Hallo Olaf,
> Ich bin der Sache gegenüber sehr aufgeschlossen. Auch weil ich selber die Möglichkeit haben möchte, zu sterben wenn es nötig ist und nicht halbgelähmt, halbtot oder sonstwie stark eingeschränkt noch ewig vor mich hin zu vegetieren - das ist doch kein Leben.
Wenn Du als Materialist an keinen ewig lebenden Lebenskern glaubst, kann ich Deine Haltung verstehen! Da aber der Mensch nicht nur ein Fleischkloß, sondern eine Wesenheit ist, die aus dem nichtmateriellen Geist, der nichtmateriellen Seele und dem materiellen Leib besteht, wobei der Geist in der Seele, die Seele aber im Leib wohnt, so kann zwar der materielle Leib getötet werden, Geist und Seele aber sind mit materiellen Mitteln unzerstörbar und leben ewig im Jenseits weiter.
Das bedeutet, der Mensch kann sein ICH - Bewußtsein niemals auslöschen, er kann nur seinen materiellen Leib zerstören, der sozusagen, der Raumanzug seiner Seele ist.
Wenn ein Mensch aber glaubt, daß es die nichtmateriellen Wesensbe-standteile wie Seele und Geist nicht gibt, dann sollte er sich doch einmal die Gedanken betrachten. Daß die Gedanken existieren, das weiß jeder Mensch durch sein eigenes Denken. Da sie aber auch mit der modernsten Wissenschaft nicht gefunden werden können, das zeugt davon, daß die Gedanken geistig sind und daß es Geistiges, bzw. Nichtmaterielles gibt.
Was erwartet nun den Menschen nach seinem Freitod im Jenseits?
Da der Mensch sein Leibesleben erhielt, um auf der materiellen Erde eine Lebensprobe abzulegen, bei welcher er sich veredeln sollte um, vereinfacht gesagt, vom Hochmut zur Demut zu gelangen, so hat er sich durch diesen Schritt aller schnellen Fortschrittsmöglichkeiten beraubt. Denn er ist durch den Übertritt ins Jenseits ja nicht besser geworden, sondern ist immer noch der gleiche fehlerhafte Mensch, nur mit dem großen Unterschied:
Im materiellen Leib konnte er auf der Erde agieren und auf vielerlei Weise Erkenntnisse gewinnen, ja er konnte sich ändern und seinem Leben eine bessere Richtung geben. Im Jenseits aber lebt er sozusagen nur noch in seinem Innern, in seiner eigenen Welt und das wird für ihn nicht erfreulich sein. Denn da er sich selbst entleibt hat, so hatte er ja jegliche Liebe, sogar die Liebe zu sich selbst verloren und wie finster wird es ohne Liebe in ihm zugehen?
Ein Mensch, der sich selbst entleibt, ob mit oder ohne Hilfe, der entfernt sich vom Himmel und dessen Seligkeit, da in den Himmel nur der kommt, der vollkommen ist. Wir sollen ja während unserer Freiheitsprobe auf der Erde vollkommen werden. Aber solange wir den Wunsch in uns pflegen, uns selbst zu entleiben, sind wir noch sehr unvollkommen. Durch den Selbstmord bleibt einer solchen Seele ein Leck für immer, und das besteht darin, daß sie nahe nie wieder zur vollen Kindschaft Gottes gelangen kann.
Aber auch auf das Aussehen der Seele wirkt sich der Selbstmord aus. Eine Seele, die schon hier pur Liebe war, sieht jenseits gleich allerreizendst, der Form nach überaus vollendet aus. Eine geizige und sehr eigenliebige Seele sieht dagegen sehr mager aus; aber etwas Fleisch und Blut ist noch immer da, weil eine solche Seele doch noch wenigstens die Liebe zu sich selbst hat.
Ein Selbstmörder aber ist auch dieser Liebe vollkommen ledig, und seine Seele muß daher notwendig als ein ganz dürres G e r i p p e im Jenseits erscheinen.
Aus diesen Fakten geht hervor, daß keine, wie auch immer gearteten Umstände, den Menschen zum Selbstmord verleiten sollten, da er bei diesem Schritt immer verliert. Gute Folgen für die Seele hat kein Selbstmord! Hat den Selbstmördern Gott denn das Leibesleben darum gegeben, daß sie es vernichten sollen?
Ein Selbstmörder treibt mit Gewalt einen Keil zwischen sich und der Liebe Gottes und sich dadurch ins Elend. Deshalb ist die liebevolle und mit viel Zeit erfolgte christliche Erziehung der Kinder so wichtig, da ein richtig erzogener und gebildeter Mensch erkennt, daß ihm der Selbstmord schadet. Und aktive Sterbehilfe halte ich für Selbstmord!
Wenn ein Mensch leidet, so sollte er sein Leiden in Demut ertragen bis er von Gott davon erlöst wird!
Herzliche Grüße
Helmut