Status Plural?

Hallo

Wie lautet der Plural von (Schutz-)Status?
Mein Duden kennt nur den Singular.

Gruß
Andreas

Thread lesen bildet.

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Warum antwortest du auf einen neun Jahre alten Thread, noch dazu, wenn du dir der Antwort nicht sicher bist (obwohl im Thread das längst DEFINITIV beantwortet wurde?
Warum?
Kriegst du Geld von dem Team oder was? Die Vermutung liegt nahe, denn du machst das ja nicht zum ersten Mal.

Siboniwe

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Kaktüsser und Konsortens
Hallo, Michael,

es gibt Leute, und selbst der Duden schimpft angesichts solcher Formen zum Teil nur ganz milde, die auch Formen wie

Albums,
Atlasse,
Distichons,
Dogmas,
Dramas,
Eposse,
Firmas,
Kontos,
Radiusse,
Museums,
Themas,
Villas,
Zyklusse,

durchgehen lassen.

Davon mag jeder halten, was er will und wie ers will.

Gruß Fritz

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Dazu gibt es hier
seit Jahr und Tag: [FAQ:172]

Gruß Fritz

Hallo, Michael!

In Deiner Sicht liegt insofern ein wahrer Kern, als dann die Analogie zu - zum Beispiel - „Omnibus“ - einem Wort, das im Lateinischen eine flektierte Adjektiv- bzw. Numerale-Form ist und von daher kein Regulativ darstellt - gegeben wäre. „Kakteen“ orientiert sich an der historisch späteren Singularform „Kaktee“. „Fundus“ funktioniert laut DUDEN wie „Status“.

Sprache ist nicht immer logisch und vor allem vielfältig; deskriptive Veränderungen überwuchern die Norm, auch wenn man sie so gerne und bisweilen voll bildungsbürgerlicher Inbrunst verteidigen möchte.

Gruß, Wolfgang Zimmermann

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Hallo,

allerdings finde ich Statusse nicht so schlimm, schließlich sind wir in Deutschland und sprechen die deutsche Sprache, also warum sollten wir einen Plural nicht unserem Formensystem anpassen?

lg michael

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Hallo, Andreas!

Laut Rechtschreib-DUDEN, 23. Auflage 2004, lauten Genitiv und Plural ebenfalls „Status“, wobei man wegen der lateinischen Herkunft das „u“ lang sprechen soll. Beispiel laut DUDEN: „die wirtschaftlichen Status verschiedener Länder“.

Ich kann mich nicht erinnern, das Substantiv im Plural je gesehen zu haben. Das mag aber an mangelnder Lektüre liegen und müsste etwa durch eine Google-Eingabe überprüft werden - wie soll das ohne größeren Aufwand aufgrund der Formengleichheit funktionieren?

Vielleicht weicht man gerade wegen der mangelnden orthographischen Erkennbarkeit insbesondere der phonetischen Besonderheit des Plurals auf Ersatzformen aus. Vielleicht ist auch ein Plural selten erforderlich, da es sich im Prinzip um ein Abstraktum handelt. So ist der „Status quo“ oder der „Status“ eines oder mehrerer Sachverhalte oder Zustände normalerweise im Singular auszudrücken.

Du merkst schon: Bin nicht recht glücklich mit Deiner Frage! Aber der DUDEN hat nun eben ein Beispiel gegeben, dann wird das schon seine Richtigkeit haben!

Gruß, Wolfgang

Hallo,

Laut Rechtschreib-DUDEN, 23. Auflage 2004, lauten Genitiv und
Plural ebenfalls „Status“, wobei man wegen der lateinischen
Herkunft das „u“ lang sprechen soll. Beispiel laut DUDEN: „die
wirtschaftlichen Status verschiedener Länder“.

genauer: Es gibt im Lateinischen diverse Deklinationen, wobei die handelsübliche der Wörter auf ~us die o-Deklination ist. Dies führt dazu, daß die meisten Menschen bei diesen Wörtern den Plural wie gewohnt mit ~i bilden. Status gehört aber in die u-Deklination, so daß der Plural im Lateinischen dann mit besagtem langen u zu bilden wäre.

Ich kann mich nicht erinnern, das Substantiv im Plural je
gesehen zu haben.

Das sehe bzw. höre ich täglich, weil in der EDV bei Datensätzen gerne mal von einem Status gesprochen wird, in dem sie sich befinden (Freigabe erforderlich, Freigabe oder Archivierung erfolgt usw.). Sehr häufig wird dann (leider) von den verschiedenen Stati gesprochen.

Gruß,
Christian

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der stati, die statis…oder „wie kann man worter vergewaltigen“

Dass du von „vergewaltigen“ sprichst, verdeutlicht, dass du eine nicht-linguistische Perspektive einnimmst, die meist deskriptiv ist, also – grob formuliert – nicht zwischen „gut“ oder „schlecht“, sondern zwischen „existent/beobachtbar“ und „inexistent/nicht beobachtbar“ unterscheidet. Daher lässt sich allenfalls sagen, dass die von dir genannten Formen existieren und aufgrund ihrer Diskrepanz zur verbreitetsten Form in einigen Kreisen als Ausdruck mangelnder Bildung angesehen werden, während sie in anderen Gruppen wertfrei verwendet werden.

eine meiner fragen dazu waere, wie die dudenmenschen eigentlich diese
regeln festlegen, wer bestimmt die?wird irgendwo mit handzeichen
darueber abgestimmt oder wie funktioniert das?

Der DUDEN befindet sich in der Tat in einer linguistisch etwas paradoxen Position. Einerseits müssen für einen bestimmten Personenkreis, z. B. Schüler oder Beamte, Regeln festgelegt werden, das heißt es wird normativ gearbeitet. Andererseits entstehen diese Regeln deskriptiv, also aufgrund der Beobachtung sprachlicher Äußerungen. Der DUDEN legt also einerseits das fest, was für viele als richtig gilt, hechelt aber andererseits stets der – zu einem kleinen Teil von ihm mitbestimmten – Sprachentwicklung hinterher. Es ist in der Tat keine ganz leichte Aufgabe, zu entscheiden, welche Wörter oder Formen aufgenommen werden, welcher Sprachebene oder welchem Register Wörter zuzuordnen sind, aber eine sehr interessante.

Gruß
Christopher

huhu,

der stati, die statis…oder „wie kann man worter vergewaltigen“

Dass du von „vergewaltigen“ sprichst, verdeutlicht, dass du
eine nicht-linguistische Perspektive einnimmst, die meist
deskriptiv ist, also – grob formuliert – nicht zwischen „gut“
oder „schlecht“, sondern zwischen „existent/beobachtbar“ und
„inexistent/nicht beobachtbar“ unterscheidet. Daher lässt sich
allenfalls sagen, dass die von dir genannten Formen existieren
und aufgrund ihrer Diskrepanz zur verbreitetsten Form in
einigen Kreisen als Ausdruck mangelnder Bildung angesehen
werden, während sie in anderen Gruppen wertfrei verwendet
werden.

ich habe mir erlaubt, eine nicht linguistische perspektive einzunehmen, da ich kein linguistisches studium absolviere.

die kreise der von dir angesprochenen mangelnden bildung, die von der verbreiteten form stark divergierende begriffe verwenden, konstruieren u.a. die stuehle, auf denen du sitzt, die bruecken, ueber die du faehrst und die mobile, in denen du dich fortbewegst:smile:

allerdings war „die statis“ eine erfindung von mir. in meinen kreisen vermeidet man die mehrzahl von status, man verwendet eher woerter wie „schraubwaelzschleifen“,„kolklippenbreite“,„aufbauschneidenbildung“,„grenzschweissnahtspannung“ oder „grenzschwingspielzahl“, manchmal auch kuerzere wie „schlupf“, „strangspannung“ oder „sturz“, aber das nur als kleine auswahl…und dann fragt man sich, wieso die nicht mal die mehrzahl von praktikum wissen.

eine meiner fragen dazu waere, wie die dudenmenschen eigentlich diese
regeln festlegen, wer bestimmt die?wird irgendwo mit handzeichen
darueber abgestimmt oder wie funktioniert das?

Der DUDEN befindet sich in der Tat in einer linguistisch etwas
paradoxen Position. Einerseits müssen für einen bestimmten
Personenkreis, z. B. Schüler oder Beamte, Regeln festgelegt
werden, das heißt es wird normativ gearbeitet. Andererseits
entstehen diese Regeln deskriptiv, also aufgrund der
Beobachtung sprachlicher Äußerungen. Der DUDEN legt also
einerseits das fest, was für viele als richtig gilt, hechelt
aber andererseits stets der – zu einem kleinen Teil von ihm
mitbestimmten – Sprachentwicklung hinterher. Es ist in der Tat
keine ganz leichte Aufgabe, zu entscheiden, welche Wörter oder
Formen aufgenommen werden, welcher Sprachebene oder welchem
Register Wörter zuzuordnen sind, aber eine sehr interessante.

ich muss mal nen brief an duden schicken, dass die den satz „komm mal bei mich!“ aufnehmen…damit mein onkel nicht immer solche fehler macht, wenn er das sagt:smile:)))
wo soll das noch enden:smile:))

sooo…werd’ mich jetzt aber langsam mal ins bettchen machen(achtung!reflexivverb!die zeit des dativs ist vorbei:smile:

einen schoenen abend wuensch’ ich noch:smile:
mfg:smile:
rene

Hallo,

die kreise der von dir angesprochenen mangelnden bildung, die
von der verbreiteten form stark divergierende begriffe verwenden,
konstruieren u.a. die stuehle, auf denen du sitzt, die bruecken,
ueber die du faehrst und die mobile, in denen du dich fortbewegst:smile:

lies bitte genau. Ich schrieb, dass diese „Formen […] aufgrund ihrer Diskrepanz zur verbreitetsten Form in einigen Kreisen als Ausdruck mangelnder Bildung angesehen werden“ (Hervorhebung neu). Ob ich zu diesen Kreisen gehöre oder diese Ansicht teile, sei dahingestellt – ganz abgesehen davon, ob mein privater Definitionsversuch geglückt ist. Du siehst jedoch, wie schwierig es ist, eine linguistische Einschätzung zu schreiben, ohne Empörung über vermeintliche Herabwürdigung einer Sprechergruppe hervorzurufen. Mir liegt es fern, generelle Urteile über Leute zu fällen, die Wörter wie beispielsweise das weit verbreitete „die Visas“ verwenden. Es ist jedoch eine Tatsache, dass es einen Personenkreis gibt, der diese Leute für blöd oder zumindest für hoffnungslos ungebildet hält. Das kann ich nur zu beschreiben versuchen.

Gruß
Christopher

offtopic

Hallo,

die kreise der von dir angesprochenen mangelnden bildung, die
von der verbreiteten form stark divergierende begriffe verwenden,
konstruieren u.a. die stuehle, auf denen du sitzt, die bruecken,
ueber die du faehrst und die mobile, in denen du dich fortbewegst:smile:

lies bitte genau. Ich schrieb, dass diese „Formen […] aufgrund
ihrer Diskrepanz zur verbreitetsten Form in einigen
Kreisen als Ausdruck mangelnder Bildung angesehen
werden“ (Hervorhebung neu). Ob ich zu diesen Kreisen
gehöre oder diese Ansicht teile, sei dahingestellt – ganz
abgesehen davon, ob mein privater Definitionsversuch geglückt
ist. Du siehst jedoch, wie schwierig es ist, eine
linguistische Einschätzung zu schreiben, ohne Empörung über
vermeintliche Herabwürdigung einer Sprechergruppe
hervorzurufen. Mir liegt es fern, generelle Urteile über Leute
zu fällen, die Wörter wie beispielsweise das weit verbreitete
„die Visas“ verwenden. Es ist jedoch eine Tatsache, dass es
einen Personenkreis gibt, der diese Leute für blöd oder
zumindest für hoffnungslos ungebildet hält. Das kann ich nur
zu beschreiben versuchen.

hi…jetzt hab ich nur kurz noch mal reingeschaut…ging aber schnell mit der antwort:smile:sitz schon bettgehbereit vor dem laptop…

ich hab nicht geschrieben, dass du diesen kreisen angehoerst,die andere als mangelnd gebildet hinstellen:smile:
betroffene hunde bellen zwar*gg*,aber mein satz lautete nur: die von dir angesprochenen kreise mangelnder bildung:smile:aber so ist das mit der sprache…
sprache ist oft ziemlich verwirrend und nicht immer eindeutig…immer so, wie der andere es liest:smile:
am besten, wir zeichnen eine karrikatur…da wird’s eindeutiger*gg*

jetzt aber wirklich gute nacht…:smile:

mfg:smile:
rene

Damit kein falscher Eindruck entsteht!
Diese Liste habe ich selbst zusammengestellt, aus dem, was ich die letzten zwanzig-dreißig Jahren selber an falschen Pluralen gehört habe.

Albums,
Atlasse,
Distichons,
Dogmas,
Dramas,
Eposse,
Firmas,
Kontos,
Radiusse,
Museums,
Themas,
Villas,
Zyklusse,

Ich habe mich dabei am § 407 des Grammatikduden orientiert.

Der Duden lässt diese falsche Formen durchaus nicht gelten; nur bei „Atlasse“ macht er eine Ausnahme.

Bei Distichons, Dogmas, Dramas, Eposse erscheint mir noch bemerkenswert, dass es eine gewisse Kenntnis und Bildung voraussetzt, diese Wörter zu verwenden; und dennoch kommt es zu diesen Fehlbildungen.

Fritz

Was ist denn ein (Schutz-)Status?
Ich würde sagen, dass es einfach Status bleibt. Allerdings redet man oft von dem Status als Singular.
Man spricht höchst selten von mehreren Status.

Ich bin mir hier sehr unsicher.

ich muss immer praktikas machten…ich find das einfach nur pervers.

Das ist auch nicht, worüber Wolfgang schrieb. Er meinte, soweit ich das verstanden habe, die Ersetzung einer aus einer Fremdsprache übernommenen Flexionsendung durch eine deutsche statt der Ergänzung einer fremdsprachlichen mit einer deutschen Endung. Das heißt, in diesem Fall wäre „das Praktikum → die Praktikums“ denkbar, weil es die Kenntnis der Singularform und der deutschen Regeln zur Pluralbildung dokumentiert.

In Ergänzung zu Fritz’ Liste: Bei einigen der von ihm genannten Wörter (z. B. Album) kennzeichnet DUDEN den „-s“-Plural als umgangssprachlich, bei anderen (z. B. Atlas) nicht. Im Übrigen ist Atlas ein interessanter Fall, da es den Plural „Atlasse“ als Nebenvariante (bei der Kartensammlung), als Hauptvariante (bei dem Gebälkträger) und als einzige Variante (bei dem Gewebe) gibt. Andere Plurale auf der Liste (z. B. Eposse) halte ich für Seltenheiten; der DUDEN führt sie überhaupt nicht.

Gruß
Christopher

Hallo, Christian,

… wobei diejenigen, die „Stati“ sagen, wohl die Gebildeteren (nicht: Gebildeten) sein dürften, die anderen sagen „Statusse“ :wink:

Und wenn Deine Erfahrung beweist, dass der Plural bei den EDVlern zum Tagesgeschäft gehört, nehme ich das als Germanist mit Interesse zur Kenntnis.

Außerdem hat Fritz auf die FAQ verwiesen. Hat halt doch was, diese Seite hier!

Gruß, Wolfgang

Vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß
Andreas

ich muss immer praktikas machten…ich find das einfach nur pervers.

mfg:smile:
rene

Hi,
ich möchte den unten genannten Antworten (statu:s, stati, statusse) hinzufügen: Ich kann mich aus meiner Zivizeit beim DRK an den Begriff „Funkstaten“ erinnern, die gab/gibt es von Status 0 bis Status 9. Sie bezeichnen den jeweiligen Status eines Rettungsmittels, z.B. 1 = „einsatzbereit auf Leerfahrt“ oder 3 = „Einsatzauftrag übernommen“ etc.
Allerdings weiß ich nicht mehr genau, ob das ein „offizieller“ Plural war oder nur umgangssprachlich gebraucht wurde.
Grüße
Tom

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