen kann, mag ich mit einem fingerzeig in die rechtsetzung der 30er jahre in deutschland nur andeuten.

hier ist ja genau das problem, welches ich auch für deutschland sehe. anfang der 90er gabs die diskussionen um den finalen todesschuss, den grossen lauschangriff und nun bald tötung bei verdacht?

was wird hier die gefahr für die allg. bevölkerung? polizei & staatsapperat der sich „wortgetreu“ am gesetz verhält?

fragend:

der showbee

Unverständlich! Warum kann man das gutheissen?
Hallo Günter!

Dies ist mein dritter Artikel zu diesem Thema hier, und er betrifft nicht nur Dich sondern eigentlich alle, die nach Argumenten für diesen Einsatz suchen - was ich persönlich zum k***** finde.

Mal abgesehen davon, dass es sich bei den Todesschützen auch um Soldaten gehandelt haben könnte, möchte ich doch folgende Logik einbringen:

Wenn die Beamten von einem ERHEBLICHEN RISIKO ausgegangen sind, warum verfolgen sie ihn seit dem Verlassen der Wohnung und lassen ihn durch die halbe Stadt spazieren? Im Bus ist er ja anscheinend zuvor auch gefahren? Ist das Leben von Menschen, die den Bus nehmen, nicht soviel wert wie das Leben von Bahnfahrern?

Wenn ich verantwortungvoll als Polizist oder Soldat bin, und davon ausgehe, daß der Betroffene vor hat, ein paar Dutzend Menschen zu töten, dann lasse ich ihn nicht ungehindert in einen Bus einsteigen.

Also entweder war die Gefahreneinschätzung doch nicht so groß, oder aber die Aktion war von Anfang an ein einziger Fehlschlag.

Lieben Gruß
Patrick

hallo

der dumme ist in so einem fall natürlich der polizist, der in der absicht, leben zu retten, den falschen erwischt hat! ich möchte nicht polizist oder soldat sein müssen, und derartige entscheidungen treffen.

der fall ist tragisch und entsetzlich.

ich bin mir aber sicher, daß sich derartiges nicht wiederholen kann, wenn man die bevölkerung INFORMIERT!

es geschah vor allem deshalb, da die gesellschaft nicht weiß, wie sie sich zu verhalten haben! das klingt sicher zynisch, ist aber leider die wahrheit. wenn die angst vor terror zum alltag gehört, gehört auch die sicherheit und das sicherheitspersonal zum alltag. es gibt dann eben bestimmte verhaltensregeln, die jeder zivilist zu beachten hat. nur als beispiele:

  • taschen sind auf verlangen unverzüglich herzuzeigen
  • niemand darf weglaufen, wenn die polizei oder ein soldat einen zum stehenbleiben auffordert
  • man darf keine kabel und maschinenteile in taschen transportieren
  • man darf keine taschen oder mobiltelefone unbeaufsichtigt in der öffentlichkeit liegen lassen
  • man muß herumstehende taschen und herrenlose handies der polizei melden.

nur als beispiele. das alles kann verdacht erregen. wenn man sein handy auf der parkbank liegen läßt, darf man sich dann nicht wundern, wenn das gebiet weiträumig abgesperrt, das handy gesprengt wird und man dann auch noch für die kosten aufkommen darf!

gruß
dataf0x

Hallo,

Ob es dem Schützen dabei wohl im Nachhinein auf Grund des
anzunehmenden Irrtums schlecht geht, ist indes erst einmal
spekulativ. Die Anweisung seines Dienstherren hat er doch zu
100% erfüllt: Angeblich gibt es nur eine einzige Möglichkeit,
einen Terroristen an der Ausführung seiner Tat zu stoppen -
sein Gehirn muss sofort & vollständig vernichtet werden.

Scheinbar fehlen mir hier die Hintergrundinfos.

Ich habe bislang nur mitbekommen daß Polizisten den Mann seit längerem beschattet hätten und es dann zu dieser Eskalation in der U-Bahn kam.

Daß oder ob es den Polizisten (oder wie Du sagst Militär) schlecht gehen soll weiß ich nicht (habe ich auch nicht behauptet) und ich kenne auch nicht die Anweisungen, wie mit Terroristen umgegangen werden soll.

Das erklärt dann auch, warum der Täter erst zu Boden gerungen
werden musste, damit man gezielt mit mehreren Schüssen diese
Tötungsanweisung ausführen konnte (Zumindestens nach
Augenzeugenaussagen).

Nun gut, wenn der Fall sich anders darstellt als mein Wissensstand ist komme auch ich womöglich zu einer anderen Schlußfolgerung.
Mein Kenntnisstand war daß da jemand überwacht wird, in der U-Bahn verschwindet und dort auch noch flüchtend in verdächtiger Weise unter seinm Mantel fummelt.

Daß der Mann unter den Polizisten auf dem Boden lag oder es eine Anweisung für Todesschüsse gibt war/ist mir nicht bekannt.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Sicherlich ist die Lageeinschätzung nicht einfach, aber die
Tat der Polizisten von vornherein zu rechtfertigen, wäre an
dieser Stelle nicht richtig.

„Von vorneherein“ habe ich auch nichts gerechtfertigt. Wir alle können ja nur auf der Grundlage dessen diskutieren, was wir wissen. Und das ist sehr lückenhaft - keiner von uns war dabei und kennt die wirklichen Abläufe.

Ein Selbstmord-Attentäter hätte möglicherweise schon davor die
Bombe gezündet, da er sich ja bereits in der U-Bahn-Station
befand!!

Naja, das its Spekulation. Es gibt 1000 einfache Möglichkeiten warum er das nicht getan hat. Vielleicht wollte er erst später zuschlagen, in eine bestimmte Bahn einsteigen, sich unter eine Menschenansammlung mischen, was auch immer. Ich glaube man kann nicht nachvollziehen wer warum was wie gemacht hätte…

Woher hast du das Detail, dass er unter den Manter gegriffen
haben soll?

Aus den Medien - woher wir alle unser „Wissen“ haben.

Der aussagekräftigste Bericht, den ich bisher
gelesen habe ist eine Augenzeugenaussage, die aber nicht davon
spricht, dass der Verdächtige in den Mantel gegriffen haben
soll. Ganz im Gegenteil: es wird davon gesprochen, dass er
bereits auf dem Boden lag. Die Polizisten waren direkt bei ihm

"They couldn’t have been no more than two or three feet
behind him at this time and he half tripped and was half
pushed to the floor and the policeman nearest to me had a
black automatic pistol in his left hand. He held it down to
the guy and unloaded five shots into him."

http://www.guardian.co.uk/attackonlondon/story/0,161…

Naja, man muß das Geschehen wohl daran messen/werten wie es wirklich abgelaufen ist. Wenn da ein wehrloser Mann am Boden erschossen wird ist das natürlich durch nichts gerechtfertigt und ein absoluter Skandal.
Aber wenn jemand kurz davor ist eine Bombe zu zünden war die Aktion vielleicht die einzig Mögliche…

Schwer zu beurteilen wenn man die Fakten nicht genau kennt.

Ein Teil des Sicherheitsgefühls von Menschen in einem
Rechtsstaat begründet sich daraus, dass erkennbar, wer
Polizist ist und wer nicht. Deshalb gibt es für Polizisten in
zivil klare Vorschriften. Ich würde wahrscheinlich unter
Umständen auch weglaufen, wenn mich Menschen in zivil mit
Waffen bedrohen würden (auch wenn sie mir sagen, ich soll doch
stehenbleiben - vielleicht gerade dann).

Naja, ich denke mal daß auch zivile Polizisten irgendetwas zu einem sagen und „Polizei“ rufen anstatt wortlos jemanden anzugreifen. Es ist spekulativ und eher unwahrscheinlich daß hier ganz wortlos und im Stil einer Schlägerbande über jemanden hergefallen wurde ohne daß klar war daß die Polizei zugreift…

Gruß,

MecFleih

Der Staat New York ist größer als Berlin.

Ich habe von der Stadt New York gesprochen, zum Vergleich kommt nur die Stadt in Betracht.

Und der Staat USA? wie oft passt D da rein?

Was heißt das? Den Luftraum über der BRD kann dennoch nicht gesperrt werden, der Luftraum über der USA auch nicht.

Hi,

Trotzdem meine ich, wenn man schon den Kleinbürger mit
biometrischen Daten und Ausweisen behelligt, sollte man
zumindest Kleinflugzeugführer vor dem Start eben überprüfen.
Wobei natürlich auch hier - wie in diesem Fall - gegen einen
Selbstmörder keine Abwehr möglich ist.

ich hatte vor einiger Zeit schon mal geschrieben, daß man auch in Deutschland keine Chance hat, wenn jemand plant, ein Flugezeug in einem Gebäude zu versenken. Zur Erinnerung: Selbst in der Landephase legt ein Flugzeug rd. 5 Kilometer in de Minute zurück. Deutlich zu wenig, um noch Maßnahmen einzuleiten.

Das ganze Geschwafel dient lediglich der Beruhigung der Bevölkerung. Tatsächliche Sicherheit läßt sich nicht erreichen.

Gruß,
Christian

Hi,

den Nachrichten nach hat ein Zeuge gesehen wie auf den Boden Liegenden und fest Gehaltenen weitere 4 Schüsse abgegeben wurden.

nicki

es geschah vor allem deshalb, da die gesellschaft nicht weiß,
wie sie sich zu verhalten haben! das klingt sicher zynisch,
ist aber leider die wahrheit. wenn die angst vor terror zum
alltag gehört, gehört auch die sicherheit und das
sicherheitspersonal zum alltag. es gibt dann eben bestimmte
verhaltensregeln, die jeder zivilist zu beachten hat. nur als
beispiele:

Die Gesellschaft hat sich so allenfalls nach einer entsprechenden Bekanntmachung zu verhalten und nicht vorher.

  • taschen sind auf verlangen unverzüglich herzuzeigen

Ich gehe davon aus, daß das in vielen Staaten verfassungswidrig ist und daher nicht ohne weiteres durchsetzbar.

  • niemand darf weglaufen, wenn die polizei oder ein soldat
    einen zum stehenbleiben auffordert

Solange diese aber als solche nicht erkennbar sind, kann jeder Trottel andere zum Anhalten auffordern.

  • man darf keine kabel und maschinenteile in taschen
    transportieren

Wie soll ein Fußgänger sie denn sonst transportieren?

nur als beispiele. das alles kann verdacht erregen. wenn man
sein handy auf der parkbank liegen läßt, darf man sich dann
nicht wundern, wenn das gebiet weiträumig abgesperrt, das
handy gesprengt wird und man dann auch noch für die kosten
aufkommen darf!

Solange dies nicht verboten ist, hat man nicht für die Kosten aufzukommen, sondern kann mitunter noch auf Schadensersatz klagen.

Ostlandreiter

Hallo Nicki,

Wickipdia sagt:
Hinrichtung - Eine Hinrichtung ist die Tötung eines sich in der Gewalt der Hinrichtenden befindlichen, gefangenen Menschen, meist als Vollzug einer von den Justizbehörden eines Landes ausgesprochenen Todesstrafe.

OK, es wurde keine Todessprache ausgesprochen, aber steht ja auch „meist“. Das heißt, die Definition passt.

Gruß
Carlos

Hallo McFleih,

Mann ist wohl schon seit dem vorhergehenden Tag überwacht
worden und hat sich in einem Haus aufgehalten, in dem
Terrorverdächtige wohnen.

Nicht der mann wurde beobachtet, sondern das Haus. Der Erschossene hatte halt den fehler südländisch auszusehen. Nach dem veröffentlichten Foto, könnte er notfalls als Marokaner durchgehen. das war sein Pech.

Gruß
Carlos

hallo

der dumme ist in so einem fall natürlich der polizist, der in
der absicht, leben zu retten, den falschen erwischt hat! ich
möchte nicht polizist oder soldat sein müssen, und derartige
entscheidungen treffen.

Das ist ganz einfach: Werde nicht Polizist oder Soldat.

der fall ist tragisch und entsetzlich.

Ja. Und dabei komplett vermeidbar!

es geschah vor allem deshalb, da die gesellschaft nicht weiß,
wie sie sich zu verhalten haben!

Genau! Alle nurnoch schlurfend, Blick zum Boden und nur sprechen, wenn man dazu von Autoritätspersonen aufgefordert wird. Am besten ganz ohne Mantel und nur mit eng anliegender Kleidung, Hemd ordentlich in der Hose …

  • taschen sind auf verlangen unverzüglich herzuzeigen
  • niemand darf weglaufen, wenn die polizei oder ein soldat
    einen zum stehenbleiben auffordert
  • man darf keine kabel und maschinenteile in taschen
    transportieren
  • man darf keine taschen oder mobiltelefone unbeaufsichtigt in
    der öffentlichkeit liegen lassen
  • man muß herumstehende taschen und herrenlose handies der
    polizei melden.

Ähm, bin ich eigentlich der einzige, der lieber ohne diese Maßnahmen und die Sicherheitskräfte mit der Lizenz zum töten leben möchte und dafür das Risiko, evtl. in der U-Bahn gesprengt zu werden, in Kauf nimmt?

Mir war die Polizei in England bisher gerade deshalb so sympatisch, weil sie normalerweise ohne Schusswaffen umherging. Das scheint sich ja im Rahmen der „Terrorabwehr“ gerade geändert zu haben.

Übrigens wundert mich, dass gerade London in so kurzer Zeit gleich zweimal hintereinander Ziel des Terrors wurde. Wo doch da „zu unserer Sicherheit“ alles mit Kameras zugepflastert ist.

Jetzt stellt sich heraus, dass die nur ein Heidengeld kosten und offenbar allenfalls dafür gut sind, Prominente beim Popeln zu beobachten, nicht jedoch Attentate zu verhindern oder gar das Identifizieren der Täter zu erleichtern.

Terroristen „besiegt“ man nicht durch Gegenterror und orwellsche Überwachungsmaßnahmen. Das sollte eigentlich allen Beteiligten und auch der Bevölkerung sonnenklar sein.

Mir ist meine Freiheit sehr viel wert. Ich möchte sie nicht einem Innenminister (wer auch immer es demnächst sein wird) auf dem Silbertablett servieren!

Gruß

Fritze

Das ist ganz einfach: Werde nicht Polizist oder Soldat.

stimmt. das sind nicht sehr angenehme berufe.

Ja. Und dabei komplett vermeidbar!

imho: nein. irtum ist nie vermeidbar. die gefahr läßt sich aber minimieren, wie, habe ich versucht zu erklären.

Genau! Alle nurnoch schlurfend, Blick zum Boden und nur
sprechen, wenn man dazu von Autoritätspersonen aufgefordert
wird. Am besten ganz ohne Mantel und nur mit eng anliegender
Kleidung, Hemd ordentlich in der Hose …

unsinn.

Ähm, bin ich eigentlich der einzige, der lieber ohne diese
Maßnahmen und die Sicherheitskräfte mit der Lizenz zum töten
leben möchte und dafür das Risiko, evtl. in der U-Bahn
gesprengt zu werden, in Kauf nimmt?

ist das eine theoretische frage? für mich nicht. meine antwort lautet: ich nehme diese maßnahmen in kauf, um ein maximum an sicherheit zu haben. 100% geht ohnehin nie. aber es gibt auch keine 100%ige sicherheit gegen verkehrstote.

Mir war die Polizei in England bisher gerade deshalb so
sympatisch, weil sie normalerweise ohne Schusswaffen
umherging. Das scheint sich ja im Rahmen der „Terrorabwehr“
gerade geändert zu haben.

wundert dich das?

gruß
dataf0x

Die Gesellschaft hat sich so allenfalls nach einer
entsprechenden Bekanntmachung zu verhalten und nicht vorher.

so ist es. das war auch der fehler, der zu dem unfall geführt hat.

Ich gehe davon aus, daß das in vielen Staaten
verfassungswidrig ist und daher nicht ohne weiteres
durchsetzbar.

das wäre schwupp durchsetzbar, wenn du damit rechnen mußt, im supermarkt zu explodieren.

Solange diese aber als solche nicht erkennbar sind, kann jeder
Trottel andere zum Anhalten auffordern.

ein weiterer fehler.

Wie soll ein Fußgänger sie denn sonst transportieren?

wenn du kabel aus deinem rucksack hängen hast, dann wundere dich nicht, wenn du als attentäter erscheinst.

Solange dies nicht verboten ist, hat man nicht für die Kosten
aufzukommen

so ist es.

gruß
dataf0x

Hallo,

Nicht der mann wurde beobachtet, sondern das Haus. Der
Erschossene hatte halt den fehler südländisch auszusehen. Nach
dem veröffentlichten Foto, könnte er notfalls als Marokaner
durchgehen. das war sein Pech.

Ich habe nichts gegen konträre Meinungen und es ist auch unbestritten daß die gezielte Tötung von Menschen immer eine moralisch ganz schwierige Angelegenheit ist. Ich will die Todesschüsse auch nicht grundsätzlich verteidigen.

Aber: es wird mit sehr viel Polemik diskutiert und Dinge unterstellt. Zum Beispiel von Dir daß der Mann im falschen Haus wohnte und südländisch aussah.
Ich denke aber daß das einfach eine nicht haltbare Aussage ist, denn der Mann wurde nicht aus den von Dir genannten Gründen erschossen, sondern weil er im Sommer mit einem Wintermantel bekleidet war und weil er zudem in der U-Bahn vor der Polizei geflüchtet ist - noch dazu in einen Zug hinein.

Diese Dinge haben bei den Polizisten den Eindruck erweckt daß hier ein Terrorverdächtiger am Werke sei - und nicht die Tatsache daß der Mann südländisch aussah oder in diesem Haus wohnte.

Das Problem war hier also insbesondere das Fehlverhalten des Mannes, welches im Zusammenhang mit den unglücklichen Umständen zu seinem Tod führte.

Ich rechtfertige nicht das Erschiessen eines unschuldigen Mannes. Aber ich kann der Polizei nicht vorwerfen daß sie aufgrund ihrer Erkenntnisse handelt, und wie immer in solchen Konstellationen bedingen sie Aktionen und Reaktionen der Protagonisten.

Ich finde es es auch überhaupt nicht hilfreich wenn die Tatsache daß auf erkannte Selbstmordattentäter geschossen werden soll nun skandalisiert wird. Mal ganz im Ernst: wer würde sich denn nicht verteidigen wenn er überfallen wird? Es ist doch ganz normal daß man sich dann wehrt.
Und wenn die Polizei einen finalen Rettungsschuß abgibt kommt das de facto auf dasselbe hinaus. Es ist sehr einfach und billig der Polizei zu unterstellen daß sie Rambo spiele und sich nichts dabei denke auf Menschen zu schiessen.
Aber man muß auch sehen daß hier nicht auf gut Glück irgendwelche Leute erschossen werden sollen, sondern es geht explizit um als solche erkannte Terroristen, die einen Anschlag vorbereiten. Das ist ein sehr großer und auch moralisch anders zu bewertender Unterschied.

Es dürfte doch relativ unumstritten sein daß man einen Aggressor als letztes Mittel umbringen darf wenn das die einzige Möglichkeit ist um Unschuldige zu retten.

Daß sich ein praktisches Problem in der Umsetzung stellt weil man immer erst hinterher sieht ob man wirklich einen Terroristen oder einen Unschuldigen getötet hat ist sicherlich ein nicht zu verachtendes Problem. Das wird aber wohl auch niemand bestreiten.

Gruß,

MecFleih

Grundsatz der vorläufigen Erschießung
Hallo,

sorry für den etwas emotionalen Titel, aber genauso kommt mir das Vorgehen der Londonder Polizei vor.

Ich verstehe auf der einen Seite die Angst vor Selbstmordattentätern und das daraus entstehende Problem der Festnahme derselben.

Zitat aus einem Artikel der „Süddeutschen“:

***
Die britische Polizei will trotz der Kritik an ihrer Praxis festhalten, Terrorverdächtige im Zweifelsfall per Kopfschuss zu töten. Dazu gebe es keine Alternative, sagte Scotland-Yard-Chef Ian Blair.
***

Das heißt doch im Klartext, wenn jemand einem Polizisten als terror_verdächtig_ vorkommt, dann hat er die Anweisung, diesen jemand im Zweifelsfall per Kopfschuß zu töten.

Der Rechtsgrundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“, der zumindest in unserem Kulturkreis allgemein gültig ist, wird hier ins Gegenteil umgewandelt: „Im Zweifel soll der Verdächtige per Kopfschuß getötet werden.“

Mir erscheint dies als eklatanter Bruch mit dem Rechtsempfinden unserer Gesellschaft.

Um es noch einmal deutlich zu machen, ich weiß weder, was tatsächlich passiert ist, noch ob die Polizisten unter dem Druck einer Entscheidung standen, oder ob sich der Getötete offensichtlich verdächtig verhalten hat.

Die Tötung selbst war kein Versehen. Es geschah auf Anweisung.

Noch perfider erscheint mir die Aussage des Polizeichefs: „Wir werden an der Praxis festhalten, Terrorverdächtige im Zweifelsfall zu erschießen.“ Offenbar versteht man diese Tötung nicht als Unrecht.

Und ganz nebenbei, diese Praxis der Tötung von Verdächtigen per Kopfschuß soll ja verhindern, daß der mögliche Terrorist mit Sprengstoff um den Oberkörper sich bei einem Schuß ins Bein doch noch selbst sprengt, oder daß die Sprengladung bei einem Schuß in den Oberkörper gezündet wird.

Glauben denn die Verantwortlichen wirklich, damit jede Gefahr für „Unschuldige“ gebannt zu haben? Denken sie, einem Selbstmordattentäter würde keine Möglichkeit einfallen, sein Ziel trotzdem zu erreichen? Was ist, wenn er eine entsicherte Handgranate in der Hand hält? Was passiert, wenn er eine Zündvorrichtung hat, die gerade dann losgeht, wenn er z.B. einen Kontakt nicht mehr betätigt?

Ein Menschleben ist nicht gleichzusetzen mit dem Materialwert eines offensichtlich herrenlosen Gepächstücks, welches vorsorglich kontrolliert geprengt wird.

Gerhard

hallo gerhard,

ich stimme dir voll zu. ich hatte diese diskussion „angestimmt“, weil es mir wie dir auf der seele gebrannt hat. erschiessungen im zweifel, hinrichtung von verdächtigen etc. mich verwunderte nur, wie dies auch hier im inland im geltungsbereich des grundgesetzes „hingenommen“ wird und auch befürwortet wird/wurde.

das rechtsstaatsprinzip muss dafür herhalten, das hinz und kunz sich um probleme im kleingartenbereich vor gericht streiten können. aber das rechtsstaatsprinzip soll aufgeweicht werden, um verdächtige „beiseite“ zu schaffen. ich denke der tod eines menschen als ultima ratio muss sehr problematisch sein. die entscheidung, tod eines menschen, steht noch nicht einmal dem richter zu. ultima ratio nur bei notwehr oder nothilfe (wie bisher), aber unter sehr engen beschränkungen. verdachtstötungen? nein danke!

aber ich danke für die vielen diskussionsbeiträge.

der showbee