Hallo,
mich (wie auch bestimmt einige andere) stellt sich manchmal
eine Frage.
Ist eine zu starke verschlüsselung ggf. gefährlich für das
Allgemeinwohl der Menschen?
Stelle man sich vor es gebe den nicht-knackbaren und auch in
der Praxis Anwendbaren sicheren
Schlüssel/Verschlüsselungsverfahren.
Was heisst denn bei dir „In der Praxis anwendbar“? In welchem Anwendungsgebiet?
Um z.B. Verbindungen via SSL zu verschlüssln gibt es AES, das z.B. mit 256 oder gar 512 Bit Schlüssellänge als de facto sicher angesehen werden kann. Und ich finde, das ist „in der praxis anwendbar“. GnuPG ist auch „de facto“ sicher (meine ich zumindest), die Anwendbarkeit beschränkt sich halt auf die Leute, die das verwenden. Aber das ist bei allen Verschlüsselungsverfahren so. Mir hat es ganz gute Dienste geleistet, um Freunden z.B. Passwörter sicher zukommen zu lassen…
Das hiesse der
„Geheimndienst“ (globalgalaktisch) könnte im Zweifelsfall die
machenschaften der Gauner/Terroristen nicht mehr überwachen
und wäre Machtlos. Im Gegenzug gäbe es aber den absoluten
Schutz der Privatsphäre.
Es gibt einen Spruch, von dem ich sehr viel halte: „Wer seine Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erlangen, wird am Ende beides verlieren“ (Urheber ist mir leider nicht bekannt).
Wie steht ihr dazu, seht ihr irgendwo eine Möglichkeit dass es
tatsächlich irgendwann mal so einen Code geben könnte oder
stempelt ihr das auch als reine Fiktion ab?
Ich denke, dass die „guten“ bisher gängigen Verschlüsselungsverfahren eine derartige Sicherheit bereits liefern. Das Problem ist immer der Schlüsselaustausch bzw. die Authentifikation des Gegenübers. Ich glaube nicht, dass für die Authentifizierung eine universelle, sichere Lösung möglich ist.
Und wie würdet ihr
die Konsequenten bewerten?
s.o. Ich finde/fände es gut, und ich denke, dass es andere Möglichkeiten zur Verbrechensbekämpfung/Prävention gibt, als die Abhörung und Entschlüsselung elektronischer Kommunikation.
Und wie steht es mit einer Art Verkappeselung verschlüsselter
Botschaften? Also quasi eine verschlüsselte Mail die noch eine
andere
verschlüsselte Mail mit dem eigentlichen Inhalt enthält.
Dann ist es einfacher, einen längeren Schlüssel zu wählen. Was genau willst du denn damit bezwecken?
Inwieweit ist
das möglich und sinnvoll und wenn, bis zu welcher Anzahl der
Verkappselungen?
Möglich sind beliebig viele Verschachtelungsebene, sinnvoll sind m.E. nur in Spezialfällen ein paar wenige (nicht unbedingt bei Mails, aber z.B. wenn eine bestehende Verbindung ipsec verwendet, ist es bequemer, eine ssh-Verbindung aufzubauen als eine unverschlüsselte Lösung zu suchen…)
Welche Methoden der Verschlüsselung wählt ihr (Bit-Länge,
Hash, RSA oder DSA) und welche Kombination haltet ihr für
„wirklich“ (=relativ) sicher?
Symmetrisch: AES oder Blowfish, bevorzugt 512 Bit.
Asymmetrisch: DSA 1024 Bit (ev. beim nächsten Schlüssel mehr).
Ich bin sicher, ich benutze auch Diffi-Hellmann zum Schlüsselaustausch, ohne was davon zu merken 
Hash: Varianten von sha1, md5 gilt nicht mehr unbedingt als sicher 
Grüße,
Moritz