"Strafen müssen sein?" ja oder nein ?

Hallo,

ich hätte gerne mal einen Rat bzw. Meinungen zum Thema „Strafen müssen sein?“

Unser Sohn hält uns derzeit ziemlich auf Trapp. Er ist 16,5 Jahre alt und ist in der 10. Abschlussklasse der Realschule. Die 9. Klasse musste er wegen mangels Leistungen wiederholen. Trotz gutem Zureden sieht der Junge es derzeit nicht ein sich für seine Schulischen Leistungen einzusetzen um den Ralschulabschluss zu bestehen. 
Er verschweigt schlechte Noten, obwohl ihm bis auf einen verbalen Anschiss nichts weiter passiert ist. 

Hätten wir Ihm nicht in Hintern getreten, hätte er sich auch bis heute noch  um keine einzige Lehrstelle beworben. Er muss auch schmerzlich erleben, dass seine Noten aus der 9. Klasse nicht gerade auf Freude bei den Firmen stossen. 

Obendrein raucht er auch noch, obwohl ihm dass ja gestzlich nicht gestattet ist. Er hat sich auch schon mal die Scheckkarte seiner Oma gemopst um Zigaretten zu kaufen und besitzt auch immer wieder mal eine Scheckkarte, die er angeblich im Geld- bzw. Zigarettenautomaten gefunden hat. Das ist ja höchst bedenklich, ich hab noch nie eine Scheckkarte gefunden und wenn, dann würde ich sie zurück bringen. Der sie verloren hat, hat eh schon genug Scherereien. 

Sei Handy und Ipod sind sehr hoch im Kurs und lenken ihn ständig von irgend was ab. 

Irgend wie macht uns das Wahnsinnig weil er so unehrlich ist und sich auf halb illegalen Pfaden bewegt und keine Änderung an seiner Lebensweise anstrebt. 

Auch Gespräche bringen ihm nicht gänzlich zur Einsicht.

Im letzten Gespräch hab ich ihm vieles klar gemacht und auch gesagt, dass das mit der Scheckkarte nicht legal ist und er sich für sein Verhalten eine Strafe auferlegen soll. 
Darauf hin hat er Staubsaugen und Küchendienst bis Weihnachten vorgeschlagen. 

Ich bin mir nicht sicher, ob es immer richtig ist die Samthandschuhe auszupacken oder nicht doch mal die Keule zu probieren. Z.B. was ihn richtig treffen würde ist, ein Ausgeh-, Handy- und Ipod-Verbot bis Weihnachten. 

Wie sind da so Eure Meinungen bzw. Vorschläge. 
Über Ratschläge wie, hättest ihm das Ipod doch ned gekauft helfen mir da nicht weiter.
Wichtiger sind mir Hinweise die evtl. jemand schon selbst ausprobiert hat. 

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Thomas

Ouuuuuuh wenn er Scheckkarten benutzt die Ihm nicht gehören ist 
das eine STRAFTAT. Er macht sich also strafbar wenn er, sich eine fremde 
Karte aneignet und benutzt.

Für mich klingt es eher so, als hätte er eventuell die Karten nicht gefunden sondern vielleicht 
sogar geklaut. Wie oft ist das denn zu Stande gekommen ?

Wenn Ihr jetzt nicht hart durchgreift wird euer Sohn sich später mal umsehen. 
Ein schlechter Realschulabschluss ist weniger Wert als ein sehr guter Quali z.b.
Auserdem verlangen Firmen heutzutage gute Noten in den Leistungsfächern.

Eine gute Idee ist es dem Sohn mal Sanktionen aufzubrummen die Ihm wirklich weh tun.
Die Idee mit dem IPod bzw Handy ist nicht verkehrt. 

Das würde ich als erstes anpacken. 

Hallo,

ich denke Ihr solltet Euch professionelle Hilfe holen. Sich so etwas zu holen hat nichts mit Schwäche oder sonstigen Vorurteilen zu tun.

Gruß vom Raben

Konsequenzen, Sanktionen, Strafen
Hi!
Natürlich muss ein junger Mensch lernen, dass sein Handeln Folgen hat.
Im Idealfall möglichst direkt und zeitnah. Das ist leider nicht immer möglich. Die Folgen von z. B. schlechten Noten wird er nur zeitverzögert erfahren.
Und wenn das bisher aber nicht so war, dann ist es schwer, mit 16 damit anzufangen, da wurde dann schon viel versäumt.
Aber andererseits ist 16 nunmal das typische Alter für derlei „Zicken“, auch von den Eltern unverschuldeter Weise drehen manche Jugendliche in der Pubertät eben ein wenig am Rad.

Er verschweigt schlechte Noten, obwohl ihm bis auf einen
verbalen Anschiss nichts weiter passiert ist. 

Müsst Ihr sie nicht unterschreiben? Wir müssen sogar Exen unterschreiben, wenn die Note schlechter als 4 ist. Und beim Elternsprechtag kann man auch die Noten erfragen und es gibt zwischendurch sogar einen ausgedruckten Zwischenstand, den die Eltern unterschreiben müssen.

Hätten wir Ihm nicht in Hintern getreten, hätte er sich auch
bis heute noch  um keine einzige Lehrstelle beworben.

auch schmerzlich erleben, dass seine Noten aus der 9. Klasse
nicht gerade auf Freude bei den Firmen stossen. 

Und setzt das einen Denkprozess in Gang?

Dann könnte er ja erst einmal eine überbetriebliche Ausbildung machen oder 1 Jahr anders sinnvoll verbringen und sich mit seinem Abschlusszeugnis nächstes Jahr neu bewerben.

Obendrein raucht er auch noch, obwohl ihm dass ja gestzlich
nicht gestattet ist. Er hat sich auch schon mal die
Scheckkarte seiner Oma gemopst um Zigaretten zu kaufen und
besitzt auch immer wieder mal eine Scheckkarte, die er
angeblich im Geld- bzw. Zigarettenautomaten gefunden hat. Das
ist ja höchst bedenklich, ich hab noch nie eine Scheckkarte
gefunden und wenn, dann würde ich sie zurück bringen. Der sie
verloren hat, hat eh schon genug Scherereien. 

Hier ist dringender Handlungsbedarf! Und zwar ohne Samthandschuhe. Scheckkarte der Oma stehlen und verwenden oder „gefundene“ Scheckkarten verwenden ist Diebstahl und Betrug. Da kommt ganz schnell zu den schlechten Noten noch eine Vorstrafe! Und ich glaube, an dieser Stelle würde ich mich mal beraten lassen, von einer Erziehungs- oder Familienberatungsstelle. Die haben mit solchen „Früchtchen“ mehr Erfahrung und sicher handfeste Handlungsempfehlungen.

Sei Handy und Ipod sind sehr hoch im Kurs und lenken ihn
ständig von irgend was ab. 

Wer finanziert ihm das?

Im letzten Gespräch hab ich ihm vieles klar gemacht und auch
gesagt, dass das mit der Scheckkarte nicht legal ist und er
sich für sein Verhalten eine Strafe auferlegen soll. 
Darauf hin hat er Staubsaugen und Küchendienst bis Weihnachten
vorgeschlagen. 

Also das ist ein Anfang, aber für das Vergehen, finde ich, viel zu schwach!
Ich wäre für Mithilfe in einer gemeinnützigen Organisation oder dergleichen. Das muss richtig weh tun, damit er merkt, dass es ernst ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob es immer richtig ist die
Samthandschuhe auszupacken oder nicht doch mal die Keule zu
probieren. Z.B. was ihn richtig treffen würde ist, ein
Ausgeh-, Handy- und Ipod-Verbot bis Weihnachten. 

Ich weiß nicht so recht. Das ist sehr willkürlich, aber manchmal muss man den Hebel eben da ansetzen, wo es wehtut.

Wie sind da so Eure Meinungen bzw. Vorschläge. 
Über Ratschläge wie, hättest ihm das Ipod doch ned gekauft
helfen mir da nicht weiter.
Wichtiger sind mir Hinweise die evtl. jemand schon selbst
ausprobiert hat. 

Auch bei älteren Kindern helfen manchmal Belohnungen und Lob mehr als Verbote und Strafen. Echte Anerkennung meine ich damit. Und richtige Angebote, wie: Als Belohnung fahre ich Dich mit nem Kumpel ins Kino und bezahl den Eintritt und Popcorn. Noch besser wären natürlich auch noch gemeinsame Unternehmungen, aber mit 16 ist die Auswahl da etwas dünn :smile: Obwohl, ein Tag in einem großen Spaßbad - da haben vielleicht auch 16jährigen nichts gegen einzuwenden…

Mein Sohn ist erst 13, aber ich muss auch so Schritt für Schritt einsehen, dass er nicht mehr so einfach „zu lenken“ ist wie früher. Auch bei uns steht Handy und PC in direkter Konkurrenz zum schulischen Engagement und bei schlechten Noten greife ich an dieser Stelle auch ein.

Ein paar Dinge habe ich mir aber fest vorgenommen: Wenn er anfängt zu rauchen, streiche ich sein Taschengeld auf 0 herunter, weil ich das nicht mitfinanzieren werde.

Und in einem bin ich mir ganz sicher: Allein mit „gutem Zureden“ kommst Du bei Deinem Sohn nicht weiter.
Lass ihn Verantwortung tragen für sein Verhalten, streich ihm das Taschengeld und biete ihm HIlfe bei der Jobsuche an. Er muss lernen, dass das Geld nicht vom Himmel fällt und dass es einen Zusammenhang zwischen einem guten Wunschjob und guten Noten und/oder Engagement bei der Bewerbung und in der Schule gibt.

Und ich würde mal versuchen, keine Panik zu schieben. Wenn er das nun nicht auf die Reihe bekommt mit der mittleren Reife. Es ist heutzutage so, dass man fast jeden Schulabschluss später nachholen kann, wenn man wieder zur Besinnung gekommen ist. Und ich denke, als Eltern sollte man dafür sorgen, dass dieser Besinnungsprozess in Gang kommt. Dazu darf man den Jugendlichen aber nicht in Watte packen.

Man darf ihm auch klar machen, dass die häuslichen Serviceleistungen (Haushalt, Kochen, Waschen, Kleidung, Taschengeld, Fahrservice) eine gewisse Mitarbeit voraussetzen. „Ich fütter Dich gern während einer Ausbildung durch, ich möchte aber, dass Du Dich dafür nicht hängen lässt. Ich unterstütze Dich in jeder Hinsicht, aber Du musst herausfinden, was Du willst und das sichtbar anpacken.“ Wenn was wirklich unverschuldet schief läuft, dann würde cih den Holzhammer im Schrank lassen, aber Gammelei auf diesem Niveau würde cih ganz schnell unterbinden.

Grüße
kernig

Hi, Ipod + Handy bei ´nem 15jährigen, da ist von Eurer Seite schon sehr lange was schief gelaufen und die Frage ob Strafe sein muss oder nicht kommt nun fast zu spät.
Der Knabe macht doch so ziemlich was er will und das nicht erst seit gestern.
Geht mit ihm zu ´ner Erziehungsberatung.
MfG ramses90

Hallo,

bzgl. Scheckkartenmissbrauch von „mopsen“ und „immer mal wieder eine im Zigarettenautomat gefunden“ zu sprechen, zeigt, dass Euch auch als Eltern offenbar die Tragweite eines solchen Verhaltens nicht ansatzweise bewusst ist. Wir reden hier nicht vom einmaligen kleinen Ladendiebstahl oder der Fahrt mit dem frisierten Mofa, einer Fahrt im Bus ohne Fahrkarte, oder der abgebrochenen Zaunlatte an Nachbars-Garten und ähnlichen, eher lässlichen kleinen Jugendsünden, die im Zweifelsfall mal mit einer staatsanwaltschaftlichen oder richterlichen Ermahnung und ggf. kleiner Auflage abgehen.

Wenn hier tatsächlich wiederholt Scheckkarten entwendet und missbraucht wurden, dann reicht das auch beim jugendlichen Ersttäter schnell für recht deutliche Maßnahmen, wie massive Sozialstunden, oder auch mal das ein oder andere Wochenende im Arrest. Von der notwendigen Wiedergutmachung des Schadens mal ganz abgesehen.

Und daher sind die aktuell bei Euch diskutierten Sanktionen ehrlich gesagt ein Witz und mE auch ein völlig falsches Signal. Leider habt ihr hier schon den an sich notwendigen Zeitpunkt für ein deutlicheres Einschreiten verpasst, wenn hier mehrfach Scheckkarten genutzt wurden. Aber auf jeden Fall solltet ihr schleunigst dem Verbleib jeder Karte nachgehen, die Opfer kontaktieren, um Entschuldigung bitten und Schadenersatz anbieten. Und den sollte Sohnemann z.B. aus der Verwertung von Handy, iPod und Co. sowie einer aufzunehmenden Arbeit leisten. Und damit die Sache wirkt, noch mal gleich den selben Betrag oben drauf für einen anständigen guten Zweck erwirtschaften. Sind die technischen Spielzeuge verwertet, stellt sich die Frage nach einer Einschränkung der Nutzung auch nicht mehr. Die kann er sich dann vom nächsten erarbeiteten Geld wieder neu kaufen. Mal schauen, ob dann noch viel Knete für Fluppen in der nächsten Zeit übrig bleibt.

BTW: Und für den Fall, dass wieder mal eine Scheckkarte „gefunden wird“, gleich ankündigen, dass ihr dann Anzeige bei der StA erstatten werdet. Klingt hart, aber ist immer noch besser, als wenn plötzlich die Polizei mit größerem Aufgebot bei Euch vor der Tür auftaucht, und die Bude auf der Suche nach solchen „Fundstücken“ auf den Kopf stellt. Und das dürfte bei der Häufung entsprechender Delikte nur eine Frage der Zeit sein.

Gruß vom Wiz

Suchtberatung
Hallo

Hier ist dringender Handlungsbedarf! Und zwar ohne Samthandschuhe. Scheckkarte der Oma stehlen und verwenden oder „gefundene“ Scheckkarten verwenden ist Diebstahl und Betrug. Da kommt ganz schnell zu den schlechten Noten noch eine Vorstrafe! Und ich glaube, an dieser Stelle würde ich mich mal beraten lassen, von einer Erziehungs- oder Familienberatungsstelle. Die haben mit solchen „Früchtchen“ mehr Erfahrung und sicher handfeste Handlungsempfehlungen.

In Anbetracht der Tatsache, dass diese Scheckkarten anscheinend immer im Zusammenhang mit Zigarettenautomaten auftauchen, scheint mir der Junge hochgradig nikotinsüchtig zu sein. Es ist wohl allgemein bekannt, dass schwer Süchtige für ihr Suchtmittel ihre eigene Großmutter verkaufen würden. Meist bringt man dieses Verhalten zwar nicht mit Zigarettensucht zusammen. Zigaretten machen aber unter Umständen genauso süchtig als Heroin. Meist sind Zigarettenraucher nur finanziell besser gestellt als Heroinsüchtige, und Rauchen ist auch nicht ganz so teuer.

Ich würde dringend den Rat Nr. 2 befolgen und professionelle Hilfe suchen. Das kriegt ihr nicht mit Strafen hin. Ich kann es natürlich nicht wissen, aber irgendwie glaube ich nicht, dass da eine Erziehungsberatung ausreicht, es ist unter Umständen eine richtige Suchttherapie vonnöten. Aber die Eltern müssen mittherapiert werden, sonst bringt das alles nichts.

Viele Grüße

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Hallo!

Strafen müssen schon auch sein, wobei es bei Strafen nicht darauf ankommt möglichst exorbitant hoch zu strafen, sondern konsequent Sanktionen zu setzen. Konsequenz und Klarheit ist gefragt.

Daneben gehört natürlich auch - und das ist wichtig - nach den tieferen Ursachen gesucht…und da kann es gut sein, dass ihr die zumindest zum Teil bei euch selbst findet. Professionelle Beratung wird vermutlich sehr sinnvoll sein, denn wenn ich mir die Geschichte so durchlese, dann kommt mir vor, dass da sehr lange schon etwas schief läuft.

Und ich sag noch was: es kommt mir so vor, als hätte ich sowas schon hundertmal gelesen, ich kenne sowas aus Strafakten und in den meisten Fällen haben Problemkinder Problemeltern…in vielen Fällen sind die Eltern schon kein Vorbild, sind selbst labil und der Erziehungsstil schwankt dann oft wahllos zwischen völligem laissez-faire und drakonischer Straferei, sodass sich dann niemand mehr auskennt. Will nicht sagen, dass das hier so ist, aber es fällt mir halt oft auf.

Also professionelle Hilfe suchen ist die Devise.

Gruß
Tom

Hallo,

das mit dem Strafen ist in diesem Alter eine Sache für sich. Man muss nämlich sicher sein, dass die Strafen auch akzeptiert werden bzw. durchzusetzen sind… Ein fast 17-Jähriger hat ziemlich viele Möglichkeiten, sich elterlicher Strafmaßnahmen zu entziehen - entweder durch offene Verweigerung oder durch geschickte Umgehung derselben.

In beiden Fällen hat man als Eltern unterm Strich keine Chance, sich gegen die Verweigerung zu behaupten. Damit verliert man letzten Endes mehr an Boden als man gut machen kann.

Das heißt auch, sich als Eltern klarzumachen, auf welches Verhalten man auch realistisch betrachtet Einfluss nehmen kann und auf welches nicht. Bei einem Jungen im Alter eures Sohnes halte ich es z.B. für nahezu unmöglich, zu verhindern, dass er raucht.

Er wird sich an ein entsprechendes Verbot nicht halten und stattdessen Möglichkeiten finden, es heimlich zu tun. Der Scheckkartenmissbrauch ist ein deutlicher Schritt in diese Richtung.

Von ihm zu verlangen, dass er nicht mehr raucht, mag euer Gewissen beruhigen, aber mehr auch nicht. So viel Kontrolle könnt ihr gar nicht ausüben, wie nötig wäre, um diese Forderung durchzusetzen.

Die selbst auferlegte „Strafe“ steht in meinen Augen nicht im Verhältnis zur Schwere seines Vergehens. Er hat eine Straftat begangen - die ist mit ein bisschen Hausarbeit nicht einfach aus der Welt zu schaffen.

Ich würde von ihm verlangen (und ihn dabei begleiten), dass er die Scheckkarten zurückgibt, sich bei den Besitzern entschuldigt und Schadenersatz von seinem Taschengeld leistet. Eine Garantie, dass er nicht dennoch angezeigt wird, gibt es nicht, aber ich hätte von meinen Kindern verlangt, für ihr Vergehen grade zu stehen - mit allen möglichen Konsequenzen.

Die schulischen Dinge würde ich kontrollieren, indem ich regelmäßig die Sprechstunden der Lehrkräfte besuchen würde.

Und dann würde ich mit dem Sohnemann einen Verhaltens- und Konsequenzenkatalog aufstellen. Dieser muss so gestrickt sein, dass er sich auf wenige wirklich wichtige Dinge konzentriert. Das könnten z.B. Schule und kriminelle Handlungen sein.

Er soll von sich aus etwas anbieten, wie er sicherstellen will, dass beides im Griff ist, gemeinsam legt ihr dann fest, wie das Ganze von euch kontrolliert werden kann. Ebenso beschließt ihr gemeinsam Konsequenzen - Achtung: Die müssen nachhaltig UND durchsetzbar sein - und Belohnungen für den Fall, dass euer Sohn sich an die Vereinbarungen hält.

Stellt eure Forderungen realistisch. Einen guten Abschluss machen, ist möglicherweise zu viel verlangt, wenn gerade zur Debatte steht, ob er ihn überhaupt schafft. Er muss eine reelle Chance haben, die Forderungen auch erfüllen zu können. So wirksam die Konsequenzen sein müssen, so attraktiv müssen auch die Belohnungen sein.

Mag sein, dass es euch widerstrebt, euren Sohn für etwas zu belohnen, was ihr eigentlich für normal und selbstverständlich haltet. Das ist es aber derzeit nicht - und dem müsst ihr Rechnung tragen.

Schöne Grüße,
Jule

Dieser Meinung bin ich auch, und zwar weil ich der Meinung bin, dass da in der Vergangenheit schon einiges schief gegangen ist.

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Ja, da ist eindeutig in der Vergangenheit schon einiges schiefgelaufen. Er erlegt sich selbst eine Strafe auf und wählt dann mithelfen im Haushalt, was eigentlcih laut Gesetz selbstverständlich sein sollte!

Strafen müssen schon auch sein … mehr auf http://w-w-w.ms/a4e5g5

In letzter Zeit wurden die Lerngesetze, die in den siebziger Jahren des letzten Jaqhrhunderts entdeckt wurden, nämlich „Erfolg verstärkt ein Verhalten“ vom MIT eindrucksvoll bestätigt und gleichzeitig festgestellt, dass Strafen praktisch wirkungslos ist. Was natürlich nicht bedeutet, das konsequentes Handeln in der Erziehung nicht erfolgen sollte. Genau das ist nämlich äußerst wichtig. Und positives Verhalten sollte unbedingt verstärkt werden, siehe Lerngesetze

Gute Ratschläge!

Der Katalog sollte nicht überfordern, Erfolge in die richtige Richtung unbedingt einen Erfolg für den Jugendlichen sein, um sein vErhalten zu verstärken.

Da das alles nicht ganz einfach ist, und in der Vergangenheit offensichtlich ganz anders gehandhabt wurde, würde ich empfehlen, das alles in Zusammenarbeit mit einer Erziehungsberatungsstelle zu machen!

Moin!

Im letzten Gespräch hab ich ihm vieles klar gemacht und auch
gesagt, dass das mit der Scheckkarte nicht legal ist und er
sich für sein Verhalten eine Strafe auferlegen soll. 

Darauf hin hat er Staubsaugen und Küchendienst bis Weihnachten
vorgeschlagen. 

Wie bitte?

Jetzt wird mir einiges klar.
Ihr habt Angst euren Sohn zu erziehen.
Er soll sich eine Strafe selbst auferlegen - verzweifelter kann man sich ja vor dem Durchsetzen von Konsequenzen kaum verhalten als Eltern.

Gruß, Fo

Hi

Er ist 16,5
Jahre alt und ist in der 10. Abschlussklasse der Realschule.
Obendrein raucht er auch noch, obwohl ihm dass ja gestzlich
nicht gestattet ist.

Wieso - ich denke, ab 16 kann man rauchen wie ein Schlot.
Nicht, dass ich das fördern würde, aber gesetzlich ist es ab 16 gestattet, soweit ich weiß.
Gruß,
Branden

hehehe…
Hallo,

Und dann würde ich mit dem Sohnemann einen Verhaltens- und
Konsequenzenkatalog aufstellen. Dieser muss so gestrickt sein,
dass er sich auf wenige wirklich wichtige Dinge konzentriert.
Das könnten z.B. Schule und kriminelle Handlungen sein.

Lehrer schlagen oder so…

SCNR
:smile:

Gruß
nasziv

Hallo

Obendrein raucht er auch noch, obwohl ihm dass ja gestzlich nicht gestattet ist.

Wieso - ich denke, ab 16 kann man rauchen wie ein Schlot.
Nicht, dass ich das fördern würde, aber gesetzlich ist es ab 16 gestattet, soweit ich weiß.

Das Rauchen ist sowieso nicht verboten, sondern nur das öffentliche Rauchen, sowie das Verkaufen von Zigaretten u.ä. an Minderjährige.
Ferner darf man es ihnen nicht erlauben zu rauchen.

Viele Grüße

Einfach gestrickte Antwort
Hallo,

ich hätte gerne mal einen Rat bzw. Meinungen zum Thema „Strafen müssen sein?“

Grundeinstellungen ändern.

Strafe hört sich, insbesondere für den Bestrafenden, häufig schlimm an. Man bekommt ein schlechtes Gefühl, fühlt sich seltsamerweise sogar als ungerecht handelnd, sucht nach Rechtfertigungen für sein Tun, wägt gewissenhaft ab usw.
Im Grunde genommen jedoch ist es keine Bestrafung, lediglich eine Einschränkung von Vergünstigungen/Belohnungen. Dinge, die man sich normalerweise verdienen muss. Ab diesem Alter spätestens.

Kostenfreie Unterkunft und Verpflegung sind da. Das sollte doch erst mal reichen.

Insofern sind

Staubsaugen und Küchendienst bis Weihnachten

Grundlagen für Vergünstigungen/Belohnungen.

Hätten wir Ihm nicht in Hintern getreten, hätte er sich auch bis heute noch  um keine einzige Lehrstelle beworben. Er muss auch schmerzlich erleben, dass seine Noten aus der 9. Klasse nicht gerade auf Freude bei den Firmen stossen. 

Erfahrungen, die er vermutlich nicht zuhause gemacht hat, erlebt er nun von außen. Man muss sich was verdienen und dafür etwas tun.

Obendrein raucht er auch noch

Was ich nicht zum Thema machen würde. Viele Kids tun Dinge, die Eltern nicht machen (oder in ihrer Jugend gemacht haben). Sie dienen lediglich der (erfolgreichen) Provokation. Und daher bin ich ein wenig unsicher ob

Er hat sich auch schon mal die Scheckkarte seiner Oma gemopst um Zigaretten zu kaufen

Ihr bringt möglicherweise ein gewichtiges Thema (Diebstahl) in falsche, selbst eingeredete und gar entschuldigende Zusammenhänge. Wer sagt, dass die Entwendung nur wegen Zigaretten erfolgt ist?

Wichtiger sind mir Hinweise die evtl. jemand schon selbst ausprobiert hat. 

Das mit dem „Verdienen/Belohnung“ hat sich stets bewährt, wenn es eng zu werden drohte. Dass es keine Strafe ist, war auch stets leicht zu erklären.

Gruß
nasziv

Hallo,

ich schließe mich nasziv und Jule an.

Möchte noch eines ergänzen: eine Bestrafung kann man auflegen für etwas falsches, was begangen worden ist (z.B. die Scheckkartengeschichte o.ä.), wobei ich es für viel sinnvoller halte es so durchzuziehen, wie es Jule beschrieben hat: er hat sie persönlich mit einer Entschuldigung und einer Wiedergutmachung zurück zu geben - dies sollte sowieso ergänzend passieren, also auch wenn ein Verbot in Richtung iPad oder Ausgehen zusätzlich erfolgt.

Was die „Strafe“ bei Leistungen angeht, so ist es schwieriger. Man muss halt schauen, was er überhaupt drauf hat, wenn er etwas tun würde. Jemanden wegen mangelnder kognitiven / intellektuellen Fähigkeiten zu bestrafen wäre ohnehin sinnlos.

Es muss definitiv bei dem Bestraften im Bewusstsein ankommen, dass es zu der Bestrafung eine Alternative gibt: Kooperation und Ehrlichkeit. Machtst Du mit, bekommst Du den langen Zügel und wenn nicht eben den kurzen samt etwas steter Druck hier und da. Ich sehe die Betrachtungsweise von Jule so: die Bestrafung liegt in der Kontrolle. Jeden Tag die Hausarbeiten zeigen lassen. Selber machen und kontrollieren und in regelmäßigen Abständen das Lehrergespräch suchen. Ab jetzt hat er sich bis zum Abschluß auf die Schule zu konzentrieren und Medien können nach geleisteter Arbeit bis zum umfallen konsumiert. Dazu bedarf es etwas Autorität und starke Nerven. Um den Familienfrieden braucht man sich nicht zu sorgen - der wird damit auf den Kopf gestellt, aber das wäre er auch so. Er wird euch verfluchen, aber irgendwann dankbar dafür sein. Das muss und kann er aber jetzt noch nicht kapieren.

Viele Grüße

Hallo!

Erstens schließt das eine das andere nicht aus und zweitens ist der laissez-faire Stil out, völlig zu Recht. Da brauchts nur ein wenig Beobachtung der Realität, wohin das führt, wenn man die Augen verschließt und so tut, als ob wir uns eh alle lieb haben.

Gruß
Tom

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