Konsequenzen, Sanktionen, Strafen
Hi!
Natürlich muss ein junger Mensch lernen, dass sein Handeln Folgen hat.
Im Idealfall möglichst direkt und zeitnah. Das ist leider nicht immer möglich. Die Folgen von z. B. schlechten Noten wird er nur zeitverzögert erfahren.
Und wenn das bisher aber nicht so war, dann ist es schwer, mit 16 damit anzufangen, da wurde dann schon viel versäumt.
Aber andererseits ist 16 nunmal das typische Alter für derlei „Zicken“, auch von den Eltern unverschuldeter Weise drehen manche Jugendliche in der Pubertät eben ein wenig am Rad.
Er verschweigt schlechte Noten, obwohl ihm bis auf einen
verbalen Anschiss nichts weiter passiert ist.
Müsst Ihr sie nicht unterschreiben? Wir müssen sogar Exen unterschreiben, wenn die Note schlechter als 4 ist. Und beim Elternsprechtag kann man auch die Noten erfragen und es gibt zwischendurch sogar einen ausgedruckten Zwischenstand, den die Eltern unterschreiben müssen.
Hätten wir Ihm nicht in Hintern getreten, hätte er sich auch
bis heute noch um keine einzige Lehrstelle beworben.
auch schmerzlich erleben, dass seine Noten aus der 9. Klasse
nicht gerade auf Freude bei den Firmen stossen.
Und setzt das einen Denkprozess in Gang?
Dann könnte er ja erst einmal eine überbetriebliche Ausbildung machen oder 1 Jahr anders sinnvoll verbringen und sich mit seinem Abschlusszeugnis nächstes Jahr neu bewerben.
Obendrein raucht er auch noch, obwohl ihm dass ja gestzlich
nicht gestattet ist. Er hat sich auch schon mal die
Scheckkarte seiner Oma gemopst um Zigaretten zu kaufen und
besitzt auch immer wieder mal eine Scheckkarte, die er
angeblich im Geld- bzw. Zigarettenautomaten gefunden hat. Das
ist ja höchst bedenklich, ich hab noch nie eine Scheckkarte
gefunden und wenn, dann würde ich sie zurück bringen. Der sie
verloren hat, hat eh schon genug Scherereien.
Hier ist dringender Handlungsbedarf! Und zwar ohne Samthandschuhe. Scheckkarte der Oma stehlen und verwenden oder „gefundene“ Scheckkarten verwenden ist Diebstahl und Betrug. Da kommt ganz schnell zu den schlechten Noten noch eine Vorstrafe! Und ich glaube, an dieser Stelle würde ich mich mal beraten lassen, von einer Erziehungs- oder Familienberatungsstelle. Die haben mit solchen „Früchtchen“ mehr Erfahrung und sicher handfeste Handlungsempfehlungen.
Sei Handy und Ipod sind sehr hoch im Kurs und lenken ihn
ständig von irgend was ab.
Wer finanziert ihm das?
Im letzten Gespräch hab ich ihm vieles klar gemacht und auch
gesagt, dass das mit der Scheckkarte nicht legal ist und er
sich für sein Verhalten eine Strafe auferlegen soll.
Darauf hin hat er Staubsaugen und Küchendienst bis Weihnachten
vorgeschlagen.
Also das ist ein Anfang, aber für das Vergehen, finde ich, viel zu schwach!
Ich wäre für Mithilfe in einer gemeinnützigen Organisation oder dergleichen. Das muss richtig weh tun, damit er merkt, dass es ernst ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob es immer richtig ist die
Samthandschuhe auszupacken oder nicht doch mal die Keule zu
probieren. Z.B. was ihn richtig treffen würde ist, ein
Ausgeh-, Handy- und Ipod-Verbot bis Weihnachten.
Ich weiß nicht so recht. Das ist sehr willkürlich, aber manchmal muss man den Hebel eben da ansetzen, wo es wehtut.
Wie sind da so Eure Meinungen bzw. Vorschläge.
Über Ratschläge wie, hättest ihm das Ipod doch ned gekauft
helfen mir da nicht weiter.
Wichtiger sind mir Hinweise die evtl. jemand schon selbst
ausprobiert hat.
Auch bei älteren Kindern helfen manchmal Belohnungen und Lob mehr als Verbote und Strafen. Echte Anerkennung meine ich damit. Und richtige Angebote, wie: Als Belohnung fahre ich Dich mit nem Kumpel ins Kino und bezahl den Eintritt und Popcorn. Noch besser wären natürlich auch noch gemeinsame Unternehmungen, aber mit 16 ist die Auswahl da etwas dünn
Obwohl, ein Tag in einem großen Spaßbad - da haben vielleicht auch 16jährigen nichts gegen einzuwenden…
Mein Sohn ist erst 13, aber ich muss auch so Schritt für Schritt einsehen, dass er nicht mehr so einfach „zu lenken“ ist wie früher. Auch bei uns steht Handy und PC in direkter Konkurrenz zum schulischen Engagement und bei schlechten Noten greife ich an dieser Stelle auch ein.
Ein paar Dinge habe ich mir aber fest vorgenommen: Wenn er anfängt zu rauchen, streiche ich sein Taschengeld auf 0 herunter, weil ich das nicht mitfinanzieren werde.
Und in einem bin ich mir ganz sicher: Allein mit „gutem Zureden“ kommst Du bei Deinem Sohn nicht weiter.
Lass ihn Verantwortung tragen für sein Verhalten, streich ihm das Taschengeld und biete ihm HIlfe bei der Jobsuche an. Er muss lernen, dass das Geld nicht vom Himmel fällt und dass es einen Zusammenhang zwischen einem guten Wunschjob und guten Noten und/oder Engagement bei der Bewerbung und in der Schule gibt.
Und ich würde mal versuchen, keine Panik zu schieben. Wenn er das nun nicht auf die Reihe bekommt mit der mittleren Reife. Es ist heutzutage so, dass man fast jeden Schulabschluss später nachholen kann, wenn man wieder zur Besinnung gekommen ist. Und ich denke, als Eltern sollte man dafür sorgen, dass dieser Besinnungsprozess in Gang kommt. Dazu darf man den Jugendlichen aber nicht in Watte packen.
Man darf ihm auch klar machen, dass die häuslichen Serviceleistungen (Haushalt, Kochen, Waschen, Kleidung, Taschengeld, Fahrservice) eine gewisse Mitarbeit voraussetzen. „Ich fütter Dich gern während einer Ausbildung durch, ich möchte aber, dass Du Dich dafür nicht hängen lässt. Ich unterstütze Dich in jeder Hinsicht, aber Du musst herausfinden, was Du willst und das sichtbar anpacken.“ Wenn was wirklich unverschuldet schief läuft, dann würde cih den Holzhammer im Schrank lassen, aber Gammelei auf diesem Niveau würde cih ganz schnell unterbinden.
Grüße
kernig