Wir sind mal am Strassen-Grenzübergang Reitzenhain (DDR/CSSR) so gründlich und treffsicher von der Stasi gefilzt worden, dass wir angenommen haben, dass unsere Gespräche im Auto vor und am Grenzübergang per Richtfunk o.ä. überwacht wurden.
Gab es so etwas, evtl. auch auf Rastplätzen an der Autobahn?
Geschichte besser geeignet? o.w.t.
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Hallo Wolfgang,
Wir sind mal am Strassen-Grenzübergang Reitzenhain (DDR/CSSR)
so gründlich und treffsicher von der Stasi gefilzt worden,
dass wir angenommen haben, dass unsere Gespräche im Auto vor
und am Grenzübergang per Richtfunk o.ä. überwacht wurden.
Gab es so etwas, evtl. auch auf Rastplätzen an der Autobahn?
Naja, gründliche Durchsuchungen wurden auch sozusagen „auf Verdacht“ durchgeführt. Insofern kann das auch Zufall gewesen sein. Da die Stasi die verschiedensten Quellen nutzte, kann man zu deinem speziellen Fall wenig sagen bzw. nur spekulieren. Wenn ihr euch z.B. in der CSSR mit Freunden aus der Bundesrepublik treffen wolltet, konnte dies auch vorher durch Überwachung der Brief- und/oder Telefonkommunikation bekannt geworden sein.
Ganz allgemein wurden alle Transitstrecken und speziell die Raststätten mit aller verfügbarer Technik überwacht, mittels Kameras und Videotechnik. Auf der Autobahn geschah dies meist durch Westautos, die aber mit den Genossen von Horch & Guck besetzt waren, aber auch durch Beobachter auf Brücken und ähnlich geeigneten Punkten. Wenn sich dann ein Auto irgendwie verdächtig machte - und da konnte schon eine etwas zu lange Pinkelpause Ursache sein - wurde dies natürlich an die nächste Grenzübergangsstelle durchgegeben.
Gesprächsüberwachung durch Richtfunk im rollenden Verkehr will ich nicht ganz ausschliessen, halte es aber bei Privatleuten für sehr unwahrscheinlich.
An Rastplätzen war das Belauschen von Gesprächen allerdings relativ normal.
Wie das alles so vor sich ging, kannst Du hier ganz gut nachlesen:
http://www.hermsdorf-regional.de/autobahn-rasthof/mf…
Viele Grüße
Marvin
Ich bin bei nahezu JEDEM Transit gefilzt worden, ich hab für die Durchquerung immer schon etwa 1-1,5h mehr einkalkuliert. Meist saß ich für etwa eine Stund einem Grenzer gegenüber in einem kahlen Containerbüro an einem Schreibtisch gegenüber, mit dem kein Gespräch zu führen war, ich kann mich deutlich erinnern wie ich versuchte das Schweigen zu durchbrechen und ein Gespräch über die an der Wand hängende Fotografie des Rostocker Hafens zu beginnen. Nix. Schweigen, keine Info worum es Geht, und ausser der Abfrage meiner Daten, des Woher und Wohin… nix. Dann ein Blick auf die Uhr… „Herr xxx, ich wünsche eine angenehme Weiterfahrt“ und mein Auto stand genauso wieder da wie zuvor. Nur war es eine Stunde in einer Halle zwischen 2 solcher Büro-Hütten abseits der Abfertigung.
Was die immer suchten habe ich nicht erfahren. Ich werde mir irgendwann mal meine Stasiakten anfordern.
Als ich meine Stasi-Akte eingesehen habe, stand da unter anderem drin, das ich mich mal auf der Raststätte Michendorf mit zwei Motorradfahrern aus dem Westen unterhalten hatte. Da war ich baff, das sogar sowas banales eine Meldung wert war.
Hallo,
wohl kaum per Richtfunk…prinzipiell gibt es nur drei Möglichkeiten,aus einem Fahrzeug heraus Gespräche in dessen innerem zu
belauschen…
a)„Wanze“,also einen Sender im Fahrzeug…
b)„mithören“ durch eine Person…
entweder direkt im Auto oder aber bei Parken durch offenes Fenster
c)„von den Lippen ablesen“…
bei entsprechender Videoausrüstung wäre auch das möglich…