Stoppt die korrupte Bundesregierung

Hallo,
die Maßnahmen der Bundesregierung nehmen immer mehr korrupte Züge an:

  1. Kurz vor der Bayern-Wahl wird der Bankenrettungsfond beschlossen: dadurch siegt die CSU.
  2. Kauf der Commerzbank mit vielen Nachteilen für den Staat und zuungunsten anderer Banken
  3. Verschrottungsprämie für Altautos: eine eindeutige Bevorteilung der Automobilhersteller und zum Nachteil minderbemittelter Bevölkerungsschichten.

Wo bleiben die Kläger wider solcher Unvernunft?
Freundlicher Grußp
Henrik

Moin,

  1. Verschrottungsprämie für Altautos: eine eindeutige
    Bevorteilung der Automobilhersteller und zum Nachteil
    minderbemittelter Bevölkerungsschichten.

Na ja, die „Subvention“ ist sicher umstritten, aber ich habe doch das Gefühl, dass die aktuelle Dramatik in der Automobilindustrie in der Bevölkerung unterschätzt wird. Das Problem hierbei sind tatsächlich gar nicht mal so die großen OEMs, sondern vor allem die mittelständischen Zulieferer, in deren Reihen wir meines Erachtens in wenigen Wochen einen Insolvenzkahlschlag erleben werden wie noch nie.

Bei uns z.B. sind aktuell 25% der Belegschaft schlichtweg „überflüssig“ mit weiterhin steil(!) steigender Tendenz und das bei einer weltweiten Kundenstruktur. Mit Kurzarbeit kannst Du hier sicherlich über ein paar Monate die Arbeitsplätze retten. (Nebenbei: Im Ausland laufen bereits aufgrund der höheren Flexibilität dort die Entlassungswellen)
Problem für Mittelständler ist aber, dass die Fixkosten weiterlaufen und kaum Umsätzen gegenüberstehen. Irgendwann ist die sowieso knappe Kapitaldecke und die Liquidität weg. Und wenn die ersten Engpasszulieferer ihre Arbeit einstellen, dann wird ein Kreislauf in Gang gesetzt, der die gesamte Industrie in einen nicht gekannten Abwärtsstrudel reissen wird.

Ich diskutiere gerne, ob die sich ergebenden Effekte nicht sinnvoll sind (Konzentration der Hersteller, Chance zur Neuausrichtung, Survival of the fittest …) Ich diskutiere auch gerne darüber, ob diese Art der Stütze die richtige ist.
Aber ich kann die öffentliche Polemik nach dem Motto „wir helfen ja nur unfähigen, reichen Konzernen“ nicht mehr hören, denn es geht tatsächlich um weitaus mehr.

Grüße
Jürgen

Natürlich ist das Problem da. Und natürlich hängt gerade bei der Automobilindustrie eine Menge dran.

Aber was das eigentliche Problem ist (auch bei den Banken), ist das Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Wenn ein Herr Ackermann noch um die Feiertage rum Unter den Linden langspaziert und - auf den Punkt angesprochen - in die laufende Kamera sülzt, dass sie ja schließlich Steuern bezahlt hätten, dann kann einem schon was im Hals stecken bleiben.

Komisch, dass es da andere Unternehmer gibt, die da ein wenig anders denken. Das sind dann bezeichnenderweise die Unternehmer, die wirklich voll mit drin hängen. Die also kein „Einkommen“ haben, sondern nur dann etwas bekommen, wenn die Firma etwas abwirft. Und die dann wirklich nichts mehr haben, wenn es schief geht. Merkwürdigerweise zeigen genau diese Firmen auch so etwas wie gesellschaftliche Verantwortung. Die Manager der meisten börsennotierten Unternehmen tun das doch nicht. Die kriegen ja auch in jedem Fall Kohle, kassieren (wie teilweise bei den Banken) sogar noch „Bonus“ trotz Verlust. Und fallen im Falle der Freistellung sehr weich. Die unternehmerische Leistung ist Null nachhaltig ausgerichtet, sondern nur kurzfristig am Börsenerfolg. Und sich dann wundern, wenn es über lange Sicht nicht klappt.

Gerade die Automobilindustrie hat vor lauter Lobbypolitik schlicht seit Jahren eindeutige Trends verschlafen. Die ganzen Fusionen in dem Sektor haben das nur noch verschlimmert.

Insofern wäre tatsächlich mal zu überlegen, ob man die Sache nicht einfach mal auffliegen lässt. Das wird sicher hart. Vor allem für die, die da dranhängen. Aber manchmal sind Strukturen und Gewohnheiten derart festgefahren und verfilzt, dass nur eine Machete wieder Luft für Neues schafft.

LG Petra

Moin,

ehrlich gesagt sind Managergehälter wirklich nicht unser Hauptproblem im Moment.

Grüße
Jürgen

Hi,

  1. Kurz vor der Bayern-Wahl wird der Bankenrettungsfond beschlossen: :dadurch siegt die CSU.

Mit dem schelchtesten Wahlergebnis seit Jahrzehnten. sowas nennt sich Debakel, nicht Sieg.

  1. Kauf der Commerzbank mit vielen Nachteilen für den Staat und :zuungunsten anderer Banken

Die anderen Banken können ja auch was kriegen, müssen es sich nur holen (siehe der von Dir selbst genannte Rettungsfond oben). Die USA haben sowas schon mind einmal in ihrer Geschichte gemacht - sich in marode Banken einkaufen und wenn sie wieder laufen, raus. Dadurch kann man ein bisschen mehr Gewinn machen als mit sonstigen Investitionen (wenn es schiefgeht, tut es dem Staat vergleichsweise wenig weh, oder iwr hae´ben eh ganz andere Probleme als Geld)

  1. Verschrottungsprämie für Altautos: eine eindeutige Bevorteilung :der Automobilhersteller und zum Nachteil minderbemittelter :Bevölkerungsschichten.

find ich auch blöd. Lass sie doch bankrott gehen! Die Leut die dort arbeiten können ihr Geld genausogut woanders verdienen (wer in diesen zwei zeilen Ironie oder gar Sarkasmus findet, darf sie behalten)

Die Franzi

Hallo Juergen,

prinzipiell hast du nicht unrecht, vor allem was die mittelstaendigen Zulieferer anbelangt. Da diese meist nicht selbstverschuldet in einer nicht ueberwindbaren Anhaengigkeit zur Automobilindustrie stehen, trifft sie die momentane Lage mit voller Haerte und von den Geldern aus dem Konjunkturpaket wird bei denen am wenigsten ankommen.
Was ich an dem „Konjunkturpaket“ bemaengele, ist die Tatsache das es wie fast alles, was die Regierung in den letzten Jahren auf den Weg gebracht hat, nicht durchdacht ist, purer blinder Aktionismus, aufgebaut auf dem Schwachsinn, den ihr die Lobyisten ins Ohr gefluestert haben.
Die Automnobilfirmen habe die letzten Jahre gigantische Gewinne erziehlt, und was haben sie damit gemacht? Anstatt nach dem Grundsatz des nachhaltigen Wirtschaftens zu handeln, haben sie diese Gewinne zum groessten Teil unmittelbar an ihre Anteilseigner ausgeschuettet und mit dem Rest an den Finanzmaerkten gezockt.
Wenn man da Bilanzen sieht, bei denen der operative Gewinn aus dem Kerngeschaeft geringer ist, als der ausgewiesene Gewinn aus Kapitalmarktgeschaeften, dann muss da ja wohl irgendwas schief laufen.

Und diese Strukturen werden dann mit solchen „Konjunkturpaketen“ nicht aufgebrochen, sondern auch noch belohnt.

Tschau
Peter

Aber was das eigentliche Problem ist (auch bei den Banken),
ist das Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Auch wenn es immer wieder von Kommunisten und Sozialisten runter gebeten wird, wie das Amen in der Kirche, es wird dadurch nicht richtiger. Gewinne werden genauso sozialisiert, wie Verluste. Gehören eigentlich Kapitalgeber in deinen Augen nicht mehr zum Volk? Sind das Heuschrecken, Parasiten? Also ich habe Aktien, zahle auf die Gewinne Steuern. Bin ich jetzt asozial, weil ich pöse Gewinne kassiere oder sozial, weil ich wie die anderen Geber auch, Steuern darauf zahle?

Von dem Netto gehe ich einkaufen, konsumiere, investiere und finanziere somit den Handaufhaltern ein gutes Leben.

Wo werden denn Gewinne privatisiert?

Wenn ein Herr Ackermann noch um die Feiertage rum Unter den
Linden langspaziert und - auf den Punkt angesprochen - in die
laufende Kamera sülzt, dass sie ja schließlich Steuern bezahlt
hätten, dann kann einem schon was im Hals stecken bleiben.

Was ist an der Aussage falsch?

Firma etwas abwirft. Und die dann wirklich nichts mehr haben,
wenn es schief geht. Merkwürdigerweise zeigen genau diese

Die hatten schon vorher nichts.

Firmen auch so etwas wie gesellschaftliche Verantwortung. Die
Manager der meisten börsennotierten Unternehmen tun das doch
nicht. Die kriegen ja auch in jedem Fall Kohle, kassieren (wie
teilweise bei den Banken) sogar noch „Bonus“ trotz Verlust.
Und fallen im Falle der Freistellung sehr weich. Die

Komisch, gerade musste ich an die Angestellten der gewerkschaftlich kontrollierten Firmen denken, die auch jetzt in der Krise noch ihr Gehalt bekommen, obwohl die Firmen kaum was verkaufen. Sollte doch dann auch nicht sein.

Gerade die Automobilindustrie hat vor lauter Lobbypolitik
schlicht seit Jahren eindeutige Trends verschlafen. Die ganzen
Fusionen in dem Sektor haben das nur noch verschlimmert.

Natürlich hat sie den Trend verschlafen und wer hat diesen vorgegeben? Der Kunde. Größer, dicker, fetter war die Devise. Mercedes verkauft auch mehr umweltfreundliche Fahrzeuge im angeblich so umweltfeindlichen Land wie den USA, als in dem angeblich so umweltfreundlichen Land Deutschland.

Insofern wäre tatsächlich mal zu überlegen, ob man die Sache
nicht einfach mal auffliegen lässt. Das wird sicher hart. Vor
allem für die, die da dranhängen. Aber manchmal sind
Strukturen und Gewohnheiten derart festgefahren und verfilzt,
dass nur eine Machete wieder Luft für Neues schafft.

Das kann nicht funktionieren.

Hallo,

  1. Kurz vor der Bayern-Wahl wird der Bankenrettungsfond
    beschlossen: dadurch siegt die CSU.

das ist Nonsens.

  1. Kauf der Commerzbank mit vielen Nachteilen für den Staat
    und zuungunsten anderer Banken

Das eigentlich dumme dabei ist, daß der Staat dabei hilft, ein zweites großes deutsches Kreditinstitut zu bilden, das im Krisenfall kaum zu stützen sein wird.

  1. Verschrottungsprämie für Altautos: eine eindeutige
    Bevorteilung der Automobilhersteller und zum Nachteil
    minderbemittelter Bevölkerungsschichten.

Mal abgesehen davon, daß diese Maßnahme sowieso nichts bringt, hängt ein Drittel der Arbeitsplätze in Deutschland von der Automobilindustrie ab. Die bisher verzeichneten Umsatzeinbrüche lassen ein Debakel bisher unerreichten Ausmaßes für die deutsche Wirtschaft erwarten.

Gruß
Christian

Wenn ein Herr Ackermann noch um die Feiertage rum Unter den
Linden langspaziert und - auf den Punkt angesprochen - in die
laufende Kamera sülzt, dass sie ja schließlich Steuern bezahlt
hätten, dann kann einem schon was im Hals stecken bleiben.

Was hast Du mit Herrn Ackermann? Er ist doch der einzige der Vorstandsvorsitzenden der großen Kreditinstitute, der eine Inanspruchnahme der staatlichen Rettungsmaßnahmen kategorisch ausschließt und damit die Existenz der Deutschen Bank riskiert.

Komisch, dass es da andere Unternehmer gibt, die da ein wenig
anders denken. Das sind dann bezeichnenderweise die
Unternehmer, die wirklich voll mit drin hängen. Die also kein
„Einkommen“ haben, sondern nur dann etwas bekommen, wenn die
Firma etwas abwirft.

Jeder Unternehmer, der in seinem Unternehmen tätig ist, zahlt sich schon allein aus steuerlichen Erwägungen ein Gehalt.

Und fallen im Falle der Freistellung sehr weich. Die
unternehmerische Leistung ist Null nachhaltig ausgerichtet,
sondern nur kurzfristig am Börsenerfolg. Und sich dann
wundern, wenn es über lange Sicht nicht klappt.

Kein Widerspruch von mir.

Gerade die Automobilindustrie hat vor lauter Lobbypolitik
schlicht seit Jahren eindeutige Trends verschlafen.

Was war denn am Anfang mit dem Smart, dem Audi A2 oder dem 3 Liter-Lupo? Die spritsparenden Wagen wollte doch keiner haben.

Gruß
Christian

Hallo,

Na ja, die „Subvention“ ist sicher umstritten, aber ich habe
Das
Problem hierbei sind tatsächlich gar nicht mal so die großen
OEMs, sondern vor allem die mittelständischen Zulieferer, in
deren Reihen wir meines Erachtens in wenigen Wochen einen
Insolvenzkahlschlag erleben werden wie noch nie.

Und warum stützt man dann nicht zumindest zusätzlich mehrere Kleine mit verhältnismäßig kleinen Beträgen, sondern wieder nur die Großen. Klar, sterben die Großen, dann auch die Kleinen.
Aber der ein oder andere Zulieferer könnte mit einer Finanzspritze vielleicht eine Alternative realisieren. Z.B. wenn Maschinen für anderes Produkt gekauft werden könnte o. ä.
Da stecken ja auch Arbeitsplätze drin und es heißt doch immer, dass der Mittelstand der eigentliche Träger der Volkswirtschaft ist. Da macht Kleinvieh Mist. Bedacht werden aber meistens die Großen, die, wenn sie saniert sind evtl. wieder abwandern, oder ihre Gewinne verlagern um Steuern zu sparen…

Problem für Mittelständler ist aber, dass die Fixkosten
weiterlaufen und kaum Umsätzen gegenüberstehen. Irgendwann ist
die sowieso knappe Kapitaldecke und die Liquidität weg.
Ich diskutiere gerne, [.]…Chance zur
Neuausrichtung,

Kleine Betriebe sind wesentlich flexibler und können ihre Produktion schneller umstellen, also eine Neuausrichtung schneller realisieren. Daher meine Frage. Warum verteilt man das nicht und pickt sich kleine flexible mittelständler raus, die vielleicht sogar schon eine Neuausrichtung im Blickfeld haben, aber das Geld nicht reicht.

Die Automobilindustrie ist auf lange Sicht durch diese kurzfristigen Pakete eh nicht zu retten. Es wird rückläufig werden, bis die so weit sind und mal anständige sparsame Autos zu bauen, wozu sie ja übrigens lange genug Zeit hatten, aber es ignorierten, obwohl sie eine Art Selbstverpflichtung eingingen. Die haben ihr Versprechen gebrochen und nun kommen sie gekrochen und jammern.
Daher ist denen eine sehr große Teilschuld anzurechnen. Das sollte auch berücksichtigt werden.
Und was nutzen uns Autos, die mangels Kaufkraft sowieso nicht gekauft werden?

Politik wird immer durch die Wirtschaft erpressbar sein. Der, der Arbeitsplätze hat macht letztlich die Politik. Unsere Volksvertreter sind da nicht mehr als Marionetten, und Machtinstrumente.

Aber ich kann die öffentliche Polemik nach dem Motto „wir
helfen ja nur unfähigen, reichen Konzernen“ nicht mehr hören,
denn es geht tatsächlich um weitaus mehr.

Ja um was denn? Wo hat die Automobilindustrie denn ihre Fähigkeit bewiesen? Indem sie alternative Techniken vernachlässigten?
zukunftsweisende Techniken gibt es genug. War zu lesen in BdW
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heft…

TM

Hallo,

Und warum stützt man dann nicht zumindest zusätzlich mehrere
Kleine mit verhältnismäßig kleinen Beträgen, sondern wieder
nur die Großen.

welche Großen Automobilhersteller und -zulieferer stützt man denn? Ist es denn nicht eher so, daß die Hersteller ihre Zulieferer stützen?

Kleine Betriebe sind wesentlich flexibler und können ihre
Produktion schneller umstellen, also eine Neuausrichtung
schneller realisieren.

Wohin sollen die sich den ausrichten? Der Zulieferer liefert zu, wie der Name schon sagt. Wenn der sich ein neues Produkt ausdenkt, sollte es doch zumindest jemanden geben, der es auch bestellt.

C.

Liter-Lupo? Die spritsparenden Wagen wollte doch keiner haben.

Weil sauteuer vielleicht?

LG

Gitta

Hallo,

Wohin sollen die sich den ausrichten? Der Zulieferer liefert
zu, wie der Name schon sagt. Wenn der sich ein neues Produkt
ausdenkt, sollte es doch zumindest jemanden geben, der es auch
bestellt.

Generell ist es immer schlecht, wenn man unternehmerisch auf nur ein Pferd setzt und sich nicht mehrere Standbeine schafft. Ist wie im Finanzbereich. Risikostreuung ist das A&O eines guten Portfolio.
Von daher sind spezialisierte Unternehmen natürlich auch schlecht dran.

Wer sich also total von der Automotive abhängig gemacht hat, hat schlechtere Karten. Darum erwähnte ich ja, auch die zu unterstützen, die vielleicht schon perspektiven sehen oder einen Bereich ausbauen könnten.

Da muss man eben auf den Unternehmergeist bauen und Alternativen, wie Markt- oder Produktnischen, neue Märkte suchen, schaffen, oder finden. Natürlich geht das auch nicht von heute auf morgen. Aber die Automotive-Industrie wird auch nicht von heute auf morgen saniert sein und die Probleme werden noch eine ganze Weile anhalten. Auch denen fehlt ja der Markt, den sie nicht herbeizaubern können. die müssen sich ja auch neue Märkte schaffen und suchen und ihre Produkte umstellen.

Ich mache mal ein Brainstorming, ohne Anspruch, dass das alles so einfach, oder aussichtsreich ist. Das habe ich ja auch nicht behauptet. Aber um Chancen zu nutzen muss man Chancen bekommen und da kann Geld helfen.

Ich bin ja kein Allround-Industrie und Produktionsexperte, aber folgendes fällt mir spontan ein.

Ein Autositzehersteller könnte seine Sitze auch an Verkehrsbetriebe verkaufen, auf Flugzeugsitze oder Sitze für Schiffe umstellen.
Sich Möbelherstellern anschließen, Theater, Kinos, Konzertsääle ausstatten.

Ein Getriebe und Zahnradhersteller an Produktionsmaschinenhersteller.
Druckmaschinen, Produktionsstraßen unterschiedlicher Branchen.

(Kugel)Lager, werden ja in vielen Maschinen gebraucht. Oder statt Radlager für Autos auf Radlager für andere Produkte umsteigen.

Umform und Rundknetentechnik muss nicht nur Lenkstangen und Getriebeschaltwellen, Stoßdämpfer herstellen, sondern auch Bürodrehstuhlelemente, Heizungsrohre. Elemente für die Medizintechnik.

Elektronische Bauteile sind auch in zig Produkten verbaut.

Das werden die Unternehmer dann schon selbst wissen, welche Alternativen sie haben und welche Produkte sie auch bedienen können.

TM

Hallo,
die Maßnahmen der Bundesregierung nehmen immer mehr korrupte
Züge an:

wir denken uns so viele huebsche woerter aus, um dinge zu umschreiben und zu verharmlosen, von deren fehlerhaftigkeit wir wissen, weil wir unser gewissen beruhigen muessen.
korruption gibt es in der westlichen welt nur, wenn man es bekaempft. krieg gibt es nur, wenn man angegriffen wird oder israel heisst.

garak sagt: die wahrheit liegt ganz im auge des betrachters:smile:

Hallo TM,

Und warum stützt man dann nicht zumindest zusätzlich mehrere
Kleine mit verhältnismäßig kleinen Beträgen, sondern wieder
nur die Großen. Klar, sterben die Großen, dann auch die
Kleinen.

a) es werden im Moment alle nahezu ausnahmslos direkt gestützt, da Kurzarbeit nichts anderes ist, als eine Stütze
b) Der Staat kann definitiv nicht entscheiden, welches Unternehmen darüber hinaus stützenswert ist. Wonach sollte er denn entscheiden? Sinnvoller ist es allemal, den Markt entscheiden zu lassen.
c) Der Markt kann über zielgerichtete Steuern und Steuergeschenke beim Endkonsumenten beeinflusst werden (deshalb heißt es ja auch Steuer). Aus diesem Grund ist die Maßnahme an sich durchaus plausibel von der Art und Weise. Ich bezweifele alleine die Wirkung, die meines Erachtens verpufft und nicht ausreichend genug im Hinblick auf das Ziel der verbrauchsreduzierten Fahrzeuge ist. Allerdings habe ich auch keine bessere Idee, die vom Verwaltungsaufwand akzeptabel wäre.

Zum anderen: Es trifft momentan alle, die innovativen Hersteller und Zulieferer und natürlich auch die weniger innovativen. Natürlich kann ein Drehteilehersteller vom Automobilbau kurzfristig zu irgendeiner anderen Industriesparte wechseln. Ein Tier 1 oder viele Tier 2 sind abhängig vom Automobilbau und würden Jahre und viele Millionen brauchen, um ihre Kapazitäten für andere Industriezweige zu nutzen.
Weiterhin geht es im Moment nicht darum, sicher korrekt prophezeite Veränderungen weg vom Automobilbau zu verhindern (jahrelanger Trend, der sich allerdings jetzt drastisch beschleunigt hat). Es geht darum, dass es nicht zu einem Kahlschlag in wenigen Monaten kommt. Der Marktzusammenbruch derzeit ist für diesen Zweig der Industrie schlicht einzigartig, selbst unsere langjährigen Logistikplaner (>25Jahre) haben noch nichts vergleichbares erlebt.

Grüße
Jürgen

Hallo Peter,

Die Automnobilfirmen habe die letzten Jahre gigantische
Gewinne erziehlt, und was haben sie damit gemacht?

Das würde ich bezweifeln. Wenn Du Dir die Umsatzrendite vieler Hersteller anschaust, ist die erbärmlich, egal welcher Mrd.-Betrag tatsächlich rauskam. Letztendlich ist die Automobilindustrie ein Zweig, der extrem hohe Investitionen in Entwicklung und Maschinen- und Anlagen braucht. Ich rechne damit, dass ein Modellwechsel >4 Mrd.€ kostet. Da jeder Hersteller sicher drei oder vier Modellreihen hat, kann man sich vorstellen, wie kritisch ein zu niedriger Gewinn ist und dass natürlich eine gewaltige Liquidität von nöten ist (die natürlich gewinnbringend angelegt wird).

Aber wie ich schrieb: Die deutschen OEM sind nicht das Problem, die sitzen das momentan aus. Wie allerdings Christian schon schrieb: Wenn ihre Supplychain ins wackeln kommt und große Stützungsmaßnahmen dahingehend von OEM-Seite notwendig werden, dann wird es ernst auch für die OEM.

Grüße
Jürgen

Hallo Christian,

aus dem übrigen halte ich mich mal raus.
Aber eine kleine Bemerkung zu deinem letzten Satz:

Was war denn am Anfang mit dem Smart, dem Audi A2 oder dem 3
Liter-Lupo? Die spritsparenden Wagen wollte doch keiner haben.

Stimmt; aber überlege warum.
Die, für die es egal ist, was ein Auto kostet, oder verbraucht, werden sich ein solches Auto nie kaufen?
Warum fängt unsere Frau Merkel nicht einmal damit an, die doch den 3-Liter Wagen so propagiert und gelobt hat. Aber nein, bei einer Umfrage unter Politikern über die aktuellen Spritpreise konnten mehr als 60% keine Antwort geben. Erschreckend in viellerlei Hinsicht.
So, aber zurück zum Auto: Als eben unsere Bundeskanzlerin zu irgend einem Zeitpunkt (ich weiss heute den Zusammenhang nicht mehr) den Ausspruch tat:
„Dann sollen sich die Leute doch ein 3-Liter Auto kaufen, der Markt bietet es doch an.“
da konnte es mir eigentlich nur ein müdes, ironisches Lächeln entlocken. Denn die Leute, die das Auto wirklich bräuchten, denen traut man zu, von nördlich Frankfurt bis nach Ludwigshafen zur Arbeit zu fahren. Mir als Ex-Betriebsrat legte man ein Gerichtsurteil vor, dass so etwas rechtens ist. EINFACHE Fahrstrecke 90 km.
Glaube mir, das waren einfache Arbeiter, die sich diesen Preis für einen neuen Lupo absolut nicht leisten konnten. Da waren Frau und Kind im Vordergrund, kein neues Auto.
Einige waren froh, dass sie sich überhaupt ein altes leisten konnten; und wurden dann von unserem sogenannten Sozialstaat steuerlich noch dafür bestraft, dass sie so eine alte Dreckschleuder fahren.

Diese vielen Jahre als Betriebsrat haben mir für so manches die Augen geöffnet.

Gruß
Christian

Grüße
Jürgen

Hi,

Ludwigshafen zur Arbeit zu fahren. Mir als Ex-Betriebsrat
legte man ein Gerichtsurteil vor, dass so etwas rechtens ist.
EINFACHE Fahrstrecke 90 km.

tolles Argument: bei 180 km pro Tag beträgt die Ersparnis ggü. einer alten Gurke rd. 10 Euro pro Tag. Das wären dann pro Jahr rd. 2200 Euro. Da der Lupo knapp 15.000 Euro kostete und eine alte Gurke a) auch nicht für lau zu bekommen war (bzw. einen Restwert hat) und b) bei Steuern und Versicherung deutlich kräftiger zu Buche schlägt als ein Lupo, frage ich mich, wo da genau das Problem liegen soll, wenn man für einen Moment die 93 Jahre alte, blinde, armlose und alleinerziehende Großmutter von 23 Enkeln außen vorläßt, die aus Sicherheitsgründen immer einen 12 Tonnen-Anhänger mit sich herumtragen muß.

Gruß
Christian

Was hast Du mit Herrn Ackermann?

Mit ihm gar nichts :wink:… aber Herr Ackermann ist es doch u.a. auch, der möchte, dass der Staat die ganzen faulen Wertpapiere übernimmt, die derzeit völlig überbewertet in den Bilanzen der Banken rumhängen. Auch so etwas ist gemeint, wenn von „Verluste sozialisieren“ die Rede ist: Erst wild spekulieren und wenn es dann in die Hose geht, soll jemand anderes da auffangen. (Wobei das an ALLE geht, die da spekuliert haben. Auch die Kleinanleger, die wider besserer Vernunft nur noch die Dollarzeichen gesehen haben!)

Jeder Unternehmer, der in seinem Unternehmen tätig ist, zahlt
sich schon allein aus steuerlichen Erwägungen ein Gehalt.

Jepp. Aber mit dem Unterschied, dass am Ende des Jahres abgerechnet wird. Hat die Firma das nicht abgeworfen, dann steht da ein Minus. Passiert das häufiger, ist es eben der Unternehmer, der bis aufs Hemd ausgezogen wird. Jeder Selbstständige weiß das. Es gibt genügend Selbstständige, die genau weil das so ist, irgendwann einmal vor dem Nichts stehen. Das macht den Unterschied zum Angestellten, aber eben auch den Unterschied zum Manager eines börsennotierten Unternehmens aus.

Was war denn am Anfang mit dem Smart, dem Audi A2 oder dem 3
Liter-Lupo? Die spritsparenden Wagen wollte doch keiner haben.

Alle 3 genannten Fahrzeuge zeichnen sich doch dadurch aus, dass sie relativ zu ihrer Klasse völlig überteuert waren. Insofern brauch ich mich dann nicht zu wundern, wenn das keiner kauft.

LG Petra

Für einen Vielfahrer sind die Überlebenschancen besser, wenn er ein schweres Auto hat, weil ihm z.B. irgendwann mal ein LKW mit schlafendem Fahrer hinten reinknallt. Unelastischer Stoß und die dadurch ausgelöste Beschleunigung --> mit der finite-Elemente-Methode kann sich jeder einen Reim darauf machen.
Für einen Wenigfahrer, der kaum mal auf die Landstraße oder Autobahn kommt, ist eine alte Gurke sozusagen als Wegwerfartikel günstiger.

LG

Gitta