Starthilfe: Warum Massekabel?

Hallo,

ich habe eine Verständnisfrage zum Verbinden der Starterbatterien bei Starthilfe:

Zunächst wird das rote (Pluspol) Kabel gesteckt. Damit herrscht nun an beiden Pluspolen eine Spannung von ca. 12V. Die beiden Batterien sind ja sicher über die Fahrzeugelektrik jeweils schon mit einem Massepunkt an „ihrem“ Fahrzeug verbunden.

Wieso muss jetzt noch das schwarze Massekabel gesteckt werden? Können die beiden Massen unterschiedliche Potentiale haben?

Danke schonmal.

Hallo namenloser

Zunächst wird das rote (Pluspol) Kabel gesteckt. Damit herrscht nun an beiden Pluspolen eine Spannung von ca. 12V.
Wieso muss jetzt noch das schwarze Massekabel gesteckt werden? Können die beiden Massen unterschiedliche Potentiale haben?

aber Ja doch. Die Fahrzeuge stehen auf gut isolierenden Gummireifen auf einem Boden, mit dessen Leitfähigkeit auch nicht viel los ist.

Auf das Massekabel könntesr Du nur verzichten, wenn Du einen Crash baust und die beiden Karosserien ineinanderhängen - aber dann ist ein Starthilfekabel das Letzte, was Du brauchst.

Gruß merimies

Hallo,

Wieso muss jetzt noch das schwarze Massekabel gesteckt werden?
Können die beiden Massen unterschiedliche Potentiale haben?

wenn es eine Eisenbahn wäre die auf Schienen steht könnte man das Minus-Kabel tatsächlich weglassen.

Aber Autos stehen leider auf Gummmirädern. Und die isolieren bekanntlich.

Und welchen Pol man zuerst verbindet ist IMHO wirklich völlig egal.

Schönen Gruß
Termid

Hi Termid,

physikalisch gesehen hast Du Recht. Da spielt die Reihenfolge keine Rolle.

Opa ist aber einer der vorsichtigen Vertreter. Er nimmt erst das rote Pluskabel.
Dann das schwarze Minuskabel.

Weshalb?
Nun, wenn der vor Kälte zitternde Opa das bereits minusverbundene Auto mit dem Pluskabel berührt, hat er Schweißstellen an der Karosserie.

Hat er erst Plus verbunden (da passiert bei Berührung mangels Masse nix) und kommt dann mit dem Minuskabel an die Karosse, ist das folgenlos.

Meint mit weihnachtlichen Grüßen
R

3 Like

Moin,


Und welchen Pol man zuerst verbindet ist IMHO wirklich völlig
egal.

Nein, das stimmt so nicht

und zwar aus Gründen der Sicherheit !

Denn sind die Massen(Minus-Pole) schon verbunden,
ist nicht auszuschließen,
dass sich beim An- oder Abklemmen der Plus-Pole
durch Funkenbildung Knallgase entzünden,
welche im Extremfall die Batterie zerstören
und die Helfer durch austretende Batteriesäure gefährden können.

Außerdem sollte ein Starthilfe-Kabel mit Schutzschaltung verwendet werden.

„Teure Folgeschäden in der Elektronik durch Spannungsspitzen“ ist hier das Schlagwort.

Zum Nachlesen beim ADAC: http://www1.adac.de/Auto_Motorrad/reparatur_pflege/s…

Schönen Gruß
Termid

mfg

  • schöne Festtage
    W.

dass sich beim An- oder Abklemmen der Plus-Pole
durch Funkenbildung Knallgase entzünden,

ja aber Funken kanns ja auch am minuskabel und das tut es auch, wenn alles ausgeschaltet ist, weil z.B. alle Steuergeräte auch mit klemme 30 versorgt werden

Moin,

Denn sind die Massen(Minus-Pole) schon verbunden,
ist nicht auszuschließen,
dass sich beim An- oder Abklemmen der Plus-Pole
durch Funkenbildung Knallgase entzünden,

das sehe ich nicht ein.

Es ist egal welchen Pol ich zuerst anschliesse, erst wenn der Stromkreislauf geschlossen wird kann sich ein Funken bilden. Dabei ist es egal auf welcher Seite.

So versteht das meine Wenigkeit.

Schönen Gruß
Termd

.

Hallo,

Es ist egal welchen Pol ich zuerst anschliesse, erst wenn der
Stromkreislauf geschlossen wird kann sich ein Funken
bilden. Dabei ist es egal auf welcher Seite.

Ratloser hat das schon richtig geschrieben. Es geht weniger um Funkenbildung bei der korrekten Herstellung aller Verbindungen. Es geht darum, dass Du, wenn Du Masse zuerst verbindest, die gesamte Karosserie als Pol hast. Wenn Du nun beim Anklemmen des Pluskabels abrutschst und an die Karosserie kommts, gibt es einen astreinen Kurzschluss. Das kann soweit gehen, dass Dir das Kabel an der Karosserie festschweißt (zumindest kurzzeitig), dass die Isolierung des Kabels schmilzt, dass die Batterie schaden nimmt. Es fließen in dem Moment Ströme von einigen hundert Ampère!

Gruß, Niels

1 Like

Hallo,

Es ist egal welchen Pol ich zuerst anschliesse, erst wenn der
Stromkreislauf geschlossen wird kann sich ein Funken
bilden. Dabei ist es egal auf welcher Seite.

Deshalb wird empfohlen, das Massekabel nicht am Batteriepol anzuschließen, sondern sonstwo an Masse. Dann ist man weiter weg vom möglicherweise entstehenden Knallgas.

Cheers, Felix

Hallo Felix,

Deshalb wird empfohlen, das Massekabel nicht am Batteriepol
anzuschließen, sondern sonstwo an Masse. Dann ist man weiter
weg vom möglicherweise entstehenden Knallgas.

mehrfach wurde mir bereits gesagt, dass man eine bestimmte Reihenfolge einhalten soll, aber sicherlich nicht wegen Knallgasbildung.

Mein Argument gegen deine Behauptung:
Wenn die Batterie streikt öffnet man die Motorhaube und guckt erst mal ganz dumm aus der Wäsche. Dann lässt man die Haube offen, besorgt sich ein Starthilfekabel und einen Starthelfer (Batterie oder zweites Fahrzeug) und verbindet dann die Batterien direkt.

Jetzt kann es funken wie es will, da ist bestimmt kein Knallgas mehr in der Umgebung, der Wind hat es einfach weggeweht bzw. ist wegen der geringeren Dichte als die Luft aufgestiegen. Und woher sollte das Knallgas überhaupt stammen? Aus einer leeren Batterie bestimmt nicht mehr.

Moderne Gelbatterien gasen überhaupt nicht mehr.

Noch etwas, der Umweg über die Karosserie ist immer mit ohmschen Verlusten verbunden.

Schönen Gruß
Termid

Danke erstmal für alle Antworten.

aber Ja doch. Die Fahrzeuge stehen auf gut isolierenden
Gummireifen auf einem Boden, mit dessen Leitfähigkeit auch
nicht viel los ist.

Ja klar, verstehe, der Stromkreis muss zum „hilfsbedürftigen“ Fahrzeug hin geschlossen sein, damit Strom durch beide Batterien fließt.

Aber mal rein physikalisch, wenn ich das Plus-Kabel verbinde, liegen 12 Volt an der leeren Batterie an, und mit (der eigenen) Masse ist diese ja auch verbunden. Wieso findet jetzt kein Elektronenfluss von der Masse zum positiven Pol statt? Auf der einen Seite herrscht Elektronenmangel, auf der Masseseite sind freie Elektronen vorhanden. Das sollte doch zumindest zum Anlassen reichen? Wo ist der Denkfehler?

Gruß

Hallo Siebter Sohn

Ja klar, verstehe, der Stromkreis muss zum „hilfsbedürftigen“
Fahrzeug hin geschlossen sein, damit Strom durch beide
Batterien fließt.

Schon falsch, denk Dir einfach die leere Batterie weg. Dann muß die Spannungsquelle des gebenden Autos mit dem Hauptstromkreis des nhemenden Autos verbunden werden, und zwar plus mit plus und minus mit minus.

Aber mal rein physikalisch, wenn ich das Plus-Kabel verbinde,

wie verbindest Du es, mit Mullbinden oder reicht ein Pflaster ?

liegen 12 Volt an der leeren Batterie an,

eben nicht, sioehe oben ( …wegdenken)

und mit (der eigenen) Masse ist diese ja auch verbunden. Wieso findet jetzt

Wo ist der Denkfehler?
In deinem Kopf ?

Gruß
Rochus

Hallo,

Aber mal rein physikalisch, wenn ich das Plus-Kabel verbinde,
liegen 12 Volt an der leeren Batterie an, und mit (der
eigenen) Masse ist diese ja auch verbunden. Wieso findet jetzt
kein Elektronenfluss von der Masse zum positiven Pol statt?
Auf der einen Seite herrscht Elektronenmangel, auf der
Masseseite sind freie Elektronen vorhanden. Das sollte doch
zumindest zum Anlassen reichen? Wo ist der Denkfehler?

Einfach ausgedrückt: Wie soll von der Spenderbatterie Strom fließen, wenn der Stromkreis dort nicht geschlossen ist?

Beste Grüße
Guido

Einfach ausgedrückt: Wie soll von der Spenderbatterie Strom
fließen, wenn der Stromkreis dort nicht geschlossen ist?

Ja von der Spenderbatterie kann kein Strom fließen. Aber der Stromkreis der leeren Batterie ist ja geschlossen, und ich stelle mir das so vor dass die 12V Potenzial der Geberbatterie durch Verbinden der Pluspole nun auch an der Nehmerbatterie anliegen, wodurch der Stromfluss im Stromkreis des Nehmerfahrzeuges möglich ist.

Aber anscheinend ist es ja so, dass die 12V nur dann über das Kabel anliegen, wenn auch die Massen verbunden sind, also ein Stromfluss auch zwischen den Fahrzeugen erfolgen kann.

Hallo,

Deshalb wird empfohlen, das Massekabel nicht am Batteriepol
anzuschließen, sondern sonstwo an Masse. Dann ist man weiter
weg vom möglicherweise entstehenden Knallgas.

mehrfach wurde mir bereits gesagt, dass man eine bestimmte
Reihenfolge einhalten soll, aber sicherlich nicht wegen
Knallgasbildung.

Mein Argument gegen deine Behauptung:

Bloß zur Klarstellung: Ich habe bloß behauptet, dass es empfohlen wird (und nicht von mir). Steht z.B. in der Betriebsanleitung meines Autos mit dieser Begründung.

Ob die Begründung Sinn macht, kann man sicher diskutieren und da habe ich keine eigene Meinung.

Cheers, Felix

Hallo Zauberer (siebter Sohn eines siebten Sohnes)

… ich stelle mir das so vor dass die 12V Potenzial der Geberbatterie durch Verbinden der Pluspole nun auch an der Nehmerbatterie anliegen, wodurch der Stromfluss im Stromkreis des Nehmerfahrzeuges möglich ist.

Hier liegt Dein Denkfehler

Du willst eine schwache Starterbatterie durch das Parallelschalten einer starken Starterbatterie unterstützen.

Parallelschalten bedeutet aber, den Pluspol der schwachen mit dem Pluspol der starken Batterie zu verbinden (soweit sind wir uns offensichtlich einig) und den Minupol der schwachen mit dem Minuspol der starken Batterie zu verbinden.

Strom muss immer in einem geschlossenen Kreislauf fließen. In Deinem Fall muss der Strom vom Pluspol der „Geberbatterie“ zum Pluspol der „Nehmerbatterie“ und von dort über den Zündschalter zum Anlassermotor, von dort zum Minuspol der „Nehmerbatterie“ und von dort, damit der Stromkreis geschlossen wird, über die zweite Ader des Starterkabels zum Minuspol der „Geberbatterie“ fließen. Und da der Minuspol einer Starterbatterie mit der Karosserie des Fahrzeugs verbunden ist, kann man auch statt der direkten Verbindung der beiden Minuspole die beiden Karosserien miteinander verbinden.

Wenn Du die „Minusverbindung“ zwischen den Fahrzeugen nicht machst, dann kann - trotz der „Plusverbindung“ - kein Strom von der Geberbatterie zur Nehmerbatterie fließen, denn ich habe - obwohl es oft versucht wird - noch nie erlebt, dass der Strom über die gleiche Ader sowohl hin als auch zurück läuft.

Mein kleiner Freund Denni (8) sagte gerade, als ich ihm Dein Problem erklärt habe „Das ist doch klar, dass ich Minus und Plus verbinden muss“.

Ist es Dir jetzt auch klar?

Gruß merimies

Alle K

Ob die Begründung Sinn macht, kann man sicher diskutieren und
da habe ich keine eigene Meinung.

Hallo Felix,

in diesem Forum sollte man aber eine eigene Meinung haben um gegenteilgen Meinungen bei einer Nachfrage standhalten zu können.

Sonst kann man gleich die Zeitung mit den vier großen Buchstaben lesen.

Das solltest du nach acht Jahren wissen. Wenn ich überschlägig nachrechne hast du in diesen Tagen ein Jubiläum, dein 3.000-ster Tag als Mitglied im w-w-w Forum.

Lass mich dein (vielleicht erster?) Gratulant sein.

Schönen Gruß
Termid

Hallo,
schau mal so einem Teil des Stroms zu, einem Elektron. Das will nun durch das Kabel zu dem Anlasser bei der schlechten Batterie und soll dort anhalten? Nein, es will wieder zuruech zur eigenen Batterie, und braucht das zweite Kabel.
Gruss Helmut

Hallo Termid,

in diesem Forum sollte man aber eine eigene Meinung haben um
gegenteilgen Meinungen bei einer Nachfrage standhalten zu
können.

Ich bin nach wie vor der Meinung (beziehungsweise weiß ich es genau), dass das „erst Plus, dann Minus, und das nicht an den Batteriepol“ empfohlen wird. Bei Bedarf gelegentlich die Dokumentation aus der Betriebsanleitung meines Camaro :wink:

Sonst kann man gleich die Zeitung mit den vier großen
Buchstaben lesen.

Da wird diese Betriebsanleitung - weil in einer unüblichen Sprache (Englisch) - sicher nicht zu lesen sein :wink:

Das solltest du nach acht Jahren wissen. Wenn ich überschlägig
nachrechne hast du in diesen Tagen ein Jubiläum, dein
3.000-ster Tag als Mitglied im w-w-w Forum.

3022, wenn stimmt, was in meinem Profil steht.

Lass mich dein (vielleicht erster?) Gratulant sein.

Ich danke Dir! Und tatsächlich bist du der Erste.

Alles Gute

Felix