Staatseingriffe in der Krise sinnvoll?

Wie gesagt: heute bezahlen, was man sonst hätte erst in x
Jahren hätte bezahlen können.

Na und? Wenn es erst so spät fertig wird, braucht man es halt
nur langsam bezahlen. Wenn es dann fertig ist, z.B. das Ulmer
Münster, dann ist es ohne Annuitäten oder Giralkredite fertig
geworden. Wozu muß man dann Kreditwirtschaft haben?

Tja, irgendwie ist die Bevölkerung wohl nicht von dem Gedanken begeistert, nicht nur auf die Genehmigung einer neuen Autobahn Jahrzehnte warten zu müssen, sondern zusätzliche Jahrzehnte auch noch auf deren Bau.

Variante 1: Man legt jedes Jahr ein bißchen Geld zurück und
schafft die Maschine nach 5 Jahren an.

Variante 2: Man kauft die Maschine heute und finanziert sie
über sieben Jahre.

Was ist wohl für Wachstum und Beschäftigung besser?

Das kann ich nicht beurteilen.

Versuchs mal.

Meine Frage war, ob das zu beobachtende Wirtschaftswachstum
der vergangenen Jahrzehnte auf diese Geldschöpfung angewiesen
war, wenn ja warum, und warum es in der Vergangenheit große
Wirtschaftsaufschwünge ohne diese Kreditwirtschaft gegeben
hat.

Welche großen Wachstumsphasen meinst Du denn?

Die meisten Leute sind reicher als früher, ist der Grund
dafür, daß die Leute mehr Schulden haben als früher? Ganz
früher waren die Leute noch reicher als heute, aber ohne
Schulden, wie kam das zustande, würde das heutzutage auch so
gehen und wenn nein, warum nicht?

Wie ich sagte: durch Kredite sind Ausgaben und damit Investitionen früher möglich als ohne Kredite, was bedeutet, daß auch die daraus resultierenden Effekte früher stattfinden, d.h. Beschäftigung, Gewinn, Steuern usw.

Was der Einwand, daß es auch früher reiche Menschen gab, bedeuten soll, ist mir unklar.

Gruß
Christian

Hallo Jürgen,

Ich stimme Dir bestenfalls zu, dass es erst rel. spät im
Mittelalter halbwegs effiziente Kreditsysteme gab, um große
Summen schnell zusammenzubekommen.

anders war es auch nicht gemeint. Bilaterale Kreditgeschäfte gab es wahrscheinlich schon in der Steinzeit.

Gruß
Christian

Tja, irgendwie ist die Bevölkerung wohl nicht von dem Gedanken
begeistert, nicht nur auf die Genehmigung einer neuen Autobahn
Jahrzehnte warten zu müssen, sondern zusätzliche Jahrzehnte
auch noch auf deren Bau

Es ist doch auch gerade die Bevölkerung, welche den Genehmigungsprozeß verlängert, durch Einsprüche und Schwierigkeitenmachen usw.
Meine Frage, ich verstehe es einfach nicht: Warum Schulden? Sind wir heutzutage reicher als früher wegen der Schulden? Warum hat der Fiskus Schulden? Früher hatten die Fürsten Guthaben (Gold z.B.); waren die Leute früher ärmer, weil das Staatswesen guthabenbasiert agierte?

Das kann ich nicht beurteilen.

Versuchs mal.

Nun, da wären wir wieder zum Beispiel beim Gebrauchtwagen. Nehm ich was billiges, brauch ich nicht so viel Kredit. Mag sein, daß der rasende technische Fortschritt in manchen Branchen erforderlich macht, immer das neueste zu haben, was man sich aber nur auf Kredit leisten kann - so, jetzt habe ich es versucht…

Welche großen Wachstumsphasen meinst Du denn?

Das sagte ich bereits ausführlich: die Zeiten z.B., in denen große Bauten entstanden sind: Gotik, Römerzeit usw.

Wie ich sagte: durch Kredite sind Ausgaben und damit
Investitionen früher möglich als ohne Kredite, was bedeutet,
daß auch die daraus resultierenden Effekte früher stattfinden,
d.h. Beschäftigung, Gewinn, Steuern usw.

„Früher möglich“, ja. Aber wir fangen ja nicht jetzt an zu wirtschaften, sondern tun es seit Jahrtausenden

Was der Einwand, daß es auch früher reiche Menschen gab,
bedeuten soll, ist mir unklar.

Kein Einwand, sondern Frage: Ich möchte einfach verstehen, wie das ist mit der Kreditwirtschaft, warum wir ohne die nicht auskommen, früher das aber gekonnt haben.

LG

Gitta

Hi,

grundsätzlich funktioniert Volks-/Betriebswirtschaft anders als Hauswirtschaft. Die gute Hausfrau gibt nur das Geld aus, was sie hat. Und sie tut gut daran.
Ein Unternehmen kann das nicht. Stell Dir mal vor, Du willst Dich selbständig machen, und müßtest dir zuerst das gesamte Gehalt deiner Angestellten für die ersten Wochen oder Monate zusammensparen, plus Geld für die anzuschaffende Einrichtung und sonstige Arbeitsmaterialien.
Das geht natürlich, wenn du dich als Einmannfirma im Putzgewerbe selbständig machen willst. Auch einem Jurastudenten mit brandneuem Abschluss müßte es vielleicht grade noch möglich sein. Allerdings nur, wenn er sich keine Sekretärin einstellt.
an angehende Zahnärzte, selbständige Handwerker, Besitzer von Tante-Emma-Läden und so weiter mag ich gar nicht erst denken.
Ein Unternehmen schafft z.B. eine Maschine gegen Kredit an in der Hoffnung, mit der Maschine so viel Geld zu verdienen, dass davon der Kredit bezahlt werden kann und noch einiges mehr. Wenn das mit dem „einiges mehr“ klappt, ist die Firma rentabel.
Wie lange man da sparen muss, hängt natürlich davon ab, ob man in einem gut bezahlten Job arbeitet oder nicht. Die gut bezahlten Jobs werden aber immer dünner gesät sein, wenn wir unsere Wirtschaft ohne KRedite finanzieren: Unternehmer müssen jeden Cent sparen, denn Maschinen verschleißen und wollen ersetz werden, und das hätte dann Priorität - denn ohne Maschinen können sie niemanden bezahlen.

Der Bau des Kölner Doms dauert hunderte von Jahren, und das Gebäude ist immer noch nicht fertig, weil es hinten zusammenfällt, während es vorne restauriert wurde. Louis XIV. hat sich für den Bau seiner Schlösser ruiniert, nur um repräsentieren zu können.
Guck Dir an, wie viel wir bauen, und wie viel Nützliches entsteht. Wie lange hätte es gedauert, den neuen Münchner Flughafen zu bauen, hätte man das alles aus dem Plus errichten wollen? Wäre er jemals fertiggeworden? Was wäre uns in der Zeit allein an Einnahmen aus Handel und Tourismus entgangen, an die Arbeitsplätze auf dem neuen Flughafen selbst und beim Bau gar nicht erst zu denken.

Ich hoffe, ich hab es halbwegs richtig erklärt :smile:

Die Franzi

Welche großen Wachstumsphasen meinst Du denn?

Das sagte ich bereits ausführlich: die Zeiten z.B., in denen
große Bauten entstanden sind: Gotik, Römerzeit usw.

Den Fortschritt, der damals in hundert Jahren stattfand, erreichen wir heute innerhalb weniger Jahre.

Was der Einwand, daß es auch früher reiche Menschen gab,
bedeuten soll, ist mir unklar.

Kein Einwand, sondern Frage: Ich möchte einfach verstehen, wie
das ist mit der Kreditwirtschaft, warum wir ohne die nicht
auskommen, früher das aber gekonnt haben.

Vielleicht kann sich die Kollegin aus der Familie der Felidae ja verständlicher machen als ich. Wenn Du allerdings ohnehin unverrückbar an der Meinung festhältst, Kreditaufnahme sei Teufelszeug, wird das wohl auch nichts werden.

Gruß
Christian

Hi

Meine Frage, ich verstehe es einfach nicht: Warum Schulden?
Sind wir heutzutage reicher als früher wegen der Schulden?
Warum hat der Fiskus Schulden? Früher hatten die Fürsten
Guthaben (Gold z.B.); waren die Leute früher ärmer, weil das
Staatswesen guthabenbasiert agierte?

das ist ein grober Irrtum, üblicherweise waren die Fürsten verschuldet, da sie zwar aus Zöllen und Abgaben durchaus regelmäßige Einkommen hatten, aber z.B. im Kriegsfall diese Summen nicht ausreichten. daher wurden solche Einnahmen gerne mal verpfändet…
(Ein bisschen so wie heute das Autobahnbetreibermodell: Ihr baut die Autobahn und bekommt dafür 30 jahre lang die Mauteinnahmen…)

Nun, da wären wir wieder zum Beispiel beim Gebrauchtwagen.
Nehm ich was billiges, brauch ich nicht so viel Kredit. Mag
sein, daß der rasende technische Fortschritt in manchen
Branchen erforderlich macht, immer das neueste zu haben, was
man sich aber nur auf Kredit leisten kann - so, jetzt habe ich
es versucht…

Welche großen Wachstumsphasen meinst Du denn?

Das sagte ich bereits ausführlich: die Zeiten z.B., in denen
große Bauten entstanden sind: Gotik, Römerzeit usw.

Die größte wachstumszeit begann mit der Industrialisierung. Vorher beruhte die Wirtschaft auf der Landwirtschaft, die immer nahe am Subsidenzlevel herumkrebste.
Das effektive Wirtschaftswachstum pro Kopf war marginal.

„Früher möglich“, ja. Aber wir fangen ja nicht jetzt an zu
wirtschaften, sondern tun es seit Jahrtausenden

Was der Einwand, daß es auch früher reiche Menschen gab,
bedeuten soll, ist mir unklar.

Kein Einwand, sondern Frage: Ich möchte einfach verstehen, wie
das ist mit der Kreditwirtschaft, warum wir ohne die nicht
auskommen, früher das aber gekonnt haben.

Auch früher gab es Kreditwirtschaft.
Der Unterschied zu heute liegt darin, dass heute das Bankensystem viel ausgefeilter und (nicht lachen, ist tatsächlich so) robuster ist als früher.
So fallierten im Rahmen der Großen Finanzkrise Spaniens in der Frühneuzeit eine ganze Serie von Großbanken und Handelshäusern, dagegen sieht die heutige Finanzkrise aus wie ein Kindergeburtstag.
Die Auswirkungen dieser Krise urden meines Wissens nie in ihrer Gänze untersucht, Sie beendete unter anderem die Blüte der Süddeutschen Fernhandelshäuser und löste die Plünderung Antwerpens aus…

Du hast glaube ich ein sehr fehlerhaftes Bild von den wirtschaftlichen Verhältnissen von der Antike bis zur Frühneuzeit.
jede Gesellschaft, die sich über das reine landwirtschaftliche Subsidenzniveau hinausbewegte, baute so etwas wie ein „Kreditwesen“ auf. Sei es nun mit Steuerpächtern, Zoll- und Abgabenverschacherung, bvis hin zum direkten Geldgeben gegen Zins…

Näheres dazu bietet jedes bessere Geschichtsbuch, das sich ein wenig mit Wirtschaft beschäftigt…

Es gab übrigens gar nicht weit von hier einen Staat, in dem Schulden machen verboten war. Hieß Albanien und verwandelte sich dadurch in das Armenhaus Europas.

Eine zweiter Gesichtspunkt: Wenn Schuldenmachen bähpfui ist, wohin dann mit dem ersparten Geld? Oder glaubst Du ernsthaft, irgendwer zahlt dir dann noch Guthabenzinsen?

LG
Mike

Den Fortschritt, der damals in hundert Jahren stattfand,
erreichen wir heute innerhalb weniger Jahre.

Das sind starke Worte.

  • Vor 50 Jahren stand der erste Mensch auf dem Mond, und heute ist gar nichts auf dem Mond.
  • Wieviele Jahre ist es her, daß der Ober-W-W-W-ler Wolfgang Dreyer die flächendeckende Versorgung von Saisonspeichern als billige, umweltfreundliche und krisensichere Quelle von Heizung und Autofahren für die allernächste Zukunft angekündigt hat? Heute fürchten wir um unsere Heizung, weil zwei exotische Länder miteinander kabbeln.

Ja, im Gegensatz zu vor vierzig Jahren haben wir Betablocker, Airbags, Internet, Statine und billige Funktelefone. Lauter schöne Sachen.
Geht man noch ein paar Jahrzehnte zurück, dann kommen Radio, Fernseher, Flugreisen, Antibiotika und Kältemaschinen auf die Rechnung usw. Ich weiß nicht, ob der technische Fortschritt vor Jahrhunderten aus der damaligen Sicht langsamer gewesen ist als der jetzige aus heutiger Sicht.

Was ich halt nicht so einfach kapiere, ist warum gegenwärtig der technische Fortschritt auf die Geldschöpfung durch Kredite angewiesen sein soll und es früher nicht so war. Ich habe gelesen (bei Talcott Parsons) daß keine Spur eines Bankhauses in der römischen und griechischen Klassik bekannt ist.

LG

Gitta

Was ich halt nicht so einfach kapiere, ist warum gegenwärtig
der technische Fortschritt auf die Geldschöpfung durch Kredite
angewiesen sein soll und es früher nicht so war. Ich habe
gelesen (bei Talcott Parsons) daß keine Spur eines Bankhauses
in der römischen und griechischen Klassik bekannt ist.

Bankhäuser im heutigen Sinne gab es damals natürlich nicht. Aber es gab eine ganze Menge an Geldverleihern, wie nur als ein Beispiel unter vielen der Schuldenerlass des Lucullus für die Asiatischen Städte zeigt.
(irgendwer muss den Städten ja das Geld für ihre Schulden geliehen haben, nicht wahr)

Kredit und Zins sind keine moderne Erfindung.

LG
Mike

Den Fortschritt, der damals in hundert Jahren stattfand,
erreichen wir heute innerhalb weniger Jahre.

Das sind starke Worte.

  • Vor 50 Jahren stand der erste Mensch auf dem Mond, und heute
    ist gar nichts auf dem Mond.

Was hat der Umstand, daß die USA die Mondfahrten aus Kostengründen einstellten, mit dem Wirtschaftswachstum zu tun, das es doch unzweifelhaft seit 1969 bzw. 1972 gegeben hat?

So oder so: ich gebe auf.

C.

Kredit und Zins sind keine moderne Erfindung.

Das ist mir schon klar, auch der Heilige Nikolaus war ja Pfandleiher. Ich habe ein Verständnisproblem mit dem Kausalnexus zwischen der durch Kredite versursachten Geldschöpfung und der technisch-wirtschaftlichen Höherentwicklung.
Im Altertum und Mittelalter hat es sicherlich überschuldete Städte gegeben (Schulden an einzelne Reiche, die man ja auch enteignen/umbringen konnte), aber viele hatten auch Guthaben in Form eines Staatsschatzes (Gold). Es will mir halt nicht in den Kopf, warum ein konservativ, also guthabenbasiert wirtschaftendes Staatswesen genau damit den technischen Fortschritt behindert.

LG

Gitta

Hi

Im Altertum und Mittelalter hat es sicherlich überschuldete
Städte gegeben (Schulden an einzelne Reiche, die man ja auch
enteignen/umbringen konnte), aber viele hatten auch Guthaben
in Form eines Staatsschatzes (Gold). Es will mir halt nicht in
den Kopf, warum ein konservativ, also guthabenbasiert
wirtschaftendes Staatswesen genau damit den technischen
Fortschritt behindert.

Ah ja…
Du machst einen fundamentalen Denkfehler: Du gehst davon aus, dass Geld durch irgendwas gedeckt sein muss und dass diese deckung irgendeinen, stabilen Wert haben sollte.

Aber Geld hat keinen Wert aus sich heraus! Gold und Silber wurden deshalb zu währungsträgern, weil sie Fälschungssicher und selten sind. Andere Kulturen verwenden kaurischalen als Geld…
natürlich sind die Länder im Besitz von Goldvorkommen im Vorteil, denn das ist dann die Erlaubnis zum Gelddrucken.

Aber irgendwann kam man mal drauf, dass die Deckung des Geldes rein psychologisch ist. Deckung des Geldes durch Gold? Zettelchen gedeckt durch Metallklötze! Deckung durch Devisen? Zettelchen gedeckt durch Zettelchen!

Der Wert des Geldes ist eine simple Übereinkunft, und basiert auf keinen realen Werten an sich.

Nächstes Problem: Wenn man rein Guthabenbedingt operiert, dann begrennzt sich das Gesamtguthaben auf die umlaufende Geldsumme, sei es in Münzen oder in Scheinen.
Entweder die Preise für Leistungen fallen drastisch, oder die erbrachten Leistungen an und für sich sinken, weil weniger Geld aufgebracht werden kann. (Niemand kann mehr die teilweise enormen Summen aufbringen, weil gar nicht so viel Geld umläuft)
Es kommt also zu einer massiven Deflation, ausser man bläht die Umlaufende Bargeldmenge massiv auf. Zugleich führt es dazu, dass unheimlich viel Geld schlichtwegs im Sparstrupf liegt, weil ja alle auf irgendwas sparen.

Eine andere Möglichkeit ist aber, mein gespartes Geld denen zu leihen, die gerade Geld brauchen. D.H. den Guthaben steht eine entsprechende Schuld gegenüber. Vorteil: kein umhervagabundierendes Bargeld.

Nun also zu den Investitionen mittels Kredit:
nehmen wir mal an, Ich möchte eine wahnsinnigtolle Erfindung vermarkten. dafür brauche ich erst mal Geld.
Möglichkeit A: ich Spare und spare und spare und spare und in ca 20 Jahren habe ich das Geld zusammen…
Möglichkeit B: Ich leihe mir jetzt das Geld, und bringe das Ding in Produktion:
Resultat der Möglichkeit B: Die Innovation kommt 20 Jahre früher auf den Markt und der Allgemeinheit zugute.
(es ist übrigens in diesem Zusammenhang völlig wurscht, ob ich Teilhaber mit rein nehme, Aktien ausgebe oder mir bei der Bank was leihe…)

Noch ein Wort zur präindustriellen Gesellschaft:
Wie bereits erwähnt beruht die vorindustrielle Wirtschaft auf der Landwirtschaft, die immer in der Nähe des Subsidenzniveaus herumkrebste. Die Erträge konnten immer nur eine kleine Mittelschicht und eine noch kleinere Oberschicht ernähren. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen lebte unter Umständen, die uns wohlstandverweichlichte Erstweltler vermutlich innerhalb kurzer Zeit umbringen würde.

Die Industrialisierung, auf der unser heutiger Wohlstand beruht, war nur möglich durh die Bereitstellung der enormen Kreditsummen durch das Bankwesen. Mit den Umlaufenden Bargeldmitteln wäre dies gar nicht möglich gewesen, denn das war alleine vom Volumen her viel zu wenig.

Tja
Is so…

unser Geld is nix wert… und das ist auch gut so.

Gruß
Mike

commerzbank

Hätten die Banken nicht auch ohne die Staatseingriffe
„überlebt“?

es wird gerade das rad neu erfunden…oder zumindest so getan:wink:

2 politiker im aufsichtsrat bei der commerzbank. das kennen wir doch…

es wird gerade das rad neu erfunden…oder zumindest so
getan:wink:

Das Rad soll zumindest nicht von der Achse springen und sich selbständig machen. Das gibt „kollateralen Bruch“, wie man leider sehen konnte.

Cassius

Was ich halt nicht so einfach kapiere, ist warum gegenwärtig
der technische Fortschritt auf die Geldschöpfung durch Kredite
angewiesen sein soll und es früher nicht so war.

Darauf wurde dir schon geantwortet, mit dem beispiel was besser wäre, ob 5 Jahre sparen um neue maschiene zu kaufen oder kredit besorgen um sofort zu kaufen und 2 arbeiter einzustellen.

Wenn ich jetzt 10.000€ hätte mit denen ich die maschiene kaufen könnte, wäre es doch viel besser dennoch ein kredit zu besorgen, da ich dann noch 10.000€ habe mit denen ich wo anderst investieren könnte und so schneller gewinne zu erhalten. Würde ich jedoch die 10.000€ gleich blechen… da müsste ich jetzt wieder ein paar jahre lang sparen bis ich wieder etas machen kann… mein nachbar aber wird nicht so lange auf mich warten…

Mit dem umsazt den ich heute bekomme, dank des investments der 10.000€ die ich nicht an der maschien verbrauchte die ich per kredit kaufte, bezahle ich das kredit ab und es bleibt sogar noch was übrig, also kann ich meine angestellten besser bezahlen und die können wiederum besser leben…

Gruss,
P.

Ja, unser Geld ist durch nichts gedeckt, ist sozusagen als Wertmittel mit Waffengewalt durchgesetztes Falschgeld, das aber z.B. auch mir nützlich ist, weil ich mehr Zimmer heizen kann und mehr PS unter dem Popo habe als damals meine Großeltern. Allerdings habe ich etwas mehr Sorgen unter dem Kopfkissen als meine Großeltern in jungen Jahren, denn das intrinsisch wertlose Geld hat seitdem schon zweimal auch seinen konventionellen und also allen Wert verloren.

Ich habe verstanden, daß das umlaufende „Falschgeld“ durch die wuchernde Kreditwirtschaft noch weiter aufgebläht wird, wobei derzeit einiges an diesem Geld in Gestalt von faulen Forderungen und auch in Gestalt von Tilgungen verschwindet. Darum werden derzeit die Sachen billiger. Nur ein wenig, aber es könnte jederzeit auch eine dramatische Deflation geben, man weiß es nicht.

Was mir halt nicht in den Kopf will, ist warum der gewaltige Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahrzehnte auf den Übergang zur Falschgeldwirtschaft angewiesen sei und ergo mit dem metallklötzchenbasierten Geld gar nicht gekommen wäre, wo es doch - ich sagte es schon so oft - früher den Leuten gutgegangen ist ohne große Kreditwirtschaft.
Die Argumente für die aus dem Nichts geldschöpfende Kreditwirtschaft, die mir entgegengehalten werden, gehen immer von einer Stunde Null aus, in der keiner Geld hat, aber die Kreditinstitute einem Habenichts Geld leihen, wenn er eine gute Story präsentiert. Das ist m. E. lebensfremd für Deutschland.
Ich habe Geld geerbt. In Gestalt von Gold ist es heute noch wertvoll. Die Millionenmarkscheine sind Flohmarktware.

LG

Gitta

Ich frage mich, ob Staatseigriffe wie bei Fanny Mae, Freddy
Mack oder auch bei der UBS nötig gewesen sind.

das weiss keiner ! weder du, noch ich, noch diejenigen, di
sich hier als schlaumeier ausgeben …

Sprach der Oberschlaumeier…
Was für wellen der Zusammenbruch einer im Verhältnis kleinen Investmentbank wie Lehman Bros. ausgelöst hat beobachten wir immer noch.

Hätten die Banken nicht auch ohne die Staatseingriffe
„überlebt“?

möglich ist es, aber di bankenchefs würden dann keine roten
flitzer fahren, sondon nur einen opel astra

Polemik ist die Lösung… meines Wissens nach fährt keiner von denen einen „roten Flitzer“…

Was hatten diese Staatseingriffe für konsequenzen?

jedemenge leihfirmen bzw. moderne Sklawerei. Wenn du auf diese
diskusion eingehen willst, dann musst du ein andes topik
öffnen, damit ich nicht offtopik werde

Wenn du nicht erkennst worum es bei der Frage geht… dein Bier.

Die Konsequenz war letztendlich die Vermeidung des Totalzusammenbruchs der Kreditwirschaft.

Hatte man nicht irgendwie die Angst, es könnte
„Geldverschwendung“ sein?

Frau Merkel kehrt es ein kehricht um wessen Geld es geht …
nicht ihres, das ist klar. wenn es ihr Geld WÄRE , dann würde
sie sich alles doppelt und dreifach überlegen !

Ich bin mit Sicherheit kein Merkelfan… aber ich denke hier hat Sie und viele andere Staatslenker dieser Welt nicht gerade falsch gehandelt und sauber Risiken und Chancen gegeneinander Abgewogen…

Ach halt - ich vergass - ein Heer von Arbeitslosen wie es durch den Wegfall der Kreditwirschaft auf uns zukäme wäre natürlich dauerhauft billiger…

Ja, unser Geld ist durch nichts gedeckt,

Natürlich ist es gedeckt und zwar durch die Wirtschaftskraft der europäischen Volkswirtschaften und das ist mir allemal lieber als Geld, dessen Wert durch ein Metall gedeckt ist, das erheblichen spekulationsbedingten Preisschwankungen unterliegt, keinen nennenswerten Nutzwert hat und sich im Notfall nicht einmal essen läßt (schmeckt jedenfalls nicht).

Eine kleine Untersuchung zum Thema Goldpreisentwicklung:
/t/kann-man-vl-riestern/4592674/30

Großeltern. Allerdings habe ich etwas mehr Sorgen unter dem
Kopfkissen als meine Großeltern in jungen Jahren, denn das
intrinsisch wertlose Geld hat seitdem schon zweimal auch
seinen konventionellen und also allen Wert verloren.

Was beidesmal kriegsbedingt war; nach allem, was ich gehört habe, siehts in den nächsten Jahren nicht allzu sehr danach aus, daß wir diese Situation wieder erleben. Genauer gesagt gab es in der Vergangenheit immer wieder mal zeitlich oder lokal begrenzte Phasen der Inflation. Der Kreditvergabeverhalten der Privatwirtschaft war allerdings nie eine der Ursachen.

Ich habe verstanden, daß das umlaufende „Falschgeld“ durch die
wuchernde Kreditwirtschaft noch weiter aufgebläht wird, wobei
derzeit einiges an diesem Geld in Gestalt von faulen
Forderungen und auch in Gestalt von Tilgungen verschwindet.
Darum werden derzeit die Sachen billiger.

Einerseits fürchtest Du Inflation aufgrund der fiesen Kreditgeschäfte, andererseits erklärst mit der gleichen Begründung die sinkenden Preise. Das ist m.E. nicht ganz widerspruchsfrei.

Was mir halt nicht in den Kopf will, ist warum der gewaltige
Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahrzehnte auf den
Übergang zur Falschgeldwirtschaft angewiesen sei und ergo mit
dem metallklötzchenbasierten Geld gar nicht gekommen wäre,

Ob Geld nun goldgedeckt ist oder nicht hat weder mit der Kreditwirtschaft noch mit dem Wirtschaftswachstum zu tun. Genauso gut könnte man die Einführung der Gurtpflicht damit in Verbindung bringen.

es doch - ich sagte es schon so oft - früher den Leuten
gutgegangen ist ohne große Kreditwirtschaft.
Die Argumente für die aus dem Nichts geldschöpfende
Kreditwirtschaft, die mir entgegengehalten werden, gehen immer
von einer Stunde Null aus, in der keiner Geld hat, aber die
Kreditinstitute einem Habenichts Geld leihen, wenn er eine
gute Story präsentiert. Das ist m. E. lebensfremd für
Deutschland.

Ob man nun von leeren Taschen ausgeht oder von der Realität ändert nichts daran, daß für größere Investitionen entweder jahre- oder jahrzehntelang gespart werden oder eben ein Kredit aufgenommen werden muß. Als naheliegendstes Beispiel seien Dir die privaten Eigenheime genannt, von denen es bestenfalls ein Bruchteil gäbe, wenn die Hütten nicht kreditfinanziert werden könnten. 30 Jahre zu sparen, um dann in das eigene Haus ziehen zu können, wenn die Kinder aus selbigem sind, ist zwar denkbar aber irgendwie bescheuert.

C.

Ja, unser Geld ist durch nichts gedeckt,

Um genau zu sein, es ist durch keine bei der Bundesbank eingelagerten „realen Werte“ gedeckt.

.ist sozusagen als

Wertmittel mit Waffengewalt durchgesetztes Falschgeld, das
aber z.B. auch mir nützlich ist, weil ich mehr Zimmer heizen
kann und mehr PS unter dem Popo habe als damals meine
Großeltern. Allerdings habe ich etwas mehr Sorgen unter dem
Kopfkissen als meine Großeltern in jungen Jahren, denn das
intrinsisch wertlose Geld hat seitdem schon zweimal auch
seinen konventionellen und also allen Wert verloren.

Inflation gab es schon immer, auch bei Goldwährung. man beachte z.B. die unkontrollierte Inflation, die durch den ungehemmten zustrom des Amerikanischen Goldes z.Z. der Eroberung Amerikas ausgelöst wurde und die ganz erhebliche Auswirkungen auf die damalige Wirtschaft hatte.
Im Vergleich zum Hochmittelalter hat Gold ziemlich lässig 98% an Kaufkraft verloren!

Ich habe verstanden, daß das umlaufende „Falschgeld“ durch die
wuchernde Kreditwirtschaft noch weiter aufgebläht wird, wobei
derzeit einiges an diesem Geld in Gestalt von faulen
Forderungen und auch in Gestalt von Tilgungen verschwindet.
Darum werden derzeit die Sachen billiger. Nur ein wenig, aber
es könnte jederzeit auch eine dramatische Deflation geben, man
weiß es nicht.

Was mir halt nicht in den Kopf will, ist warum der gewaltige
Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahrzehnte auf den
Übergang zur Falschgeldwirtschaft angewiesen sei und ergo mit
dem metallklötzchenbasierten Geld gar nicht gekommen wäre, wo
es doch - ich sagte es schon so oft - früher den Leuten
gutgegangen ist ohne große Kreditwirtschaft.

Gut gegangen?
Lies bitte mal in einem Geschichtsbuch nach, wenn Du schon meine Ausführungen nicht lesen möchtest.
95% der Bevölkerung in Vorindustriellen Zeiten lebte irgendwo auf Sub-Dritteweltniveau!
Und nochwas: Auch das damalige Geld war im Kern ungedeckt. Es war eine reine Übereinkunft, dass Gold diesen und jenen Wert hat.

ES GIBT KEIN GELD MIT EINEM WERT AN SICH!
ES HAT ES NIE GEGEBEN!

Ich habe Geld geerbt. In Gestalt von Gold ist es heute noch
wertvoll. Die Millionenmarkscheine sind Flohmarktware.

Und in Gestalt von Grundbesitz wäre es noch wertvoller, und wenn es die Richtigen Aktien gewesen wären, dann wären sie noch VIEL wertvoller, und wenn der Hund…

-MKL-

Ich sage jetzt mal danke an die Leute, die mit mir hier geredet haben.

Mag sein, daß ich nicht alles kapiert habe, aber es ist ja auch nicht leicht.

LG

Gitta