Hallo,
such mal nach Otto Skorzeny und Spanien. Da gab es eine Art Odessa-Treffen in Spanien irgendwann in den frühen Siebzigern. Da das Ganze unter dem Oberbegriff „Odessa“ lief, auch wenn damals wohl die Anzahl der Leute schon abgenommen hatte, muss es die damals zumindest in Überprüfbarer Form noch gegeben haben. Eventuell findest Du auch etwas unter dem Stichwort „Gehlen“, das war ja der, der Skorzeny für den damals entstehenden bundesdeutschen Geheimdienst einspannen wollte (Vorläufer des BND). Nach Simon Wiesenthal „Denn die Mörder leben“ von 1967, gibt es Dokumente, die darauf hinweisen, dass bereits irgendwann im Frühherbst 1944 über eine Finanzierung einer derartigen Organisation nachgedacht wurde. aus diesen Dokumenten soll hervorgehen (ebenfalls laut Wisenthal), dass Skorzeny ursprünglich als Vertreter des Krupp-Konzerns nach Argentinien hätte gehen sollen, um dort das Kriegsende abzuwarten. Allerdings konnte ich keinen Hinweis darauf finden, warum er dann später stattdessen in Spanien war. Wesentlicher Punkt (und hier noch ein paar Namen für Deine Suche) scheint mir zu sein, dass hier eine Verbindung zwischen Otto Skorzeny, Walter Rauff, Franz Stangl, Hans-Ullrich Rudel, Klaus Barbie und Alfons Sassen auftaucht. Es handelt sich um ein Sitzungsprotokoll von 1944, das sich heute im Besitz des Simon-Wiesenthal-Institutes befinden sollte. Damit ist jedoch auch der Verdacht nahe, dass tatsächlich umfangreiche Mittel (ob als Nazi-Gold wie immer behauptet oder in anderer Form) vor Kriegsende bereitgestellt wurden.
Zu HIAG auch ein paar Namen, aber ich habe jetzt nicht mehr ganz genau im Kopf, wer da welche Rolle gespielt hat. Der Begriff HIAG tauchte ja bereits kurz vor Kriegsende auf, vor allem im Zusammenhang mit der sogenannten „Nordroute“, die mehr oder weniger unter tätiger Mithilfe der katholischen Kirche organisiert wurde. Das war eine der sogenannten Rattenlinien, eben die, die durch Norddeutschland führte. Organisiert wurden diese Fluchtrouten für NS-Verbrecher und SS-Mitglieder sehr stark von Alois Hudal (kath. Bischof in Österreich) und vor allem für die USTASHA durch Krunoslav Draganovic (kath. Geistlicher auch bekannt als „der goldene Priester“. Ergänzend kamen ab 1946 bereits Johannes(?) Neuhäusler und Theophil Wurm (zwei kath. Bischöfe), Wilhelm Spengler und Heinrich Malz (SS-Obersturmbannführer) und die Prinzessin Helene Elisabeth von Isenburg hinzu. In der frühen Zeit diente dieses Netzwerk in erster Linie dazu, Fluchtrouten bereitszustellen, was mit Hilfe verschiedener kirchlicher Stellen wohl auch eindeutig gelang (Adolf Eichmann hat ja in seinem Prozess dazu Aussagen gemacht). ANGEBLICH, so sagt die Gerüchteküche, ist die damalige Organisation „Stille Hilfe“ und die „Christliche Gefangenenhilfe“ mehr oder weniger in der HIAG aufgegangen. Wobei HIAG ihrerseits immer wieder eng mit ODESSA zusammengearbeitet haben soll. Was logisch erscheint, da sich zumindest Malz, Spengler und Wurm gekannt haben müssen. Da aber Skorzeny im Protokoll von 1944 auftaucht, muss er zu Odessa und deren Nachfolgeorganisation „Spinne“ gehört haben, die über entsprechende Geldmittel verfügte. Was wiederum erklären würde, warum HIAG und ihre Hilfsorganisationen trotz offensichtlichen Mißérfolges beim Spendensammeln immer bei Kasse waren.
Ich hoffe, das hilft Dir soweit weiter.
Gruß
Peter B.
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