Das Kausalitätsprinzip ist mir zwar bekannt, aber ich wüßte
nicht, warum es nicht verletzt werden darf.
Weil es nach (heutiger Vorstellung) physikalisch keinen Sinn
macht, s. Beispiel unten, und es bisher keinen experimentellen
Hinweis dafür gibt.
Natürlich gibt es darauf keinen experimentellen Hinweis. Es hat ja schließlich noch niemand mit Zeitmaschinen herumexperimentiert (zumindest ist davon nichts bekannt). Aus der Tatsache, dass man bisher keine praktischen Erafhrungen mit zeitreisen hat, schließen zu wollen, dass es sie nicht geben kann oder darf, halte ich für wenig überzeugend.
Ich würde dem ja noch folgen, wenn Zeitreisen bloße Hinrgespinnste ohne jede physikalische Grundlage wären. Das sind sie aber nicht. Die ART lässt sowas nach unserem heutigen Wissen zu und das ist immerhin eine der am besten experimentell bestätigten Theorien, die es je gab. Es gibt hier zwei Möglichkeiten: Entweder sind diese Lösungen physikalisch nicht relevant, weil das Kausalitätsprinzip gilt, oder das Kausalitätsprinzip gilt nicht, weil diese Lösungen realisierbar sind. Die naturwissenschaftliche Methodik verbietet es, sich willkürlich für eine dieser Möglichkeiten zu entscheiden. Solange das nicht experimentell geklärt wurde, bleibt diese Frage offen.
In der Quantenmechanik musste man sich ja schon von der Vorstellung
verabschieden, dass die Welt deterministisch ist und es gibt
dort sogar Phänomene, bei denen man zwischen Unrsache und
Wirkung nicht unterscheiden kann (z.B. bei der Verletzung der
Bellschen Ungleichung). Da ist es eigentlich nur noch ein
kleiner Schritt bis zur Verletzung der Kausalität.
Das stimmt nicht ganz: bisher kann man mathematisch alle
QM-Phänomene mit den Gesetzen der QM erklären
Ich habe nichts anderes behauptet.
Die Kausalität wird, denke ich, nicht verletzt.
Auch das habe ich nicht behauptet. Ich habe lediglich ein Beispiel genannt, in dem sie ihre Bedeutung verliert. Bei der Verletzung der Bellschen Ungleichung gibt es eine strenge Korrelation zwischen kausal entkoppelten Ereignissen.
also auch die
Vergangenheit befindet sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in
einem bestimmten Zustand.
Und deshalb ist es unzulässig, ihr zwei verschiedene Zustände anzudichten, wie es beim Großvaterparadoxon gemacht wird. Die Ursache dieses Paradoxons liget nicht in der Zeitreise, sondern darin, dass man zuerst implizit (durch die Existenz seines Enkels) festlegt, dass der Großvater überlebt, um ihn dann dann ein paar Sätze später umbringen zu lassen. Der entscheidende Widerspruch steckt also bereits in der Formulierung des Gedankenexperimentes.
Wenn der Enkel über die
Straße geht und einen Unfall verursacht, dann entwickelt sich
die Vergangenheit anders, da sich ihr Zustand im Vergleich zu
vorher geändert hat. Der Unfall hätte ohne Enkel nicht
stattgefunden.
Was meinst Du mit „im Vergleich zu vorher“? Es gibt nur eine Vergangenheit und in der geht der Enkel entweder über die Straße und verursacht einen Unfall oder eben nicht. Beides gleichzeitig ist nicht möglich, eben weil die Vergangenhait, wie Du oben richtig schreibst, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten Zustand befindet.
Du musst Dich auch in einem Gedankenexperiment für eine Vergangenheit entscheiden und musst dann dabei bleiben. Sobald Du im Verlauf des Experimentes plötzlich von etwas anderem ausgehst, als Du ursprünglich festgelegt hast, stößt Du natürlich auf einen Widerspruch, aber der ist nicht in irgendwelchen Zeitreisen begründet, sondern in Deiner inkonsequenten Versuchsbeschreibung.
Wenn eine erfolgreiche Teleportation möglich ist (das
scheitert bei makroskopischen Körpern nach heutigem Wissen
wohl an der Dekohärenz), dann ist die Kopie vom Original nicht
unterscheidbar.
Antwort: s. Buch von Zeilinger. Kurz gesagt: man kann die
Möglichkeiten der QM nicht auf makroskopische Zustände
übertragen. Beispiel: Schrödingers Katze, ist sie in der Box
tot oder lebendig?
Ich hatte die Dekorärenz bereits erwähnt. Bei der Entwicklung von Quantencomputern ist man da aber auch schon viel weiter, als man noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten hat.