Statuen/Bilder-Verbot in der Kirche

Hallo zusammen

Dem 1. bzw. 2. Gebot zufolge dürfen wir keine Statuen oder Götterbilder haben und zu denen beten:

3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

(Exodus 20)

Wieso gibt es Statuen von Maria und anderen Märtyrer in der (katholischen) Kirche? Widerspricht es der Bibel oder nicht?

Diese Frage verwirrt mich sehr. Hoffentlich kann jemand antworten.

Gruss Akkusativer

Hallo Akkusativer,

wie kommt man denn zu so einem Namen? :wink:

Also ich weiß ja nicht, wo du diese Bibelverse gefunden hast. Aber aus den Zehn Geboten ist nur dieser hier:

3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.

Die anderen beiden Verse kommen wohl auch in der Bibel vor. Vielleicht gehören sie zu den jüdischen Geboten. Zu den Zehn Geboten gehören sie nicht.

4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine
Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde
unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen
und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der
Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die
mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den
Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
(Exodus 20)

Wieso gibt es Statuen von Maria und anderen Märtyrer
in der (katholischen) Kirche? Widerspricht es der Bibel oder
nicht?

Weil es - laut christlicher Lehre - nicht verboten ist.

Übrigens, man betet Maria oder die Heiligen nicht an. Man kann „zu ihnen“ beten, damit sie bei Gott sozusagen ein gutes Wort für einen einlegen. Das ist ein Unterschied.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra

Die Bibelverse habe ich in der Wikipedia gefunden, wobei sie aus dem 2. Buch Mose folgt der Einheitsübersetzung (Ex 20,2 EÜ) zitiert.

Hast du ja eine andere Version dieses Buches?

Gruß Akkusativer

Das hat damit nichts zu tun, die Bibelverse stehen in jeder Bibel drin, es gibt aber je nach Sektion verschiedene Arten anzuerkennen, was ein eigenes Gesetz ist und was nicht. Und dann noch die Interpretation.

In der christl. Kirche ist z.B. eine der Interpretationen, dass es nur darum geht sich keine Bilder von ANDEREN Göttern zu machen. Eine andere ist, dass man nur das BILD nicht verehren darf sondern Gott und wieder eine andere ist, dass man nur von GOTT kein Bild machen darf, von allem anderen schon.
Und das war tatsächlich lange Zeit so, darum gab es lange nur selten Bilder die GOTT darstellen.
Gott darzustellen galt als Blasphemie.

Das ist übrigens gar nicht so lange her. Ich kann mich gut daran erinnern dass die Kirche in Deutschland auf die Barrikaden ging als hier Dragonballz das erste mal ausgestrahlt wurde (das ist ein Anime). Dort tritt Gott nämlich als handelnde Person auf, und das schmeckte der Kirche gar nicht. Es ging dabei weniger um das karikierte Bild, da die ganze Serie nicht sehr ernstzunehmen war, sondern wirklich darum, dass Gott als Person *gezeigt* wurde.
Letztendlich hat es sich nicht durchsetzen können, beim ersten Durchlauf der Serie wurde die Folge unterschlagen, beim 2. oder 3. war sie dabei.

lg
Kate

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Hallo Petra,

Übrigens, man betet Maria oder die Heiligen nicht an. Man kann
„zu ihnen“ beten, damit sie bei Gott sozusagen ein gutes Wort
für einen einlegen.

das war mir schon als Kind nicht so recht einsichtig und hat mir mehrfach einen Rüffel des Pastors eingebracht.
Warum braucht ein allwissender Gott solche Zuträger?

Gandalf

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Hallo Gandalf. Ich habe mir das immer so gedacht, dass sie als Fürsprecher fungieren, nicht als Informanten. In Etwa so:
Gott „eeeh, schon wieder die Trude mit ihrem Hexenschuss, jeden Tag das selbe…“
Maria „Och dann helf ihr doch mal, das tut doch so weh, du könntest doch mal…“
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Petra.
Die anderen beiden Verse kommen wohl auch in der Bibel vor.
Vielleicht gehören sie zu den jüdischen Geboten. Zu den Zehn
Geboten gehören sie nicht.
Nimm deine Bibel, schlage sie bei 2. Mose Kapitel 20 auf. Dort findest du die 10 Gebote. Genau dort findest du die Verse 4 und 5.

Der Knackpunkt ist, dass die katholische Kirche und die Lutheraner in ihrer Zählung von der jüdischen Tradition und anderen Kirchen abweichen.
Das ist hier eine schöne Darstellung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Einteilung_…
Das Bilderverbot wird bei der katholischen Kirche als Teil des ersten Gebots verstanden und bei einfachen Aufzählungen nicht mehr explizit erwähnt. Insofern ist es verständlich, dass es einem normalen Katholiken das Bilderverbot als Teil der Zehn Gebote unbekannt ist.

Wenn man sich die Entwicklung der katholischen Kirche ansieht, könnte einem der Verdacht kommen, dass dahinter eine kirchenpolitische Absicht steht.

Gruß
Carlos

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4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine
Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde
unten oder im Wasser unter der Erde.

Ganz konsequent verfolgt, betrifft das sämtliche Bilder, Abbildungen, Darstellungen usf.; in Moscheen findet man demgemäss nie ein Menschenbild.

Historisch war das auch immer wieder Streitthema (richtig, Kate). Bereits im 2. Jahrhundert, dann wieder im 7./8. Jahrhundert, dann im 16. Jahrhundert und auch später wurde innerhalb der Christenheit darüber debattiert und in einigen Kirchen das Bilderverbot wenigstens für den kirchlichen Raum durchgesetzt (Schreiben und Lesen, Malen usw. waren aber im Christentum stets zugelassen, auch wenn das Gebot streng genommen anders lautet! Buchstaben sind Zeichen, Abbildungen, Darstellungen), während es in andern Kirchen und Spiritualitäten zugelassen war, nur durfte man nicht Gott allein im Bild sehen. Dagegen ist katholische Lehre, dass man Ihn in der Eucharistie erkenne, die in Symbolen besteht, z. B. im Brot, also wenn Du das Bilderverbot ganz konsequent in der Praxis der Kirche wiederfinden möchtest, dann müsstest Du wohl da ansetzen und sagen: Brot, das ist ein Symbol, das heisst Zeichen, Bild, Schlüssel, auch Darstellung, und bekanntlich sagt die kirchliche Lehre sogar: Im eucharistischen Brot ist der Herr real gegenwärtig. Da könntest Du ansetzen mit Deiner Kritik und sagen, man versuche den Herrn so „festzumachen“, während Er letztlich nicht fassbar ist. Die kirchliche Lehre entgegnet Dir, dass Er ja nicht nur im Brot, sondern auch in der Gemeinde, im Vorsteher, im Wein und im verkündeten Wort gegenwärtig sei und also nicht alles vom einzelnen Symbol abhänge.

Noch etwas zur Rezeption der Gebote. Die Kirche nimmt die Gebote des AT nicht als wörtlich auf sich bezogen, namentlich die Speisegebote werden gewöhnlich nicht befolgt, da Gott ein Herz will und nicht irgend ein korrekt dargebrachtes Opfer. Die 10 Gebote haben somit für die Kirche zwar vorbildhafte, aber nicht zwingende wörtliche Funktion, wenngleich sie sie als im Grunde verbindlich betrachtet. D. h. sinngemäss werden sie von den Menschen der meisten Kulturen einzuhalten sein, es gibt aber partiell mögliche Abweichungen, sofern das Gebot der Liebe (als Gottes- und Nächstenliebe) befolgt ist.

Gruss
Mike

Übrigens, man betet Maria oder die Heiligen nicht an. Man kann
„zu ihnen“ beten, damit sie bei Gott sozusagen ein gutes Wort
für einen einlegen.

das war mir schon als Kind nicht so recht einsichtig und hat
mir mehrfach einen Rüffel des Pastors eingebracht.
Warum braucht ein allwissender Gott solche Zuträger?

Hallo Gandalf,
Gott braucht diese „Zuträger“ wohl nicht, aber die
Menschen sind halt mal so.
Begründet wird dies aber in etwa so:
Alle Erlösten (Heiligen) sind geistig miteinander
verbunden in Christus (gibt Bibelstellen im NT).
Die Heiligen sind jetzt schon bei Gott also Gott nahe.
Durch die Verbundenheit miteinander werden die Heiligen
als „Fürsprecher“ angerufen um die eigenen Bitten bei
Gott zu „verstärken“.
Das ist halt nun mal die Vorstellung der Menschen, halt
menschlichem Verhalten entlehnt wie auch hier bei uns.
Da gibts das auch - Fürsprache, Lobby usw.
Ohne Fürsprache durch Menschen in der Nähe der Herrscher
konnten früher die Außenstehenden mit ihren Anliegen
kaum zu ihren „Herren“ vordringen.
Heiligenverehrung ist wieder etwas anderes.
Ehrungen von Menschen bei uns sind ja nicht unbekannt.
Mit Anbetung hat dies offensichtlich nichts zu tun.
Dieser Quatsch - Katholiken und andere würden Menschen
anbeten wird immer wieder dümmlicherweise eingebracht.
Das wird auch noch in 100 Jahren so sein auch wenn es
tausendemal erklärt wird.
Auch hier im Forum wurde dies (mit mehr oder weniger
Geschick) oft beantwortet aber dies wollen solche
Schlaumeier ja garnicht zur Kenntnis nehmen. Sie
fühlen sich ja so überlegen wenn sie ihre Unkenntnis
präsentieren und dümmliche Häme über Gläubige
Menschen schütten.

Gruß VIKTOR

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Hallo Viktor,

Mit Anbetung hat dies offensichtlich nichts zu tun.
Dieser Quatsch - Katholiken und andere würden Menschen
anbeten wird immer wieder dümmlicherweise eingebracht.
Das wird auch noch in 100 Jahren so sein auch wenn es
tausendemal erklärt wird.

ich bin in einer katholischen Familie in einer katholischen Umgebung aufgewachsen und war jahrelang in der katholischen Kirche aktiv. Du brauchst mir also nichts über Katholizismus zu erzählen.
Nun mag es sein, daß es eine offizielle Regelung geben mag, die die Ansprache Heiliger nicht als Gebet definiert, der gemeine Gläubige handhabt das aber völlig anders. Er betet! zu Heiligen, sie beten sie an.
Daß die Katholische Kirche nicht so stark dagegen angeht, wie sie gegen andere Fehlverhalten vorgeht, kann ich nicht sehen, daher kann sie gar nicht soviel dagegen haben.

Daher meine! Wertung --> Monotheistisch - Pustekuchen

Gandalf

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Hallo, Petra und Gandalf

Gott „eeeh, schon wieder die Trude mit ihrem Hexenschuss, jeden Tag das selbe…“
Maria „Och dann helf ihr doch mal, das tut doch so weh, du könntest doch mal…“

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Aber mal ernsthaft!
Es wurde hier noch nicht angesprochen, dass besagte Heiligen an manchen ausge/erwählten Örtern wirksamer wirken und helfen als an anderen. Sodass sogar deutsche Bumskomiker dahin dabbeln.

Auch Maria hat da eine ganze Reihe von Zweigstellen aufgebaut, vornehmlich in südlichen Länder. Und sie hilft vor allem den Einwohnern dieser Städte beim Geldverdienen. Was sehr zu loben ist.

Ja, es gibt sogar einzelne Madonnenabbildungen, die besonders magische Wirkungen haben, sodass man in langen Reisen diese aufsucht.

Von dem lieben Herrgöttle von Biberach will ich gar nicht reden.

Gruß Fritz

Auch hallo,

3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine
Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde
unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen
und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der
Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die
mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den
Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

(Exodus 20)

Wieso gibt es Statuen von Maria und anderen Märtyrer
in der (katholischen) Kirche? Widerspricht es der Bibel oder
nicht?

Was der katholische Katechismus dazu sagt (Kurzversion aus dem Kompendium):

446. Verbietet das Gebot Gottes: „Du sollst dir kein Gottesbild machen…“ (Ex 20, 4) die Verehrung der Bilder?
Im Alten Testament untersagte dieses Gebot, den absolut transzendenten Gott darzustellen. Ausgehend von der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist die christliche Verehrung der heiligen Bilder gerechtfertigt (wie das zweite Konzil von Nizäa im Jahr 787 bestätigt), denn sie beruht auf dem Mysterium des Mensch gewordenen Sohnes Gottes, in dem der transzendente Gott sichtbar wird. Es geht dabei nicht um die Anbetung eines Bildes, sondern um die Verehrung der Person, die auf dem Bild dargestellt ist: Christus, die Jungfrau, die Engel oder die Heiligen.

Die längere Begründung kann man hier nachlesen: http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7M.HTM

Gruß
Kati

Wieso gibt es Statuen von Maria und anderen Märtyrer
in der (katholischen) Kirche? Widerspricht es der Bibel oder
nicht?

Weil es - laut christlicher Lehre - nicht verboten ist.

Übrigens, man betet Maria oder die Heiligen nicht an. Man kann
„zu ihnen“ beten, damit sie bei Gott sozusagen ein gutes Wort
für einen einlegen. Das ist ein Unterschied.

Schöne Grüße

Petra

heile Petra

Für mich ist es ein Gräuel, wenn der Priester nichtsdenkend liest (im Kanon):" Herr erhöre die Fürbitten der Heiligen, zu denen die Gläubigen ihre Zuflucht nehmen." Für mich ist die Heiligenverehrung eine Fortsetzung der Götterverehrung. Wenn die katholen die Bibel ernster nähmen, sollten sie die Volksreligiösität eindämmen und nicht
fördern mit Heiligsprechungen. Dem Kaiser Franz Joseph wurde nachgesagt, er sei ein Seeadler: jeden den er sah, hat er geadelt.

liebe Grüße

peter s

Das will ich mal stark bezweifeln

Zu dir Hurensohn bete
ich nicht mehr! Ich wende mich jetzt direkt an die liebe
Gottesmutter!"

An die Hure?

Grübel
Dusan

An die Hure?

Du hast es also verstanden?

servus Fritz

das erinnert mich an eine Stelle bei Jeremias mit der Geschichte der Himmelskönigin ohne zu suche ca bei Kap.47. eine Umkehrung der Logik.
Dem paulus konnte sich den Stachel genommen werden und mußte sich mit der Gnade zufrieden geben. Als ich zum Herrn rief, gab er meiner Seele große Kraft (Ps 138)

dschau

peter s

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Also versteh ich das richtig: Gott sagt: Du sollst nicht, die Menschen (zweite Konzil von Nizäa) sagen: du darfst - also darf ich das?

Ok, ich sage: du darfst die Ehe brechen …

Ich weiss nicht, was ich verstanden habe, ich bezweifle aber, daß irgendein altes Weiblein J.C einen Hurensohn nennen würde.

Grüße
Dusan

ot

Ich weiss nicht, was ich verstanden habe, ich bezweifle aber, daß irgendein altes Weiblein J.C einen Hurensohn nennen würde.

Dann hast du es also nicht verstanden.