Staendige 'Rettungen' - was dann?

Hallo,

da man, wenn man von einer Staatenrettung liest, schon langsam ein Deja-vu-Erlebnis bekommt frage ich mich wie es langfristig weitergehen wird.

Welche Szenarien findet ihr wahrscheinlich?

-Die „Rettungen“ haben den Beigeschmack dass soziale Errungenschaften abgebaut werden (sollen) - was wiederum zu politischen Wechsel fuehren kann - was entweder bedeutet dass eine andere kapitalistische Partei an die Macht kommt (evtl. mit rotem Logo) oder aber auch ein anderes System gewaehlt wird (hoffentlich kein braunes).

-Durch soziale Einschnitte, Entgeltkuerzungen, Arbeitslosigkeit sinkt die Kaufkraft was zur Deflation fuehrt - was die Spirale weiter antreiben und auch zu Systemveraenderungen fuehren kann.

-Die schlechte wirtschaftliche Lage und Unzufriedenheit entlaedt sich in ethnischen Konflikten zwischen Einheimischen und Migranten was sich ausweiten kann.

-Einige Laender werden aus der EWU aussteigen was ihnen eine Inflation und dadurch Schuldenabbau beschert und den Euro staerker macht.

-Die gesamte EU „rettet“ sich gegenseitig bis in ein paar Jahren/Jahrzehnten alle zahlungsunfaegig werden - was durch eine Euroinflation geloest werden kann.

Was findet ihr wahrscheinlich?

Gruss

Desperado

Hallo,
aus der allgemeinen Unsicherheit heraus laeuft die Wirtschaft nicht richtig. Um eine Deflation auf jeden Fall zu vermeiden, erschafft man zu niedrigen Zinsen sehr viel Geld und hofft, dass damit endlich wieder viele Kredite herausgegeben werden, die Geldschoepfung der Banken. Fuer das Volk hat man den Begriff Rettungsschirm erfunden, fuer stets neue Kredite ueberredet man das naechste Land auch noch.

Abhilfe wird sein, nur einen Zinssatz bei Euro-Anleihen zu haben. Dann muessen die starken Laender fuer die schwaecheren mitzahlen. Oder alle lehnen sich gemeinsam zurueck, eine Spirale nach unten.

Die anderen Ansaetze, das Euro-Monopoly-Spielfeld zu verlassen und ein neues Spielfeld zu eroeffnen, vom heutigen Schuldgeld weg mit Tauschringen und alternativem Schwundgeld, duerften die Regierungen nicht in grossem Masse zulassen.

Gruss Helmut

-Die „Rettungen“ haben den Beigeschmack dass soziale
Errungenschaften abgebaut werden (sollen) -

Es gibt kein „um zu“ dabei. Die Staaten rennen den seit gut zwei Jahren absehbaren Entwicklungen hinterher und meinen, daß das Problem, das durch zu viele faule Kredite entstand, durch noch mehr Kredite gelöst werden kann. Eine Zielorientierung ist nicht erkennbar. Es geht nur darum, kurzfristige Probleme kurzfristig in den Griff zu bekommen.

was wiederum zu
politischen Wechsel fuehren kann - was entweder bedeutet dass
eine andere kapitalistische Partei an die Macht kommt (evtl.
mit rotem Logo) oder aber auch ein anderes System gewaehlt
wird (hoffentlich kein braunes).

Es wird in einigen Ländern sicherlich so weit kommen, daß extreme Parteien an die Regierung gelangen. Südeuropa ist eher für linke Regierungen empfänglich, im Rest sind rechte nicht unwahrscheinlich.

-Die schlechte wirtschaftliche Lage und Unzufriedenheit
entlaedt sich in ethnischen Konflikten zwischen Einheimischen
und Migranten was sich ausweiten kann.

Oder zwischen Einheimischen.

-Einige Laender werden aus der EWU aussteigen was ihnen eine
Inflation und dadurch Schuldenabbau beschert und den Euro
staerker macht.

Oder es treten die aus, die alleine klarkommen. Das würde für den Euro genau das Gegenteil bedeuten.

-Die gesamte EU „rettet“ sich gegenseitig bis in ein paar
Jahren/Jahrzehnten alle zahlungsunfaegig werden

Wieso gegenseitig? Es wird zu dem kommen, was ich schon vor über einem Jahr beschrieb: es wird so lange von unten nach oben gerettet, bis am Ende Deutschland und Frankreich für den Rest eintreten müssen. Spätestens (!) wenn Spanien und Italien Gelder brauchen, ist das Spiel aus.

  • was durch
    eine Euroinflation geloest werden kann.

Was verstehst Du unter „Lösung“?

Hi,

Wieso gegenseitig? Es wird zu dem kommen, was ich schon vor
über einem Jahr beschrieb: es wird so lange von unten nach
oben gerettet, bis am Ende Deutschland und Frankreich für den
Rest eintreten müssen. Spätestens (!) wenn Spanien und Italien
Gelder brauchen, ist das Spiel aus.

was meinst Du wird passieren, wenn Spanien und Italien den Euroschirm sprengen? Denkst Du es könnte eine Währungsreform geben?

Gruss,
Herb

Hallo,

oben gerettet, bis am Ende Deutschland und Frankreich für den
Rest eintreten müssen. Spätestens (!) wenn Spanien und Italien
Gelder brauchen, ist das Spiel aus.

was meinst Du wird passieren, wenn Spanien und Italien den
Euroschirm sprengen? Denkst Du es könnte eine Währungsreform
geben?

nun, deutsche Spitzenpolitiker verknüpfen das Schicksal der Schuldnerländer gerne mit dem Bestand des Euro bzw. der EU. Wo genau da der Zusammenhang besteht, wurde mir vom Kanzleramt trotz Nachfrage nicht einmal mit einem blumigen Standardtext erklärt, den man auf Anfragen sonst meistens erhält.

Das paßt zu meiner Einschätzung, daß das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Sofern Spanien und Italien weder vom Kapitalmarkt noch von den verbliebenen wirtschaftlichen Staaten zusätzliche Gelder erhalten, teilen sie zwar mit uns die Währung aber nicht das Schicksal.

Will sagen: wenn Spanien und Portugal zahlungsunfähig sind, ist das halt so. Dann müssen sich diese Länder mit ihren Schuldnern zusammensetzen und über die Modalitäten von Verzichten, Tilgungsstundungen usw. verhandeln wie das jeder andere Gläubiger auch muß, der in Zahlungsschwierigkeiten ist. Mit der Währung, in der das ganze dann ausgehandelt wird, hat das nichts zu tun.

Eine Währungsreform sehe ich viel eher für den Fall, daß man immer deutsches und französisches Geld in das bodenlose Faß hineinwirft.

Anders formuliert ist es nicht das Ausbleiben einer Rettung von Euro-Staaten, die den Euro gefährdet, sondern vielmehr die fortwährende Rettung zu Lasten der wirtschaftlich vergleichsweise starken Staaten. Das verringert nicht die Schuldenlast der betroffenen Staaten, erhöht aber die Schuldenlast der nicht betroffenen Staaten.

Das wird auf Dauer zwangsläufig Konsquenzen haben und zwar dergestalt, daß sich die Märkte fragen werden, ob der Euro-Raum im allgemeinen und Deutschland und Frankreich im speziellen stark genug sind, die immer wieder neuen Rettungsaktionen für andere Länder zu tragen. Die Entwicklung des Euro-Kurses sowie des Bund-Futures in den letzten Wochen lassen den Schluß zu, daß die Denkprozesse bereits eingesetzt haben.

Gruß
Christian

Nachtrag
Aus der heutigen Börsen-Zeitung:

Die Verunsicherung an den Märkten war infolge der Gerüchte (Anm: bzgl. der kräftigen Ausweitung des bestehenden EZB-Kaufprogramms für Staatsanleihen) sehr stark. Das zeigte sich auch an einer erneuten Unterdeckung einer Bund-Auktion. Die Finanzagentur hatte fünfjährige Bundesobligationen im Volumen von 5 Mrd. Euro im Angebot, bekam hierfür aber nur Gebote von 4,55 Mrd. Euro von den Banken, womit sich eine Unterdeckung von 450 Mill. Euro errechnete. Damit kam es erstmals seit Bestehen der Agentur zu zwei Unterdeckungen innerhalb einer Woche.

Hi,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Es ist also ein Wettrennen zwischen den Marktkräften und der Merkfähigkeit bzw Einsichtsfähigkeit der Regierung(en). Spannende Zeiten :wink:

Gruss,
Herb

Hallo,

Es ist also ein Wettrennen zwischen den Marktkräften und der
Merkfähigkeit bzw Einsichtsfähigkeit der Regierung(en).

richtig, wobei auch die Marktteilnehmer einiges zu lernen hatten, nämlich daß auch bei Krediten an europäische Staaten höhere Renditen mit höheren Risiken verbunden sind. Nur der Umstand, daß man damit noch nicht umgehen kann, erklärt die Marktverwerfungen der letzten 12 Monate.

Gruß
Christian

Hallo,

Will sagen: wenn Spanien und Portugal zahlungsunfähig sind,
ist das halt so. Dann müssen sich diese Länder mit ihren
Schuldnern zusammensetzen und über die Modalitäten von
Verzichten, Tilgungsstundungen usw. verhandeln wie das jeder
andere Gläubiger auch muß, der in Zahlungsschwierigkeiten ist.
Mit der Währung, in der das ganze dann ausgehandelt wird, hat
das nichts zu tun.

Nicht direkt: Meines Erachtens ist der Austritt aus der EWU und eine hohe Inflation eine Option fuer ueberschuldete Staaten. Wenn das passiert steigt der Eurokurs und die Exportstaaten haben ein Problem. Die „Rettungen“ sind fuer mich Bestechungszahlungen an die ueberschuldeten Staaten damit diese nicht aus dem Euro aussteigen.

Es gibt aber auch die Moeglichkeit eines Politikwechsels: Wenn eine Regierung an die Macht kommt welche sich fragt warum die Geldschoepfung den Banken ueberlassen ist und dies nicht der Staat selbst macht (was einen Dominoeffekt ausloesen kann) dann haben die Banken ein Problem - und die Buerger waeren ausnahmsweise mal die Gewinner.

Gruss

Desperado

Hallo,

Die anderen Ansaetze, das Euro-Monopoly-Spielfeld zu verlassen
und ein neues Spielfeld zu eroeffnen, vom heutigen Schuldgeld
weg mit Tauschringen und alternativem Schwundgeld, duerften
die Regierungen nicht in grossem Masse zulassen.

Oder aber dieser Ansatz:

Derzeit leihen sich die Staaten Geld von den Banken gegen Zahlung von Zinsen, Zinseszinsen… Die Banken jedoch schoepfen Geld praktisch aus dem nichts denn fuer jeden Euro welchen sie als Einlage bekommen koennen sie bis zu 50 Euro verleihen und Zinsen dafuer bekommen (siehe: Monetative.org).

Der Staat sollte das Monopol der Geldschoepfung besitzen und einerseits genauso wie die Privatbanken wirtschaften (d.h. der Wirtschaft Kapital zur Verfuegung stellen) und andererseits Staatsausgaben direkt ueber Geldschoepfung finanzieren. Wenn dies sorgfaeltig geschieht ist das Inflationsrisiko niedrig (die Geldschoepfung bleibt die gleiche wie bisher, nur dass nicht die Banken sondern die Allgemeinheit ueber Staatsausgaben davon profitiert).

(aus: www.wirtschaftsmodell.de)

Gruss

Desperado

Nicht direkt: Meines Erachtens ist der Austritt aus der EWU
und eine hohe Inflation eine Option fuer ueberschuldete
Staaten. Wenn das passiert steigt der Eurokurs und die
Exportstaaten haben ein Problem. Die „Rettungen“ sind fuer
mich Bestechungszahlungen an die ueberschuldeten Staaten damit
diese nicht aus dem Euro aussteigen.

Da der Ausstieg aus dem Euro einerseits überhaupt nicht vorgesehen ist und andererseits vermutlich niemand etwas dagegen hätte, wenn sich Griechenland und Irland zumindest vorübergehend verabschiedeten, ist Deine Schlufolgerung eher dem absurd-surrealen Spektrum zuzuordnen.

Es gibt aber auch die Moeglichkeit eines Politikwechsels: Wenn
eine Regierung an die Macht kommt welche sich fragt warum die
Geldschoepfung den Banken ueberlassen ist und dies nicht der
Staat selbst macht (was einen Dominoeffekt ausloesen kann)
dann haben die Banken ein Problem - und die Buerger waeren
ausnahmsweise mal die Gewinner.

Sicher, sicher. Weil der Staat ja so ein Genie ist und insbesondere in Sachen Finanz- und Wirtschaftspolitik eine Fehlentscheidung nach der nächsten trifft, wäre das ja dann quasi das Paradies.

Wenn sich daraus nicht gelegentlich interessante Gespräche mit Dritten ergäben, würde ich auf Deine Artikel gar nicht mehr antworten, weil es immer auf das gleiche hinausläuft: Verschwörungstheorien und volkswirtschaftlicher Unsinn.

Nicht direkt: Meines Erachtens ist der Austritt aus der EWU
und eine hohe Inflation eine Option fuer ueberschuldete
Staaten. Wenn das passiert steigt der Eurokurs und die
Exportstaaten haben ein Problem. Die „Rettungen“ sind fuer
mich Bestechungszahlungen an die ueberschuldeten Staaten damit
diese nicht aus dem Euro aussteigen.

Da der Ausstieg aus dem Euro einerseits überhaupt nicht
vorgesehen ist und andererseits vermutlich niemand etwas
dagegen hätte, wenn sich Griechenland und Irland zumindest
vorübergehend verabschiedeten, ist Deine Schlufolgerung eher
dem absurd-surrealen Spektrum zuzuordnen.

  1. Was passiert wohl wenn z.B. die Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien aussteigen? Der Euro steigt, die Welt legt in Euro an, er steigt noch weiter, der Export bricht ein und die uebrigen Staaten haben japanische Verhaeltnisse.

  2. Was passiert mit den ausgeschiedenen Staaten? Die neuen/alten Waehrungen sinken ins bodenlose, vor allem weil m.E. die Schulden in Euro aufgenommen wurden und deshalb auch in Euro zurueckbezahlt werden muessen - was immer teuerer wird um so mehr die neue/alte Waehrung faellt. Es kommt zum totalen Staatsbankrott und dem dazugehoerigen internen Spannungen/Chaos was evtl. zu Systemveraenderungen fuehrt - und von dessen Dominoeffekt haben die Eliten anderer Staaten Angst. (Was man sehr gut an den Massnahmen der USA gegen Kuba, Venezuela… beobachten kann).

Es gibt aber auch die Moeglichkeit eines Politikwechsels: Wenn
eine Regierung an die Macht kommt welche sich fragt warum die
Geldschoepfung den Banken ueberlassen ist und dies nicht der
Staat selbst macht (was einen Dominoeffekt ausloesen kann)
dann haben die Banken ein Problem - und die Buerger waeren
ausnahmsweise mal die Gewinner.

Sicher, sicher. Weil der Staat ja so ein Genie ist und
insbesondere in Sachen Finanz- und Wirtschaftspolitik eine
Fehlentscheidung nach der nächsten trifft, wäre das ja dann
quasi das Paradies.

Wo soll denn der Unterschied sein ob der Staat (Fehl)entscheidungen mit von den Banken erzeugten oder von der eigenen Staatsbank erzeugten Geld finanziert? Der einzige Unterschied ist dass man Zinsen an die Banken zahlen muss aber nicht an sich selbst (solange eine verantwortungsvolle Instanz ueber die Geldschoepfung wacht). Da Zinsen der zweitgroesste Haushaltsposten sind sehe ich diesen Unterschied durchaus als relevant. Wenn Du das nicht so siehst dann erklaere bitte wieso - mit Saetze wie den unteren kannst Du evtl. in Nachmittagstalkshows punkten…

Da der Ausstieg aus dem Euro einerseits überhaupt nicht
vorgesehen ist und andererseits vermutlich niemand etwas
dagegen hätte, wenn sich Griechenland und Irland zumindest
vorübergehend verabschiedeten, ist Deine Schlufolgerung eher
dem absurd-surrealen Spektrum zuzuordnen.

  1. Was passiert wohl wenn z.B. die Portugal, Irland, Italien,
    Griechenland und Spanien aussteigen? Der Euro steigt, die Welt
    legt in Euro an, er steigt noch weiter, der Export bricht ein
    und die uebrigen Staaten haben japanische Verhaeltnisse.

Die Staaten, die heute die Löcher im Euro-Faß vor allem stopfen sind die Staaten, die über Jahrzehnte wunderbar mit ihrer eigenen, (mehr oder weniger) starken Währung zurecht kamen, als da wären: Deutschland, Frankreich, Niederlande. Diese relative finanzielle Stärke, die man heute zur Rettung der Veranstaltung benötigt, resultiert aus dieser Zeit. Wenn man schwache Euro-Länder zurückließe, nähert man sich dieser Zeit tendenziell an, was die Schlußfolgerung zuläßt, daß das so dramatisch nicht werden kann.

Mal abgesehen davon, daß der Euro um rd. 40% steigen könnte, bevor wir den historischen Euro-Höchststand zum Dollar wieder erreichen.

  1. Was passiert mit den ausgeschiedenen Staaten? Die
    neuen/alten Waehrungen sinken ins bodenlose, vor allem weil
    m.E. die Schulden in Euro aufgenommen wurden und deshalb auch
    in Euro zurueckbezahlt werden muessen - was immer teuerer wird
    um so mehr die neue/alte Waehrung faellt. Es kommt zum totalen
    Staatsbankrott und dem dazugehoerigen internen
    Spannungen/Chaos was evtl. zu Systemveraenderungen fuehrt -
    und von dessen Dominoeffekt haben die Eliten anderer Staaten
    Angst. (Was man sehr gut an den Massnahmen der USA gegen Kuba,
    Venezuela… beobachten kann).

Ja, klar, vor der kommunistischen Republik Irland und der Volksrepublik Griechenland haben alle Angst. Meine Güte, mit der Phantasie solltest Du Kinderbücher schreiben und nicht Artikel im Bereich Finanzpolitik.

Nebenbei: die Politik handelt schom in finanzpolitischer Hinsicht im Moment nicht langfristig oder gar strategisch.

Sicher, sicher. Weil der Staat ja so ein Genie ist und
insbesondere in Sachen Finanz- und Wirtschaftspolitik eine
Fehlentscheidung nach der nächsten trifft, wäre das ja dann
quasi das Paradies.

Wo soll denn der Unterschied sein ob der Staat
(Fehl)entscheidungen mit von den Banken erzeugten oder von der
eigenen Staatsbank erzeugten Geld finanziert?

Das kann man nur fragen, wenn man der Planwirtschaft mit all ihren Ineffizienzen aufgeschlossen gegenüber steht.

Der einzige
Unterschied ist dass man Zinsen an die Banken zahlen muss aber
nicht an sich selbst (solange eine verantwortungsvolle Instanz
ueber die Geldschoepfung wacht). Da Zinsen der zweitgroesste
Haushaltsposten sind sehe ich diesen Unterschied durchaus als
relevant.

Aha. Vielleicht solltest Du mal überlegen, wo a) wofür die Zinseinnahmen der Anleihegläubiger ausgegeben werden und wo b) der Gewinn der EZB am Ende bleibt.

Wenn Du das nicht so siehst dann erklaere bitte
wieso - mit Saetze wie den unteren kannst Du evtl. in
Nachmittagstalkshows punkten…

Ich denke, das Niveau paßt hier und jetzt schon ganz gut.

Die Staaten, die heute die Löcher im Euro-Faß vor allem
stopfen sind die Staaten, die über Jahrzehnte wunderbar mit
ihrer eigenen, (mehr oder weniger) starken Währung zurecht
kamen, als da wären: Deutschland, Frankreich, Niederlande.
Diese relative finanzielle Stärke, die man heute zur Rettung
der Veranstaltung benötigt, resultiert aus dieser Zeit. Wenn
man schwache Euro-Länder zurückließe, nähert man sich dieser
Zeit tendenziell an, was die Schlußfolgerung zuläßt, daß das
so dramatisch nicht werden kann.

  1. Ein Unternehmer will nicht gerne „so zurechtkommen“ sondern das Maximum erreichen, aus diesem Grund wurde der Euro eingefuehrt und aus diesem Grund will man (einen schwachen) Euro auch halten.

  2. Die gegenwaertige Situation ist mit der frueheren nicht vergleichbar. Ein starker Euro kann schnell sehr stark werden wenn die anderen relevanten Waehrungen ihren Status verlieren (z.B. wenn Oel in Euro gehandelt wird).

Ja, klar, vor der kommunistischen Republik Irland und der
Volksrepublik Griechenland haben alle Angst. Meine Güte, mit
der Phantasie solltest Du Kinderbücher schreiben und nicht
Artikel im Bereich Finanzpolitik.

Vor Kuba und Venezuela haben die USA anscheinend auch Angst - oder wie erklaerst Du Dir die Putschversuche? Wenn alle Amerikaner die jetzt um ihren Job bangen oder ihn bereits verloren haben und sich mal genauer mit dem US-„Sozialstaat“ befassen muessen wuessten dass sich die Armut in Venezuela halbiert hat - was wuerde wohl passieren?

Wo soll denn der Unterschied sein ob der Staat
(Fehl)entscheidungen mit von den Banken erzeugten oder von der
eigenen Staatsbank erzeugten Geld finanziert?

Das kann man nur fragen, wenn man der Planwirtschaft mit all
ihren Ineffizienzen aufgeschlossen gegenüber steht.

Was soll das mit Planwirtschaft zu tun haben? Warum ist es nicht mit dem Kapitalismus kombinierbar wenn der Staat Geld erzeugt anstatt das erzeugte Geld gegen Zinsen zu leihen?

Aha. Vielleicht solltest Du mal überlegen, wo a) wofür die
Zinseinnahmen der Anleihegläubiger ausgegeben werden und wo b)
der Gewinn der EZB am Ende bleibt.

a) Zinsen werden durch Steuern bezahlt, also von der Allgemeinheit - und dieses Geld bekommen direkt die Personen der Elite welche genug Bankaktien halten - also eine Umverteilung von der Mitte nach oben.
b) mir geht es eher um die Geschaeftsbanken

Also Desperado,

eine wenig unaufgeregter kann man schon sein.
Gehen wir doch die Sache einmal etwas unkomplizierter an: Die sog. konsequente „einstweilige“ Pleite beispw. Greichenlands würde etwa 8 Milliarden Euros kosten.Stellen wir diese Summe einmal den jährlichen Gebühren für unser öffentliches Fernsehprogramm gegenüber: sagen wir- auch 8 Milliarden Euros?
Was heißt das nun: Die Leistungen unseres ö.Fp. werden von Tag zu Tag schlechter, die Gebühren dafür werden aber in gewisser Stetigkeit steigen.Ein Land wie Griechenland wird zumächst einmal 8 Milliarden schöne Euros verschlingen, dann aber als komplett neuer starker Staat auferstehen.Andere Länder unisono.

Warum der Zwang zu ständigen Rettungsaktivitäten entsteht?
Weil so Menschen wie unsere schwäbische Hausfrau, die Kanzlerin Merkel,der Meinung ist, einen Staat so führen zu können wie ihren privaten Haushalt in der Uckermark.
Der grandiose Tip an Griechenland zu sparen war einmalig.Das Ergebnis sehen wir nun eindrucksvoll.Der Staat ist nachwievor pleite (trotz oder gerade wegen gewaltiger Geldtranfers)und bestraft durch die Sparerei gerade diejenigen die sowieso schon nichts (mehr)haben.Aber deren Arbeitsproduktivität/-motivation man gerade jetzt dringendst benötigen würde.Vielleicht haben solche Gemüter wie unsere Kanzlerin und ihr Tross eine kleine Revolution in Griechenland&Co im Visier?!
Nur eine kleine,versteht sich,wegen der wirtschaftlichen Perspektive…

Nun ja, so könnte man das auch aufzäumen.Aber möglicherweise ist das administrativ verordnete „Katastrophenszenarien und der Untergang Europas an die Wand malen“ einfacher für uns.Da braucht das Individuum nicht soviel denken und es gruselt so schön…

adieu

Wader Hans

  1. Ein Unternehmer will nicht gerne „so zurechtkommen“ sondern
    das Maximum erreichen, aus diesem Grund wurde der Euro
    eingefuehrt und aus diesem Grund will man (einen schwachen)
    Euro auch halten.

Ach so.

  1. Die gegenwaertige Situation ist mit der frueheren nicht
    vergleichbar. Ein starker Euro kann schnell sehr stark werden
    wenn die anderen relevanten Waehrungen ihren Status verlieren
    (z.B. wenn Oel in Euro gehandelt wird).

Aha.

Ja, klar, vor der kommunistischen Republik Irland und der
Volksrepublik Griechenland haben alle Angst. Meine Güte, mit
der Phantasie solltest Du Kinderbücher schreiben und nicht
Artikel im Bereich Finanzpolitik.

Vor Kuba und Venezuela haben die USA anscheinend auch Angst -
oder wie erklaerst Du Dir die Putschversuche?

Du meinst die, die quasi täglich stattfinden?

Amerikaner die jetzt um ihren Job bangen oder ihn bereits
verloren haben und sich mal genauer mit dem US-„Sozialstaat“
befassen muessen wuessten dass sich die Armut in Venezuela
halbiert hat - was wuerde wohl passieren?

Sie würden es vermutlich immer noch begrüßen, nicht in einer Diktatur zu leben und zu recht daran zweifeln, daß die offiziellen Armutszahlen aus Venezuela stimmen, wenn diesen ziemlich unvoreingenommene Menschen vor Ort widersprechen:
http://www.welt.de/politik/ausland/article4171684/Hu…

Wo soll denn der Unterschied sein ob der Staat
(Fehl)entscheidungen mit von den Banken erzeugten oder von der
eigenen Staatsbank erzeugten Geld finanziert?

Das kann man nur fragen, wenn man der Planwirtschaft mit all
ihren Ineffizienzen aufgeschlossen gegenüber steht.

Was soll das mit Planwirtschaft zu tun haben? Warum ist es
nicht mit dem Kapitalismus kombinierbar wenn der Staat Geld
erzeugt anstatt das erzeugte Geld gegen Zinsen zu leihen?

Weil dann eine zentrale Behörde beschließt, wieviel Geld der Markt braucht und das ist zentrale Verwaltungswirtschaft (vulgo: Planwirtschaft).

Aha. Vielleicht solltest Du mal überlegen, wo a) wofür die
Zinseinnahmen der Anleihegläubiger ausgegeben werden und wo b)
der Gewinn der EZB am Ende bleibt.

a) Zinsen werden durch Steuern bezahlt, also von der
Allgemeinheit

Von den Zinsen werden zum einen die Zinsen bezahlt, die das Institut an die Zentralbank zahlen muß und zum anderen im wesentlichen die Gehälter der Mitarbeiter, die wiederum davon Steuern und Sozialabgaben bezahlen. Gerade beim Handel mit Staatsanleihen ist das, was als Gewinn hängen bleibt, eher im Bereich der Homöopathie zu finden.

  • und dieses Geld bekommen direkt die Personen
    der Elite welche genug Bankaktien halten

Elite? Ich schmeiß mich weg.

  • also eine

Umverteilung von der Mitte nach oben.
b) mir geht es eher um die Geschaeftsbanken

Und wieder ein schöner Beleg dafür, daß Du die ganze Veranstaltung nicht durchblickst. Der größte Teil der Zinsen landet am Ende bei der Zentralbank und deren Gewinn landet am Ende bei den Mitgliedsländern.

Ach so.

Aha.

Sehr aussagekraeftig, scheinbar faellt Dir nicht mehr dazu ein.

Du meinst die, die quasi täglich stattfinden?

Wie oft denkst Du haben die USA probiert (meist ist es auch gelungen) Regierungen anderer Laender abzusetzen? (Hier mal allein fuer Lateinamerika: http://www.zompist.com/latam.html)

Sie würden es vermutlich immer noch begrüßen, nicht in einer
Diktatur zu leben und zu recht daran zweifeln, daß die
offiziellen Armutszahlen aus Venezuela stimmen, wenn diesen
ziemlich unvoreingenommene Menschen vor Ort widersprechen:
http://www.welt.de/politik/ausland/article4171684/Hu…

Venezuela eine Diktatur? Beweise? - oder konsumierst Du nur Springer-Medien?

Was soll das mit Planwirtschaft zu tun haben? Warum ist es
nicht mit dem Kapitalismus kombinierbar wenn der Staat Geld
erzeugt anstatt das erzeugte Geld gegen Zinsen zu leihen?

Weil dann eine zentrale Behörde beschließt, wieviel Geld der
Markt braucht und das ist zentrale Verwaltungswirtschaft
(vulgo: Planwirtschaft).

Wer spricht hier von einer zentralen Behoerde? Ueber Staatsausgaben beschliesst die Politik, ob das Geld von den Banken oder vom Staat kommt aendert rein gar nichts an diesem Umstand.

a) Zinsen werden durch Steuern bezahlt, also von der
Allgemeinheit

Von den Zinsen werden zum einen die Zinsen bezahlt, die das
Institut an die Zentralbank zahlen muß und zum anderen im
wesentlichen die Gehälter der Mitarbeiter, die wiederum davon
Steuern und Sozialabgaben bezahlen. Gerade beim Handel mit
Staatsanleihen ist das, was als Gewinn hängen bleibt, eher im
Bereich der Homöopathie zu finden.

Wie hoch ist der Zentralbankzinssatz der EZB? Wie hoch der Zinssatz den die Staaten fuer Kredite bezahlen? Ich sehe darin einen Unterschied den wir mit unseren Steuern finanzieren - Du nicht? Abgesehen davon trifft es nicht auf jede Zentralbank zu dass sie staatlich ist, die FED z.B. gehoert den Geschaeftsbanken.

Auch wenn der Handel mit Staatsanleihen einen niedrigen prozentualen Gewinn abwirft ist dieser durch die Menge nicht zu unterschaetzen.

  • und dieses Geld bekommen direkt die Personen
    der Elite welche genug Bankaktien halten

Elite? Ich schmeiß mich weg.

Wer hat denn die meisten Aktien?

Ach so.

Aha.

Sehr aussagekraeftig, scheinbar faellt Dir nicht mehr dazu
ein.

Doch, so einiges. Aber ich habe beschlossen, meinen Zeitaufwand für Dich zu limitieren.

Du meinst die, die quasi täglich stattfinden?

Wie oft denkst Du haben die USA probiert (meist ist es auch
gelungen) Regierungen anderer Laender abzusetzen? (Hier mal
allein fuer Lateinamerika: http://www.zompist.com/latam.html)

Tja, die letzte Invasion ist 20 Jahre her und Venezuela ist gar nicht auf der Liste.

Sie würden es vermutlich immer noch begrüßen, nicht in einer
Diktatur zu leben und zu recht daran zweifeln, daß die
offiziellen Armutszahlen aus Venezuela stimmen, wenn diesen
ziemlich unvoreingenommene Menschen vor Ort widersprechen:
http://www.welt.de/politik/ausland/article4171684/Hu…

Venezuela eine Diktatur? Beweise? -

Fahr hin, sprich mit Venezuelanern, verfolge die Nachrichtenlage oder lies zumindestens Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Ch%C3%A1vez#Die_dr…

oder konsumierst Du nur
Springer-Medien?

Oh bitte, das solltest Du doch inzwischen besser wissen.

Weil dann eine zentrale Behörde beschließt, wieviel Geld der
Markt braucht und das ist zentrale Verwaltungswirtschaft
(vulgo: Planwirtschaft).

Wer spricht hier von einer zentralen Behoerde?

Du!

Von den Zinsen werden zum einen die Zinsen bezahlt, die das
Institut an die Zentralbank zahlen muß und zum anderen im
wesentlichen die Gehälter der Mitarbeiter, die wiederum davon
Steuern und Sozialabgaben bezahlen. Gerade beim Handel mit
Staatsanleihen ist das, was als Gewinn hängen bleibt, eher im
Bereich der Homöopathie zu finden.

Wie hoch ist der Zentralbankzinssatz der EZB? Wie hoch der
Zinssatz den die Staaten fuer Kredite bezahlen? Ich sehe darin
einen Unterschied den wir mit unseren Steuern finanzieren

Wie groß ist denn der Unterschied Deiner Ansicht nach? Tip: die letzten Schatzanweisungen hatten einen Nominalzins von 0,75% und durch den über pari liegenden Ausgabekurs ergab sich eine Rendite von 0,58%

Ich nehme an, daß Du bei Deinen glorreichen Berechnungen den EZB-Satz für kurzlaufende Geldmarktgeschäfte ins Verhältnis zu 10-jährigen Bundesanleihen gesetzt hast.

  • und dieses Geld bekommen direkt die Personen
    der Elite welche genug Bankaktien halten

Elite? Ich schmeiß mich weg.

Wer hat denn die meisten Aktien?

Au, au, ich will raten… Die Elite? Richtig? Richtig? Was hab’ ich gewonnen?

Gebührenfreier Hinweis: der durchschnittliche (!) private Aktionär der Deutschen Bank hält rd. 400 Aktien.

ich bin elite! *hüpf*

meine REntenvorsorge läuft zu einem nicht unbeträchtlichen Teil über Aktien

*konfettischmeiß*
Man bringe mir meinen Schampus!

die Franzi

Ach so.

Aha.

Sehr aussagekraeftig, scheinbar faellt Dir nicht mehr dazu
ein.

Doch, so einiges. Aber ich habe beschlossen, meinen
Zeitaufwand für Dich zu limitieren.

Hm.

Du meinst die, die quasi täglich stattfinden?

Wie oft denkst Du haben die USA probiert (meist ist es auch
gelungen) Regierungen anderer Laender abzusetzen? (Hier mal
allein fuer Lateinamerika: http://www.zompist.com/latam.html)

Tja, die letzte Invasion ist 20 Jahre her und Venezuela ist
gar nicht auf der Liste.

Nein, ich habe aber auch nur beschraenkte Zeit ueber um Dir alles zu googeln was man als jemand der nicht nur Massenmedien konsumiert wissen muesste.

Venezuela eine Diktatur? Beweise? -

Fahr hin, sprich mit Venezuelanern, verfolge die
Nachrichtenlage oder lies zumindestens Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Ch%C3%A1vez#Die_dr…

Das zweite hab ich getan und hoere von ihnen ziemlich positives. Wenn der Wikipediaartikel alles ist was Chavez zum Diktator macht moechte ich wissen welcher Staatschef kein Diktator ist.

Wer spricht hier von einer zentralen Behoerde?

Du!

Wo denn? Nein, ich spreche von politischen Entscheidungen.

Wie groß ist denn der Unterschied Deiner Ansicht nach? Tip:
die letzten Schatzanweisungen hatten einen Nominalzins von
0,75% und durch den über pari liegenden Ausgabekurs ergab sich
eine Rendite von 0,58%

Und wenn man diese mit den gigantischen Betraegen multipliziert…

Wer hat denn die meisten Aktien?

Au, au, ich will raten… Die Elite? Richtig? Richtig? Was
hab’ ich gewonnen?

Das: http://berlin.business-on.de/vermoegensverteilung-in…

Gebührenfreier Hinweis: der durchschnittliche (!) private
Aktionär der Deutschen Bank hält rd. 400 Aktien.

Was man mit Durchschnittsstatistiken so schoenes zaubern kann… vor allem wenn kleine Woerter wie „private“ einbaut.

Und noch eine Quizfrage: Wer hat mehr Aktien bzw. wer hat mehr Aktien pro Person: Die oberen 10% die 2/3 des Vermoegens haben oder die unteren 90% die sich 1/3 teilen?

Und wenn Du das gerechnet hast: Wer zahlt mehr Steuern, also auch fuer die Zinsen die an die Banken gehen: Die oberen 10% oder die unteren 90% der Bevoelkerung?