Hi,
Ein schönes Beispiel. Ähnliche Hütten gibt es überall. Oft
fehlt den Eigentümern das Geld, etwas daraus zu machen. Nun
ist der Schutz des Eigentums im GG verankert. Sobald man
diesen Schutz antastet, braucht man eine Instanz, die
letztlich darüber bestimmt, wann und unter welchen
Voraussetzungen jemand weiter über sein Eigentum verfügen
darf. Jemand läßt die Bude verfallen, weil er in ein paar
Jahren etwas ganz anderes auf dem Grundstück bauen will.
Das Thema ist nicht einfach sondern extrem komplex. Gerade das Beispiel mit den AGs sollte verdeutlichen, dass Eigentum eigentlich Unsinn ist, da es schon mit Besitz sehr ähnlich steht und diesen Begriff nur dumm doppelt.
Ohne Eigentum liese sich auch Erbe einfacher handhaben. Was ist z.B. mit den AN, wenn die Fa. von einer Niete geerbt wird, der sie in Grund und Boden fährt? Hier wäre es sinnvoller, die Geschäftsführung als „Erben“ einzzusetzen, da sich diese sicher besser auskennt.
Jemand verkleinert seinen Betrieb, weil er keine Lust mehr auf
den Streß hat und entläßt seine Leute oder fertigt plötzlich
ganz andere Sachen… Wer soll darüber befinden? Nach welchen
Maßstäben? Eigentum anzutasten funktioniert regelmäßig mit
irgendwelchen Räten und Versammlungen. Der Willkür sind Tür
und Tor geöffnet. In der Praxis geht dann Eigentum in Ordnung,
solange der Eigentümer linientreu handelt. Solche Sachen hatte
wir doch schon!
Du redest aber von Zeiten, wo Eigentum noch nicht obsolet war. Ich rede davon, dass wir uns in Zeiten entwickeln werden, wo Eigentum ein echter Hemmschuh ist. Heute stehen ca. 10 Mio ohne vernünftiges Auskommenm da, weil sie eben KEIN Eigentum haben, da aber auch nicht herankommen, wo es woanders verrottet. Siehe Beispiel.
Preise sind eh relativ, sie :sagen garnichts aus. :Letztlich kannst du Geld :sogar wegfallen lassen, wenn :es optimal läuft.
Und was bekomme ich dann für meine produzierten Badewannen?
Naturalien? Die ich vielleicht gar nicht haben will, weil die
Empfängerin der Badewanne 70 Jahre alt und über 100 kg schwer
ist
?
Nun stell dir mal vor, wir entwickelnn einen Replikator, der alles produziert. Die sinnvollste Regelung wäre, das du in den Laden gehst und dir nimmst, was du brauchst. Das führt auch nicht zu Hamsterkäufen, weil sich spätestens nach einigen Tagen zeigt, dass das genauso funktioniert und es egal ist, wo Waren lagern.
Momentan ist das sicher noch eine Utopie. Aber mit vielen Dingen wäre das in einem anderen Wirtschaftssystem heute durchaus machbar. Z.B. mit Lebensmitteln. Dazu müßte nur eine BB-ähnliche Institution Gewinne einsammeln und direkt umveteilen. Denn monetär lässt sich Wirtschaft nicht erfassen, das ist Unsinn. Es kommt die die geleistete Arbeit an.
Was ist, wenn ich mehr Naturalien haben will, weil die
Badewanne (oder die Empfängerin) besonders hübsch ist?
Schließlich habe ich mir doch die ganze Mühe nur gemacht, um
besonders viel dafür zu bekommen.
Nicht Naturalien, garnichts. Auf der anderen Seite leistest du ebenso einen Beitrag, den andere sich kostenlos nehmen können. Aber, wie gesagt, sicher erst in fernerer Zukunft. Die Anfänge liessen sich heute schon machen, nur nicht im Kapitalismus. Da stört das Eigentum wieder.
Ich will Dich keineswegs veralbern und ziele absichtlich auf
jedem Menschen angeborene Wünsche. Diese Wünsche zu
ignorieren, heißt, die Triebfeder aus dem Tun zu nehmen. Eine
der Triebfedern ist „haben wollen“, ganz unabhängig davon, ob
andere Leute den Wunsch nachvollziehen können oder nicht. Der
eine will Koi-Karpfen und der andere will 5 Autos, die er
einfach nur einmottet und zu Weihnachten betrachtet. Warum
denn nicht? Einer baut sich ein Traumschloß und hält 500 qm
Wohnfläche für nötig, die er nur an einem Tag im Jahr oder
überhaupt nie benutzt. Einer bindet jahrelang einen ganzen
Maschinenpark und keiner weiß, was er dort eigentlich treibt.
Ist sein Eigentum am Maschinenpark fraglich, weil andere
unfähig sind, das Tun zu begreifen?
Nochmal: bei dem ist Eigentum und Besitz identisch. Deshalb wird auch da das Eigentum obsolet.
Der nächste hat
hektarweise Land und hält Ziegen und Gänse, an denen er sich
nur erfreut. Ist es so unerträglich, daß das Glück des
Einzelnen in jedem Einzelfall anders aussieht und daß Dritte
sich damit abzufinden oder wegzusehen, sich jedenfalls nicht
„ordnend“ einzumischen haben? Wer will entscheiden, was gut
und richtig ist?
Wer macht es denn heute? Wer jagt denn die Leute kreuz und quer durch die Botanik und baut das ganze Land mit Strassen zu? Wer fliegt Kühe um die ganze Welt, weil sich das „rechnet“? Wer redet mir heute ein, ich hätte eine „Schuld“ (ich war beim Arzt, der hat nix gefunden)? Wer legt heute fest, dass es beim Fleischer keine vernünftige Wurst mehr gibt? Wer legt fest, dass sämtliche Süssigkeiten überzuckert sind? Es sind auch nur Leute in irgendwelchen Leitungspositionen, der Unterschied liegt aber in der Qualität. 90% dessen, qwas uns umgibt, sind nur Fassade. Billiger Spittel, dessen Gebrauchswert nach einschalten fast gegen Null läuft, auch wenn es darunter Ausnahmen gibt.
Wenn es technologisch gerechtfertigt ist (Elektronik) ist sicher nichts dagegen eintzuwenden. Aber z.B. beim Möbelangebot hört der Spass schon auf. Du kannst wählen zwischen sauteuer und Schrott, ein vernünftiges Mittelmass gibt es nicht.
Aber einwas kannst du keinesfalls absprechen: wenn Leute selbst täglich arbeiten und dafür verantwortlich sind, hast du mehr und bessere Produkte als durch Profitproduktion. Die Menschen entwickeln sich anders. Wenn sie sich verantwortlich entwickeln sollen, Muß man auch den Mut haben, ihnen Verantwortung zu übertragen. Die ganze Gesellschaft hat sich doch seit 45 mehrfach dramatisch verändert. Ohne Experimente weren wir nicht weiterkommen, wichtig sind nur flexible Lösungen und keine Parteien- oder Kapitaldiktatur. Was gestern falsch war, kann morgen durchaus richtig sein. Es muß nur in die Zeit passen.
Gruß
Frank