Hallo!
habe schon mal ein bissl gegoogelt, aber spaßeshalber:
Ich kenne „Stippe“ unter anderem als Bezeichnung für Pickel. Kennt auch der Duden, sagt aber „besonders norddeutsch“. Wikipedia kennt auch noch „Fehlerbild bei Lacken“, was ja durchaus auf Pickel, Pustel verweist.
Wie norddeutsch ist das wirklich? Wer kennt das Wort hier?
„Stippe(n)“ kenne ich sowohl bei Lacken, aber insbesondere auch in Form einer Sauce/Tunke/Dip, in die man dann etwas „stippt“ (Infinitiv: stippen). Klassiker wäre auch der Kaffee, in den man einen Keks/Zwieback „stippt“.
Witz aus Kinderzeiten: Vater und Sohn wollen Oma Kekse bringen. Als Sohnemann eine Stange Wasser abstellen muss, werden auch die Kekse feucht. Vater ist entsetzt. Kommentar des Sohnes: „Macht doch nichts, Oma stippt die doch sowieso!“
Das Verb stippen war mir bereits geläufig. Zu Deinem Pickel könnte auch die mittelniederdeutsche Wortherkunft passen „stip(pe) = Punkt, Stich, zu stippen“.
Ich habe aber eine Theorie. Wird ein Stück Brot kurz in eine Stippe gestippt (getunkt) und man zieht es danach wieder heraus, so werden einzelne Tropfen davon ab"regnen" bzw. stippern.
Stippe ist in Schleswig-Holstein ein gebräuchlicher Ausdruck für Saucen und Suppen. Man stippt die Fritte in Ketchup und einen drögen (trockenen) Keks kann man in Kaffee einstippen. Ist wohl niederdeutscher Herkunft, Holsteiner, vielleicht auch Hamburger Platt.
Ich habe es aber schon lange nicht mehr gehört. Ich meine auch früher wurde es meist von älteren Menschen benutzt oder zwangsweise im Kochunterricht in der Schule.
als „Stippe“ kenn ich eine Soße aus Speck, Mehl und Wasser.
Als „Stippe“ wird auch ein bei der Altpapierauflösung nicht aufgelöste Papierfetzen benannt. Diese werden in sogenannten „Entstippern“ nachzerkleinert.
Beim Übersetzen will mir immer mal ein altvertrautes Wort aus der Tastatur flutschen, dann muss ich mich bremsen und erst einmal nachforschen, ob es nicht zu regional oder längst aus der Mode ist!
Ich finde es durchaus schade, dass viele Worte in Vergessenheit geraten und unsere Alltagssprache - mein Eindruck - so floskelhaft geworden ist. Man unterhält sich mit irgendwelchen Sprüchen aus Fernsehserien …
Gruß,
Eva